Es gab immer schon die zwei, drei User, mit denen keiner was zu tun haben wollte. Was sich geändert hat, ist das Verhältnis zur Gesamtzahl der User. Der Bedarf an Foren ist schlichtweg in den letzten Jahren stark gesunken, Fragen können unterdessen per Tastenkombination direkt in Steam gestellt werden, Mods legt man sich über den Nexus zu, damit man sie elegant per NMM nutzen kann. Scharesoft.de hat seine Position durch seine starke Modder-Community zu Oblivion-Zeiten etablieren können, seitdem ging es in allen deutschsprachigen Foren nur bergab (man vergleiche die Anzahl der Posts im Oblivion vs. Skyrim Unterforum). In MMOs muss man ja nicht einmal das Spiel verlassen, um Fragen zu stellen bzw. sind die dann so spezifisch, dass man eher ein spezielles Wiki benötigt, in einem Umfang, den der Almanach mit seinen begrenzten Kapazitäten nicht erbringen kann. Ich hab auch den Eindruck, dass die deutsche Community durch Vorzüge wie die Spracheinstellungen auf Steam eher geneigt ist, direkt auf die englischen Seiten zuzugreifen (mich eingeschlossen, weshalb das womöglich ein rein subjektives Argument ist). Lange Rede, kurzer Sinn: der Nachwuchs bleibt aus, die Alteingessenen verlieren die Lust, übrig bleiben die genannten komischen Gestalten, die sich episodisch austauschen. Und das ist ein selbstverstärkender Effekt.
In meiner Zeit als Moderator im OT waren eigentlich genug niveauvolle User unterwegs, sodass sich die meisten Diskussionen selbst reguliert haben und ich nur eingreifen musste, wenn es wirklich eklig wurde. Das Mod-Dasein ist ein undankbarer Job und ich bin froh, dass ich ausgestiegen bin, als ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr meinen Pflichten in dem Maße nachkommen konnte und wollte, die sie erfordern. Ich bin im übrigen der Meinung, dass vermeintliche Forentrolle wie seinerzeit Oberscht, dostha oder Sgt. Fontanelli eher sogar hitzige Grabenkriege durch gezielte zynische Antworten auf dumme Beiträge entschärfen und so zur allgemeinen Harmonie beitragen. Meistens jedenfalls.
Scharesoft verfolgt gute Ansätze mit der Einrichtung dieses Blogs und der Tatsache, dass sich der Almanach über die Jahre stark geöffnet hat. Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass die Nutzerzahlen stagniert sind und ich habe meine Zweifel, dass das bisherige Konzept noch lange funktionieren kann. Vorschläge wie man das ändern kann, habe ich keine. Drakonischere (aber gleichzeitig transparente und faire) Strafen könnten zumindest die Symptome bekämpfen und die Forenatmosphäre verbessern. Aber das kann auch schnell zu einer lock-in-Situation (sorry für diesen Anglizismus) führen, in der sich alle lieb haben und glitzernde Einhörner über Regenbogen reiten (Ähnlichkeiten zu gewissen deutschsprachigen TES-Communities sind rein zufällig und nicht beabsichtigt).