Warten auf den Tod 2 - Wenn die Leiche zweimal klingelt

killerkarotte

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Endlich Teil 2 der Geschichte, Viel Spaß! :)

Warten auf den Tod 2 - Wenn die Leiche zweimal klingelt
Prolog
Jahn´khiim reibt sich den schmerzenden Schädel. Zögerlich versucht er aufzustehen, was unter den pochenden Kopfschmerzen schwierig ist. Vorsichtig tastet er sich an der Wand nach oben. Es ist finster und kalt, man kann einen leisen Windhauch durch die Felsbrocken zischen hören. Als Khajiit kann er sich mit dem "Auge der Nacht" immer, in jeder Verfassung problemlos in der Dunkelheit zurechtfinden. Aber diesmal nicht - die angeborene Fähigkeit ist verschwunden. Um ihn herum ist alles finster. Irgendwas tropft an seinem Kopf herab. Jahn´khiim tupft mit seinem Finger darauf und steckt ihn in den Mund: Blut! "Verdammt, was ist nur passiert?" Während er versucht, mit seinem Hemd die Blutung zu stillen, überlegt er was passiert ist, aber er kann sich nur schwach erinnern: Er war in einem Wirtshaus, um den Geburtstag eines Freundes zu feiern. Irgendwann haben sie sich zurückgezogen, um Skooma zu konsumieren - ab diesem Zeitpunkt ist alles weg. Vorsichtig versucht er einen Schritt zu machen; unter seinem Fuß knackt es. Bei dem Geräusch zuckt er zusammen wie noch nie. Jahrelang hat er Skooma geschmuggelt und die hässlichste Seite der Legion kennengelernt - und noch schlimmeres, wenn er versucht hat, ihr zu entgehen, aber nie hatte er so Angst wie jetzt, vor einem kleinen Geräusch. Langsam weicht er zur Wand zurück. Aus der anderen Ecke kommt ein seltsames, heulendes Geräusch. Er zuckt ein weiters Mal zusammen und sinkt auf den Boden: "Ist da... jemand? Hilfe!" Keine Antwort. Aber er hört die Schritte. Langsame, kleine Schritte. Die Gestalt kommt immer näher, das spürt er ohne es zu sehen. Er kann den kalten Atem spüren, der ihm langsam und gleichmäßig ins Gesicht haucht. Diese Gestalt ist vollkommen ruhig. Auch er wird ruhiger, als er die kleine Hand spürt, die an seine Brust greift, er spürt die Ruhe, die ihn übermannt, als sich die Krallen in seine Brust bohren und das Herz heraußreissen, es ist die Gewissenheit, das er jetzt keine Angst mehr haben muss. Der Wind säuselt durch die Steine, auf die das khajiitische Blut fließt. Sein Körper sackt zur Seite - Frieden.

Michelle Montrose sitzt in ihrem Büro und liest sich den Bericht über die Orum-Bande durch. Während sie darüber brütet, wie man deren Skooma-Handel einschränken könnte, klopft es an der Tür. "Herein!", ruft sie in einem freundlichen Ton. Ein Legionär tritt ein. "Hauptmann Montrose, da ist jemand, der euch sprechen will." - "Lasst ihn eintreten." Der Legionär geht wieder hinaus und ein gut gekleideter Khajiit betritt den Raum. Trotz seiner guten Erscheinung sieht Michelle, das ihn etwas beschäftigt. Seit dem Tod ihres Vaters, Gepard Montrose, der Hauptmann der Abteilung "Kampf gegen die Dunkle Bruderschaft" war, leitete sie die Abteilung. Man hatte sie allerdings in "Abteilung zur Bekämpfung dunkler Kulte" benannt. Auch wenn es ihr niemand sagen wollte, war sie davon überzeugt, das es mit ihrem Vater und mit seinen letzten Worten (nachzulesen in Teil 1 :)) zu tun hatte. Während der Edelmann sich setzt, bindet sie ihr locker herunter hängendes, blondes Haar zu einem Zopf zusammen. "Hört", fängt er an, "es geht da um einen Mord. An einem Landsmann." - "Wieso? Was wollt ihr dann bei mir?" Der Khajiit hustet. "Ich habe... ein gewisses Anliegen. Ich fürchte, es geht um Totenbeschwörer." Michelle zuckt bei dem Wort zusammen. Sie konnte sich mit dem Wort nie anfreunden. Es hatte etwas unnatürliches an sich. "Erläutert mir doch das Ganze, ich habe Zeit." Sie rückt den Stuhl zurecht und lehnt sich zurück.
 
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Danke. :) Ich hoffe, ich schaffe es, diesmal stärker auf die Umgebung, die Einzelheiten und die Charaktere einzugehen. Denn z.B. Marc taucht im ersten Teil auf, aber ich persönlich finde es besch**sen dass kaum über ihn erzählt wird (nagut, er hat sein eigenes Kapitel, aber die waren eh zu kurz :p) und eh man sich versieht ist er schon tot. Argh, mir fallen schon wieder Fehler im Text auf! :(
 
Ich suche über die Sufu Teil 1 und die findet es nicht.

EDIT: Hat sich erledigt, ich habe es gefunden.

Nun habe ich mir auch Teil 1 durchgelesen. Deine Begabung ist nicht zu übersehen. Mir gefällt die Story. Genau wie 2 Post über mir. Mach weiter so.
 
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Mies war Teil eins nicht, nein ganz und gar nicht, aber Teil zwei übertrifft schon jetzt alle Kapitel von Teil 1 zusammen. Wie gesagt, das heist nict, dass Teil 1 schlecht wäre, aber Teil 2 ist hat einfach nur so super!:)

Wie schon im anderen Thread geschrieben, finde ich den Titel etwas gewöhnungsbedürftig, aber egal, der Text muss stimmen, und das tut er auf jeden fall:good:
[/einschleim]:-D
 
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Den Titel hab ich aus einem PC-Spiel geklaut. :-D Da kämpfen amerikanische Superhelden gegen die Nazis, die unter dem Amerikaner Charles Wilson (der "gaaanz zufällig" dem Führer sehr ähnlich sieht) mit einer neuen Geheimwaffe, die das Reich hat wieder erstarken lassen, den 2. Weltkrieg gewinnen. Und in einer Mission merkt man am Ende, das man nicht gewinnen kann, deshalb beginnt die Mission nochmal, diesmal kann man aber ein paar Schalter umlegen, damit die Mission beendet werden kann. Und die hieß halt "Wenn der Irre zweimal klingelt" :D Schön dass es euch gefällt, den Titel darf man aber genauso verstehen, Zeit alte Bekannte zu treffen. :)
 
Und weiter gehts:

Kapitel 2 - Späte Gerechtigkeit
"Nun, es gibt da ein Dorf an der Grenze zwischen Elsweyr und Cyrodiil, der Name ist unwichtig. Wichtiger ist, dass dort ein gewisser Razarr´hi ermordet wurde. Man hat ihm ein Messer in den Rücken gerammt, offensichtlich wurde die Lunge schwer beschädigt, aber wir warten noch auf einen genauen Bericht. Viel wichtiger ist, was wir in seinem Keller gefunden haben. Offensichtlich war er ein Vampir, und nicht nur dass: Er hat irgendwelche kranken Experimente mit Kindern gemacht, wahrscheinlich der übliche Ich-bleibe-ewig-jung-Kram. Ihr versteht, worauf ich hinaus will?" Michelle ist wie in Trance. Hat sie ihn endlich gefunden? Den Mörder ihrer Tochter? Sie erschrickt bei dem Gedanken, was der Verrückte ihr alles angetan haben konnte. "Hauptmann Montrose?" Die raue Stimme des Khajiiten holt sie wieder in die trostlose Realität zurück. Selbst wenn er jetzt tot ist, kann sie für ihre Tochter nichts mehr tun. 17 Jahre lang hat sie das kleine Mädchen vermisst, 17 Jahre lang darauf gewartet, dass die damals 3-jährige an der Tür klopft und wieder da ist. Aber sie kam nie nach Hause. Plötzlich wandelt sich die Trauer in Zorn um: "Was wollt ihr von mir? Ich werde mich nicht um diesen Fall kümmern. Meine Vorgesetzten werden mir Recht geben!" Soll sie jetzt etwa auch noch den Mann rächen, der ihr Leben und das ihrer Tochter zerstört hatte? Das würde sie nie mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Sie steht auf, lehnt sich, am Schreibtisch stützend, vor den Tiermensch und flüstert: "Ihr verlangt unmögliches von mir. Jetzt geht ihr besser." Die Augen des Khajiit verengen sich. Er blick sie einen Moment lang wütend an, kann sich aber beherrschen. "Na gut, ich dachte das kümmert euch, wenn die Leiche anscheinend von selbst wegläuft. Aber was solls, die Legion hilft uns nicht mehr, das führt zu einer politischen Krise, und am Ende lösen wir uns vom Kaiserreich; das wird dann alles eure Schuld sein. Guten Tag." Der Edelmann steht auf und wendet sich zur Tür. Gerade als er sie öffnet, sagt Michelle: "Okay, ich helfe euch. Aber nur die Leichen-Angelegenheit. Für den Rest bin ich nicht zuständig, klar?" Der Mann dreht sich um, er scheint fast zu grinsen: "Einverstanden."

In dieser Nacht hat Michelle einen unruhigen Schlaf. Die Nachricht, dass der Mann, der ihre Tochter entführt und wohl auch getötet hat, hat alles durcheinander gebracht. Seit einiger Zeit schon hat sie das Ereignis eigentlich verarbeitet, aber der Besuch des Khajiits hat sie völlig aufgewühlt. Sie träumt von dem Tag, an dem es geschah. Vor 17 Jahren...

Michelle sieht das Haus ihres Vaters. Er hat nach dem Verschwinden von Umbacano, dem berühmten Ayleiden-Forscher dessen Villa bekommen. Die Regierung hatte sie bezahlt, allerdings wusste außer ihm und den Zuständigen nie jemand, wieso. Michelle war aber überzeugt, dass es mit dem Einsatz bei der Herberge zum betrunkenen Drachen zu tun hatte, über den auch kaum einer etwas weiß. Manche munkeln von Nekromanten, andere von der Dunklen Bruderschaft. Da ist wieder das Haus. Michelle erkennt die Maserungen im Marmor, die sie immer so schön fand. Die kunstvoll geschmückten Fenster und Türen. Sie schaut neben sich; die kleine Bienne lächelt sie an: "Mami, wann sind wir endlich bei Opa?" Sie treten an die Haustür und klopfen an. Während Gepard öffnet, hellt sich das faltige Gesicht des alten Mannes auf: "Ah! Schön, dass ihr gekommen seit..." Gemeinsam laufen sie durch die Eingangshalle. Sie kann sich noch an jede Einzelheit erinnern: Der große, immer reich gedeckte Esstisch, die Gemälde, auf denen Ayleiden-Ruinen zu sehen sind, ein antiquiertes Stahl-Breitschwert. Neben dem Eingang hängt ein Gemälde ihrer Mutter. Auch sie ist viel zu früh gegangen... Sie weiß, dass jetzt der schlimmste Teil des Traums kommt - Bienne möchte sich etwas zu trinken holen und die beiden Erwachsenen hören plötzlich einen Schrei. Auch wenn der Traum aufhört, wenn sie in die Küche rennt, weiß Michelle was damals geschah. Ein vermummter Khajiit packt ihre Tochter und springt durch das Fenster. Ihre Schreie hallen immer noch in ihren Ohren :"Mami, Mami, hilf mir!" Immer und immer wieder. Die Legion hatte nie eine Spur von ihm finden können; Gepard starb kurze Zeit später. Sie hatte nur noch die Arbeit, an die sie sich klammern konnte. Doch diesmal geht der Traum weiter.

Alles ist schwarz. Nein, vor ihr steht eine schemenhafte Gestalt, sie ähnelt einem Schatten. Langsam manifestiert sich ein Bild. Es ist ein Khajiit - nicht der von damals oder der Edelmann aus Elsweyr; nein, der hier trägt billige Kleidung und keine Rüstung. Er starrt sie mit seinem ausdruckslosen Gesicht an. Seine Lippen scheinen sich zu bewegen. Sagt er etwas? Tatsächlich, sie hört schwache Laute: "Bitte....Bitte....Bitteeeee....." Erst jetzt wendet sie ihren Blick von seinem Gesicht ab und sieht auf seine Brust. Jemand hat das Herz herausgerissen.
 
So, erstmal: kein neues Kapitel :p Ich wollte nur mal kurz verlauten lassen, dass ich jetzt wahrscheinlich unter der Woche seltener zum Schreiben kommen werde, aber mich dafür auf meine "angenehmen" Tage Montag, Mittwoch, Freitag und Wochenende konzentrieren werde. Falls der/die ein oder andere geneigte Leser/in es interessiert, ich habe zwar das Konzept der Geschichte noch nicht ganz ausgebaut (hoffentlich geht mir das Material nicht aus :oops:), aber ich plane, nach diesem Teil die Geschichte mit einem dritten zu beenden. Ja, werte Leser, eine Trilogie! Btw: Wenn ihr Glück habt, schaff ich morgen früh noch das dritte Kapitel zu beenden (momentan zu 80 % fertig).
 
So, ist im Vergleich ein bisschen kürzer ausgefallen, aber das will ich ja nicht zur Gewohnheit werden lassen:

Kapitel 3 - To be dead or to be not dead
"Hauptmann, öffnet die Tür!" Michelle wird aus ihrem Halbschlaf gerissen. Der Edelmann - war sein Name nicht Urashi? - klopft gegen die Tür ihres Zimmers in der Kaserne. Sie hatte das Haus am Talos-Platz nach dem Tod ihres Vaters verkauft. Der psychische Druck und die Gräueltaten, die dort geschehen waren, ließen ihr keine Ruhe. Auch das war einer der Gründe, weshalb sie zur Legion wollte: In ihrem Haus waren Verbrechen geschehen, und das nur an Frauen - erst ihre Mutter, dann das Hausmädchen, und vor 17 Jahren ihre kleine Bienne. Ihre kleine Bienne - ihr Haar duftete stets nach Blumen. Schnell schüttelt sie den Gedanken ab. Nein, es ist Zeit die Vergangeheit hinter sich zu lassen. Sie öffnet die Tür. Urashi blickt sie fragend an: "Ist euch nicht gut? Sollen wir die Abfahrt vielleicht verzögern?" - "Nein, wir fahren jetzt." Auf dem Weg nach Elsweyr muss sie an den Traum denken. Wer war dieser Khajiit? Er hatte kein Herz - und er hatte sie angefleht, aber um was? Alles scheint sich in ihrem Leben nur noch um behaarte, humanoide Tiermenschen zu drehen. Ihr Begleiter sieht sie grübeln und beginnt ein Gespräch: "Wollt ihr keine genaueren Informationen über den Fall?" - "Oh, verzeiht. Doch, natürlich, erzählt mir mehr." - "Naja, ich hatte einen Wachmann postiert. Seiner Aussage nach hinkte der Tote einfach aus seinem Haus und flüchtete. Mehr sagte er auch nicht. Das war ein ziemlicher Schock..." - "Wo ist er jetzt? Kann ich mit ihm reden?" Urashi zögert kurz. Dann aber antwortet er: "Ich habe ihn zu seiner Mutter geschickt. Nein, es wird kein Verhör geben können." Michelle fährt hoch: "WAS? Wieso lasst ihr einen wichtigen Zeugen einfach gehen?!" Urashis Blick verfinstert sich: "Ihr versteht nicht. In zwei Tagen findet seine Beerdigung statt. Sein Herz hat den Schock nicht verkraftet." Jetzt begreift sie erst, dass sie einen Fehler begangen hat. Sie reden bis zur Ankunft beim Dorf kurz nach der Grenze nicht mehr. Michelle steigt aus dem muffigen Wagen und spürt die sanfte, kalte Nachtluft auf ihrer Haut. Sie lockert ihre Frisur und atmet tief ein. Die Umgebung ist wunderschön, noch leicht geprägt von Cyrodiil, aber das Dorf wirkt trostlos: Ein größeres Gebäude, wahrscheinlich ein Gasthaus; 3 abseits stehende Hütten, eine davon verriegelt. Das ist bestimmt der Tatort, meint sie. Urashi steigt auch aus dem Wagen. Er reicht dem Kutscher einen kleinen Lederbeutel. Kaum hat er ihn eingesteckt, fährt er sofort los. Als ob er flüchten würde... Die beiden schlendern in Richtung Gasthaus. Als sie näher tritt, erkennt Michelle erst, dass es mehr eine alte Barracke als ein Hotel ist. Aber als Soldatin ist sie derartiges glücklicherweise gewöhnt. Langsam schiebt sie die Tür auf, die einen entsetzlichen Quietschton von sich gibt. Ein uralter Khajiit im Eingang murmelt etwas und reicht Urashi einen Schlüssel. Er dreht sich zu Michelle: "Ich habe schon reserviert." Sie steigen die kaputte Holztreppe nach oben in den 2. Stock, wo sie ihr einfach eingerichtetes Zimmer vorfinden: Ein Tisch, 2 Betten, 2 Stühle. Sonst nichts. Michelle schmeißt sich auf das Bett und schläft schon kurz darauf ein. Die Regentropfen, die an das Fenster prasseln, besänftigen ihre Angst und geben ihr Frieden. Wenn sie wüsste, was sich unweit des Dorfes abspielt...

Razarr´hi spuckt Blut. Nach minutenlangem Würgen stöhnt er: "Diese Stümper! Als ob ich so leicht klein zu kriegen wäre! Ich..." Er spuckt wieder einen Klumpen Blut. Er greift nach hinten an seinen Rücken und zieht das Messer heraus. "Wenn ich rausfinde, welches kleine Drecksvieh das war..." Plötzlich spürt er die Kälte. Ja, es ist kalt, eine dunkle Nacht, und er steht im Regen, aber da ist auf einmal etwas anderes. Es ist still. Totenstille. "Ist da jemand? Hallo?" Er ist der grausamste Mörder von hier bis nach Hammerfell, Skyrim und Morrowind. Nie hatte er irgendwenn gefürchtet, doch aufeinmal hat er Angst. Angst vor einem Temperaturzustand. Die Lunge füllt sich wieder mit Blut. Razarr´hi weiß, dass er nicht mehr weglaufen kann. Aber die Schmerzen werden weg sein, ja, er wird FREI sein! Langsam legt er sich auf den Rücken und schließt die Augen. Da ist noch ein anderes Geräusch außer das der Regentropfen. Wie kleine, tapsende Schritte. Eine Hand legt sich auf seine Brust. Als sein Herz rausgerissen wird spürt er es endlich - Frieden.
 
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Hallo,
meine Meinung kennst du nun ja. Natürlich gut und außerdem gefällt mir die Geschichte sehr gut.
Ich kann dir nur raten:
Weiter so.

EDIT: Du kannst das aber auch noch etwas in die Länge ziehen.
 
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Sorry für die Verspätung:

Kapitel 4 - Haus der Schrecken

Die Sonne scheint durch das zugenagelte Loch in der Wand, das sich Fenster schimpft. Michelle wacht langsam auf. In letzter Zeit hatte sie nie so gut geschlafen. Urashis Bett ist leer. Schnell zieht sie sich an, legt ihre Rüstung an und steigt die knarrende Treppe nach unten, wo ihr haariger Begleiter einen Tee schlürft. "Guten Morgen! Wie war eure Nacht?" - "Außergewöhnlich gut. Ich sollte mein Bett zuhause gegen das da oben austauschen." Sie versucht zu lachen, merkt aber gleich, wie platt der Witz war. Urashi grinst kurz, setzt aber dann eine ernste Miene auf: "Wir haben leider ein kleines Problem..." Er beugt sich zu ihr und flüstert: "Diese Gegend ist noch ziemlich ländlich geprägt; Fremde sind hier nicht erwünscht. Zugleich seit ihr ein Mensch und gehört zur Legion, die die Khajiit hier verabscheuen. Alles ziemliche Probleme." - "Und was tun wir jetzt...?" - "Es gäbe da eine Möglichkeit: Ihr könntet durch ein besonderes Ritual ein Dorfmitglied werden, aber ich weiß nicht..." Michelle schneidet ihm das Wort ab: "Wir sind hergekommen, also bringen wir das auch zu Ende! Was muss ich tun?" Urashi nippt an seinem Tee. "Es ist mehr eine... psychische Herausforderung. Ihr müsst wissen, das ganze kann auch zu eurem Tod führen!" - "Egal, ich habe nichts zu verlieren. Alles in meinem Leben wurde mir genommen und die Legion ist ohne mich wahrscheinlich eh besser dran." Nach einem dürftigen Frühstück gehen sie zu einer kleinen Hütte, die Michelle bei ihrer Ankunft gar nicht bemerkt hat. Es ist zwar nur ein grob zusammengezimmertes Holzgestell, aber dort lebt eine alte Hexe. Urashi klopft an die Tür. Michelle glaubt schon zu sehen, wie die Tür zu Staub zerfällt, aber sie hält es tatsächlich aus. Langsam wird sie geöffnet, und eine bucklige Alte mit kiloweise Schmuck an den Haaren und um den Hals blickt die beiden finster an. Als sie Urashi sieht, verfinstert sich ihr Blick noch mehr: "Ah, wen haben wir denn da? Lässt du dich nach 20 Jahren wieder bei deiner Mutter blicken?! Und wo sind meine Enkelkinder?" Jetzt sieht die Hexe zu Michelle: "Sag nicht, DAS da ist deine Frau?! Oh nein, diese Schande, was werden die Nachbarn von mir denken, kommt der nach 20 Jahren wieder und hat eine Menschenfrau, dein Vater würde sich im Grab umdrehen, ..." Während sie weiter über ihr Unglück sinniert, und darüber, wie falsch es war, Kinder zu bekommen, flüstert Michelle: "Alte Hexe, wie?"

Nachdem Urashi seine Mutter beruhigt hat, erklärt er ihr die Situation. "So, du willst also dem Dorf beitreten? Als erstes weise ich dich darauf hin, dass du erstmal ein Haus hier brauchst. Dann macht das noch 2000 Septime Gebühr für meine Aufnahmedienste, nicht zu vergessen, was die Papiere wieder kosten, die müssen natürlich von Kanzler Ocato gesiegelt werden, außerdem...." Urashi stoppt glücklicherweise die Katastrophe: "Mutter! Was soll das?" - "Schon gut. Mädchen, zieh erstmal deine Rüstung aus, das Ritual ist schon unangenehm genug." Während Michelle sich umzieht, malt die Alte wirre Runen auf den Boden. Michelle kann in der dunklen Kammer kaum etwas erkennen, geschweige denn die Runen lesen. Die Khajiit zeigt ihr, wo sie sich hinlegen muss. Sie tränkt ein dreckiges Tuch mit einer Kräuterflüssigkeit und legt es auf ihr Gesicht. Gleichmäßig atmet sie den sanften, würzigen Geruch ein. Zu spät wird ihr bewusst, was sie in ihrem Unterbewusstsein sieht: Das Haus am Talos-Platz.

Es ist alles wie vor 36 Jahren, an ihrem 6. Geburtstag. Die Reste der Feierlichkeiten liegen noch herum. Das Hausmädchen und der Butler haben den größten Teil schon aufgeräumt und ziehen sich auf ihre Zimmer zurück. Es klopft an der Tür. "Hauptmann Montrose?" Gepard öffnet die Tür, 2 Männer von der Legion stehen davor. "Schnell, die Bruderschaft war wieder da! Wir haben einen ihrer Leute festgenagelt in einem Lagerhaus im Marktbezirk!" - "Rang?" - "Sprecher." Gepard keucht entsetzt. Er zieht sich nur seinen Harnisch an und geht mit den Wachen mit. Michelle spielt eine Weile mit ihren Geschenken. Wieder klopft es an der Tür. Wie sehr bereut sie doch, in diesem Moment nie um Hilfe geschrien zu haben. Ihre Mutter öffnet die Tür. Ein Dunkelelf steht davor. Michelle bekommt Angst und versteckt sich unter dem Esszimmertisch, aber sie hört jedes Wort: "Madame Montrose?" - "Ja, was kann ich für euch tun?" Kaum hat sie diese Worte gesprochen, steckt ihr schon ein stählerner Dolch in der Brust. Der Dunkelelf dreht sich um und verschwindet. Eine Weile bleibt Michelle angsterfüllt unter dem Tisch, dann hört sie wieder die Tür. "Ich bin wieder da! Verdammt, der Kerl ist irgendwie abgeh..." Gepard sieht die Leiche. Er eilt zu ihr, versucht sie zu retten, aber es ist hoffnungslos. Warum ist ihre Mutter gestorben? Ein Denkzettel der Bruderschaft, mehr nicht!

Ein ähnliches Szenario ereilt ihr Hausmädchen. Der Butler, eigentlich immer freundlich, aufgeschlossen und lustig vergeht sich an ihr und ermordet sie später. Nie hat jemand verstanden, wieso er das getan hatte. Im Haus eines Hauptmanns! Kurz darauf sieht sie das dritte Ereignis: Die Entführung ihrer kleinen Bienne. Wieder erscheint die Szene, in der sie in die Küche rennt: Doch diesmal erwartet sie kein Zombie, keine Tochter und auch kein Khajiit: Ein bleicher Kaiserlicher steht ihr gegenüber und reicht ihr die Hand: "Willkommen! Wir haben nicht viel Zeit, beeilt euch!"
 
Hi Killerkarotte,
schön das du weiter geschrieben hast. Das liest sich immer schön und die Geschichte ist wirklich gut.
So mal eine Frage: Schreibst du dir das vorher auf, oder postest du das direkt aus dem Kopf hierhin?
 
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