Hey, der Thread ist ja da. Juhu. :win:
Wie ich schon in meinem "Ich will von Windows auf Linux wechseln"-Thread (hieß so ähnlich) schrieb, werde ich hier tatkräftig mithelfen.
Da hier quasi noch gar nichts über Spielen unter Linux steht, werden die nächsten Zeilen nun einen Einblick bieten. Der Schwerpunkt wird auf Windows-Spielen unter Linux liegen, da Spiele mit Linux-Installer im Normalfall direkt laufen sollten. Sollte es da Probleme oder Fragen geben, könnt ihr, wie MadDin bereits schrieb, hier natürlich auch posten.
Der folgende Abschnitt umreißt grob Hardware und Treiber. Wer ein funktionierendes Linux mit aktuellen Treibern hat, kann ihn überspringen.
Zuerst muss einmal dafür gesorgt werden, dass die Hardware möglichst gut genutzt werden kann. Das betrifft vor allem die Grafikkarte. Prozessoren, RAM, Soundkarte, ... werden meist problemlos erkannt und bieten die volle Leistung, die Linux standardmäßig bieten kann. Für spezielle Wünsche muss, wie auch unter Windows, selbst Hand angelegt werden.
Grafikkarten erhalten häufig erst mal einen 08/15-Treiber, damit überhaupt etwas dargestellt werden. Dieser Treiber muss nun entweder gegen einen quell-offenen, dafür aber nicht vom Karten-Hersteller abgesegneten, oder proprietären (Quellcode nicht einsehbar, dafür vom Karten-Hersteller) austauschen. Das geht im Normalfall sehr einfach über die Hardware-Verwaltung.
Nachdem der Computer nun auch unter Linux sein größtmögliches Potenzial erreicht, kommen wir nun zum Hauptthema: Windows-Software unter Linux. Hierfür benötigt man einen Emulator wie zum Beispiel
Cedega oder
Wine. Ich selbst nutze Wine und werde deshalb in diesem Artikel das Vorgehen mit Wine erklären.
Logischerweise muss man Wine erst mal installieren. Auf der
Downloadseite gibt es eine große Auswahl an unterstützen Betriebssystemen. Klickt man eines an, wird detailiert erklärt, wie man Wine auf diesem System installiert.
Jetzt kann man theoretisch exe-Dateien mit Wine ausführen. Man sollte allerdings sogenannte Wine-Prefixe verwenden. Diese kann man sich als abgeschottetes System vorstellen. Jedes Prefix ist ein solches System. Es bietet den Vorteil, dass Software, die in Prefix A installiert wird, keine Konflikte mit Software in Prefix B verursacht. Außerdem kann man Software in einem Prefix recht schnell löschen, indem man einfach diesen Prefix-Ordner löscht. Das sollte man logischerweise nur tun, wenn in dem Prefix nur Programme enthalten sind, die man nicht mehr benötigt.
Prefixe kann man auf zwei Arten nutzen: Über das Terminal oder durch eine graphische Oberfläche.
Code:
env WINEPREFIX="/home/dennis/.PlayOnLinux/wineprefix/MeinPrefix" wine "./setup_234.exe"
wäre der Terminal-Befehl zum Ausführen der Datei setup_234.exe im aktuellen Ordner. Da es sich um ein Setup handelt, wird der Ordner "MeinPrefix" im oben genannten Verzeichnis erstellt und das Setup installiert alles dort hinein. Braucht man das Programm nicht mehr, löscht man einfach den Ordner "MeinPrefix". Sinnvollerweise sollte man aber aussagekräftigere Namen als "MeinPrefix" nutzen.
Allerdings rate ich eher zu
PlayOnLinux oder
Winetricks. Beide bieten graphische Oberflächen und viele Installations-Skripte. Diese Skripte installieren alles Nötige und konfigurieren das Prefix so, dass die gewünschte Software mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt läuft.
Sollte es kein offizielles Skript für ein Programm geben, bleiben nur inoffizielle Skripte oder man muss selbst welche erstellen.
Oftmals reicht es, wie unter Windows vorzugehen.
- Erst das Programm installieren.
- Bei Spiele fehlt häufig noch die eine oder andere DirectX-Datei. Diese können leicht über Winetricks installiert werden. Oder man installiert gleich das beim Spiel enthaltene DirectX.
- Auch bei Programmen kann es Abhängigkeiten geben, zum Beispiel das .net-Framework.
Unter
diceworks.de -> Dokumente -> PlayOnLinux biete ich von mir erstellte Skripte an. Ich schreibe gerne auch Skripte auf Anfrage, wenn ich das Programm besitze oder zeitnah beschaffen kann (*zum Freunden schiele*).
Wer selbst sein Glück versuchen will, sollte sich die
PlayOnLinux-Dokumentation und die
AppDB von Wine ansehen. Allerdings solle man beachten, dass die AppDB lediglich als grober Anhaltspunkt dienen kann, da die Funktionsfähigkeit einer Software sehr starkt vom verwendeten Betriebssystem und von der Wine-Version abhängt. Nur weil ein Programm auf einem fünf Jahre alten OpenSuse mit der allerersten Wine-Version nicht tat und als Garbage (dt. Müll) abgestempelt ist, muss das heute nicht auch noch so sein!
Sollten Fragen rund um Wine, Winetricks, PlayOnLinux vorhanden sein, stellt sie!
Oder habt ihr selber eine Lösung für ein Programm gefunden, oder habt ihr sogar ein Skript? Dann immer her damit. Vielleicht hilft es noch jemand.