2011 war Skyrim ja auch noch okay, und sogar einzigartig, bahnbrechend und innovativ, was einem die bekannten Bethesda-Schwächen vergessen liess. Damals war etwa Mass Effect noch ein Thema und das hatte auch viele Schwächen. Es ist nicht mal ein Zufall, dass ich es erwähne, weil die Struktur von Starfield exakt mit der von Mass Effect 1 verglichen werden kann, was heute extrem peinlich ist. Ich habe es nicht gespielt, aber ausreichend Gameplay-Videos davon gesehen, um sagen zu können, dass man es auch so sehr mit Skyrim oder Fallout 3 vergleichen kann, dass es für mich ein Grund ist, es nicht zu spielen.
Es ist heute absolut nicht mehr akzeptabel, dass Begleiter dieselben Wegfindungsprobleme haben und gleich blöd herumwuseln, wie in den genannten Spielen. Es kann auch nicht sein, dass NPC nicht auf Waffen und Outfits reagieren, vor allem, weil sie es 10 Jahre früher bereits taten. Und ich bin absolut allergisch darauf, dass Leute Systeme, die man für selbstverständlich gehalten hat, einfach entfernen, wie etwa ein Tag/Nacht-Zyklus, Unterwasser oder auch geholsterte Waffen auf dem Rücken damals in Fallout 4. Die Jungs von Bethesda oder die Shareholder sind extrem minimalistisch, eine Eigenschaft, die ich gedanklich nicht mit einem Künstler verbinde, sondern mit Fliessbandarbeitern. Es kann auch nicht mehr sein, dass man heute einen Schalter, oder eine Pumpe auf magische Weise bedient, ich erwarte eine gute Animation dafür, und ich hätte sie schon in Fallout 4 erwartet. Stattdessen aber hatten sie nur noch GENAU EINE Animation für das Trinken im ganzen Spiel, und zwar auf Pumpen, also fünfmal weniger, als in Fallout 3, wo es auch solche für das Trinken aus Hydranten und Toiletten gab.
Das Thema ist hier natürlich nicht Starfield, aber es zeigt, wie die arbeiten, und die können mir kein Starfield mit Schwertern verkaufen. Es gibt ja einen Grund, wieso man jeweils ihre Games "[Vorgänger] mit [Waffentyp]" nennt, weil Innovation und Evolution bei Bethesda absolut kein Thema sind, dafür aber Wegrationalisierung und Streamlining. Dabei kann ich sogar damit leben, dass man jede einzelne Quest als Fetch-Quest bezeichnen kann, aber ich erwarte Motivation, durch ein paar anständige Dialoge, gesprochen durch NPC ohne Hackfressen, und Encounter und Environmental Storytelling auf dem Weg. Ich bin ja wirklich kein RPG-Sektierer, aber ich erwarte mehr Konsequenzen und bessere Entscheidungsmöglichkeiten als Skyrim, um ein Game noch als RPG bezeichnen zu können. Und all das traue ich ihnen so wenig zu, dass ich aufgehört habe, auf ein TES 6 zu warten. Und nachträglich habe ich sogar das Gefühl, dass sie selbst mit Skyrim nur zufällig einen Sweetspot gefunden haben, es war kein Plan.