Also mir geht es mir Skyrim ähnlich, wie es hier einige skizziert haben. An sich ist dsa Verhältnis von Skyrim zu Oblivion durchaus paradox. Auf der einen Seite haben sie in Skyrim einiges richtig gut gemacht und ein Spiel geschaffen, das Vanilla deutlich besser war als sein Vorgänger (Oblivion). Andererseits fehlt es Skyrim irgendwie an "Seele", wie das
@Pherim sehr passend ausgedrückt hat. Grundsätzlich sind sowohl Skyrim als auch Oblivion recht durchschnittliche Spiele - einzig die Mod-Möglichkeiten katapultieren die neueren TES-Spiele in die AAA-Liga. Viele der Fehler Bethesdas können die Modder/-innen ja ausgleichen, alle leider nicht.
Wobei ich an der Stelle zugeben muss, dass ich gar nicht genau sagen kann, weshalb ich Oblivion lieber mag. Möglicherweise habe ich durch Mods gesehen, was bei einem alten Spiel wie Oblivion möglich ist und von Anfang an zu hohe Erwartungen an Skyrim gehabt. Vielleicht kriegt Oblivion aber auch einfach nur Nostalgie-Punkte und mittlerweile haben sich meine Anforderungen an ein gutes Spiel verschärft. Vielleicht ist es auch etwas anderes. Jedenfalls bin ich bis heute - trotz mehrerer Anläufe - noch nicht wirklich warm mit Skyrim geworden und kann den ganzen Hype nicht nachvollziehen. Zugeben muss ich allerdings, dass auch Skyrim mit einigen Mods durchaus Spaß machen kann, es ist nicht so, dass ich nur säuerlich durch die Welt stapfen würde. Trotzdem geht die Immersion einfach zu schnell flöten und ich finde etwas, woran ich mich dann arg störe (ohne explizit danach zu suchen). Kurz gesagt wirkt Skyrim auf mich weniger an die Fans adressiert und mehr für den bloßen Konsumenten erstellt.
Charakterdesign hat Bethsoft bisher nur selten gut geschafft. Die Dialoge sind in der Regel arg flach und die Vertonung im Deutschen wie Englischen unter aller Kanone - von Immersion ist hier wenig zu spüren. Das betrifft beides Oblivion und Skyrim gleichermaßen.
In Skyrim waren viele Quests einfach nur langweilig und wirkten recht generisch. Insbesondere die Gilden empfand ich als Frechheit. Diese waren innerhalb kürzester Zeit durchgespielt. Schön wiederum war, dass sich die Gildenquests in Skyrim stärker voneinander unterschieden haben (in Oblivion war es ja quasi immer die gleiche Story mit anderen Charakteren und Orten). Vor allem die Bardengilde empfand ich aber als Zumutung - man konnte nicht einmal ein Instrument spielen.
Die Landschaften wiederum sind Skyrims große Stärke. Hier wurde alles richtig gemacht und das Ergebnis ist eine abwechslungsreiche und wunderschön anzusehende Landschaft. Die Dungeons sind ebenfalls besser als in Oblivion; die Städte und Dörfer zumindest okay. Hier stört mal wieder, dass sie doch sehr klein sind und es wenig "drumrum" gibt (sprich Armenviertel/Slums). Schön ist aber, dass die großen Städte sich zumindest stark unterscheiden.
Der Bürgerkrieg war sehr schlecht umgesetzt. Überall hört man davon, selten sieht man eine Patrouille und letztlich interessiert sich niemand dafür, wenn ich die Rüstung des Feindes trage. Die großen Schlachten dann bestanden wiederum aus 20 Leuten. Wow.
Die Hauptstory Skyrims fand ich wiederum okay. Nichts Besonderes, wobei die Idee mit der Schriftrolle mal etwas anderes war. Die Drachenschreie hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht.
Das Kampfsystem ist in beiden Spielen schlecht, wenig immersiv. Das ist reines Raufgekloppe ohne jegliche taktische Anforderungen etc. Die Killmoves empfand ich im Gegensatz zu vielen allerdings als Bereicherung. Mir geht es bei meiner Kritik allerdings um das generelle Kämpfen und Zaubern. Denn das ist schlichtweg langweilig.
Dazu kommt ein schlechtes Skillsystem - das hätte nicht vereinfacht werden müssen.
Achso, die KI ist auch grottig. Die scheint mir kein Bisschen besser als zu Oblivion-Zeiten.
In den DLC hat Bethsoft dann bewiesen, dass sie doch einigermaßen coole Inhalte liefern können - ich vermute stark, dass hier andere Entwickler involviert waren als im Hauptspiel. Alles wirkt deutlich abgestimmter und ausgegorener. Wobei Hearthfire hiervon ausdrücklich ausgenommen ist. Das war einfach nur scheiße. Schlechter hätte man das wohl kaum umsetzen können. Da hätten sie lieber (wie damals mit KotN) ein paar coole Wohnhäuser vorfertigen sollen, die man dann in kleinem DLC mit einer Quest erlangt und ausstatten kann.
Letztendlich finde ich es gut, dass es mit TES weitergeht, wünsche mir aber, dass Bethesda aus den Fehlern und Problemen bei Skyrim lernt. Sie haben mit Skyrim ein Spiel gefertigt, dass super viel Potential für wirklich Tolles bietet, es aber so gut wie gar nicht ausgeschöpft. Und das ist echt schade.
Für TES VI wünsche ich mir, dass die angesprochenen Sachen (und sicher auch einige mehr, die ich vergessen habe) gut umgesetzt werden. Ich wünsche mir eine spannende Welt, in die man wieder eintauchen kann und bei der man alles um sich rum vergisst. Kreativität müsste doch eigentlich der Kern einer Spielentwicklung sein - und doch scheint gerade diese mittlerweile bei vielen Spieleentwicklern Mangelware zu sein (Bethesda ist ja kein Einzelfall). Skyrim war für mich gar kein richtiges Rollenspiel mehr, sondern hatte eher den Charakter eines Action-Adventures. In wie fern verändere ich mit der Rolle meines Charakters denn die Welt? Egal, welchen Charakter ich spiele, irgendwie lande ich über kurz oder lang doch immer wieder beim gleichen Ergebnis. Warum gibt es nicht mehrere Entscheidungsmöglichkeiten und entscheidende Wendepunkte im Spiel? Die Wahl, wie ich meinen Charakter gestalte und wie ich mich in der Spielwelt benehme, wirkt sich so gut wie gar nicht aus - doch genau das ist in meinen Augen das, was ein Rollenspiel ausmacht. Ich habe selten die Möglichkeit, ein Problem auf unterschiedliche Weise zu lösen (die Wahl, ob ich mit Magie, im Fernkampf oder im Nahkampf vorgehe zählt nicht). Wozu gibt es bspw. die Sprachfertigkeit überhaupt noch?
Ich wünsche mir für TES VI, dass ich als Spieler die Welt beeinflussen und verändern kann oder zumindest das Gefühl habe, dass es einen Unterschied macht, wie ich mich verhalte.
Was die Orte betrifft, so würden mir Summerset, Valenwood und Blackmarsh am meisten zusagen. Wobei ich ein wenig Angst davor habe, dass Bethesda genau das versaubeutelt und die loremäßig spannenden Gebiete ihren Reiz verlieren.