Nach all den Jahren im Amt hat unsere verehrte Bundesfamilienministerin, Ursula Gertrud von der Leyen (CDU) nun entdeckt, dass im Internet doch tatsächlich kinderpornografische Medien kursieren ja, dass sogar Webseiten existieren, die diese Schändung jungen Lebens unterstützen, und deren Inhaber sogar davon profitieren.
Frau von der Leyen, als Bundesfamilienministerin, steht natürlich unter Zugzwang: Die Verbreitung von Kinderpornografie ist sich in den Jahren 2006-2007 um 111% gestiegen. ← Das ist falsch, wie die "c't" in ihren neuesten Ausgabe klarstellt:
Die Begründungen für das harte vorgehen gegen Kinderpornografie mögen richtig sein (und sind es auch größtenteils) - der eingeschlagene Weg allerdings nicht.
Das heute im Bundestag verabschiedete Gesetz, welches die Provider (mit Ausnahme einiger kleineren) zwingt, eine DNS-Sperre auf Seiten, welche kinderpornografische Inhalte anbietet, zu legen ist nichts anderes als kontraproduktiv – wie ich zu belegen versuchen werde.
1. DNS-Sperren kann selbst ein Zehnjähriger nach einer kurzen Youtube-Suche umgehen.
2. Die Liste gesperrter Seiten wird – über kurz oder lang – im Internet zu finden sein. Erfahrungen anderer Länder haben dies gezeigt. Zwar wird diese Liste ständig erneuert werden, und damit kaum die aktuelle Version zu finden sein, trotzdem werden "potentiell Interessierte" so noch viel leichter auf derartige Angebote aufmerksam.
3. Die Liste der zensierten Seiten wird nur vom BKA überwacht werden. Keine andere Gewalt kann überprüfen, ob auf der jeweils aktuellen Liste nicht doch Webseiten von regierungskritischer Thematik zu finden sein wird. (Die Musikindustrie klopft übrigens auch schon an der Tür)
4. Die Abschaltung Kinderpornografie-anbietender Server innerhalb Europas und der USA ist einfach zu bewerkstelligen – kein Wort von von der Leyen darüber!
5. Die IP der auf gesperrte Websites zugreifenden Rechner wird gespeichert. Da fällt mir ein wundervoller Gag ein: Schicken wir unseren ICQ-Kontakten doch eben ein paar KiPo-Links (natürlich verschlüsselt) und freuen uns darüber, wie er Besuch vom BKA bekommt!
Dies sind nur einige Punkte, vermutlich werden mir direkt nach dem Posten dieses Beitrags zig weitere einfallen, die Tatsache, dass diese Zensur sowohl ungerechtfertigt als auch der größte Schwachsinn ist und ich bitte die Leser dieses Posts einmal darüber nachzudenken, wie weit der Staat sich in öffentliche Medien und das Privatleben einzumischen hat.
Ich hoffe auf rege Beteiligung an diesem Thread.
PS: Internet Sperre umgehen
Frau von der Leyen, als Bundesfamilienministerin, steht natürlich unter Zugzwang: Die Verbreitung von Kinderpornografie ist sich in den Jahren 2006-2007 um 111% gestiegen. ← Das ist falsch, wie die "c't" in ihren neuesten Ausgabe klarstellt:
c't 9/09"Zwar registrierte das BKA von 2006 auf 2007 bei der Besitzverschaffung von Kinderpornografie durch das Internet tatsächlich einen Fallzahlenzuwachs von 111 Prozent (von 2936 auf 6206 Fälle). Dabei geht es aber lediglich um die Menge der eingeleiteten Ermittlungsverfahren und nicht etwa wie dargestellt um Verurteilungen. […] Nach c't-Recherchen sind aber hochgerechnet mindestens die Hälfte dieser Ermittlungsverfahren von den Staatsanwaltschaften wieder eingestellt worden, weil der Verdacht fallen gelassen wurde."
Die Begründungen für das harte vorgehen gegen Kinderpornografie mögen richtig sein (und sind es auch größtenteils) - der eingeschlagene Weg allerdings nicht.
Das heute im Bundestag verabschiedete Gesetz, welches die Provider (mit Ausnahme einiger kleineren) zwingt, eine DNS-Sperre auf Seiten, welche kinderpornografische Inhalte anbietet, zu legen ist nichts anderes als kontraproduktiv – wie ich zu belegen versuchen werde.
1. DNS-Sperren kann selbst ein Zehnjähriger nach einer kurzen Youtube-Suche umgehen.
2. Die Liste gesperrter Seiten wird – über kurz oder lang – im Internet zu finden sein. Erfahrungen anderer Länder haben dies gezeigt. Zwar wird diese Liste ständig erneuert werden, und damit kaum die aktuelle Version zu finden sein, trotzdem werden "potentiell Interessierte" so noch viel leichter auf derartige Angebote aufmerksam.
3. Die Liste der zensierten Seiten wird nur vom BKA überwacht werden. Keine andere Gewalt kann überprüfen, ob auf der jeweils aktuellen Liste nicht doch Webseiten von regierungskritischer Thematik zu finden sein wird. (Die Musikindustrie klopft übrigens auch schon an der Tür)
4. Die Abschaltung Kinderpornografie-anbietender Server innerhalb Europas und der USA ist einfach zu bewerkstelligen – kein Wort von von der Leyen darüber!
5. Die IP der auf gesperrte Websites zugreifenden Rechner wird gespeichert. Da fällt mir ein wundervoller Gag ein: Schicken wir unseren ICQ-Kontakten doch eben ein paar KiPo-Links (natürlich verschlüsselt) und freuen uns darüber, wie er Besuch vom BKA bekommt!
Dies sind nur einige Punkte, vermutlich werden mir direkt nach dem Posten dieses Beitrags zig weitere einfallen, die Tatsache, dass diese Zensur sowohl ungerechtfertigt als auch der größte Schwachsinn ist und ich bitte die Leser dieses Posts einmal darüber nachzudenken, wie weit der Staat sich in öffentliche Medien und das Privatleben einzumischen hat.
Ich hoffe auf rege Beteiligung an diesem Thread.
PS: Internet Sperre umgehen
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