Sind psychisch Kranke einfach nur "bekloppt" ?

Wie seht ihr "psychisch kranke oder gestörte Menschen" ?

  • Die tun sich nur selber leid, dramtasieren alles und schieben die Schuld auf andere.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die sind nur labil und kommen mit Problemen nicht klar, die jeder andere auch hat.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    76

Seidenweber

Reisender
Wenn ihr wollt ... hier ein Thema, über das man sehr kontrovers diskutieren kann.

Menschen, die sich in psychologischer oder psychatrischer Behandlung befinden, werden im allgemeinen etwas skeptisch und mit gemischten Gefühlen gesehen. "Insassen" in psychatrischen Kliniken erst recht.

Wie seht ihr das ?

Falls hier eine Diskussion entsteht, zunächst eine kleine Bitte:
Es wird fast zwangsläufig so sein, dass viele Meinungen zu dem Thema reine Vorurteile sind. Auch wenn man nicht betroffen ist und auch solche Situationen nicht aus dem engeren Umfeld kennt, bildet man sich ja dennoch eine Meinung aus dem, was man hier und da so aufschnappt.

Berücksichtigt das bitte bei euren Antworten...
 
Ich meine, dass psychologisch gestörte Menschen "krank" sind. Allerdings meine ich damit ausdrücklich nicht die abwertende Bedeutung die dieses Wort hat. Sie sind meines Erachtens "krank" im Sinne von "nicht gesund". Ich kann mich bei der Umfrage nicht einordnen: Ich bin der Meinung dass diese Menschen krank sind und gerade deswegen Hilfe brauchen. Sonst wären sie ja auch nicht in psychiatrischer Behandlung.
 
Ich denke mal vor ein Paar Jahren war die Situation noch anders, aber heute nehmen doch ziemlich viele Menschen die Hilfe von Psycholgen in Anspruch. Das ist heutzutage doch völlig normal. Deshalb denke ich,dass zumindest in diesem Bereich der "leichten" psychischen Krankheiten eine große Toleranz in der Bevölkerung vorherrscht.
Bei den schlimmeren Krankheiten, die oftmals den Beigeschmack von Wahnsinn und Verrücktheit haben, ist dies jedoch nicht so.
Die Ursache dafür sehe ich in den Menschen an sich. Menschen mit schweren psychischen Krankheiten passen nicht in unser geordnetes Weltbild und so grenzen wir sie aus und stempeln sie als verrückt ab.
Diese Krankheiten sind jedoch keine Einbildungen. Und deshalb ist es falsch diese Menschen einfach für verrückt zu erklären. Sie brauchen Hilfe, zwar eine andere Art von Hilfe als bei physischen Krankheiten aber dennoch brauchen sie Hilfe.
 
Seidenweber ,

was soll ich von Dir denken , das Du solche umfragen machst ?
ich hab mich etwas mit dem Thema beschäftigt , und frage micvh was diese umfrage soll , ein weiterer Tread damit viel gepostet wird ?

wenn Du fragen dazu hast , es gibt genug Vorträge an den Volkshochschulen über das Thema , und ich habe Vorträge dazu gehört. Rein interresenhalber würde ich Pschychologie Studieren , aber ich muss Arbeiten und bin zu alt. Aber ich finde diese umfrage nicht gut. Und ich bin auch schon Menschen begegnet die Psychisch Krank sind. Ich verstehe Deine beweggründe nicht , warum Du so eine umfrage machst.

mfg

Andreas
 
Ob nun psychisch Krank, oder physisch Krank, es gibt nun mal Störungen beiderseits, bei einem Beinbruch kommt ein Gips drum, bei einem Hirnschaden...tja. Die Auswirkung psychischer Störungen erscheinen meistens etwas Markanter als die der physischen z.B. Tourette, Epilepsie... Ein irreparaler Schaden am Gehirn wird nun mal in seiner Verdeutlichung als "bekloppt", Spastisch, Irre, oder sonstwas vom "Volk" angeprangert.
Für Störungen der Psyche, sind nun mal Psychologen und Psychater zuständig. Die Kliniken dafür halt "Anstalten" genannt. Wobei Anstalt schon wieder Klischee entspricht und als Irrenhaus bezeichnet wird. Hier mangelt es an Aufklärung. Obwohl "Anstalten" meist privat sind und wirklich nur die Eingeweihten wissen mögen, was dahinter abgeht.
Für Störungen physischer Leiden halt Krankenhaus, Kliniken, Kuratorien..., wie wir sie halt kennen.
Psychisches Leiden muss ja nicht gleich bekloppt sein, Stress wird vom Psychologen behandelt, genauso wie Ehekrisen, Probleme mit Kindern... Psychologen, sind mehr die Gesprächspartner, sanfte Problemlöser.
Psychater hingegen die Ärzte, die medikamentös und chirougisch eingreifen können (falls nötig).
 
Hallo !

Man muss sich eine psychologische Disfunktion/Leiden ganz klar als Krankheit vor Augen führen.

Denkt mal an den Körper in dieser Form:

Der Körper ist eine mechanisch/motorische "Maschine".
Diese Maschine wird mittels "Reize" (chemisch, elektrisch) gesteuert. Die Produktion dieser Reize wird vom Gehirn gesteuert, die erforderlichen Reize u.a. von Organen und Drüsen erzeugt, gesteuert durch das Hirn.

Das Hirn ist eine Steuerzentrale.

Vielleicht kann man es leichter verstehen, wenn man an den Computer denkt:
Floppy, CD Laufwerk, Drucker, Festplatten, USB Sticks etc:
Das alles wird von Treibern gesteuert. Diese Treiber sind kleine Programme die im "Gehirn" des Rechners gesteuert werden.

Wenn diese kleinen Programme fehlerhaft sind, kann es zu den eigenartigsten Fehlsteuerungen/Fehlverhalten kommen.

Sog. "Kombinationsfehler" sind hier durchaus schwerer und "More nasty":
Wenn nicht nur ein Treiber sondern 2 oder mehr kaputt sind, ist das Problem nur noch schwer eingrenzbar (Diagnose), da das Fehlverhalten keinem Muster mehr folgt, es wird "unlogisch" und sehr schwer, die Ursache zu verfolgen.

Das Gehirn und der Körper haben eine nicht nur ähnliche sondern viel stärkere Symbiose. Fehlfunktionen in diesem Bereich wirken sich nicht weniger "katastrophal" aus, teils erst Jahre später bemerkbar.

So kann eine "einfache" Hirnfehlfunktion im bestimmten Bereich eine rein mechanische Fehlfunktion verursachen (z.B. Krampfanfälle, siehe Epilepsie), andere Hirnregionen verursachen mehr "mentale" Fehlfunktionen, z.B. Shizophrenie, Blackouts, Verlust des "Gut/Böse Filters" und alle Abwandlungen solcher Defekte.

Es sind ganz klar "Krankheiten", wenngleich die Erscheinung solcher Fehlfunktionen auch oft nur als "voll bekloppt" erscheinen - es sind aber Hirnfehlfunktionen, damit Krankheiten.

Die Heilung solcher versagt oft, weil gerade multiple Fehlfunktionen mehrerer Regionen nicht richtig diagnostiziert werden (können).
 
Also, obwohl ich getippt habe, dass sie lediglich "verschroben" sind, so passe ich mich der Mehrheit im Forum an und meine, psychich Kranke benötigen Hilfe.
Sicher, gerade bei Pädophilen wird immer wieder behauptet, sie seien einfach nur Schwerkriminelle, die meinen sie wären "Geisteskrank". Genau so bei Vergewaltigern. Also Leuten mit einer krankhaft übersteigerten Sexualität.
Aber wie gesagt: Man beachte das Wörtchen "krankhaft". Sie leiden also unter einer chronischen Krankheit, ähnlich Krebs.
Außerdem hat es schon Dunkel-11 angesprochen: "Hirnkrankheiten" sind z.B in Form von "klonischen" und "tonischen" Epilepsieanfällen, sowie dem bekannten "Tourette-Syndrom" auch "äußerlich" zu erkennen. Andererseits kann man als Laie, einen "Schizo" auch bemerken, wenn er "mitten" in seinen Anfällen ist.
Aber "Psychos" haben eines gemeinsam, weswegen die Behauptung "Simulant" und "Ablenker" sehr oft in Gerichtssälen nach einem Kindermord sehr oft fällt: Sie fallen gar nicht mit ihrer Krankheit auf. Zumindest habe ich von noch keinem Fall gehört, bei dem einen Polizistin von einem Frauenmörder sexuell genötigt wurde.
Oder schaut euch mal "Das Schweigen der Lämmer" an. Ist da etwa Hannibal Lector "geil" auf Clarence Starling? Mag sein, aber er versucht dem Drang zu widerstehen an ihr "herum zu fingern".

Cherubion
 
Alzheimer schrieb:
Ich verstehe Deine beweggründe nicht , warum Du so eine umfrage machst
Das ist ziemlich einfach. Ich lese immer wieder in anderen Zusammenhängen Bemerkungen, die sich auf dieses Thema beziehen. Sie treten zwar nur in Nebensätzen auf, sind aber häufig etwas negativ belastet.

Deshalb finde ich es angemessener, das Thema allgemein und wertfrei mit Interessierten zu diskutieren, als auf einzelne Beiträge in anderen Threads einzugehen und damit zwangsläufig jemanden angreifen zu müssen.

Und ich freue mich darüber, dass die bisherigen Beiträge sehr unvoreingenommen und sachlich sind. Dass hier u.U. auch Fakten zusammengetragen werden, hilf vielleicht auch dem einen oder anderen, sich besser eine Meinung von etwas zu bilden, was in der breiten Öffentlichkeit doch eher mit Skepsis betrachtet wird.

Alzheimer schrieb:
ein weiterer Tread damit viel gepostet wird ?

...eher weniger. Und da wir uns hier im OffTopic-Teil über StarTrek, Hamster und Hauskatzen austauschen, wäre die Frage auch kein geeignetes Argument, um einen Thread abzuwerten.
 
Von den Leuten die zu nem Psychiater rennen sind 90% (mal so ne rein persönliche Annahme) bekloppt, aber nicht im sinne von krank, sondern im Sinne von bescheuert. Denn wir sind wieder in Zeiten gelandet in denen jedes Problem, jede Unnormalität oder Normalität pathologisiert wird, also dem krankhaften zugerechnet und darum muss man es heilen. Aber da gibt es nichts zu heilen bei solchen Modekrankheiten, bestes Beispiel ist da die Serie Ally McBeal, wo man wegen jedem Problemchen zu nem Psychologen rennt und versucht die freudsche Formel für sein angebliches "Gebrechen" zu finden.
Wirklich psychisch kranke Menschen gehen nicht zum Psychologen, jedenfalls nicht im Normalfall, sondern werden in Behandlung gesteckt un mit Medikamenten vollgepumpt, im Normalfall. Aber das dies nicht unbedingt die beste Methode ist, habe ich als Zivildienstleistender in einer entsprechenden Einrichtung hautnah erleben dürfen.
Man muss versuchen diesen Menschen ein würdiges Leben zu gestalten, denn sie sind in dieser Welt auf Hilfe angewiesen, in der Anderssein immer zu Problemen führt.
Also kompetente Hilfe ist wirklich das A und O und nicht Medikamentierung und Therapie in geschlossenen Anstalten als Allheilmittel zu betrachten, sondern nur als letzte Möglichkeit.
 
Manarchios schrieb:
Von den Leuten die zu nem Psychiater rennen sind 90% (mal so ne rein persönliche Annahme) bekloppt, aber nicht im sinne von krank, sondern im Sinne von bescheuert.
hmmm .. ok.

Ich beschreibe mal einen Fall, der ja eigentlich oberflächlich betrachtet in dieses Muster passen müsste - also "bekloppt":

Eine frisch gebackene Mutter merkt kurz nach der Entbindung, dass sie nicht in der Lage ist, ihren gerade geborenen Sohn anzufassen. Wenn Sie das Kind auf den Arm bekommt, ist sie jedes mal heilfroh, wenn es eine Schwester wieder wegnimmt.

Geburtsvorbereitungskurse und das ganze Programm wurden übrigens von beiden Elternteilen absolviert. Das Kind war ein Wunschkind. Die Schwangerschaft wurde als glückliche Zeit erlebt und beide haben sich tierisch auf das Kind gefreut.

Das ganze zieht sich so weiter hinaus - auch noch weit nachdem Sie aus dem Krankenhaus entlassen ist.

Sie kann Ihr Kind weiterhin nicht anfassen. Sie beteuert auch, dass sie Ihr Kind liebt - wahrscheinlich so, wie jede Mutter ihr Kind liebt. Sie möchte, aber es *geht* einfach nicht. Hinzu kommt noch eine unerklärliche Angst, dem Kleinen irgendwie weh zu tun oder etwas falsch zu machen. Das ganze spitzt sich zu und kurze Zeit danach fühlt sie sich noch nicht einmal mehr in der Lage, sich dem Kind zu nähern.

Das alles erzeugt nun einen unbeschreiblichen Leidensdruck. Sie fühlt sich schuldig. Schuldig, eine schlechte Mutter zu sein, schuldig eine schlechte Ehefrau zu sein. Schuldig ein schlechter Mensch zu sein. Tiefste Depression.

Natürlich war sie auch fest davon überzeugt, der einzige Mensch auf diesem Planten zu sein, der so schlecht und schuldig ist, wie sie. Der Ehemann, der sich dem einen oder anderen anvertraut hatte, erntet übrigens nur mitleidige Blicke und Unverständnis.

An dieser Stelle würde ich jetzt mal zwischenfragen, ob irgend ein Nichtfachmann für dieses Verhalten irgendwie Verständnis hätte - das irgendwie nachvollziehen könnte, was da gerade in so einem Menschen vorgeht.

Schließlich (eigentlich viel zu spät) führte der Weg zu einem Psychologen und dann ziemlich unmittelbar in eine psychiatrische Klinik.

Dort "schwebte" die Frau in der ersten Tagen förmlich über den Flur. Man hatte zunächst weder das richtige Präparat, noch die für sie richtige Dosis gefunden. Ziel war es zunächst einmal den Leidensdruck erträglich zu machen.


Nachdem die Medikation erst mal ok war, wurde sie ansprechbar. Das führte dazu, dass sie sich auch mit Mitpatienten unterhielt. Dabei erfuhr sie, dass sich unglaublich viele Frauen (mal mehr oder auch weniger stark ausgeprägt) in einer ähnlichen Situation befinden - nur wird das totgeschwiegen. Man könnte fast sagen "In jedem Zimmer einer Wöchnerrinnenstation liegt eine betroffene Frau". Weiterhin erfuhr sie, dass das eine *vorübergehende* Störung ist, die teils psychische (Angst vor Überforderung) aber eben auch hormonelle Ursachen hat.

Drei Dinge sind ihr dabei bewusst geworden:
- Sie war plötzlich nicht mehr alleine
- Sie war kein schlechter Mensch, sondern krank
- Sie musste nicht für immer damit leben, sondern es würde vorübergehen

Das führte nun dazu, dass Sie kurze Zeit später gemeinsam mit ihrem Kind und ihrem Mann einen Platz in einer Klink finden konnte, die genau auf diese Problematik spezialisiert war. Nach etwa einem Jahr war sie soweit hergestellt, dass man meinen könnte, da wäre nie etwas gewesen. Allerdings war das für alle Beteiligten (sie selbst an erster Stelle, aber auch Ehemann, Eltern und Schwiegereltern) ein Weg durch deren kleine Privathölle.


warum schreibe ich das ? Zum einen, weil ich das bis heute 2 x in meinem privaten Umfeld erlebt habe und mich das alles wirklich sehr berührt hat.

Zum anderen, weil eine solche Erkrankung bis zu einem bestimmten Punkt für einen selbst gar nicht erklärbar ist. Man kann das einfach nicht nachempfinden, nicht erklären. "Bekloppt" ist das einzige Wort, was wir ohne Hintergrundwissen im Normalfall dafür kennen.
 
Nein nicht wirklich, die Fälle die ich meine sind Leute die mit Ihren Kindern zum Psychiater rennen, weil die mal ne stunde nicht stillsitzen konnten oder auf dem Pausenhof geflucht habe, Mädchen/Frauen die mit ihren Beziehungen nicht klarkommen, Männer/Frauen die mit ihrem Job nicht zufrieden sind, Männer die sich von Ihrer Umwelt bedrängt fühlen, egalk in welcher Position sie sich befinden etc.pp.

Das zum Psychiater/Psychologen rennen ist doch inzwischen so etwas wie ein Volkssport geworden, Ursprung wie so oft auch im Land der unendlichen Möglichkeiten.
 
Manarchios schrieb:
Das zum Psychiater/Psychologen rennen ist doch inzwischen so etwas wie ein Volkssport geworden, Ursprung wie so oft auch im Land der unendlichen Möglichkeiten.
Ich will ja nicht in Abrede stellen, dass es Leute gibt, die in Wahrheit keine psychologische Betreuung oder eine psychatrische Behandlung brauchen.

Ich selber kenne eine Lady, die ist sogar in eine Klinik gegangen, nur um Hartz IV vor sich herzuschieben. D.h. sie ist krank aus dem Arbeitsverhältnis ausgeschieden und hat auf diesem Wege die AU soweit verlängert, wie es ging, um damit auch möglichst spät Arbeitslosengeld und und in der Folge auch später Hartz IV beziehen zu müssen.

Nur ist sowas - wie auch die von dir angeführten Beispiele wohl nicht die Regel.

Wenn man das aber verallgemeinert, sollte man dann nicht auch bei diesen Ausnahmefällen *zunächst mal* gutwillig annehmen, sie zählen zu den Behandlungsbedürftigen ?

Anderenfalls müsste man ja bei allen, die wirklich in Behandlung sollten/müssten unterstellen, dass sie zu der von dir genannten Gruppe gehören - sich den Weg also sparen könnten.
 
Hallo,
das Beispiel mit der Frau, die ihr Kind nicht anfassen konnte, nennt man Wöchnerinnen-Depressionen, und es kommt tatsächlich sehr häufig nach der Geburt vor, allerdings in der Regel nicht so heftig und lang anhaltend wie bei der Frau . Aber eine Frau, die an soetwas leidet, ist keinesfalls bekloppt .
Zum Thema Epilepsie..Nun, ich binselbst Epileptikerin, und ich hatte nie das gefühl deshalb "bekloppt" zu sein, es kommt mir vor, wie eine ganz normale Krankheit, so wie wenn andere Menschen ne Allergie haben oder nen herzfehler und deshalb medikamente nehmen müssen...Es ist aber schon ein seltsamens gefühl, wenn man nach einem epileptischen Anfall im krankenhaus erstmal in der neurologie/Psychatrie -Abteilung aufwacht zwischen Drogenkranken auf Entzug und Suizidgefährdeten....irgendwie fühlte ich mich da doch etwas fehl am Platze...
 
Seidenweber schrieb:
Alzheimer schrieb:
Ich verstehe Deine beweggründe nicht , warum Du so eine umfrage machst
Das ist ziemlich einfach. Ich lese immer wieder in anderen Zusammenhängen Bemerkungen, die sich auf dieses Thema beziehen. Sie treten zwar nur in Nebensätzen auf, sind aber häufig etwas negativ belastet.

Deshalb finde ich es angemessener, das Thema allgemein und wertfrei mit Interessierten zu diskutieren, als auf einzelne Beiträge in anderen Threads einzugehen und damit zwangsläufig jemanden angreifen zu müssen.

Und ich freue mich darüber, dass die bisherigen Beiträge sehr unvoreingenommen und sachlich sind. Dass hier u.U. auch Fakten zusammengetragen werden, hilf vielleicht auch dem einen oder anderen, sich besser eine Meinung von etwas zu bilden, was in der breiten Öffentlichkeit doch eher mit Skepsis betrachtet wird.

Alzheimer schrieb:
ein weiterer Tread damit viel gepostet wird ?

...eher weniger. Und da wir uns hier im OffTopic-Teil über StarTrek, Hamster und Hauskatzen austauschen, wäre die Frage auch kein geeignetes Argument, um einen Thread abzuwerten.

in Ordnung ,
hier also ein kleiner auszug aus meinem wissenschatz über Psychische Krankheiten , Informations Quelle war eine Psychaterin die an der Kieler Volkshochschule einen Vortrag gehalten hatt über Psychologie :

Auszüge :
bei der Krankheit Psychose spaltet sich das Bewusstsein in mehrere eigenständig agierende Persohnen auf , die oftmals nichts vom "anderen" wissen. es wurden Untersuchungen mit Menschen gemacht , die an einer Psychose leiden , es gab da Menschen wo der eine teil dieser Persohn nicht ohne eine brille sehen konnte , ein anderer teil dieses Menschen konnte nicht mit dieser Brille sehen... in beiden fällen war es aber immer der selbe Körper.
Wer beispiele für eine Psychose in Filmen sucht : "Psycho" von Alfred Hitschkock , die Phantome des Hutmachers und andere...

( der Französische Titel von Psycho ist auch nicht "Psycho" sondern richtigerweise : "Psychose" )

zum teil lassen sich Psychische Krankheiten mit Medikamenten behandeln ,
bei Chizophrenie ist oft ein mangel an einem stoff Namens Germanium festgestellt worden , aber Patienten mit Chizophrenie weigern sich fast immer Medikamente einzunehmen. und man kann die Patienten nicht dazu zwingen Medikamente zu nehmen.

Im Falle von Zwanghaften Menschen , muss gesagt werden das diese bestimmte Handlungen zwanghaft ausführen und extrem leiden , Körperlich als auch Psychisch wenn sie eine Handlung nicht durchführen können , zu der sich sich gezwungen fühlen. Ein beispiel : ein zwanghafter Charackter MUSSTE jeden Morgen , bevor er mit dem Auto zur Arbeit fuhr , unter seinem Auto drunter durch kriechen um zu überprüfen , ob da villeicht ein Loch im Boden vom Auto sei. Es war diesem Menschen nicht möglich , in sein Auto zu steigen wenn er das nicht jeden Morgen überprüft hatte.
Er konnte nur in sein Auto steigen , wenn er vorher drunter durch gekrochen ist , aus Angst , es könnte ein Loch in der Karosserie sein...
Andere Menschen entwickeln höhen Angst und können immer seltener über Brücken gehen. Und solche sachen werden mehr , erst ist nur der Stuhl zu hoch , dann die Brücke , bis es ohne Therapie nicht mehr geht.
Ich spreche hier von einer entwicklung , eine Angst die Auftaucht , die vorher nicht da war.

Das Gebiet der Psychischen erkrankungen ist sehr weit , sämtliche Formen der Phobien gehören dazu , Panische "Angst vor Spinnen" usw.

es gibt genug Fachliteratur zu dem Thema Pschologie , ein leicht verständliches Buch ist : Freud für Anfänger
und :
Fritz Rieman : Grundformen der Angst.

Beide leicht verständlich geschrieben. "Freud für Anfänger von A&Z ist in Comic form geschrieben.

wer mehr wissen will dem empfehle ich Vorträge an den Volkshochschulen ,
oder für die Öffentlichkeit offene Vorträge an der Universität.
An beiden kann man auch fragen stellen.


mfg

Andreas
 
DarkSister schrieb:
Zum Thema Epilepsie..Nun, ich binselbst Epileptikerin, und ich hatte nie das gefühl deshalb "bekloppt" zu sein.
Dass Du da bei der Psychiatrie ausgekommen bist, hatte wohl auch eher den Grund, dass die keine separate neurologische Abteilung hatten, oder ?

Aber um mal bei der Epilepsie zu bleiben. Ich habe vor kurzen eine Reportage über Epilepsiehunde gesehen und fand das total spannend - eigentlich fast nicht zu glauben.

Man führt seit Jahren mit epilepsiekranken Hundehaltern Beobachtungsreihen durch und hat festgestellt, dass rund 20% der größeren Hunde (nicht gerade Rehpinscher, Dackel und sowas) die angeborene Fähigkeit haben, epileptische Anfälle vorherzusehen. Die Vorwarnzeit lag da meist so bei 3-5 Minuten, aber es waren auch Tiere dabei, die das über eine halbe Stunde oder sogar noch länger vorhersehen konnten.

Nun geht man hin und trainiert Epilepsiehunde (ähnlich wie Blindenführhunde oder Signalhunde) darauf, bei einem bevorstehenden Anfall zum einen den Hundehalter aufmerksam zu machen und ggf. ein Meldesystem zu bedienen und Hilfe zu rufen.

Das blöde ist halt, dass Hund und Halter sehr gut harmonieren müssen. Wenn zwischen den beiden keine enge Bindung besteht, können mehr als die Hälfte der ausgebildeten Tiere keine Anfälle vorhersagen. Das passt auch zu den Ergebnissen der Beobachtungsreihen. Da waren die Vorwarnzeiten auch deutlich besser, wenn zwischen Hund und Halter eine enge emotionale Bindung bestand.

das Beispiel mit der Frau, die ihr Kind nicht anfassen konnte, nennt man Wöchnerinnen-Depressionen
jo - und die tritt in der Tat recht häufig auf. Nicht so häufig, wie man ihr gesagt hat, aber dennoch leidet so etwa jede fünfte Frau nach der Geburt darunter. Meist aber nicht so ausgeprägt, wie das bei ihr der Fall war. Ich vermute, das hätte einen wesentlich milderen Verlauf genommen, wenn sie sofort in Behandlung gegangen wäre und nicht Wochen gewartet hätte. Aber das sagt sich immer so leicht, wenn man da selber nicht drin steckt.

Das was den meisten bekannt ist, wird unter der Bezeichnung "Baby-Blues" gehandelt. Eine vergleichsweise eher leichte "Verstimmtheit", die zwar als schlimm empfunden wird, aber nach wenigen Tagen vergeht.

Wenn ich mir einen Tennisball durch die Harnröhre quetschen müsste (und das auch noch in Verbindung mit einer hormonellen Veränderung), wäre ich allerdings auch "leicht verstimmt".
 
Angesichts der Vielzahl von psychischen Störungen und Krankheiten (ich unterscheide hier bewusst) ist die Antwort auf die Umfrage schwer zu Verallgemeinern.

Es gibt zum einen psychische Störungen, vorrübergehende Erscheinungen, zu denen stress- und umweltbedingte zu zählen sind. (Burn-Out-Syndrom, postnatale Depression).

Zum anderen gibt es psychische Krankheiten, darunter zähle ich schwerwiegende Persöhnlichkeitsstörungen, physiologisch bedingte Einschränkungen des Verstandes und andere chronische Missstände.

Psychische Störungen sind eine Sache, !meist! sind sie von den Betroffenen selbst verschuldet, oder waren zumindest vermeidbar. Ich gebe offen zu, das ich die meisten, die sich diesen, teils mehr als einfach zu revidierenden Störungen, hingeben und jeden Tag zum Seelendoktor rennen, durchaus als "Bekloppte" bezeichnen würde. Ich habe kein Verständnis dafür, wenn Leute sich von ihrem Seelendoktor ihr Leben definieren lassen müssen, weil sie es selbst nicht auf die Reihe kriegen. Heutzutage sind die meisten Menschen es gewohnt, das ihnen ihr Leben von allen Seiten diktiert wird. Sie schaffen die Schule mit Spickzetteln und lassen sich dann durchs Leben kommandieren. Wenn sie keinen haben der sie kommandiert, gehen sie zum Seelenklemptner, der sie bestenfalls in eine Klinik einweist, in der ihnen wieder der ganze Tag diktiert wird.

Solche Leute sind "bekloppt". Das nicht alle darunter zählen, ist selbstverständlich.

Leute die tatsächlich psychisch krank sind, denen soll jede verfügbare Hilfe gewährt sein, wie allen anderen Kranken auch. Es ist unrecht, Menschen zu verurteilen, die durch genetische Probleme, durch Unfälle oder altersbedingt eine verminderte geistige Konstitution haben, durch Schicksalsschläge unter massiven Persöhnlichkeitsstörungen oder anderem leiden.

Menschen, die tatsächlich krank sind, ob psychisch oder physisch, verdienen jede verfügbar Hilfe. Menschen, die sich nur aus bequemlichkeit zu "Kranken" erklären, die nenne ich "Bekloppte".

Ich weißdas meine Ausführungen nicht Hieb und Stichfest sind, sollen sie auch nicht sein, schließlich ist das eine Disskussion, oder? ^^

Zum Abschluss noch ein Zitat von einer Freundin, die jahrelang in psychatrischer Beahndlung war, "weil sie Stimmen hörte". Die Stimmen sprachen immer noch zu ihr, sie hat die "Medikamente" die ihr helfen sollten, vor zwei Jahren absgesetzt, weil sie durch die Dosierung Tablettensüchtig geworden war. Sie lebt jetzt ein ganz normales Leben.

"Wahnsinn kann auch Spaß machen."

MfG,
Ryu Kazuha
 
RyuKazuha schrieb:
Psychische Störungen sind eine Sache, !meist! sind sie von den Betroffenen selbst verschuldet, oder waren zumindest vermeidbar. Ich gebe offen zu, das ich die meisten, die sich diesen, teils mehr als einfach zu revidierenden Störungen, hingeben und jeden Tag zum Seelendoktor rennen, durchaus als "Bekloppte" bezeichnen würde.
oki. Nun ist es so, dass unsere Auffassungen hier zu annähernd 100% gegensätzlich sind.

Aber Du hast da die Unterscheidung zwischen Menschen, deren Leiden und Behandlungsbedürftigkeit gesellschaftlich anerkannt sind und den Menschen, bei denen das nicht der Fall ist, sehr gut herausgearbeitet.

Ich denke ich kann das mal bis hierher grob zusammenfassen (nicht ganz zutreffend, weil Du in deiner Unterscheidung etwas widersprüchlich bist):

Anerkannt (= Krank): Organischen Krankheiten. Im Grunde alle Krankheitsbilder, bei denen die Ursache in einer Fehlfunktion von Organen zu suchen ist.

Nicht anerkannt (= "bekloppt"): Der Rest. Also alle psychischen Störungsbilder, die auf die aktuelle Lebenssituation oder auf Erlebnisse aus der Vergangenheit zurückzuführen sind.


Was mir hier fehlt, wäre ein Beispiel für eine psychische Störung, die selbst verschuldet und somit durch den Betroffenen selbst vermeidbar gewesen wäre. Ich habe lange überlegt und mir ist keins eingefallen.

Und was mich interessiert: Was sind Menschen, die sich aus "Bequemlichkeit" für krank erklären ?
Ich vermute Du meinst damit etwas anderes, als die "Blaumacher" die man bei jedem Arzt antrifft, oder ?
 
Seidenweber schrieb:
Anerkannt (= Krank): Organischen Krankheiten. Im Grunde alle Krankheitsbilder, bei denen die Ursache in einer Fehlfunktion von Organen zu suchen ist.

Nicht anerkannt (= "bekloppt"): Der Rest. Also alle psychischen Störungsbilder, die auf die aktuelle Lebenssituation oder auf Erlebnisse aus der Vergangenheit zurückzuführen sind.

"Bekloppt" sind die, die sich selbst krank machen. Deine Zusammenfassung entspricht nicht meiner Definition. ^^

Was mir hier fehlt, wäre ein Beispiel für eine psychische Störung, die selbst verschuldet und somit durch den Betroffenen selbst vermeidbar gewesen wäre. Ich habe lange überlegt und mir ist keins eingefallen.

Jede stressbedingte psychische Sörung zählt darunter, sie ist vermeidbar, ihr erwerb kann somit als eigene Schuld betrachtet werden.

[qoute]
Und was mich interessiert: Was sind Menschen, die sich aus "Bequemlichkeit" für krank erklären ?
Ich vermute Du meinst damit etwas anderes, als die "Blaumacher" die man bei jedem Arzt antrifft, oder ?[/quote]

Nein, ich meine damit Leute, die sich mehr oder weniger bewusst selbst krank machen, oder machen lassen. Genau erklären lässt sich das nicht, aber was ich meine, wird jedem auffallen, der sich mal ein wenig mit den Statistiken über die inanspruchnahme von psychologischer Hilfe beschäftigt
 
Na ja. Solche Leute gibt es auch. Also die, die sich heraus reden wollen, sie seien psychisch krank. Aber wer kann das besser wissen als ein "Seelendoktor"? Eigentlich niemand.
Aber so was ist im Prinzip doch auch eine Krankheit. Besonders dann, wenn es besonders stark gesagt wird. Eine Art "Hypochondrie" ist das. Und im "DCM-IV" und in der "ICD-10" wird so was als "Psychische Krankheit" geführt.
Da könnt ihr nicht gleich sagen, diese Leute seien bekloppt.
Trifft zwar auf einige von denen zu, aber über die Mehrzahl kann man sagen, sie seien "besessen vom Bessesensein".

Cherubion
 
Cherubion schrieb:
Na ja. Solche Leute gibt es auch. Also die, die sich heraus reden wollen, sie seien psychisch krank. [...] Aber so was ist im Prinzip doch auch eine Krankheit.
Ich kann mich da nur anschließen. In meinen Augen ist das ein Teil der "Überlebensstrategie". Vielleicht um Beachtung zu finden; vielleicht auch, um Nachsicht von anderen zu bewirken oder sich einer als unangenehm empfundenen Situation zu entziehen.

Und wenn das ein regelmäßiges Verhalten ist, würde ich das auch nicht als "gesund" bezeichnen, aber eben auch nicht als "bekloppt". Ich denke, dass so jemand durchaus Hilfe in Anspruch nehmen sollte.

RyuKazuha schrieb:
"Bekloppt" sind die, die sich selbst krank machen. Deine Zusammenfassung entspricht nicht meiner Definition.

hatte ich ja geschrieben, dass die nicht ganz zutreffend ist.

RyuKazuha schrieb:
Jede stressbedingte psychische Sörung zählt darunter, sie ist vermeidbar, ihr erwerb kann somit als eigene Schuld betrachtet werden.
Bei Stress handelt es sich um psychische und/oder physische Faktoren, die von aussen auf den Menschen einwirken. Und diese Faktoren (die im Normalfall auch nicht beeinflusst werden können) haben auf verschiedene Menschen auch verschiedene Auswirkungen. Mal mehr und mal weniger starke - manchmal aber auch dramatische Auswirkungen.

In diesem Zusammenhang also von "Schuld" zu sprechen, ist überhaupt nicht nachvollziehbar.

Du würdest es als "gesundes" Verhalten bezeichnen, wenn sich jemand auf grund solcher äußerer Einflüsse selbst "bewusst krank" macht (was ohnehin nicht der Fall ist) ? Ich versuche mir das gerade vorzustellen. Wie kann der denn aktiv dazu beitragen, sich selbst "bewusst krank zu machen" ?