Wenn einer jemanden getötet hat und der soll er bestraf werden. Da ist in dem Fall immer der Tod die Bestrafung.
Einen einfach zu vergiften fand ich viel besser, da der NPC immer etwas gegessen hat.
Du meinst die MW-Quest mit
Balyn Omavel? Die fand ich auch gut gelungen, Präsentation ist imo fast noch wichtiger als die Questmechanik. Klar sollte es abwechslungsreiche Questtypen geben, aber narrativer Sinn ist auch ein wichtiges Kriterium.
Ganz hervorragend gelöst in dieser Quest mit Balyn Omavel. Ein Daedraquest, aber als einzige in Morrowind nicht "durch eine Daedrastatue" begonnen, sondern den Mephala-Kultisten Taros Dral im versteckten Hauptquartier der Morag Tong. Diese daedrische Aufgabe ist also gefühlt zur Hälfte eine MT-Quest (das Opfer gehört ja auch zur Morag Tong): das Thema lässt sich in der Lore sehr umfassend weiterverfolgen, aber hier wird bereits durch eine Quest die engste Verbindung Mephalas zu dieser Mördergilde hergestellt. Darüber hinaus sind die Umstände der Questvergabe recht undurchsichtig. Man kann sich fragen, ob man von der Tong manipuliert wird, die ihr unliebsames Mitglied loswerden wollen. Welche dunklen Fäden Mephala im Hintergrund spinnen könnte. Ganz nebenbei wird unser Fremdländer mit dem Grund für Omavels Ermordung in eine Eigentümlichkeit Morrowinds eingeführt: Er hat außerhalb seiner Gildenaufträge noch weitere ausgeführt. Denn in Morrowind darf mit den "ehrenhaften" Exekutionserlassen der Tong ungestraft gemordet werden, wenn man dieselbe Person ohne Erlass erledigt, hat man ein Problem.
Die Ausführung - man soll in Omavels Haus, so eine Dachkammer in Balmora, eindringen (wofür man das Schloss knacken muss) und ihm behandelte Bittergrünblätter in die Suppe tun - ist ziemlich perfide und darum im RP natürlich auch eine moralische Frage. Aber das es gerade Bittergrün ist und nicht irgendein zurechtgemischter Gifttrank ist noch so ein schönes Detail. Wenn unser Nerevarine das nächste mal in der Wildnis vor einer Bittergrünpflanze und ihre Blätter pflückt, denkt er vielleicht dabei an das behandelte Zeug, das Serjo Omavel zum Verhängnis wurde.
Natürlich hat die Quest ihre Grenzen, ist technisch ganz einfach konstruiert und es gibt auch keine alternativen Lösungswege. Aber sie betreibt richtig gutes, glaubwürdiges World-Building, was für mich die Qualität einer Quest noch vor ihrem Typ ausmacht.