Dunkelherz
Reisender
Herrliche Argumentation - typisch für Juristen. Mit dieser Tatsache im Hinterkopf ist das ja ein großzügiges Angebot der Lehrkraft, dem Schüler eine Chance zu geben, sich doch noch zu bilden - die Bezeichnung "nachsitzen" dafür ist aber Irreführung des Lesenden. Ändert aber nichts daran, dass klassisches Nachsitzen trotzdem Freiheitsberaubung ist.Nachsitzen als Strafmaßnahme ist auch in Deutschland nicht erlaubt. Ein "Nacharbeiten des versäumten Stoffes unter Aufsicht" ist aber erlaubt. Das mag Wortklauberei sein, ist aber rechtlich ein wesentlicher Unterschied.
In dem Fall wird nämlich dem Schüler nur sein Recht auf Bildung gewährt.
Naja, bei uns waren das meistens Aufsätze mit einem Punkt der Hausordnung, gegen den man verstoßen hat - ich habe es trotzdem als Abschreibübung ohne großen pädagogischen Nutzen empfunden - man weiß ja schließlich, wie die Hausordnung der Schule aussieht und verstößt meistens bewusst dagegen.Ich finde es lustig, dass bei euch so mittelalterliche Foltermethoden wie Abschreibeübungen ellenlanger Texte noch erlaubt sind
Die sind bei uns (zumindest in meinem Bundesland) nämlich nicht erlaubt. Das Abschreiben ellenlanger Texte hat nämlich keinen pädagogischen Wert. Die beliebte Alternative bei uns sind entsprechende Aufsätze, warum das entsprechende Verhalten falsch war.
Zumindest in unserer Rechtspraxis wird dahingehend nicht wirklich unterschieden - bei uns ist es aber so, dass die BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) Eigentümer der Schulgebäude ist und die Flächen separat als öffentlich zugänglich / nicht öffentlich zugänglich deklariert werden. Bananenrepublik halt.Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen einem öffentlichen Gebäude und einem für die Öffentlichkeit frei zugänglichen Gebäude. Oder hast du mal versucht ins Lehrerzimmer zu kommen?
Bei uns war und ist das gang und gäbe - akademische Titel sind wichtig, um zu zeigen, dass man besser und intellektueller als der Pöbel / die Schüler ist; deshalb wirst du die, wenn du den Sprung über die Grenze wagst, überall finden - auf Führerscheinen, Visitenkarten, Türschildern, etc. In AUT fröhnt man dem Titelwahn - sei dahingestellt, was man davon halten möge, bei uns hieß es immer "Herr / Frau Professor" - bis ich den eingangs erwähnten Hinweis auf die Habil einbrachte. Langfristig hat das nur bewirkt, dass meine Noten in dem Fach wie durch ein Wunder immer nen Grad schlechter waren, als sie sein hätten müssen.:lol:Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist. Aber ich habe noch niemals eine Lehrkraft mit Prof. oder Dr. (oder Oberstudienrat oder ...) ansprechen sollen. Nicht einmal in der Universität und/oder wenn die entsprechende Person den akademischen Grad tatsächlich führt.
@Sgt. Fontanelli: dito, das Danke-System würde hier vielleicht auch wieder zu einer besseren Off-Topic - Kultur führen. Früher gab es hier - wie man nachlesen kann, ein buntes Treiben, aber durch die Abwertung von Musik, Film und Off Topic gab's da wohl eine ziemliche Zäsur.