In einem Gespräch mit einem Bekannten der auch begeisterter Spieler ist, auch RPG, allerdings früher mehr von der alten Art: Pen and paper. Heute vor allem Spiele von Piranha Bytes, zum Teil auch TES aber da eigentlich nur Morrowind und Oblivion) Ich habe mich mit Pen und paper im Prinzip nie wirklich beschäftigt, genug um zu wissen das es nicht meine Art ist, zu wenig um urteilen zu können. Bei den anderen aber konnte ich ganz gut mithalten. Also in diesem Gespräch kamen wir darauf was wohl ein gutes RPG ausmacht
Ich zähle einmal auf was seine Ansichten sind, die ich wohl ebenfalls genannt hätte und dann die Spiele in denen er das verwirklicht sieht:
A.
Freie überall zugängliche Welt (TES 2, Gothic Teile, Morrowind weniger in Elex aber auch Fallout, jedenfalls bei dem was er gespielt hat= New Vegas)
B.
Entscheidungen haben Konsequenzen, entweder sofort aber mit Sicherheit später (Gothic Teile, FNV, Morrowind weniger, Elex nicht mehr so stark wie in Gothic)
C.
Man kann seinen Char frei gestalten (Morrowind, FNV die anderen Spiele nennt er nicht)
D.
Es darf niemand gezwungen sein einer linearen Questreihe zu folgen, man kann auch später als Seiteneinsteiger hinein (Gothic und Elex , die anderen nicht oder nur bedingt)
Ich sprach ihn dann auf Fallout an. Er hatte da zwar länge Zeit nur Fallout New Vegas und kurz einmal Fallout 2 gespielt, wusste aber durch Lets Play und Gespräche auch einiges über Fallout 4
Für ihn ist Fallout 4---da bin ich übrigens mit ihm einer Meinung----kein schlechtes Spiel, ein recht guter Shooter aber ein miserables Fallout. Ich wollte wissen wie er das meint und er sagte dann etwas was ich in der Art so nicht gesehen bzw beachtet hatte.
In Fallout NV warst du ein Kurier, du hattest keinen Namen bzw war der dir entfallen und das einzige was du weißt ist das du eine Lieferung überbringen solltest. Du konntest dann deinen Char so frei gestalten das er alles sein konnte.
Angefangen vom Farmer aus einem der kleinen Orte bis hin zu einem ehemaligen Angehörigen der Armee war alles drin. Das wurde auch mit Fähigkeiten aber auch Malus bei Wahl bestimmter Attribute ermöglicht.
In Fallout 4 hingegen bist du Nate oder Nora, sicherlich kann man das Aussehen ändern, man kann andere Namen vergeben aber egal wie du diesen Char nennst und welches Aussehen er/sie hat, es ist immer Nate oder Nora.
Es ist dir verwehrt Nora als ehemalige Angehörige der Armee zu skillen und Nate war eventuell ein Wissenschaftler. Es geht nicht der männliche Char ist immer Nate und der weibliche immer Nora, egal wie sie aussehen oder mit Namen versehen werden.
Als er das bemerkte hat er Fallout 4 zur Seite gelegt, es fehlten ihm bereits am Anfang essenziellle Dinge die für ihn ein RPG ausmachen. Da er wusste das ich zwar Fallout 4 gerne spiele aber es auch kritisiere wenn ich glaube das Kritik angebracht ist fragte er mich nach meiner Befindlichkeit im Spiel, ob ich mich da frei entscheiden kann bestimmte Dinge zu tun oder ob ich Gewissensbisse und "Angst" vor Reaktionen habe.
Da ist mir erst wirklich aufgefallen das ich in Fallout 4 nur eine Pseudofreiheit habe. Sogar alle Dialoge sind nur in 4 Ausprägungen da: Ja--Nein--Sarkastisch und ausweichend. Verzweigungen fehlen fast völlig, Konsequenzen sind nicht sichtbar und bleiben teilweise sogar ganz aus.
Wer erinnert sich da nicht gern an Gothic 2 wenn man irgendwo geklauzt hatte und vier Tage später in einer komplett anderen Stadt dafür aufs "Maul" bekam?
Sogar bei FNV waren teilweise bis zu 6 oder 8 Dialogoptionen möglich und nicht alle führten zu einer gerechten Lösung. Man hatte da oft ein schlechtes Gewissen wenn man sich zu schnell entschieden hatte. Bei Fallout 4 kann ich zwar entscheiden den Fragebogen, wenn ich Frau spiele, nicht zu beantworten. Aber das hat keine Auswirkungen auf die Handlung, das übernimmt in dem Moment sofort Nate.
Im Moment spiele ich mal wieder einen Durchgang in dem ich mich komplett der Bruderschaft anschließe. Bei allen anderen Spielen habe ich diese nach kurzer Zeit verlassen oder aber mich komplett auf eine andere Seite geschlagen. Meistens blieb das ohne Auswirkungen es sei denn man machte sie sich zum Feind.
Auch diesmal habe ich noch immer Schwierigkeiten bestimmte Dinge zu tun weil ich das im Real Life so auch nicht tun würde, auch stört mich immer noch massiv ihre Ideologie aber ich denke da muss man dann durch. Dauert ja nicht lange, im Gegensatz zu den Aufstiegsmöglichkeiten bei den Minuteman ist man ja hier schnell oben und zwar nicht nur nach Titel sondern auch was das Prinzip Befehl und Gehorsam ausmacht (Ein Ritter entschuldigt sich bei dir weil er dich eventuell falsch behandelt hat)
Nun ja, genug von diesen Gedanken hier mal mein angehender Paladin bei der Dunklen ------nein----Stählernen Bruderschaft