Elektroniker - Was nach der Ausbildung?

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N'Abend!

So, der "Bewerbungszeitraum" rückt näher. Ich wusste eigentlich gar nicht, was ich machen will, aber dann ist mir aufgefallen, dass ein Beruf in Richtung Elektrotechnik (eigentlich jede Fachrichtung) zu mir passen würde.
Auf die Fachoberschule will ich eigentlich nicht gehen und deswegen halten viele Lehrer mein "Potenzial" für "verschwendet". (wie kommen die auf sowas?)
Jetzt wollte ich mal Fragen, ob es nach der Ausbildung und dem Abschluss der Berufsoberschule vielleicht sogar die Möglichkeit gäbe in die Forschung und Entwicklung zu gehen (besonders die Erforschung neuer Energiequellen und allgemein die Entwicklung neuer Technologien interessieren mich).
Vielleicht hat da jemand Erfahrung in der Sparte.
Da mir die Fachoberschule und das darauffolgende Studium zu viel am Stück wäre, will ich eben ne Ausbildung (dann hab ich für den Fall der Fälle was) machen und evtl. danach wieder auf die Schule.
Achja, ich bin Realschüler. (Und falls noch wen meine Lieblingsfächer interessieren, das sind Chemie, Geometrie und Physik) :-D

MfG
 
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Du kannst nach der Berufsausbildung jederzeit dein Abitur nachmachen und dann eventuell auch studieren. Auf einen Platz in der Entwicklungsabteilung eines halbwegs großen Unternehmens würde ich aber eher nicht hoffen mit einem Haupt- oder Realschulabschluss und einer Ausbildung. (Bei meinem Praktikum in einer Firma zur Herstellung von Messgeräten war ich auch einen Tag in der Elektronikentwickler. Es war genau eine Person da, die nicht studiert hatte, aber auch der hatte Abitur)
 
Nach der Berufsoberschule hätte ich ja dann Fachabitur.
Theoretisch wäre dann eine Laufbahn in Richtung Forschung möglich, oder?
 
Wegen deiner Berufssuche

Du könntest dich mal informieren, ob es ein größeres chemiewerk in deiner Nähe gibt, die bieten nämlich immer eine Vielzahl von Berufe an, die deiner Vorstellung entsprechen könnten.
MFG MTomsi
 
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Nach der Ausbildung kannst Du entweder ein normales Abitur, das Fachabitur oder die Fachhochschulreife machen.
Die beiden letzteren sollen einem leichter fallen, da man im Normalfall Fachwissen aus der Ausbildung mitbringt.
 
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Also was eine akademische Laufbahn angeht gibt es sogar Wege ganz ohne Abi ein Studium zu machen. Ein Kollege von mir hat einen Realschulabschluss mit anschließender Fachinformatikerausbildung gemacht. Diese berufliche Qualifikation wurde als Ersatz beim Studium an einer Fachhochschule anerkannt, wo er dann den Bachelor gemacht hat. Mit dem Bachelor ist er anschließend an eine Uni gewechselt und hat seinen Master gemacht und überlegt gerade ob er noch promovieren will.

Aufgrund der heterogenen Bildungsstruktur in Deutschland gibt es viele Wege zum Studienabschluss ... aber zu versuchen ohne Studium in die Forschung zu gehen, halte ich für aussichtslos.
 
aber zu versuchen ohne Studium in die Forschung zu gehen, halte ich für aussichtslos.
Mir gings auch eher darum, das ich davor ne Ausbildung machen kann, damit ich, falls was passieren sollte, nicht ganz ohne Aubildung dastehe.

Danke für die Antworten!
 
Generell sind die Berufsaussichten in Bereich Elektrotechnik und Mechatronik sehr gut, und mit einem abgeschlossenen Studium in diesen Fächern hat man zahlreiche Möglichkeiten. Man kann mit einem Ingenieursstudium unheimlich viele verschiedene Sachen machen und ist keinesfalls auf Forschung und Entwicklung beschränkt. Forschung und Entwicklung ist nur eines von vielen. Deshalb würde ich nicht unbedingt zu einer Elektronikerausbildung raten - Das ist in meinen Augen verschwendete Zeit. Es sei denn du möchtest in deinem späteren Berufsleben für 10 Euro die Stunde 8 Stunden am Stück immer die gleichen Kabel verlöten. Mit einem Studium in der Elektrotechnik gibt es viele Berufswege, die man nach dem Studium einschlagen kann und irgendwas findet man damit immer. Die Technikbranche ist in Deutschland ja stark vertreten und der Ingenieursmangel gilt nicht nur für die gewöhnlichen Maschinenbauer.

Entwicklung und Forschung ist ebenfalls ein sehr breites Feld - Das fängt beim Layouten von Platinen an und hört in der Hightecforschung auf. Dazwischen ist alles vertreten. Auch der Entwickler einer Brotmaschine ist ein "Entwickler". Wenn du ganz nach oben willst, führt kein Weg an einem Studium vorbei - Und zwar mit guten Noten in den mathematischen und physikalischen Fächern. Und ich würde die Mathematik in den Ingenieurswissenschaften nicht unterschätzen! Die Durchfallquoten sind da sehr hoch.


Du bist noch ein junger Mensch. Dir stehen alle Wege offen. Versuch die Grenzen des möglichen zu erreichen. Meine Meinung dazu: Besser Abi/FH-Reife machen (Zwischen FH und Unistudium wird in der Technikbranche kein großer Unterschied mehr gemacht - Die Gehälter von Uniabsolventen sind nur unwesentlich höher und rechtfertigen evtl. die längere Zeit zum Abi nicht). Anschließend suchst du dir eine schöne Hochschule zum Studium aus, strengst dich ein wenig an und hast mit etwas Glück deinen Traumjob - Und wenn das nicht klappt und du das Studium nicht schaffst, kannst du immer noch eine Ausbildung machen. Besser als umgekehrt. Du verlierst durch die Ausbildung 4 Jahre und musst für wenig Geld den Affen mit dir machen lassen. Außerdem musst du dann erst einige Jahre Berufserfahrung sammeln um studieren zu können. Ich kenne viele Leute, die nach dem ersten Geldverdienen keine Lust mehr auf Studium hatten und es später bitter bereut haben. Nicht, dass ich an der Zukunft der Berufsausbildung zweifele, aber ich glaube nicht, dass es dein Traumjob ist in Kabelschächten herumzukriechen und Kabel zu verlegen - denn Entwicklung und Forschung sind so theoretisch, dass dir fast niemand die praktische Erfahrung der Ausbildung anrechnen wird. Das hilft dir da nicht weiter, auch wenn es dir niemand zum negativen auslegen wird.

Das ist vielen nicht bewusst. In Ausbildung und Studium geht es um ganz andere Ausbildungsinhalte, auch wenn die Fachrichtung die Gleiche ist. Die Ausbildung ist darauf ausgelegt, ausreichend viel Fachwissen zu vermitteln, das für die spätere Arbeit nötig ist. Das Wissen aus der Ausbildung hilft dir beim Studium kaum bis gar nicht weiter, da du dich hier zu 80% mit komplizierter Mathematik und Physik beschäftigen musst - Wie man Kabel fachgerecht verlegt bringt dir da nichts und das praktische Wissen aus der Ausbildung wird im Studium in wenigen Wochen überholt sein. Deswegen halte ich FOS/Abi auch für eine bessere Vorbereitung als die Studienzulassung der Berufsausbildung. Bedenke, dass dein Wissen um Mathe während der Ausbildung auf dem Realschulniveau stehen bleiben wird, im Studium fängt man aber da an, wo das Abi aufhört. Wenn 50% der Abiturienten in den Ingenieurswissenschaften in Mathe durchfallen, wirst du es sehr schwer haben, wenn dir deren Mathestoff auch noch fehlt.

Alternativ könntest du auch den Weg Ausbildung/Fachschulstudium zum Elektrotechniker einschlagen. Dauert aber doppelt so lange und die Quali ist schlechter als im Studium.

So, jetzt habe ich aber genug geschrieben. :D
 
@ Lord Dagon & Suizide:

Ich finde, dass es auch gute Wege gibt, mit einer normalen Lehre anzufangen und dann immer wieder weitermachen. Wenn man einen größeren Betrieb in der Nähe hat, gaht das meistens sehr einfach und man wird von Arbeitgebern teils auch noch finanziell unterstützt, d.H. er übernimmt einen Teil der Kosten der Fortbildung. So kann man z.B. mit einem normalen Elektroniker/Chemikant/Laborant/IT'ler etc anfangen und dann später denn Meistertitel nachmachen, Schichtleiter, Laborleiter etc. werden. Vorraussetzungen sind eigentlich bloß, dass man einen größeren Betrieb in der Nähe hat (was bei dir jetzt kein Problem ist, Suizide), der solche Fortbildungsmöglichkeiten bietet. Dann geht das meistens sogar noch neben der Arbeit, in einer Abendschule. Und als Laborleiter lebt man sicher auch nicht schlecht ;)

Ich kenne auch viele Leute, die mit einer Ausbildung angefangen haben, dann den Meistertitel gemacht haben und danach Studiert haben und jetzt als Ingenier oder Chemiker arbeiten. Der Vorteil: Mann kann sicher während der Arbeitszeit schon was fürs Studium zusammensparen, damits dann als Student keine so lange finanzielle Dursstrecke wird.

Naja, ich würde dir erst zu einer Ausbildung raten, dann hat man wenigstens was, auf dem man aufbauen kann, und wenns einem nach der Ausbildung nicht so gefällt, gibts genug Wege, aufzusteigen.

MFG MTomsi
 
Jaein... Natürlich kann man über den Weg der Berufsausbildung + spätere Fachschulbildung auch erfolgreich werden. Aber da SuiZidE in der Entwicklung arbeiten möchte bringt einem eine Ausbildung eben nicht wirklich was, weil das ein Bereich ist, in den man ohne akademischen Grad keinen Fuß fasst - Da kann ein Meister noch so gut sein, seine Ausbildung ist einfach eine andere, die Mitarbeiterführung und vertiefte fachliche Kentnisse beinhaltet. Ich will damit nicht sagen, dass man damit nichts machen kann - Aber mit einem Meistertitel in Forschung und Entwicklung tätig zu sein kommt eher nicht vor, die Ausbildung ist darauf einfach nicht ausgelegt. Nicht schlechter als ein Studium, aber andere Inhalte. Und da SuiZidE weiß, dass er eine Stelle haben möchte, die Elektrotechnikingenieuren vorenthalten sind, macht es aus zeitlichen Gründen nicht wirklich Sinn den Weg über die Ausbildung einzuschlagen.

Von Realschule sind es 3 Jahre bis zum richtigen Abi über die BOS oder 2 zur FH-Reife. Anschließend ein Studium, also Bachelor 3 Jahre und evtl. mit Master 2 Jahre. Macht zusammen 7-8 Jahre zum Abschluss.

Jetzt eine Ausbildung anfangen bedeutet: 3,5 Jahre Ausbildung, dann ein halbes Jahr später Meisterschule für 2 Jahre, anschließend Bachelor und Master 5 Jahre. Macht 11 Jahre zum Abschluss und ein Studium ist nur im erlernten Beruf möglich, dazu hat mans in Mathe und Physik (die Siebfächer schlechthin in den technischen Fächern) schwerer, da einem das Abiwissen fehlt. Was nicht unschaffbar ist, aber verdammt hart damit in der Regelstudienzeit durchzukommen.

Wer seinen Meister macht und anschließend merkt, dass es ihm nicht reicht - völlig ok, studiert er noch. Wenn aber jemand schon am Anfang beabsichtigt zu studieren ist der Weg über Berufsausbildung/Meister länger und schwerer, deshalb würde ich in dem Fall davon abraten.
 
Ich wollte mich nicht in den Bereich Entwicklung festbeißen (mir fällt gerade kein besserer Begriff ein), mir ging es eher darum, mal die Möglichkeiten zu vergleichen, die ich nach einer Ausbildung hätte. Die Entwicklung ist da eher "Wunschdenken". Ich will eben nicht (zumindest nicht sofort) auf die FOS und Studieren, da ich erstmal was Solides haben will.
Mein Problem ist eben, dass ich einfach nicht DEN Beruf für mich finde (gibt es ja auch warscheinlich nicht). In den Bereichen Chemie und Physik, die ich favorisiere, schien mir hald Entwicklung als bestes Beispiel für einen "höheren" Bereich.