RPG Die Narthexfeder

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Heimweh. Und Schuldgefühle, weil sie sich im Körper dieser Frau befand? Er fühlte sich eher ungerecht behandelt als schuldig, aber wer war sie wohl im wirklichen Lebe- nein, wieder das falsche Wort. Es bestand kein Zweifel, dass hier Wirklichkeit herrschte - in der anderen Welt gewesen? Sicher niemand mit viel Selbstvertrauen, schoss ihm durch den Kopf, sonst würde sie nicht so denken. Aber was sollte er so einem Menschen raten?
"Ich.. wäre auch lieber wieder dort" meinte er, und er meinte es wirklich. Diese Welt und das Wesen, in dessen Körper er eingesperrt war, waren ihm fremd und zuwieder. Kaum war ihm aufgefallen, dass sie mittlerweile in einem Dorf Zuflucht gefunden hatten. Er spürte eine Berührung auf seinem Kopf, fische eine lebende Spinne aus seinem Haar und fragte sich erschrocken, ob er diese Tiere als größerer Artgenosse wohl irgendwie anzog - und stopfte sie sich reflexhaft in den Mund. Das krabbelnde Gefühl in seinem Rachen brachte ihn um ein Haar dazu, sie sofort auszuspucken, aber er war auch damit beschäftigt, Fox einen entsetzten Blick zuzuwerfen, sodass das Insekt letztlich in seinem Magen landete. "Oh mein Gott.." keuchte er angewiedert und hustete trocken im vergeblichen Versuch, das pelzige Gefühl in der Mundhöhle loszuwerden "was habe ich gerade getan?! Ich hasse diesen Körper.."
 
Rhea sah zum Himmel herauf und beobachtete die Wolken. Wie sie vorbei zogen und sich langsam lichteten. Vielleicht würde bald die Sonne wieder scheinen. Aber in dieser Welt konnte man so was nie richtig einschätzen. Hier ging es bekannter weise ja drunter und drüber.
Beinahe wäre Rhea in Gedanken verloren gegangen. Bei den Wolken wie sie ziehen und bei Erinnerungen. Doch das Geschah zum Glück nicht.
Stattdessen blickte Rhea Kyle an und lächelte. „Dann soll der alte Mann sie auch bekommen!“ Sie reichte den alten Mann den Ellenbogen hin, der sich dankend nickend darauf abstützte.

Natürlich waren die Dorfbewohner hellauf begeistert, als Rhea ihren anderen Gefährten zurief: „Wir rasten hier!“
Es hörte sich zwar an wie ein Befehl und erschien den meisten wohl auch wie einer. Aber Rhea drängte niemanden dazu, zu bleiben. Wer seines Weges ziehen wollte, der sollte das tun.
Kyle und die Kriegsherrin jedoch, würden die Einladung eines älteren Dorfbewohners annehmen und sich in seine warme und vor allem trockene Gaststube gesellen.
Das knistern des Feuers war ein angenehmer Klang in Rheas Ohren, auch wenn es gleichzeitig ein eher mulmiges Gefühl hervor rief. Doch es war angenehm warm und langsam wurden auch die Stoffe an Rheas Rüstung trocken.
Außerdem genoss sie die Gesellschaft der beiden Herren Johann und Kyle. Mit denen es sich doch sehr nett zu unterhalten ging.
 
Johann saß mit Rhea und Kyle in der Gaststube eines älteren Mannes, der sie in sein Haus eingeladen hatte.
Er saß in einen dunklen Ledersessel und in der Hand hielt er einen Becher Tee.
* Mein Gott. Wenn die Einrichtung dieses Hauses nicht so... alt wäre, würde ich mich wie zuhause fühlen. * Carrius klang in seinen Kopf etwas überrascht. " Wie zuhause? Johann, du willst mir doch nicht erzählen dass du zuhause rumsitzt und Tee trinkt!?" Johann nippte an seinen Tee.
* Wieso denn nicht? Ich sitze nach einer meiner Radioshows oft zuhause, und überlege
was ich morgen für Musik spielen soll. * " Na, Wenn du mir jetzt noch erzählst das du strickst, übernehme ich wieder die Kontrolle über "meinen" Körper! Und das Gewaltsam!"
Johann spielte einen Moment lang mit diesen Gedanken, verwarf ihn aber dann wieder, weil er bezweifelte das Carrius in der Lage wäre seinen Körper wieder zu übernehmen.
nach einiger Zeit war das Leder seiner Rüstung wieder trocken, und auch seine Haare waren wieder trocken.
Plötzlich meldete sich Carrius zu Wort.
" Hey Johann! Schau dir mal diesen alten Mann an." * Wenn? den Mann der uns eingeladen hat? * " Nein, natürlich nicht! Ich meine diesen Kyle. "
Johann schaute Klye durch seine Augenwinkel zu.
* Ja und? was ist mit ihm? * " Nun, er ist alt, er hat einen Stab und er war es wahrscheinlich der diesen riesigen, missgebildeten Vogel erschaffen hat. Also wenn da nicht nach Magie riecht, weiß ich nicht was Magie ist! "
Johann merkte worauf Carrius hinaus wollte und schüttelte ganz leicht den Kopf.
* Und? Er ist ja nicht dieser Magier. Naja, er ist es schon, aber du weißt wie ich das meine. * " Unsinn! "Er" ist zwar kein Magier, aber die Seele die diesen Körper eigentlich beansprucht ist einer! Denk an meine Worte! behalte ihm im Auge! "
Johann merkte wie sehr Carrius Magier hasste aber schenkte seinen Worten keine Beachtung.
Einige Zeit verstrich als Johann ein Gespräch mit dem Mann anfing.
" Sagt, es ist wirklich nett dass ihr uns zu sich nach Hause eingeladen habt. Und euer Haus sieht wirklich gut eingerichtet aus. Wie verdient ihr euer Geld, wenn ihr mir diese Frage erlaubt? "
 
Es war bereits einige Zeit vergangen bevor Sebastian und Slaith das grübeln einstellten und sich langsam aufrichteten. "Wir sollten uns wohl besser auf den Weg machen." Sagte Sebastian und ging zu einem nahe gelegenen Weg bis Slaith fragte. [Und wohin sollen wir gehen wenn ich fragen darf?] Sebastian blieb kurz in mitten des Weges stehen und antwortete. "Das weiss ich auch nicht so genau, aber wir sollten uns den Gerüchten widmen die du untersucht hast, vielleicht finden wir dann auch raus warum ich in deinem Körper stecke." [Naja besser als Dumm rum zu sitzen.]Sagte Slaith etwas klaten Unterton, was Sebastian aber ignorierte und anfing den Weg entlang zu gehen. Nach ein paar Minuten kam er an einer Kreuzung an, links ging es zu dem Reilandpass, rechts zu einem Dorf und geradeaus zu einem Wald, kurz bevor er sich auf dem Weg zu Dorf machte sagte Sebastian zu Slaith. "Wenn mich übrigens jemand fragt wer ich bin werde ich sagen das ich du bin einverstanden?" Worauf Slaith antwortete. [Ja, ist warscheinlich besser so da man nicht weiss wen man Vertrauen kann, aber was tust du wenn du nicht angesprochen wirst?] "Nichts." entgegnete Sebastian Slaith und noch bevor Slaith etwas sagen konnte fügte Sebastian noch hinzu. "Du wirst dich wundern was Leute alles sagen wenn sie Denken man hört ihnen nicht zu." Dann begab sich Slaith in richtung Dorf. Dort angekommen beobachtete er eineige Leute die gerade wieder vom Boden aufstanden.
 
„Ich bin der Fischpflanzer!“ erklärte der Alte stolz und mit grinsendem Gesicht. „Ich bin dafür verantwortlich, dass es Fische in unserem Flüsschen gibt!“
Johann und Rhea sahen sich kurz fragend an. Was war denn bitte ein Fischpflanzer? Nicht mal der alte Magier Caruleus wusste mit seiner Weisheit eine Antwort darauf. Und auch Ephilias weite Kenntnisse hatten keine Antwort darauf.

„Ich nehme einige Samen und streue sie in den Fluss. Dann gebe ich Praklium hinzu und pflege bis die Fische groß und ausgewachsen sind!“
Was für ein …seltsamer Beruf. Aber scheinbar war er hier hoch angesehen. Die Einrichtung sprach für sich.
„Aber nebenbei bin ich noch der Festmacher hier! Ich bereite Feste vor! Auch für Euch!“
Feste? Für uns? Anna war leicht überrascht und irritiert. Warum sollte man ein Fest für sie veranstalten.
< In abgeschiedenen Dörfern pflegt man Fremde mit einem Fest zu begrüßen, da sie meist Geschichten zu erzählen haben und so Abwechslung in das triste Leben der Menschen bringt.> erklärte Rhea
„Aber wir haben kaum Zeit, guter Mann. Wir sind auf den Weg nach Lexikona und wollen eigentlich so schnell wie mö…“
Aber der Alte unterbrach sie indem er aufsprang und drei jüngeren Männern Anweisung gab. Sie sollten alles vorbereiten.
Ach Rhea…tu ihnen den Gefallen.
Sie seufzte. Was blieb ihr denn anders übrig? …


Funken flogen und Feuer knisterte. Mitten im Dorf wurde ein großes Feuer aufgestapelt und entzündet. Die Dorfbewohner sprangen fröhlich umher und feierten ausgiebig im Schein der Dämmerung. Was für ein fröhliches Volk. Sie sangen und tanzten und ließen sich vom Rausch des Fremden, der von der Gruppe ausging, einnehmen.

Etwas abseits saß Rhea auf dem Boden und beobachtete das Treiben aus sicherer Entfernung. Nicht das Volk war es, dass sie fern hielt sondern das gewaltige Feuer. Düstere Erinnerungen kamen in ihr hoch und nahmen sie vollends ein.
Heiße Erinnerungen, verrauchte Erinnerungen. Feuer wie es langsam besitzt von einem einnimmt, bis man schließlich stirbt.
Ihr Herz klopfte beim Anblick der Flammen. Bloß nicht zu nahe kommen!
Die Musik ertönte laut und lud förmlich zum Tanz ein. Vielleicht würde Rhea ja aufgefordert werden, jedenfalls würde sie das ablenken. Jedenfalls hoffte Anna das für sie.
 
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Reanya war sichtlich verwirrt von den vielen Ereignissen.
Sie stand abseits des Feuers und sah den Dorfbewohnern zu, welche tanzten, schwatzten und tranken.
Bereiteten sie wirklich für jede Art von Reisenden ein Fest ?
Irgendetwas schien ihr faul.

Dann kam eine Frau mittleren Alters auf sie zu, sie schien leicht betrunken zu sein.
"Mädchen, aus welcher Region stammst du ?".
Sie war sich nicht sicher, ob sie antworten sollte.
Oder besser ausgedrückt: sie war sich nicht sicher, was sie antworten sollte. Sie stammte aus einer anderen Welt, doch das konnte sie niemals zugeben. Schnell wäre sie umzingelt von Menschen, die ihre Geschichte hören wollten, und sie durfte keine allzugroße Aufmerksamkeit erregen.
Also dachte sie einen Augenblick nach, und antwortete schließlich neutral:
"Ich komme von weit her. Gewiss sagt Euch der Name meiner Heimat nichts".
Doch diese Aussage schien die Frau nur noch neugieriger zu machen.
"Das werden wir ja sehen. Ich möchte den Namen eurer Stadt erfahren".
Reanya erkannte, dass sie irgendwie antworten musste.
Sie versuchte, möglichst undeutlich zu sprechen und sagte einen ihr selbst unbekannten Namen. Es klang fast wie eine neue Sprache, und sie hoffte, die Neugier der Frau damit stillen zu können.
Doch die Frau schaute sie weiterhin fragend an, und Reanya verließ ihren Platz hastig, um nach den anderen zu schauen.
 
'Wohin sollen wir nochmal?' fragte Jina während sie verzweifelt durch einen Wald ging.
//Gott wie oft noch!Finde irgendein Dorf und dann sehen wir weiter!// schrie Yeku sie an. Dieses Mädchen machte sie noch verrückt! Schon wieder hatte sie ihre Geduld verloren. Aber nach dem 7. mal, war es nun wirklich zu viel. Leidet sie etwa an Gedächtnisschwund? Anscheinend schon.


'Meine Güte warum sind hier alle so unhöflich?' Jina verstand die Welt nicht mehr. Das musste alles ein böser Traum sein, wenn sie mit einer fremden Frau in einem Körper feststeckte. Sie wollte so schnell wie möglich hier weg. Die Situation war mehr als verwirrend. Aber wie diese Yeku schon sagte, sie haben nicht alle Zeit der Welt.


Der Wald war düster und kalt. Früher ist Jina, nie in solch „Gegenden“ gewesen. Zumindest hatte sie wenig Interesse, in einem modrigen Wald entlang zu rennen. // Bleib stehen // ertönte plötzlich Yekus Stimme. Jina befolgte ihre Anweisung und blieb stehen. 'Was?hier ist doch keiner?' fragte diese verwirrt und schaute sich um. //Doch hier ist was zieh dein...unser Schwert!Und halte dich in Kampfstellung // sagte Yeku mit einer ernsten Stimme. Das Mädchen nickte und zog das Schwert aus der Scheide. // Du stellst dich sehr ungeschickt an Mädchen //.Eine Miene zierte sich auf Jinas Gesicht. 'Ach ja?! Hast du schon mal daran gedacht das ich nie so ein Schwert in der Hand hatte?!' kam sie,ihr patzig entgegen. Yeku sagte darauf nichts. Sie wollte erstmal sehen wie gut sie sich mit dem Schwert schlägt. Und im Notfall kann sie ja immer noch einschreiten.
 
Neugierig und gleichzeitig fasziniert beobachtete Anira aus Fialteras Augen das Geschehen. Die Dorfbewohner schienen ein Fest zu feiern und das lediglich weil ein par Fremde in ihr Dorf gekommen waren. Was für eine seltsame Welt! Sie hatte sich ja schon vorhin beherrschen müssen, den „Fischer“ nicht mit ihren Fragen anzufallen.

Auch wenn sie die Fischgründe liebend gern gesehen hätte. Sie stand abseits des Feuers – Fialtera hatte sie dazu gezwungen und gemeint Dämonen würden nicht tanzen, was Anira ziemlich genervt hatte, aber letztendlich hatte sie sich gefügt – und sah den lachenden und tanzenden Menschen zu. >Schade das meine Welt nie so fröhlich war wenn man nicht gerade eine Menge Alk intus hatte< dachte sie und Fialtera gab nur ein genervtes Schnauben von sich. Die Dorfbewohner ließen sie in Ruhe – sie war ja immerhin ein Dämon – und so konnte sie ungestört dort sitzen.

Einmal hatte ein Kind darum gebeten ihre Hörner anfassen zu lassen und dann bewundernd die Augen aufgerissen, weil sie es weder gefressen noch angemotzt hatte, nein im Gegenteil es durfte sie sogar berühren. Fialtera hatte nur etwas von wegen „zerstörter Ruf“ gemurmelt, aber Anira ignorierte sie einfach. Sie sah Reanya, die scheinbar flüchtete.

>Ich könnte ihr helfen< bemerkte sie.

„Du könntest es aber auch einfach lassen.“ Sagte Fialtera, aber Anira war bereits aufgesprungen und eilte zu Reanya.

„Na geflüchtet?“ fragte sie scherzhaft.
 
Fröhlich gelaunt ließ Kyle sich von der Masse der Dorfbewohner treiben. Sie spülten ihn an das warme Feuer, das auch noch die letzten Tröpfchen Feuchtigkeit aus dem Saum seines Mantels trieb.
Musik begann zu spielen. Woher genau sie kam konnte Kyle nicht erkennen, aber auf eine gewisse Weise gefiel sie ihm, auch wenn es definitiv nicht die Art von Musik war, die er sonst zu hören pflegte. Eine Weile spielte er mit bei diesem Fest, sprach mit den Dörflern und lachte viel. Aber er war immer noch erschöpft und er erspähte Rhea, wie sie in einiger Entfernung auf dem Boden hockte.
Kyle verabschiedete sich etwas unvermittelt von der kleinen Gruppe an Menschen, mit denen er gerade noch gesprochen hatte und entfernte sich ebenfalls von der feiernden Gesellschaft. Nach einer Weile setzte er sich ungeschickt neben der jungen Frau auf den Boden. Dieser Körper machte wirklich alles wesentlich schwerer, als er es gewohnt war …
Eine Weile saß er einfach nur da und betrachtete mit fröhlichem Gesicht das Schauspiel des Festes am Feuer.
Er legte den Holzstab, den er immer noch in der Hand hatte, neben sich ab und streifte sich ungelenk die Ärmel seines Mantels ab. Den oberen Teil des Mantels ließ er nach hinten fallen, sodass er nach wie vor auf dem Stoff saß, aber jetzt von der Wärme befreit war, die sich darunter angestaut hatte. Eine kühle Brise erfrischte ihn angenehm.

Nach einiger Zeit drängte es ihn jedoch wieder zurück. Er konnte noch nie lange still sitzen, besonders, wenn nur wenig entfernt ein rauschendes Fest stattfand.
»Diese Leute haben sich nicht die Mühe mit dieser Feier gemacht, damit wir hier abseits herumsitzen«, sagte Kyle schließlich und sah Rhea an, deren Blick jedoch nach wie vor geradeaus ging. »Na komm schon, lass uns auch wieder vor gehen. Ich will tanzen!«
Endlich löste sich ihr Blick von dem Geschehen vor ihnen und sie sah in etwas verwundert an. Kyle konnte sich schon denken, was sie damit sagen wollte, und lachte kurz. »Dieser Körper ist ja vielleicht alt, aber ich bin es nicht! Und ich werde einen Teufel tun und hier weder herumsitzen, während da vorne munter gefeiert wird, noch dich hier einfach alleine sitzen lassen. Komm schon«, drängte er ein weiteres Mal und erhob sich mühsam.
 
Anna kicherte innerlich auf. Das passte doch. Besser hätte es doch nicht laufen können.
Natürlich sah Rhea etwas verwundert zu Kyle hinauf. Sie wusste nicht ganz, wie sie reagieren sollte.
Sie konnte tanzen, ja. Tänze die man am Hofe des Königs von Frankreich tanzte. Elegant und würdevoll. Aber wenn sie die Bauern betrachtete zweifelte sie daran, dass man genau hier diese Tänze kannte.
Jetzt komm schon. Mach einfach mit. Was ist schon dabei? drängte Anna.
< Ich bin Kriegsherrin, Anna. Ich habe Wür...> Aber Rhea wurde von Anna unterbrochen.
Ach, nichts mit Würde. Du bist einfach verklemmt. Jetzt nimm Kyles Angebot an oder ich tue es!
Ein Seufzer entwich Rhea und sie ließ ihren Blick zu Kyle, zum Feuer und zurück schweifen.
„Wie Ihr wünscht…“

Rhea erhob sich also und ergriff die Hand, die Kyle ihr reichte um sie zu führen. Je näher sie dem Feuer kamen, desto heftiger schlug Rheas Herz. Die tanzenden Flammen mochten zwar einen wunderschönen Schimmer im Dunkeln auf die Menschen werfen. Aber immer waren da die Erinnerungen an die Vergangenheit. Rhea versuchte sich jedoch nichts anzumerken, machte einen eleganten Knicks vor Kyle, der sich ebenfalls verbeugte.

Die Musik erklang und während Rhea von Kyle geführt wurde, vergaß Rhea kurz das Feuer um auf ihre Schritte zu achten. Die Musik war fröhlich und schnell. Zu schnell für den Tanz, den die beiden gerade vollführten.
Es muss etwas seltsam ausgesehen haben, wie die beiden tanzten.
Rhea das nennst du doch nicht etwa Tanzen! Das hat doch nichts mit Spaß zu stun.
< Doch das tue ich. So haben wir es immer am Hof getan. >
Anna seufzte. Aber du bist nicht an Hof. Du bist auf einem Dorffest. Sei doch mal fröhlich und ausgelassen

Fröhlich und ausgelassen… Anna hatte gut reden. Rhea kannte es doch nicht anders.
Dann lass dich doch einfach mal von der Musik und deinen Gefühlen leiten
< So etwas Blödsinniges habe ich ja noch nie gehört >
Tu es doch einfach. Du wirst sehen, das macht Spaß! Achte nicht auf die Schrittfolge oder dass du elegant aussiehst. Bewege dich wie du gerade willst!

Erneut Seufzte Rhea und ließ Kyles Hände los. Sie schloss die Augen und ließ die Musik auf sich wirken. Es würde wohl nicht schaden, einmal auf Anna zu hören.

Die Musik kroch in Rheas Ohren und in ihren Geist. Rhea spürte, wie ihr Körper sich auf die Melodie einstellte, den Takt annahm und die Gefühle dem fröhlichen Klang anpasste.
Und wirklich. Ihr Körper begann sich wie von alleine fröhlich zu bewegen, sich zu drehen und zu tanzen.

Rhea hatte Spaß und war lebendig.
 
Johann saß mit einigen Männern des Dorfes an einem großen rechteckigen Tisch nah am Feuer. Er war nicht der Typ der das Tanzbein schwang. Er war jemand der lieber mit einigen Leuten zusammen saß, trank und Spaß hatte.
" Ich muss schon sagen! Die Dorfbewohner haben sich viel Mühe mit dieser Feier gegeben! Selbst gut geplante Feiern von Königen sind nicht so... Spaßig wie diese hier!" Carrius hörte sich recht amüsiert an, und das zu recht. Diese Feier hier, war die größte Feier die Johann jeh erlebt hatte. Überall waren Menschen die lachten, tanzten und tranken. Am diesen Tisch war es nicht anders.
Einer der Dorfbewohner, ein muskelbepackter Mann, sprach Johann an als er seinen Bierkrug abstellte.
" Sagt werter Herr, was übt ihr für eine Tätigkeit aus?" Johann lächelte ihn an. " Nun, ich bin ein wandernder Ritter. Und was seid ihr? Ein Schmied?"
Die Männer die am Tisch saßen fingen an laut zu lachen. Der Mann selbst lachte auch.
" Nein werter Herr! ich verdiene mein Gold als Bäcker!" " Bäcker?! Ich hab mir Bäcker immer Dick und schwächlich vorgestellt! Der hier schaut mir eher nach einem Holzfäller aus! "
Der Mann nahm einen kräftigen Schluck aus seinen Krug.
" Werter Herr, ich glaube euch nicht das ihr ein Ritter seit! Ritter sind stolz und anmutig, ihr aber sah eher aus wie ein Hirtenjunge! Wenn ihr wirklich ein Ritter seid könnt ihr mich sicher im Armdrucken besiegen!"
Johann runzelte die Stirn.
* Passiert es oft das Leute an deiner Ritterschaft zweifeln?* Johann hörte wie Carrius leicht lachte. " Hehe... Ja leider. Die Leute denken, nur weil meine Rüstung nicht völlig aus Stahl besteht, dass ich nur eine Art Söldner wäre! Lachhaft! " * Okay... kann ich den Typen den besiegen?*
lange Zeit kam keine Antwort von Carrius.
" Um ehrlich zu sein... da bin ich überfragt. ich meine, schau ihn dir doch an! der könnte einen Bullen mit einem Hieb Totschalgen. Aber wenn wir Glück haben ist er so betrunken das er sich nicht völlig auf uns konzentriert! " * Sehr aufbauend, ehrlich! "
Johann schaute den Mann nochmal an.
" Gut! Wenn ihr darauf besteht! aber versprechen kann ich euch nichts! Ich bin ziemlich ungeübt im Armdrücken, müsst ihr wissen!"
Johann und der Bäcker saßen sich gegenüber. Beide hatten die Hand des andren fest gepackt, und warteten auf das Startsignal. Ein anderer, stämmiger Mann stand auf dem großen Tisch.
" Seit ihr bereit?! LOS!"
Johann drückte so fest er konnte und auch der Mann sah aus als würde er seine ganze Kraft in seinen Arm stecken, aber die Arme bewegten sich keinen Millimeter. Sie bebten nur vor Anspannung. So ging es drei Minuten lang und Johann spürte wie der Bäcker langsam nachließ.
" Das ist unsere Chance, Johann! Alles oder nichts! "
Johann stimmte Carrius und diesen Punkt zu. Er sammelte seine gesamte kraft in seinem Arm und schleuderte seinen Gegner so heftig auf die Tischplatte, dass einige Bierkrüge umfielen. Der Bäcker und auch Johann schauten überrascht drein.
" Nun werter Herr, ihr habt mich besiegt! Ich nehme alles zurück! Ihr seid der stärkste Ritter der mit jeh begend ist! "
Johann lächelte den Bäcker an.
" Nun dann könnt ihr sicherlich noch eine runde Bier ausgeben was?" " Sicher Herr! nach diesem Wettstreit bin ich aber auch durstig geworden!"
Als Johann wieder einen vollen Krug Bier in Armen hielt war er sehr stolz auf sich.
" Meine Güte, Johann! Ich wusste gar nicht wie stark ich bin! nächstes Mal forderst du jemanden heraus der an uns zweifelt! " * Nächstes Mal, bin ich hoffentlich wieder im meinen eigenen Körper!*
Daraufhin lachte Carrius nur.
 
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Lächelnd beobachtete Kyle, wie Rhea sich endlich von den erzwungenen Schrittabfolgen der Tänze löste. Vermutlich war ihr alter Ego dafür verantwortlich, dass sie jetzt erst einen Moment mit geschlossenen Augen da stand und dann begann, aus den vorgegebenen Mustern auszubrechen. Es war, als würde sie aus einem langen Schlaf erwachen, als sie endlich begann, ausgelassen zu tanzen. Sie war nicht mehr die Rhea, die apathisch abseits gesessen war, sondern eine andere, die fröhlich tanzte und Spaß an diesem Fest hatte.
Nur liebend gern tat Kyle es ihr gleich. Er ließ sich von dem Rhythmus der Musik leiten, hörte auf ihren Klang und das Echo, das sie in ihm auslöste, und tanzte danach, wie es ihm gerade gefiel. Oder jedenfalls annähernd so, wie es ihm gefiel, denn obgleich er sich so jung fühlte, war dieser Körper dennoch alt und behinderte seine Bewegungen. Aber das interessierte ihn im Moment nicht.
Eine ganze Weile tanzte er auf diese Art fröhlich mit Rhea, bis sein Körper doch seinen Tribut forderte. Er atmete schwer, als seine Bewegung plötzlich nachließ. Langsam zog er sich von der Tanzfläche zurück und setzte sich auf eine Bank, die direkt daneben stand. Die Ellbogen auf der Tischplatte hinter ihm ruhend beobachtete er Rhea, die nach wie vor tanzte. Ob sie überhaupt bemerkt hatte, dass er sich zurückgezogen hatte? Egal, Hauptsache, sie hatte Spaß und den schien sie allemal zu haben.
Einige Momente verschnaufte Kyle, sichtlich erschöpft von der Anstrengung. Aber schon kurz darauf riss ihn die Musik schon wieder mit sich und er begann, im Takt der Musik mit einigen anderen Dorfbewohnern in die Hände zu klatschen.
Zeit für ein kleines Feuerwerk, findest du nicht?, hörte Kyle Caruleus in seinem Kopf sagen und ausnahmsweise musste er dem Alten sogar zustimmen.
Zufall oder nicht, in diesem Moment kam ein kleiner Junge angelaufen, in der Hand den Stab des alten Magiers, den er eigentlich liegen gelassen hatte. Kyle beugte sich zu ihm hinunter, so weit es seine Wirbelsäule zuließ und nahm den Stab Worte entgegen. Der Junge wollte keine Gegenleistung oder irgendetwas dafür haben, es schien, als würde er wissen, was Kyle im Moment damit bezweckte.

Es fiel Kyle schwer, sich zu konzentrieren, bei all dem Trubel um ihn herum. Nach einigen Momenten ließ er sich jedoch wieder auf den Betrieb ein, stimmte das leichte Wippen seines Fußes mit dem Takt der Musik ab, ließ seine Gedanken voll und ganz in dem Feierrausch abtauchen. Jetzt bedurfte es nur wenig Geschick, seine neue Kraft wirken zu lassen und seinen Stab in inzwischen gewohnter Manier auf den Boden zu stoßen.
Unter normalen Umständen ohrenbetäubendes Zischen erschallte, das im Augenblick jedoch nur wenig die Musik und den Betrieb übertönte. Einige Menschen hielten inne und wandten sich dem offenbaren Ursprung des Geräusches, dem Feuer zu. Im nächsten Moment ein weiteres Geräusch und drei, vier, fünf kleine Feuerkugeln, munter Funken sprühend und als Schweif hinter sich herziehend schossen aus den Flammen in die Lüfte. Sie sausten durch die Luft, malten Formen und Muster und zerplatzten schließlich mit einem Knallen, während sie auseinander stoben. Doch gleich tauchten die nächsten Funkenkugeln aus dem Feuer auf, setzten den Tanz ihrer Vorgänger fort.
Und wieder neue.
Und wieder!
Insgesamt waren nun neun Feuerkugeln in der Luft und jagten sich scheinbar gegenseitig in einem kleinen Kreis über dem Feuer. Sie zogen ihre Bahn größer, bis ihr Kreis direkt über der Menge um das Feuer herum lag. Dann, alle zugleich, brachen sie aus aus ihrer festen Linie. Jede von ihnen suchte sich eine eigene Bahn zwischen den Menschen hindurch, bis sie schließlich in dutzende kleine Kügelchen zerstoben, die einen Moment noch leuchteten und dann erstarben. Eine der neun Flammenbälle jedoch zerfiel direkt über Rhea und tauchte sie für mehrere Sekunden in einen glitzernden Schimmer aus Funken, während die anderen Lichter bereits erstorben waren.
 
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"Na, geflüchtet ?"
Anira war zu Reanya geeilt, die es endlich geschafft hatte, die Frau abzuschütteln.
"Ja", sagte sie, und schaute sich ein letztes Mal um.
"Solche Feste sind nichts für mich. Ich war schon in unserer früheren Welt nicht gern auf Feiern oder Partyas. Ist einfach nicht meine Welt".
Sie achtete darauf, das Wort frühere Welt besonders leise auszusprechen, damit niemand es hören konnte. Doch eigentlich war diese Vorsichtsmaßnahme überflüssig, denn das Lachen und die Musik waren beinahe dröhnend laut.
Gerade setzte sie an, um zu fragen, ob Anira ähnlich dachte, doch plötzlich hörte sie ein leises Geräusch, und sie und die Dämonin wandten sich um.
In der Luft waren Funkenkugeln zu sehen, die schöne Muster in die Luft malten,
und die Umgebung bei ihrem zerplatzen in einen warmen Schein hüllten.
Den anderen schien das Fest zu gefallen.
Auch einige der Gefährten, die normalerweise nicht für eine glückliche Art bekannt waren, lachten ausgelassen mit Freunden oder neuen Bekannten, doch trotzdem gab Reanya sich das Versprechen, sich aus diesem Fest herauszuhalten.
Dann stellte sie der Dämonin ihre Frage.
"Und wie gefällt dir dieses Fest ?"
 
„Oh mir würde es gefallen, wenn die Dorfbewohner nicht solche Angst vor mir hätten.“ Sie schüttelte den Kopf. „Furchtbar dieser Ruf den ein Dämon hat, die tun ja gerade so, als würde ich ihnen jeden Moment den Kopf abreißen.“ Sie deutete auf ein par Dorfbewohner die sie verstohlen musterten. „Außerdem war ich noch nie der Fan von Festen, oder Partys, auch nicht in unserer Welt.“ Sie ließ ihren Blick schweifen, der schließlich an der Bäuerin von vorhin hängen blieb.

Diese musterte Anira aus ihren kalten Augen. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Menschen sie nicht mochten. Anira und Reanya plauderten noch eine Weile, bis Fialtera sich müde die Augen rieb. „Ich glaube ich brauch ein Nickerchen.“ Sagte sie und erhob sich elegant. Schon war sie im Schatten der Nacht verschwunden und steuerte auf den nächsten Baum zu. Sie griff nach dem untersten Ast und zog sich geschmeidig darauf. Bis in die Baumkrone kletterte sie, wo sie sich eine bequeme Position suchte und die Augen schloss.

Schon versank sie in einen tiefen traumlosen Schlaf, wie ihn ein Dämon niemals gehabt hätte. Sie hörte Stimmen, ihre eigene menschliche Stimme und dann Fialteras Dämonenstimme. Warnungen flüsterten sie, Warnungen die wie weit weg klangen, sie verstand sie nicht.

Irgendwann schreckte sie hoch und stellte fest, dass die Sonne bereits aufgegangen war. Es sah nach einem schönen Tag aus. Unter ihr liefen bereits einige Bauern umher, gingen ihrer Arbeit nach. Gähnend sprang sie von ihrem Baum und landete neben einem verdutzten Bauern.

„Entschuldigung, wo sind meine Gefährten?“ fragte sie höflich, aber der Mensch sah sie nur aus großen Augen an und verschwand. Tolle Hilfe dachte Anira sauer, während Fialtera sich schlapp lachte. Also blieb sie mitten auf dem Platz stehen und hielt nach ihren Gefährten Ausschau. Sie mussten immerhin weiter…
 
Auf der Suche nach ihren Mitreisenden fiel Fialtera - oder Anira. Je nachdem, welcher der beiden man jetzt diese eine Einzelwahrnehmung zuordnen konnte - auf, dass sich nahezu alle von ihnen irgendwo um den Tanzplatz herum versammelt hatten, einer jedoch fehlte: der hagere Bursche, der sich gelegentlich in eine monströse Spinne verwandelte. Sowieso ein stiller Typ.. sie fand ihn schließlich gar nicht so weit von ihrer eigenen Schlafstelle. Im Tageslicht wunderte sie sich, wie sie das hellgraue Gewebe zwischen den unteren Ästen des Baumes nebenan überhaupt hatte übersehen können. Er schien sich eine Art.. Hängematte gebaut zu haben und schlief tief und fest. Neugierig berührte sie den Seidenfaden an der Aufhängung und ertastete seine Struktur: Das Material war glatt und wirkte sehr reißfest, ein bisschen wie Nylon drüben in der anderen Welt.
Als sie sich von dem Faden abwandte, stellte sie fest, dass der Junge aufgewacht war und sie entsetzt anstarrte - der Blick erinnerte entfernt an ein Kaninchen im Angesicht der Kobra. Irgendwie eine amüsante Vorstellung, flüsterte ihre dämonische Begleiterin.

Niemand schlägt gerne die Augen auf und blickt sofort danach in ein unbekanntes Gesicht. In Lukes Fall war das bisher immer ein schlechtes Zeichen gewesen: Entweder hatte er verschlafen und würde sich noch etwas mehr Spott einfangen als üblich, oder er lag aus naheliegenden Gründen auf dem Boden und jemand feixte ihm jetzt genüßlich entgegen. Erst, als ihm klar wurde, dass diese beiden Probleme zu seinem alten - vertrauten, nicht wahnsinnigen, ekelhaften oder mörderischen - Leben gehört hatten, löste sich die Schreckensstarre, und er erkannte die Dämonenfrau vor sich.
"Oh, ihr seid es.." murmelte er schlaftrunken und blinzelte, was in seinen eben noch weit aufgerissenen Augen psychedelische Nachbilder tanzen ließ, und setzte sich auf, wobei er mühelos auf der wackeligen Fadenkonstruktion balancierte "gehen wir weiter?"
 
„Genau das.“ Antwortete Anira fröhlich, während sie ein empörtes Schnauben hörte. Fialtera mochte Luke aus irgendwelchen Gründen nicht…Fialtera mochte generell alles Mögliche nicht, also nichts was Anira kümmern sollte. Sie ging ein par Schritte voraus und drehte sich dann noch einmal um. Luke war ihr nicht gefolgt. „Willst du Wurzeln schlagen? Komm endlich.“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, was immer noch wahrlich seltsam war, Dämonen lächelten nicht oft.

Die restlichen ihrer Begleiter waren schnell zusammengekramt und so hatten sie sich schließlich alle 10 Minuten später an der Brücke eingefunden. Das Gebirge hinter ihnen machte keinen einladenden Eindruck – wie auch mit schwarzen Felsen die wie Dornen in den Himmel ragten – aber laut der Frau von gestern war das der schnellste Weg. Anira bemerkte die zweifelnden Blicke ihrer Gefährten, als sie zu dem Gebirge aufsahen. Sie selbst fand diesen Anblick allerdings eher faszinierend als erschreckend. Alle viel zu vorsichtig seufzte sie innerlich und wandte sich dann mit einer möglichst sanften Stimme – ihre Stimmbänder protestierten angesichts des ungewohnten Tonfalls – an ihre Gefährten, wozu sie sich auf einen Stein stellte um größer zu wirken – nicht das sie besonders klein war, aber Anira fühlte sich so besser, sie hasste es vor anderen zu sprechen.

„Ich weiß dieses Gebirge hier sieht nicht besonders einladend aus.“ Für euch jedenfalls setzte sie gedanklich hinzu. „Aber laut den Dorfbewohnern ist es der schnellst Weg nach Lexikona und das ist schließlich das was zählt.“ Sie stoppte kurz um Luft zu holen. „Wahrscheinlich ist der Weg gefährlich, die Dorfbewohner erzählen lauter Geschichten darüber, aber die meisten sind wahrscheinlich erstunken und erlogen.“ Vollendete sie ihre Ansprache und blickte die Gefährten an. „Also alles kein Problem.“ Bemerkte sie zuversichtlich und sprang von ihrem Stein.

„Fertig soweit?“ fragte sie und als die anderen nickten wendete sie sich ab und marschierte los. Es war noch nicht einmal Mittag und schon jetzt brannte die Sonne auf ihre Köpfe. Viel Proviant hatten sie nicht dabei, aber im Gebirge würde es irgendwo schon etwas zu essen geben.
 
Johann stand einfach nur da und schaute in die Runde. Alle sahen so aus als hätten sie letzte Nacht viel Spaß gehabt, er eingeschlossen.
* Sag mal Carrius, gibt es hier immer so ... schöne Feiern?* " Nun eigentlich schon. Nur sind sie auf solchen Dörfern wie hier sind sie etwas "freier". Am Hofe ist immer als so gezwungen. Deswegen habe ich mich auch an keinen Herren gebunden."

Johann nickte und schaute sich die Umgebung noch mal an. Vor ihnen war das Gebirge wo sie hindurch mussten um zu dieser einen Stadt zu kommen, Johann war leider der Name entfallen. Hinter ihnen war das Dorf, man könnte die Wunderschöne Graslandschaft rings darum sehen.
* Warum ist es in meiner Welt nicht auch so schön ruhig?* " Ist es nicht? Wie ist es denn in deiner Welt Johann?" Johann hatte vergessen das Carrius alle seine Gedanken hören konnte. * Ganz anders als hier! du willst es gar nicht wissen, glaub mir!*

Sie wollten gerade ins Gebirge aufbrechen, doch plötzlich könnte man aus dem Dorf Geschrei hören. Johann drehte sich um und erschrak.
Vom Westen her ritten einige Reiter ins Dorf und töteten auf ihrem Werg einige der Dorfbewohner.
" Verdammt! Wir müssen ihnen helfen! " " Ganz richtig Johann! So handelt ein wahrer Ritter!"
Ohne auf einen Einwand der anderen zu warten, zog Johann sein Schwert und lief zurück ins Dorf.
 
Am liebsten hätte sie gewürgt, Mary war sich auch sicher, dass dieser Körper gerade damit beschäftigt war jene Abstoßreaktion anzuordnen, doch vor lauter Entsetzten und Furcht vor dem Kerl der gerade vor ihren Augen eine Spinne gegessen hatte, nahm sie es schlicht nicht war. Mary riss sich mit aller Gewalt von dem Anblick weg, der sich in ihrem Kopf wie ein gerissener Film immer wieder drehte und lief weg.

Mit dem Abend und dem Fest kam für Mary die Einsamkeit. Nicht dass irgendjemand etwas dafür könnte, nein, sie selbst hatte diese Einsamkeit gewählt. Zum Nachdenken, um zur Ruhe zu kommen, in sich zu kehren. Die letzten Stunden ihres Lebens, wenn es denn ihre waren, kamen ihr schlicht falsch vor. Wie ein Fiebertraum auf Ecstasy. Alles viel zu schnell und kaum Zeit zum Atmen. Diese Zeit nahm sie sich jetzt und war auf gut Glück durch die nächstbeste Tür gelaufen, die ihr den Anschein hatte ein ruhiges Plätzchen zu beherbergen. Die schüchterne Persönlichkeit fand sich letztlich in einer kleineren Scheune wieder, deren einzige Lichtquelle eine einsam flackernde Kerze war, die innerhalb eines Glasschirms tapfer leuchtete. Erschöpft ließ den Körper in dem sie gefangen war auf das weiche Stroh fallen, dass fast schon kunstvoll zu einem großen Haufen getürmt war. Marys Blick verschwamm und wurde völlig glasig. Während ihre Hülle zur Ruhe kam, lief ihr Geist zu Hochtouren auf. Die zentrale Frage um die sich jegliche Gedankenstruktur gerade wie die Erde um die Sonne kreiste, war: „Warum ich?“

Als Mary es laut sagte zuckte sie in Erschrecken angstvoll zusammen. Diese neue Stimme war so ungewohnt, eigentlich so sicher, dass die Zeichnerin nur erneut feststellen musste wie unpassend sie hier war. Leise säuselte die Musik mit dem Wind von draußen in ihr Ohr und die dumpfen Schläge der Trommeln beruhigten das verschreckte Gemüt langsam. Das leichte Vibrieren drückte sie über ein zwei Stunden hinweg langsam in den Schlaf. Letztlich nickte sie mit dem Erlöschen und einem müden Lächeln ein. Mary hatte es akzeptiert. Sie war mit Fox ins Reine gekommen.

Der Morgen brachte nicht nur das Gefühl sich Erholt zu haben, sondern auch Frühstück und die Botschaft, dass ihre Reise weiter gehen würde. Gegessen hatte sie bei den Bauern bei denen sie unbeabsichtigter Weise geschlafen hatte. Im Gegensatz ihrer Erwartungen hatten diese sie mehr als freundlich empfangen und sie von der Sonne wecken lassen, als dies plump selbst zu tun. Gut genährt und irgendwie etwas glücklicher als am Tag zuvor saß sie nun auf einem Stein etwas weiter den Berg hinauf und schaute mit großen Augen zu den anderen hinab. Sie schien schon länger wach als der Rest, war sie ja auch früh dem Schlaf verfallen und hatte nicht bis spät in die Nacht gefeiert.

Die Gruppe war bereits auf ihrer Höhe, der Ritter, sie meinte er habe sich mit Johann vorgestellt stand direkt neben ihr, als sein Blick zurück schweifte und scheinbar angsterfüllt Banditen erblickte. Mary war sofort hochgeschreckt – wohl mehr zum Laufen als zum Kämpfen – und folgte den Augen des Ritters in das Dorf…

…in dem sie absolut nichts sah. Die heiße Luft, die die Sonne über das Tal warf flimmerte sorglos vor sich hin und die Bewohner der kleinen Siedlung gingen ihren normalen Tagesablauf nach oder räumten noch die Überbleibsel des Vortages auf. Nur einige blickten auf. Denn den Schrei hatten sie auch gehört. Doch nicht aus dem Dorf kam er, nein direkt von den finsteren Gipfeln der Berge vor ihnen. Und noch immer schien der Schall düster auf sie zuzurasen und ließ den engen Pass mit der Burg gleich etwas gefährlicher aussehen. Mary wandte sich langsam um und blickte Johanns entsetztes Gesicht an, dessen Ausdruck so klar und unvermittelt zu schreien schien: „Warum tut ihr nichts!“ Doch Mary musste beinahe lächeln und meinte dann, zaghaft: „Ich glaube ihr habt gestern etwas zu tief ins Glas geschaut.“
 
Nein, Wurzeln zu schlagen hatte er nicht im Sinn. Damian wies ihn darauf hin, dass er - ganz egal, was Luke wollte - das sofort tun würde, wenn er denn könnte, denn der Körper, den sich die beiden im Moment teilen mussten, brauchte. Dringend. Nahrung.
Weißt du überhaupt, wie sich das anfühlt? Langsam auszuhungern? Denn es wird langsam sein. Noch lange, nachdem du dich nicht mehr bewegen kannst, wird jede Faser dieses Körpers nach Überleben schreien und mit aller Macht zum Leben drängen..
Luke schnappte nach Luft. Einen Moment hatte er tatsächlich dagelegen mit geschlossenen Augen, zu schwach, um sich noch zu bewegen, wochenlang auf den Tod wartend, nur allein mit seinen Gedanken.. dann war das Trugbild verschwunden. Immer noch schwer atmend, sah er sich um. Hatte ihn jemand bemerkt? Der Schreck saß jedenfalls noch tief in den Knochen. Und was noch beunruhigender war.. Damian hatte ihn durchschaut. Manipuliert. Das.. Monster, in dessen Körper er gefangen war, hatte ihn genauso mühelos analysiert wie er es mit ihm getan hatte. Mit einem Unterschied.
Damian wusste, womit er Luke treffen konnte.
Er ging nur zu gern auf die Ablenkung ein, die der halluzinierende Ritter ihm bot. "Ich glaube, er hört uns nicht.." merkte er vorsichtig an und sah zu, wie der gepanzerte Krieger Phantome verfolgte.
 
„Ich glaube auch…“ antwortete Anira und sah dem Ritter zu. Es war auf eine gewisse Weise amüsant, würde man nicht bedenken, dass die Zeit voranschritt und sie sich langsam auf den Weg machen mussten. „Vielleicht sollten wir einfach schon losgehen, der kommt schon noch hinterher.“ Sagte sie leichthin und wendete sich zum Gehen um. Und blieb auf der Stelle stehen.

Kam es ihr nur so vor oder war das Gebirge größer geworden? Und noch dunkler? Schwarze Wolken strichen um die Gipfel und sie meinte ein leises Grollen in der Ferne zu hören. Und wenn es für sie leise war, musste es verdammt weit weg sein. Schreie drangen an ihr Ohr, fuhren ihr bis ins Bein und ließen sie förmlich erstarren. Sie war wie festgewurzelt. Fialtera schnaubte verächtlich, angesichts dieser Reaktion.

„Feigling.“ Sagte sie. Anira allerdings bewegte das auch nicht vorwärts. Sie war schließlich nicht Fialtera, sie war kein Dämon, kein furchtloses Monster. Sie war ein Mensch, ein schwächlicher Mensch, der nur durch Zufall im Körper ihrer eigenen Figur gelandet war. Schließlich drängte Fialtera, Aniras Geist zurück und übernahm selbst die Kontrolle. Es war ja zum Verrücktwerden! Immerhin war es immer noch ihr Körper um den es hier ging. Anira hatte damit schon genug angestellt um ihren – Fialteras – Ruf zu zerstören. Die furchtlose Dämonin hingegen musterte den Berg kühl, ehe sie losging. Sie blickte noch einmal über die Schulter zurück.

„Kommt ihr, oder wollt ihr da Wurzeln schlagen?“ bemerkte sie spöttisch und lief weiter. Die anderen würden ihr schon folgen, dessen war sie sich sicher. Und wenn nicht, sie war ein Dämon, auch wenn sie es mehr als alles andere verabscheute allein zu sein. Was war schon ein dummer Berg? Anira mochte das anders sehen, aber für sie war das hier nichts Besonderes. Auch wenn jetzt schon sämtliche ihrer Alarmglocken schrillten, das taten sie öfter. Mit jedem Schritt schrillten die Glocken mehr. Aber Fialtera entlockte das nur ein grausames Lächeln.
Ihre Gewänder rauschten im leichten Wind und ein leicht schwefeliger Geruch drang an ihre Nase. Dabei waren sie doch noch gar nicht so weit gegangen…
 
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