RPG Die Narthexfeder

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Ragnar

Freund des Hauses
Weltenregeln:

1. Die Gestaltung der Spielwelt ist für alle Spieler offen. Jedoch behält sich der Spielleiter vor, Änderungen an neu Eingeführten vorzunehmen.
2. Das Federreich bezieht sich auf keinen bestimmten Aspekt wie eine Epoche,eine Kultur oder vergleichbares. Dennoch sollten zu moderne oder gar SciFi-angelehnte Ideen vermieden werden.
3.Das Federreich ist in seiner Beschaffenheit zwischen Fantasy und Realismus anzusiedeln.
4. Die Einführung neuer Rassen,Arten,Wesen,etc sind frei,dennoch behält der Spielleiter sich auch hier das Recht vor Änderungen anzuregen.
5. NPCs dürfen frei erfunden, gesteuert und getötet werden solange dies keinen zu großen oder entscheidenden Einfluss auf den Charakter eines anderen Mitschreibers hat,und die Regeln des RPG nicht brechen.




Allgemeine Regeln:


1. Hier finden die allgemeinen Forenregeln Anwendung.
2. Auf korrekte Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion ist zu achten.
3. Es wird in der dritten Person und in der Vergangenheit geschrieben.
Diese Regeln findet in folgenden Threads Anwendung:
- Diskussionsthread zu Die Narthex Feder
- Lexikon zu Die Narthex Feder
- RPG-Thread zu Die Narthex Feder
5. Jeder RPG-Beitrag muss eine Mindestlänge von 150 Wörtern haben.



Akt I: Neugeboren

Pete Glakia spazierte wie jeden Morgen durch sein gemütliches kleines Viertel, südlich der Innenstadt von Shakestown, welche nach einem berühmten Schriftsteller der Anderswelt benannt worden war. Pete blieb stehen und atmete tief ein, es roch nach Leder, verschiedenen Chemikalien und Papier, ja die großen Bücherfabriken hatten ihre Arbeit aufgenommen. Pete selbst war früher auch Schriftsteller gewesen, rein technisch gesehen war er das noch immer, doch bedeutete es hier etwas anderes. Er erschuf keine Figuren mehr, keine Wesen von seltsamer Gestalt oder fiktive Welten zum Träumen. Im Grunde hatte er das auch in der Anderswelt nicht oft getan, doch eines Mal sehr erfolgreich. „Von Booten und Schiffen“, war ein sehr erfolgreiches Buch gewesen und hatte ihm mehrere Jahrzehnte des Ruhmes beschert. Aber all dies lag weit zurück, in einer anderen zeit und vor allem einer anderen Welt. Pete lacht innerlich, als er an all die Idioten dachte, die dort noch immer ihr unwissendes und monotones Dasein fristeten. Da ging es ihm doch wesentlich besser. Munter und voller Tatendrang setzte er seinen Weg fort. Er begrüßte die Wendigofamilie aus 24,5 B und auch der ruhige alte Seitling aus 83, 78 traf er und zückte seinen Hut. Das tat er aus Höflichkeit und aus Respekt vor dem Alter des Seitlings, er war vorherige Woche 625 geworden. Ein stolzes Alter für jemanden, den eine einfache Kerzen binnen Sekunden töten konnte.


Pete schnupperte noch einmal, der Geruch wurde intensiver. Moment. Er entfernte sich doch von den Fabriken, die außerhalb der Stadt in mitten der grünen Weiden lagen. Seltsam, dass der Geruch dann zunahm. Vielleicht eine clevere Windböe, dachte er sich.
Er überlief die Brücke über den kleinen Marmeladenfluss, folgte den Schraubentreppen und kam schließlich ,wenn auch leicht schwindelig von den vielen Drehungen, im Autorenviertel an; seinem Arbeitsplatz. Er begrüßte noch schnell einige Kollegen, von denen heute weit aus weniger anzutreffen waren, als üblich und betrat dann seine kleine Druckerei. Er hängte Hut und Mantelstange die Garderobenstange und setze dann Teewasser auf. Allem Anschein nach, würde es ein guter Tag werden. Er war motiviert und könnte viel schaffen. Seit er eine Woche wegen Blaurosenfieber flach gelegen hatte, musste er etwas Arbeit aufholen, die zu diesem Zeitpunkt ja nicht erledigt worden war. Die Tür Klopfte.
„ Ja bitte, kommen sie doch herein“, rief er munter von hinten. Als keine Antwort kam, legte er das Gesachirrtuch zur Seite und schritt nach vorne um nach zu sehen. Vielleicht hatte man ihn nicht gehört. Wie er sich doch irrte.
Pete fuhr zusammen, als er die beiden Gestalten in der Tür sah, und sofort erkannte. Kein Irrtum möglich, keine Alternative zugelassen, er war so gut wie tot.
„ An ihrer Reaktion, sehe ich, dass sie uns kennen“, lachte das linke Wesen.
Pete konnte es nicht fassen, sie waren tatsächlich gekommen. Er hatte gehofft, dies seien alles nur Gerüchte. Wie konnte ein Autor zu etwas nur in der Lage sein?! Wo war sein Ehrgefühl geblieben?
Er blickte wieder auf die beiden Personen, besser gesagt Konstrukte. Aus blau schimmerndem Metall, dürr wie eine Vogelscheuche und ebenso lang. Ihre Hände gipfelten in spitzen Krallen und ihre Augenhöhlen brannten in einem teuflischen Rot. Die Gebrüder Grimm, in einer mehr als perversen Darstellungsvariante. Seit längerem schon erzählte man sich, sie führen das große Heer eines verkommenden Autoren an. Si waren so etwas, wie die Vorboten der Hölle. Und sie waren es die friedliche Autoren wie ihn ausfindig machten und töteten.
„ Wo soll das alles enden?“,heulte er auf.
„ In der NarthexFeder“, grinste der linke Grimm hämisch. Dann wurde es still.



Anna Nebrokova:

Mit schnellen Schritten hast du den Bus gerade eben noch erreicht. Müde und erschöpft lässt du dich auf eine Bank fallen und schaltest nach mehreren Stunden Uni endlich mal ab. Wie gewohnt bist du kurz vor deiner Haltestelle die letzte im Bus, als dir ein Buch auffällt, das einige Sitze weiter liegt. Es ist eine schöne alte Ausgabe der „Jungfrau von Orleans“, und du fragst dich wer so etwas liegen lässt. Der Fahrer winkt ab, als du es ihm geben willst und so stehst du wenige Minuten später mit dem Buch im Arm vor deiner Tür. Auf dem kurzen Weg hieher hast du ein paar Seiten gelesen und begeistert von der klaren und perfekten Art zu schreiben. Du öffnest die Tür und fällst, tiefer als du je angenommen hättest, dass es möglich wäre.


Anira Gerleb:

Die Sonne lacht herab und du weißt, dass es ein guter Tag wird. Du streckst dich und gähnst ein wenig. Die ganze Nacht hast du geschrieben, aber es hat sich gelohnt. Dein Meisterwerk ist beendet und bereit der Welt gezeigt zu werden. Du schüttest dir eine Tasse Kaffee ein , als du den Postboten hörst und fröhlich herausgehst. Wie immer hat er nur einige Briefe und Reklame für dich. Doch kurz bevor er wieder in sein Auto steigt, haut er sich gegen die Stirn und holt noch ein kleines Paket vom Beifahrersitz.“ Sehen sie hätte ich jetzt fast vergessen“,lachte er.“ Lag heute Morgen plötzlich zwischen den anderen, keine Ahnung wo das hergekommen ist. Vermutlich haben die Kollegen aus dem Lager mal wieder geschlampt“.

Neugierig setzt du dich auf deine Ledercouch und öffnest hastig das Paket.
Du erschrickst, dir wird heiß und Schweiß breitet sich auf deiner Haut aus. Es muss ein Scherz sein, eine unlustiger Scherz von einem Freund. Du blickst ungläubig auf diese schon vergilbte Ausgabe „Flammenschatten: der Untergang der Zeit“ und verlierst das Bewusstsein.



Lenya Aborica:

Wieder einmal ist es Abend und du sitzt an deinem Schreibtisch um an deinem Buch weiter zuarbeiten. Der Tag war nicht besonders gut und du freust dich darauf, dich in eine andere Welt zu flüchten in deine Welt. Doch wieder einmal macht der Laptop Zicken, er bleibt ab und zu hängen, oder öffnet Fenster die er nicht öffnen sollte. Entnervt haust du den Deckel zu und legst dich in dein Bett, dann halt Lesen. Du nimmst das Buch vom Nachttisch und schlägst die markierte Seite auf. Nur liest nur wenige Sätze bis es dir auffällt. Alles kommt dir bekannt vor, jedes Wort, jede Phrase.
Du Schlägst das Buch zu und erblickst das Cover; „Nächte des Vollmondes“. Der Mond auf dem Bild beginnt sich zu verformen und auch der Rest deines Zimmers wird buchstäblich flüssig, du schreist, du schreist lauter, es wird still und dunkel.


Mary Debenham:

Dein Redakteur will wieder einmal, dass du schnell zeichnest da er den Wanted Comic spätestens morgen Nachmittag auf seinem Schreibtisch sehen will. Was ein Penner, denkst du dir, erhöhst aber trotzdem das Arbeitspensum, da er schließlich der Chef ist und sein Geld die Miete zahlt.
Du kommst gut vorran und schaffst es sogar noch am gleichen Abend fertig zu werden. Stolz gehst du in das Büro deines Chefs und präsentierst ihm deine Arbeit. Er lacht und meint er habe es vergessen zu sagen, aber sie würden doch einen anderen Comic nehmen. Wutentbrannt und traurig verlässt du das Büro und wirfst deine Arbeit willkürlich auf deinen Arbeisttisch, du stürmst aus dem Gebäude und willst nur noch nach Hause. Dort angekommen blockiert etwas die Tür von innen, vermutlich wieder irgendeine dämliche Werbezeitschrift, obwohl groß und dick am Postschlitz steht „Keine Werbung“. Du rüttelst an der Tür hin und her und schließlich geht die Tür mit dem Ton von reissendem Papier auf. Du bückst dich, hebst das gequetschte Knäuel auf und ziehst es auseinander. Ein Comic. Der Titel lautet „Wanted - The sleeping Beauty“. Entsetzt blätterst du durch die Seiten, immer und immer schneller, doch der Comic scheint unendlich zu sein. Blätter, unzählige Blätter, sie alle matern deinen Verstand, dir wird schwarz vor Augen und fällst zu Boden.


Simon Page:

Du kommst gerade von einer rauschenden Partynacht und biegst in die Straße, die zu deiner Wohnung führt ein. Etwas trifft dich hart am Kopf und lässt dich zu Boden gehen. Zähneknirschend richtest du dich auf und ertastet das vermeintliche Wurfgeschoss. Langsam ziehst du es vor deine Augen und fängst beinahe an zu lachen, als du siehst das es ein Buch ist.
„Die 13 Mystieren den Ephilias Hat - Oder warum Chamäleons keine Hüte tragen“, ein bizarrer aber lustiger Titel. Dun nimmst es mit herein und liest einige Seiten bevor du schließlich müde und erschöpft einschläfst. Im Traum erscheint dir ein Chamäleon, dass immer wieder deinen Namen ruft und dich auffordert den Hut aufzusetzen. Du greifst schließlich nach dem grünen Zylinder. Ein Fehler.


Kyle Marrick:
Die Bar ist gut besucht, ein heiterer Abend mit deinen Freunden von der Uni. Das Exam habt ihr alle recht gut hinter euch gebracht und feiert nun euren ersten kleinen Erfolg. Der Abend wird zur Nacht und die Nacht fließt langsam in die röte des Morgens. Müde aber fröhlich machst du dich auf den Weg nach Hause, denkst noch einmal an die hübschle Blondine zurück, und dankst dem Leben noch einmal für dein überaus attraktives Gesischt. Du hälst kurz an und kramst in deinen Taschen nach dem kleinnen Zettel, auf dem die Nummer des Mädchens steht. Du findest deinen kleinen Notizblock, doch dort steht nicht die erwartete Nummer. Auch deine Notizen sind weg. Geschockt blätterst du die Seiten durch. Alle leer. Müde reibst du dir die Augen und sprichst dir innerlich zu, dass dies nur ein seltsamer Traum ist. Deine Augen öffnen sich wieder, sie weiten sich, Schweiß rinnt deinen Rücken hinunter. Du bist machtlos. Wie ein nasser Sack kippst du nach hinten. Dein Block fällt langsam zu Boden, seine Seiten sind voll. In winzigen kaum fassbaren Buchstaben ist eine Geschichte geschrieben, die du nur zu gut kennst. Der Titel prangt wie ein Leuchtfeuer auf dem Klappdeckel."
Die fünf Facetten des Lichts".

Luke Allen:
Eintönigkeit verbreitet sich wie jeden Tag auf deinem Weg zurück nach Hause. Die Schule war mehr als langweilig und auch die Aussicht auf das eher weniger traute Heim animiert dich zu keinen Freudensprüngen. Angekommen, findest du deinen Vater auf der Couch vor den Fernseher. Ein Kurzer Gruß. Es stinkt nach billigem Schnaps. "Mum ist auf der Arbeit", wird deine nicht gestellte Frage beantwortet. Langsam schleppst du dich zu deinem Zimmer, als dir ein Buch auffällt das mitten auf der Treppe liegt. Staub hat sich über den Deckel gelegt wie ein grauer Umhang. Du pustest ihn hinfort.
"
M. Litchfield - The crawling Terror". Titel und Autor sagen dir nichts. Du hast dieses Buch noch nie gesehen. In deinem Zimmer setzt du dich auf dein Bett und schlägst es auf, der erste Satz brennt sich in deinen Verstand.
"Du bist mir ins Netz gegangen". Alles um dich herum wird schwarz.


Johann Adam
:

Puh, ein warmer Tag. Die Hitze der Sonne dringt selbst durch die heruntergelassenden Jalousien und bringt deinen Kreislauf zum schwanken. Zum Glück noch wenige Minuten und deine Radioshow ist beendet.
Ein letzter Anrufer, dann ist es geschafft."Na dann sag mir mal wie die erste Single der Band Slider Bill hieß?"...."Nein sorry das war leider falsch und damit sind wir auch schon am Ende, der heutigen Show."
Du verlässt die Kabine richtung Büro, du hast Durst. Die Antwort des Anrufers halt jedoch noch immer in deinem Kopf."Die Sage eines Ritters".
Von Kopfschmerzend geplagt greifst du nach der Wasserflasche, und einer Aspirin. Deine Hand gleitet daneben und deine Sicht verschwimmt.
"Ihr steht in einer Pflicht Ritter", hallt es noch während du zu Boden gehst.


Jina Stone:
Wut steigt in dir auf. Verzweifelt suchst du nach einigen Rechtsunterlagen, die du für eine Arbeit benötigst. Papier um Papier wühlst du durch, aber es bleibt unauffindbar. Stattdessen fällt dir eine rote Seite in die Hände. Auf ihr steht in großen dunklen Buchstaben "Bloody Blade". Du willst das seltsame Blatt weglegen und stellst entsetzt fest das Blut an deinen Fingern klebt. Panische Verwirrung steigt in dir auf und entsetzt weichst du vom Tisch weg. Du stolperst über den Stuhl und fällst zu Boden. Er ist feucht. Du blickst dich um, überall ist Blut. Du versuchst aufzustehen aber rutscht auf dem glitschigen Grund direkt wieder weg. Du schlägst hart mit dem Kopf auf und wirst bewusstlos.


Sebastian Hawke:
Du hast gerade eine recht eintönige Autogrammstunde in einem kleinen Buchhandel hinter dir. Müde und durstig greift du zu einer Wasserflasche und lässt dich in dem kleinen Raum auf einen Stuhl sinken."Das läuft doch ganz gut", munterst du dich innerlich auf und nimmst einen tiefen Schluck.
Plötzlich schwingt die Tür auf und eine hochgewachsene Gestalt tritt herein. Du traust deinen Augen nicht; Es ist deine Buch Figur Slaith Draconis. "Wow, das is ja ein starkes Kostüm", hauchst du und stehst auf.
"Kann ich ein Autogramm haben?", entgegnet Slaith. Sogar seine Stimme ist so, wie du dir sie immer gedacht hast. Du greifst nach der Karte, doch der Fremde lässt sie nicht los."Die Geschichte des Weltenschwertes", flüstert er." Sie muss neu geschrieben werden". Hitze überströmt deinen Körper und zwingt ihn in die süße Umarmung der Dunkelheit.
 
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Anna wusste gar nicht was los war. Immer schwarzer wurde dieses Nichts, welches scheinbar nie ein Ende finden würde. Sie wollte schreien aber es ging nicht. Es war beinahe so, als würde ihr Körper gar nicht mehr da sein – einfach weg – aufgelöst von diesem Nichts. Das einzige, was Anna noch fühlte war kälte.
Doch plötzlich änderte sich dieses Gefühl. Anna verspürte plötzlich ein seltsames Kribbeln und das, obwohl sie sich bis eben wie ein Geist vor kam. Trotzdem fiel sie immer noch, das spürte sie.

Plötzlich hörte sie Gemurmel um sich herum und das Schwarz vor ihren Augen verwandelte sich in einen verschwommen Mix farbenfroher Umrisse. Aber was war das? Ein Wiehern? Auf einmal fühlte Anna wie sie zur Seite kippte. Mit einem Mal klärte sich ihre Sicht vollends und sie sah nur, wie die Welt zur Seite kippte. Anne fiel von einem Pferd.

Ächzend kam sie auf den Boden auf und kauerte sich einen Moment wie ein Käfer zusammen. Was war hier los? Wo war sie?
„Bin ich schon wieder zusammengebrochen oder was?“ murmelte sie und richtete sich auf. Seltsamerweise klang ihre Stimme anders als sonst. Viel sanfter, weicher und schöner. Und was tat dieses Pferd neben ihr?

Vorsichtig stand Anna auf. Ihr Kopf dröhnte und ihr wahr schwindlig. Vor allem irritierte sie dieses Pferd neben ihr, dass sie immer wieder mit der Schnauze an stupste.
Wer seid ihr? drang plötzlich eine Stimme an Annas Ohr. Hektisch sah sie sich um doch in der Stallung war außer ihr und diesem Pferd - wo kam das überhaupt her? - war niemand da.
Verschwindet aus meinem Körper!
„Was? Wer ist da? Und wo sind Sie?“ verwirrt drehte sich Anna in alle Richtungen doch noch immer war da niemand. „Und wieso aus Ihrem Körper?“
Anna sah zur Seite und entdeckte einen alten Holztisch mit samt Spiegelchen darauf. Ziemlich seltsam für einen Stall aber das Ganze war sicherlich eh nur ein Traum. Also warum auch nicht.
Als sie die Hand nach dem Spiegel ausstreckte bemerkte sie, dass sie Handschuhe trug. „Was zum?“ Sie sah an sich herunter. Eine undurchdringliche, ungewöhnlich feminine Rüstung trug sie am Leib. Hektisch wischte sie den Staub von dem Spiegel und warf einen Blick hinein..... und machte einen entsetzen Satz zurück.

Im Spiegel sah Anna nicht ihr vertrautes Gesicht, mit dem sie noch nie ganz zufrieden war sondern eine schöne, junge Frau. Ihr Haar war plötzlich rot und ihre Haare waren ein kleines Stück länger.
„Was...wer...?“
Was hier los ist? Nun das wüsste ich auch gerne! sagte die Stimme wieder. Ich frage noch einmal: Wer seit Ihr und wie könnte Ihr es wagen, anderer Leute Körper zu übernehmen?
Anna fasste sich verwirrt an den Kopf. „Ich habe gar nichts übernommen. Ich weiß nicht mal wo ich bin. Und wo kommt dieses Pferd her? Was ist das für ein bizarrer Traum?“
Was Anna verwirrte war, dass sie die Rüstung an ihrem Körper spürte, den leichten Wind zwischen ihren Haaren fühlte und den Geruch von Stroh wahrnehmen konnte. Zu realistisch für einen Traum.
Deprimiert setzte sie sich zu den Füßen des Tisches auf den Boden.
„Ich will nach hause.“
Und ich meinen Körper wieder. Also: Wer seid Ihr?
Anne überlegte kurz. „Anna Nebrokova ... Und Sie?“
Rhea d’Renouard. Kriegsherrin undGesannte Gottes.
Rhea d’Renouard, Rhea d’Renouard... das war diese starke Frau in diesem Buch, welches Anna gefunden hatte.
„Und warum sind Sie noch in meinem Kopf?“
Die Stimme begann zu lachen. Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass sich die bedeutendste Kriegsherrin aller Zeiten einfach so verdrängen lässt? Mein Wille ist viel zu stark, als dass man ihn brechen könnte. Das haben selbst die Engländer damals nicht geschafft. Für einen kurzen Moment schwieg Rhea. Nun, Ich sehe dass Ihr genau so wenig versteht, was hier passiert wie ich. Ich schlage vor, dass wir heraus finden wer uns helfen kann. Wenigstens ist mein Geist noch vorhanden sodass ich Euch unterstützen kann. Scheinbar habt Ihr auch einige meiner Fähigkeiten und Erinnerungen übernommen. Jedenfalls kann ich mich plötzlich an Eure Vergangenheit erinnern. Ich denke, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.
Anna nickte. „Nagut. Gehen wir los. Komm Skarto.“ Doch da hielt Anna für einen Moment inne. Woher kannte sie den Namen dieses Pferdes? Sie nahm die Zügel in die Hand und führte das Pferd aus dem Stall hinaus. Das Alles verwirrte sie so furchtbar.
 
„Ein grüner Zylinder, ein in meinem Kopf sprechendes Chamäleon, Bücher die sprechen können, ich sollte das nächste mal weniger trinken.“
„Du könntest auch einfach mal die Klappe halten und weiter laufen“.
Simon blieb erschrocken stehen, diese Stimme, da war sie wieder, das Chamäleon. Er blickte sich um und lachte, er lachte weinerlich und irritiert. Um ihn herum war ein buntes Treiben, unzählige Wesen und Kreaturen, von bizarrer Form und Art liefen durch die mehrere Meter breite Straße auf der er stand. Sie bestand aus Silber.

„Wo zum Teufel bin ich?!“, japste er.
„In Silberuhr, einem kleinen Dorf am Rande der Nebelhügel“, antwortet das Chamäleon flechsig.
„Und wo ist das bitte? Und warum kannst du sprechen“, schnauzte Simon. Alle um ihn herum starrten ihn an.
„Ich rede nur in deinem Kopf, mental dürfte man sagen“. Das Chamäleon kicherte.
„Ich bin Theophilus und du bist von nun an Ephilias Hat. Eigentlich bin ich Ephilias und du Simon Page, wie ich in deinen Erinnerungen lesen kann, aber nun bin ich in dem Körper meines Chamäleons Theophilus gefangen und du offensichtlich in meinem.“ Er machte große Augen und wechselte die Farbe hin und her, es schien ihm Spaß zu machen.
„Ja aber wer bist du, wo ist dies alles hier? Was mache ich hier?“.
„Das kann ich dir nicht beantworten, ich bin auch sehr überrascht. Schließlich hatte ich daran gedacht meinen Körper noch einige Jahre zu behalten. Ich würde zu gern wissen wo der echte Theophilus jetzt ist“.
„Du weißt nicht wo wir sind?“, grämte Simon, der mittlerweile in eine kleine Nebengasse gegangen war.
„Doch, doch das schon. Wir sind im Federreich, die Welt der Literatur und Künste. Du kommst vermutlich aus dieser schrecklichen Anderswelt, von denen die Autoren manchmal erzählen, findet man mal einen gesprächigen.“
Simon rutschte an der Mauer hinab und lehnte seinen Kopf gegen den Stein. In den letzten fünf Minuten hatten sich ihm so viele Dinge offenbart, so viele bizarre Möglichkeiten eröffnet.


Neue Erinnerungen und Gedanken vermählten sich mit den seinigen und er spürte ein anderes Leben, das tief ihn ihm erwachte. Er war Ephilias Hat geworden, ein Hutmacher, Zauberer, Hypnotiseur, Wanderer und Scharlatan, der zu allem Überfloss von den meisten als verrückt oder auch vollkommen irre betitelt wurde. In Gedanken ging er Ephilias Leben durch, die Orte, seine Erfahrungen, alles. Es war wie eine berauschende Achterbahnfahrt durch eine völlig neue Welt.
Nicht die schlechteste Welt wie er feststellte, Kunst und Literatur hatten noch feste Werte, sie waren quasi diese Welt.
„ Wir gehen Theopilus“, sagte er trocken und stand auf.
„ Wir suchen den Allwetterfrosch nicht wahr?“,flüsterte er.
Ephilias nickte und schritt auf die Straße. „Jetzt ist er genauso verrückt wie ich“, kicherte Theophilus und krabbelte von Ephilias Schulter auf den Hut um eine bessere Aussicht zu haben.
 
Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete Lenya den Deckel des Buches.
Das Bild begann, sich zu verformen. Der Vollmond schien immer heller zu werden, fast als würde er langsam zu einem echten Mond werden. Der Wald auf dem Cover wurde detailvoller. Die sonst abstrakten Bäume veränderten sich, man sah nun deutlich ihre Äste, ihre Blätter.
So sehr Lenya sich auch anstrengte, sie konnte den Blick nicht abwenden.
Der Wald und der Mond wurden größer und größer. Die Landschaft schwebte auf die junge Frau zu, zog sie magisch an.
Alle Lichter gingen langsam aus, es gab nur noch das Licht des Vollmondes, dass einen silbernen Schimmer auf die Umgebung warf.
Sie spürte ein starkes Ziehen in ihrem Körper, dann schloss sie fast zwanghaft die Augen, und schrie.

Lenya erwachte auf der Lichtung eines Waldes. Sie spürte, dass das feuchte Gras bereits ihre Kleidung durchgeweicht hatte. Obwohl es tief in der Nacht war, war die Umgebung von dem großen runden Mond hell beleuchtet.
Er warf silbernes Licht auf die Bäume, und durchdrang sogar deren dichtes Blätterdach.
Eine leise Angst beschlich Lenya. Wie war sie nur hierher gekommen ?
Hatte sie etwa geschlafwandelt ?
Verwundert streifte sie sich die Haare aus dem Gesicht, doch mit einem Mal hielt sie inne. Schwarz ! Schwarze Haare ! Wie konnte das möglich sein ? Ihre Haarfarbe war doch dunkelblond und nicht schwarz !
Sie fand nur eine logische Erklärung: jemand hatte einen schlechten Scherz mit ihr getrieben. Vermutlich hatte man sie mit irgendeiner Substanz in einen Tiefschlaf gebracht und dann ihr Aussehen verändert, damit sie beim Aufwachen erst einmal einen großen Schrecken bekam.
,,Nicht mir mir !" rief Lenya in die Nacht und erhob sich. Diese Substanz muss sie dazu gebracht haben, zu fantasieren ! Wie sonst wollte sie sich die Veränderung des Buchdeckels erklären ?
,,Muss ein starkes Zeug gewesen sein", murmelte Lenya grimmig, und dachte unweigerlich an Drogen. ,,Was ist das nur für ein Jahrzehnt, in dem wir leben ?! Ich fass' es nicht !"
Genervt schaute sie sich in ihrer Umgebung um. Nichts.
Nur ein endlos scheinender Wald, der in weiter Ferne mit der Schwärze der Nacht verschmolz.
Doch mit einem Mal hörte sie eine Stimme von der Seite, und nun bekam sie wahrhaftig einen Schreck.
,,Reanya ?! Reanya ! Wo bist du ?"
Merkwürdig... Derselbe Name, den auch die Hauptperson ihres Buches trug. Ein seltsamer Zufall...
Die Stimme kam aus dem Wald, und derjenige, dem sie gehörte, schien direkt auf die Lichtung zu zu steuern.
Eine Weile lang wusste Lenya nicht, ob sie sich verstecken sollte, oder ob sie auf die Person warten sollte.
Sie entschied sich, zu warten. Immerhin wusste sie nicht, wie sie allein wieder in ihre Wohnung finden sollte. Sie wusste ja noch nicht einmal, in welchem Wald sie sich befand !
Dann erschien zwischen den Bäumen ein junger Mann mit rabenschwarzen Haaren. Er war groß und schlank, doch sein Gang war keinesfalls der eines gewöhnlichen Menschen. Er schien seltsam zu Humpeln. Fast so, als hätten seine Füße eine falsche Form.
Doch nachdem er einige Meter vorangegangen war, und nun fast vor Lenya stand, konnte er plötzlich wieder normal gehen.
Lenya vermutete, dass er sich bloß vertreten hatte.
,,Reanya, du warst du ? Ich und die anderen Wölfe haben dich schon gesucht !"
Erst jetzt bemerkte Lenya, dass der junge Mann sie ansprach.
,,Das... das muss ein Missverständnis sein !" sagte sie verdutzt.
Als der junge Mann sie verständnisslos anschaute, fügte sie hinzu: ,,Mein Name ist nicht Ranyea... oder Ranyra... oder so ähnlich... Ich heiße Lenya Arborica, und habe mich in diesem Wald verlaufen".
Der Mann schaute sie völlig verdutzt an, und erst jetzt fielen Lenya seine Augen auf. Sie waren pechschwarz und hatten scheinbar keine Pupille. Diese Tatsache machte ihr Angst. Sie wirkten überhaupt nicht wie Augen...
,,Die Nacht hat dir den Verstand betäubt" entgegnete der junge Mann mit einem zögerlichen Lächeln. ,,Komm schon, die anderen machen sich Sorgen um dich !" Er wandte sich um und ging auf die dichten Baumreihen zu. Offenbar kannte er sich hier bestens aus. Er drehte sich kein weiteres Mal zu Lenya um; offenbar war er fest davon überzeugt, dass sie ihm folgen würde. Er murmelte lediglich: ,,Gibts doch nicht ! Da jagen wir einmal im Jahr als Gruppe, und nicht allein wie sonst, und unsere Reanya träumt von anderen Welten... Wirklich merkwürdig, dieses Mädchen. Wirklich merkwürdig..."
,,Warte !" rief Lenya und folgte dem Mann. ,,Wie komme ich zurück in meine Wohnung ? Ich kann dir den Namen der Stadt nennen, aus der ich komme, und dann -"
,,Reanya, was ist denn nur los mit dir ?"
Der junge Mann drehte sich zu ihr um und schaute ihr nun direkt in das Gesicht. ,,Du kannst doch heute Abend nicht einfach zu unserem Versteck, das weißt du doch ! Es befindet sich in der Stadt ! In der Stadt ! Verstehst du das ? Wenn uns die Bewohner in unserer Wolfsgestalt sehen, dann werden sie uns vernichten wollen, das ist dir doch klar ! Wir werden jetzt hier bis zum Morgengrauen bleiben, so wie wir es einmal im Jahr tun. Und in den nächsten Nächten wirst du wieder alleine bis zum Morgengrauen auf die Sonne warten. Glaubst du, du bekommst das hin ? Mein Gott, was ist nur mit deinem Verstand passiert ! Man könnte meinen, du kannst dich an nichts mehr erinnern !"
Verzweifelt packte Lenya den Mann an seiner dunklen Kutte und rief in flehendem Ton: ,,Ich bin nicht Reanya, bitte sieh das doch ein ! Ich weiß nicht, wer du bist, und ich weiß auch nicht, wo ich bin ! Ich möchte dich weder in den Wald begleiten, noch möchte ich hier bis zum Morgengrauen bleiben ! Ich möchte nach Hause in meine Wohnung, und wenn du mir nicht sofort sagst, wie ich dorthin komme, dann...dann...".
,,Du kannst jetzt nicht in deinen Unterschlupf", meinte der Mann abermals und verdrehte die Augen. ,,Du muss auf irgendetwas gefallen sein, dass deinem Kopf zugesetzt hat. Du leidest ganz eindeutig an Gedächtnisschwund... Also, hör zu." Der Mann seufzte, dann räusperte er sich.
,,Da du dich an nichts zu erinnern scheinst, werde ich dich mal darüber aufklären, wer du bist, wer ich bin, und was wir hier seit einigen Stunden in diesem Wald machen. Vielleicht kehrt dein Gedächtnis ja dann zurück...
Ob du es glauben magst oder nicht, dein Name ist Reanya Atalis.
Und was für dich noch viel verwunderlich sein mag: wir beide sind Freunde.
Ich heiße Kevaram Rolyndur. Ich bin ein Werwolf, und, auch wenn die Nachricht schockierend kommt, du bist auch einer. Und zwar seit deiner Geburt. Wir sind hier draußen im Wald, weil es Nacht ist. In unserer Welt gibt es, wie du eigentlich wissen müsstest, viele verschiedene Monde. Einer von ihnen ist immer rund und voll, und somit können wir uns jede Nacht in Werwölfe verwandeln, falls wir das wollen. Wir beide dienen einer Organisation von friedlichen Werwölfen, die nicht willenlos Menschen töten, weil wir unseren Hunger nach Frischfleisch unter Kontrolle haben.
Tja, und jetzt sind wir gerade hier, damit die Menschen uns in unerer Wolfsgestalt nicht sehen, falls wir uns verwandeln wollen. Denn die Menschen glauben nicht daran, dass es tatsächlich friedliche Werwölfe gibt, und sie würden sofort Werwolfjäger alarmieren, um uns zu jagen.
So. Ich hoffe, du erinnerst dich wieder".
Mit zufriedenem Gesichtsausdruck sah er Lenya an, doch diese Miene änderte sich schlagartig, als er erkannte, dass die junge Frau ihn schockierte ansah.
Langsam schien der Mann namens Kevaram die Geduld zu verlieren.
,,Jetzt sag nicht schon wieder, dass das alles ein Missverständnis ist..."
,,Aber...", begann Lenya. ,,Aber... ich kann keine...Werwölfin sein ! Ich meine... die gibt es nicht, und außerdem -"
,,Wo bist du nur runtergestürzt ? Gewiss von einer Klippe !" spekulierte Kevaram. ,,Und unten direkt mit dem Kopf auf dem Stein aufgekommen. Ja, so muss es sein ! Du hast dein Gedächtnis verloren, ganz eindeutig ! Ich hoffe, dass es wiederkehrt !"
Eine Zeit lang folgte Schweigen, dann fügte er hinzu: ,,Komm, wir gehen nach den anderen schauen. Vielleicht hilft es deinem Gedächtnis, wenn du in ihre Gesichter blickst..."
Hastig wandte er sich um und verschwand zwischen den Bäumen.
Nun könnte Lenya einfach so fliehen ! Er würde es nicht bemerken ! Sie könnte davonlaufen, irgendwann würde sie ihr Zuhause schon wieder finden !
Doch war dies wirklich klug ?
Eine Zeit lang überlegte sie.
Es schien ihr, als hätte sie alles, was gerade geschehen war, schon einmal miterlebt... Wirklich seltsam...
,,Immer diese Deja-vu's, echt schlimm ! Ich sollte dringend zum Arzt gehen !"
Dann trat sie an den Rand der Lichtung.
,,Keva, warte auf mich !"
 
Mit jeder Seite die Mary wegblätterte schienen zwei neue hinzuzukommen. Die Farbe darauf, strahlte zunehmend ein intensiver werdendes Licht aus, doch es schien nur ihre Augen zu erreichen. Mit aller Kraft versuchte sie dem Zwang, die nächste Seite aufzuschlagen zu entgehen, doch es ging nicht. Wie Gleichstrom fesselte sie der Comic an unzerstörbare Ketten. Und mit jeder Seite strahlte es mehr, immer weiter, bis das Licht schließlich schier in sich zu explodieren schien. Als hätte man eine Jahrtausendalte Macht entfesselnd die nun brüllend aus ihren Fesseln brach. Mary wurde heftig geblendet und mit einem Mal war das Licht überall. Jeglicher Sehnerv war von Weiß erfüllt und selbst ihr Körper schien sich in dieser Reinheit verloren zu haben. Jegliches Empfinden über Richtung oder Bewusstsein hatte sich gelöst, Mary Debenham wurde auf ein Minimum reduziert - vereinfacht auf eine einzelne Macht – ihrem Verstand.

Ohne es zu wissen, war ihr Körper bereits tot und leer zu Boden gefallen, seine Aufgabe war erfüllt, seine Wärme nicht mehr von Nöten.

Mary fühlte sich in diesem Moment auf eine einzigartige Weise von allem befreit: Druck, Empfindung, Gefühle, Gedanken, all diese Laster des Alltags waren von ihrem Geist gewichen und ließen ihr Genie mit dieser Erfahrung alleine. Mit einem fast unmerklichen Akzent wurde das jungfräuliche Weiß von seiner Klarheit verlassen und ermattete zunehmend. Irgendein Urtrieb in dem was von der einstigen Zeichnerin übrig war versuchte danach zu greifen, doch es war nichts da an dem ein Halten möglich war. Immer mehr wich das Reine, das Einzigartige, das Perfekte in die Ferne und immer schneller wich das Weiß aus Marys Empfängnis. Es zeichneten sich leichte Schlieren aus und irgendeine Stelle ihres Körpers schien erneut zu existieren. Sie merkte nicht was es war, aber sie spürte einen Sog der sie nach unten zerrte, unweigerlich zu einem einzigen Fluchtpunkt hin. Sie fiel.

Und binnen Sekunden war alles da. Lärm von tosenden Maschinen, Gebrüll von Menschen, eine Wärme am Rücken, ein rasender Herzschlag und ein seltsam vertrautes Gefühl eines Gegenstandes in der rechten Hand. Ein Bleistift? Nein. Es war größer, passte besser in die Hand und erfüllte ein Unterbewusstsein ihres Geistes mit Befriedigung. Mary war sich nicht sicher ob sie das wirklich sah, oder ob sie sich mehr ihrer Umgebung bewusst war. Eine Szene die ihr auf eine erschreckende Weise bekannt vor kam, spielte sich wie im Film vor ihr ab. Doch ihre Eindrücke waren getrübt durch dumpfe Geräusche und eine verzerrte Wahrnehmung. Die Sicht viel auf ihre Hand und wäre sie noch immer in einem Körper, wäre sie erschrocken zurück gefahren: Es war eine Pistole. Schlank, kühl, auf eine einzigartige Weise verziert – in einem Stil den sie nur von einer Frau kannte, sich selbst – und in ihrer Erscheinung perfekt.

Das was sie wahrnahm begann sich zu bewegen, mit einem zielsicheren Schwung des Armes wirbelte die Pistole durch die Luft und wurde ein halbes dutzend Mal abgefeuert. Sie sah in der Umgebung große Maschinen, die in Art völlig überflüssig waren. Auf der einen Seite stellten sie in übertrieben komplizierten Vorgängen Dinge her die sie anschließend mit derselben Sorgfältigkeit wieder zerlegten. Überall waren Fäden, Ketten und Förderbänder im Raum die dieselben Waren sinnlos im Kreis beförderten und hier und dort zierte eine entstellte Leiche auf eine makabere Art und Weise die Halle. Eine neue Kraft, eine neuer Wille hatte sich schlagartig in der Frau emanzipiert und erfüllte sie mit einer gewissen Freude an dem Schauspiel, wie die Kugeln mehrere Männer das Gesicht zerriss und alle bis auf einen zu Boden schickte. Der Tod brachte in diesen Ort der Bewegung und der Unruhe etwas finales. Es setze den Maschinen ein Zeichen, auf dass sie schier ewig zu warten schienen. Ein Zeichen der Ruhe ein Zeichen der Pause, in ihrer ewigen Arbeit.

Sicheren Schrittes jagte die Gestalt, die von Mary beobachtet wurde, los, die Waffe in ihrer rechten Hand mit einer unerschütterlichen Selbstsicherheit auf den letzten stehenden Mann gerichtet. Doch mit jedem Schritt verstrich etwas von dem Schleier der auf ihr lag. Erst bildete sie es sich ein, doch es waren nicht die Beine einer Fremden, die dort liefen: Es waren ihre. Ein lauter Knall aus einem Revolver war von dem Mann zu hören, der sich noch immer tapfer an sein Leben klammerte. Er fuhr wie die Druckwelle einer Explosion durch sie und nahm ihr die Mattheit ab, die auf ihr lag. Alles war da, sie konnte jede Pore ihres Körpers spüren, intensiver als je zuvor. Die Pistole noch immer auf den letzen Überlebenden gerichtet - und sie schrie geradezu danach endlich benutzt zu werden. Als würde sich die Kugel selbst mit aller Kraft versuchen aus dem Lauf zu lehnen um endlich den Geschmack des Blutes zu kosten. Marys Verstand kochte, alles war so wirklich doch so unrealistisch. Es war da aber konnte gar nicht sein. Diese Situation konnte nicht existieren, sie war einfach so unwahr. Und dann raste ihre Finger nach hinten. Mit einem Knall, auf eine schöne Weise bekannt in ihrem Gehör, löste sich eine Kugel, die wie in Zeitlupe ihren unausweichlichen Weg zu des Mannes Kopf suchte. Ihre Beschaffenheit war so rein und perfekt in den Augen der Mörderin, so einzigartig ironisch mit den zarten schwarzen Linien die sich darauf aufzeichneten. Es waren Rosen, Rosen deren Ranken und Dornen fließend in einen sanften Schriftzug übergingen. In einer geschwungenen und energischen Schrift stand dort: Goodbye.

Und dann fiel alles von ihr ab. Diese unbändige Lust die sie getrieben hatte – alles. Mattigkeit legte sich über sie und erst jetzt wurde ihr die Bedrohlichkeit dieser Situation bewusst. Sie hatte getötet. SIE! Mary Debenham, der größte Feigling den sie kannte, sie hatte nun das roteste Blut an den Händen kleben, dass nicht mit dem saubersten Wasser gewaschen werden konnte.

Der Körper in dem sie zu stecken schien fiel auf seine Knie. Erschöpft und überwältigt von all den Eindrücken. Die rechte Hand öffnete sich und ließ die Pistole, der blinde Bringer des Todes, ohne seinen sehenden Führer zurück. Marys Verstand überlastete, mit einem Mal schienen selbst die großen Brücken in ihrem Geist, die den Gedankenstrom ermöglichten, nicht mehr auszureichen für die Massen die sie passieren wollten. Unter all dem Gewicht bersteten ihre Fundamente zu Mehl aus Ungewissheit und einem alles verschlingendem Nichts. Schwärze.
 
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Fassungslos umklammerte Anira das Buch.
<Das kann nicht sein. Das ist ein Scherz> knurrten alle ihre Gedanken, aber ihre Alarmglocken schrillten unangenehm laut in ihren Ohren sich darum reißend sie zu waren davon abzuhalten das Cover anzustarren, aber es gelang ihr nicht. Ihre Blicke waren an das Cover gebunden an die junge Frau die darauf zu sehen ist. Sie spürte die Schwärze die wie ein Dämon auf sie zu kam, panisch versuchet sie ihren erstarrten Körper zu bewegen. Weg von dieser Schwärze die wie ein Zug auf sie zurollte, aber es gelang ihr nicht. Mit geiferndem Maul packte die Schwärze sie verschlang sie und riss sie in einen Strom aus dem es kein Entrinnen gibt. Dann verlor sie endgültig ihr Bewusstsein an dieses Ungetüm das mit triumphierenden Lächelnd da stand und sie umschlang.

Kalt und leer stürzte ihr Körper zu Boden. Aniras Seele war fort, hatte ihn endgültig verlassen. Es gab keinen Grund mehr für ihn hierzubleiben.
Schwerelos trieb ihr Geist bewusstlos durch einen Strom der sie unbarmherzig vorwärts trug. Einem neuen Ziel entgegen.

Anira öffnete die Augen und erschrak. Es war finsterste Nacht aber sie sah alles mit erschreckender Klarheit. Jede kleine Einzelheit bohrte sich tief in ihren Blick. Wie Schemen sah sie Farben Formen. Das war ganz sicher kein menschlicher Blick. Sie machte einen Schritt nach vorne nur um festzustellen das es eine Pfote war die sie vorwärts setzte. Erschrocken schrie sie auf und verstummte zu gleich wieder. Der Schrei eines Tieres war ihrer Kehle entwichen. Verwirrt sah sie an sich herunter. Pfoten, schwarzes Fell.

<Fear> schoss es ihr durch den Kopf <Ich bin Fear> aber statt sich zu fürchten oder gar weiter verwirrt zu sein freute sie sich. Das war es was sie sich immer gewünscht hatte! Mit einer hellen Begeisterung bewegte sie ihren neuen Körper. Spürte Fears Muskeln die sich spannten, spürte diese unbeugsame Kraft.
<Bitte lass das kein Traum sein> flehte sie innerlich. Das ganze hier war einfach zu schön um wahr zu sein. Sie reckte ihren Kopf dem Wind entgegen spürte wie er an ihrem Fell kitzelte. Sie knurrte und genoss jede Sekunde dieser Minute. Sie tastete in diesem ungewohnten Körper nach den Flügeln, wobei sie erst einmal den Schweif erwischte den sie mit einer Begeisterung hin und her schwang nur um zu sehen wie er sich bewegt. Nach drei weiteren Fehlversuchen fand sie endlich die Flügel. Zaghaft schlug sie mit ihnen und genoss das Spiel dieser Muskeln die eigentlich nicht ihre waren.

Dieser Körper war ungewohnt die Kraft darin alles andere als das was sie erwartet hatte, aber es gefiel ihr. Sie wollte rennen, musste dabei aber ziemlich umdenken. Immerhin lief sie ja gerade auf vier Beinen. Der Körper zeigte ihr Erinnerungen, Gefühle die ihr halfen diesen Körper besser zu verstehen, die Art wie er ging wie er sich aufbäumte. Ihre eigenen Erinnerungen jedoch begannen im Gegenzug zu verblassen. Je mehr Eindrücke ihr der Körper vermittelte umso mehr trübten sich ihre eigenen Erinnerungen.

„Das ist ganz normal“ teilte ihr eine Stimme mit. Verwirrt sah sie sich um. Hier war doch niemand wer also hatte gesprochen? Aber etwas an der Art der Stimme kam ihr bekannt vor.
<Fialtera> dachte sie. Sie hörte ein zufriedenes Seufzen.
<Was geschieht mit mir warum verblassen meine Erinnerungen?> fragte sie neugierig. Fialtera lachte.
„Weil du ich wirst. Unsere Geister werden eins.“ Teilte ihr die Dämonin mit. <Wir werden eins?> fragte Anira entzückt.
„Unsere Erinnerungen verbinden sich genauso wie unsere Seelen. Wir werden ein Wesen in dem wir beide enthalten sind.“ Erklärte sie ruhig.
„Frag nicht woher ich das weiß, ich weiß es eben.“ Fügte sie hinzu.
<Dann werde ich dich nicht mehr lange hören?> fragte sie betrübt. Fialtera lachte erneut.
„Du wirst mich immer hören wenn du willst immerhin werden wir eins sein und doch geteilt.“ Sagte sie. Verwirrt schüttelte Anira den Kopf.
„Es ist schwer zu erklären du musst es spüren.“ Sagte Fialtera kurz. Anira nickte geduldig wie eine Schülerin. Sie spürte wie sich ihre Hände bewegten, obwohl sie nichts tat. Sie malten ein seltsames Muster, aber sie spürte sofort was das sollte.

<Ich verwandele mich> bemerkte sie und spürte bereits wie es geschah. Schwarze Flammen schossen um sie herum und verschlangen alles Licht. Sie schloss die Augen vor dieser Schwärze und als sie sie wieder öffnete hatte sie sich verwandelt.
„Fialtera.“ Murmelte sie und erschrak angesichts dieser Stimme die nicht ihre war und doch irgendwie zu ihr gehörte.
„Du bist jetzt ich und ich du.“ Teilte mir die Stimme mit.
„Ich rede also mit mir selbst?“ fragte Anira die aus den Teilen einen logischen Zusammenhang bastelte. „Du begreifst schnell.“ Teilte ihr die Stimme mit – ihre eigene Stimme, die Stimme dieses Körpers.

„Wo sind wir?“ fragte Anira die jetzt Fialtera war.
„Im Wald des blutenden Mondes.“ Antwortete die Stimme.
„Nicht weit von hier ist eine Ortschaft die wir aufsuchen sollten, diese Stille wird langsam unheimlich.“ Fuhr sie fort. Anira nickte zustimmend und ging intuitiv nach Osten. Sie wunderte sich kurz über die Leichtigkeit mit der sich dieser Körper bewegte mit dieser anmutenden Art bei der ein Model vor Neid erblasst wäre. Sie spürte die Kraft die in diesem zierlichen Körper steckte die Macht die jetzt sie war. Vermisste sie ihr Menschendasein? Sicher nicht, das hier gefiel ihr um ein vielfaches besser…
 
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„Wo verdammt bin ich hier gelandet???“ fragte sich Anna als sie nach oben blickte und ein bizarren Wirrwarr aus Gebäuden sah. Zwischen bunten Steinhäusern standen kleine schiefe Hütten die aussahen, als ob sie der Erbauer des Schiefen Turms von Pisa errichtet hätte. Die Straßen wechselten sich ständig mit anderen Arten des Bodenbelags ab und an den seltsamsten Stellen wuchsen Bäume. Wieso hatte Anna all das vom Stall aus nicht sehen können?? Und wieso befand sich ausgerechnet genau hier eine Stallung?
Willkommen in Silberuhr meldete sich plötzlich Rhea in Annas Kopf. Wir befinden uns in einem kleinen Dorf am Rande des Waldes des blutigen Mondes. Ein recht seltsamer Ort, wenn ich das sagen darf. Jedoch nicht der skurrilste.
„Aha….“ Anna wusste nicht so Recht was sie darauf antworten sollte. „…Gut zu wissen.“
Immer noch sah sie sich verwirrt um. Das konnte doch nur ein Traum sein…Oder?? Doch plötzlich wurde sie von einem seltsamen Wesen am Himmel aus den Gedanken gerissen, welches elegant über das Dorf hinweg flog. < Was war das? > fragte sich Anna und starrte fassungslos nach oben. [/i]Jedenfalls kein Vogel, so viel steht fest. [/i] Rheas Tonfall klang ziemlich ratlos. Anscheinend wusste sie auch nicht ganz genau was sie dazu sagen sollte. Aber Moment Mal! Wieso wusste Rhea was Anna dachte?
Sagen wir, dass ich das Meiste höre. Deine persönlichen Gefühle scheine ich nicht zu hören. Allerdings das, was du nicht von meinem Geist abkapselst. Warum auch nicht? Immerhin steckt mein Geist noch immer in diesem Körper. In meinem wohlgemerkt.
< Das heißt ich brauche nur zu denken was ich sagen will, wenn ich mit dir reden will?>
Anna war so frei und sprach Rhea mit ‚du’ an. Falls du nicht willst, dass man dich für verrückt hält weil du mit dir selber sprichst…ja
In dem Moment sah Anna zur Seite. Ein paar ältere Männer, die auf einer Art Parkbank saßen, starrten die junge Frau bereits an.
Ich schlage vor, dass wir weiter reiten.
Wie von alleine zog Anna an den Zügeln von Skarto und stieg auf seinen Rücken.
„Hey, Moment mal! Ich kann doch gar nicht reiten! Ich hab noch nie auf einem Pferd gesessen!“ Irgendwie fühlte sich Anna auf diesem Pferd verloren, auch, wenn sie ihm seltsamerweise vertraute. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aus dem sich Rhea an Annas Vergangenheit erinnern konnte.
Du vergisst, dass du sich mit meinem Körper bewegst. Mit seinen Fähigkeiten und Eigenschaften. Du KANNST reiten, denn ich kann es. Jetzt los!
Was Rhea sagte klang….nicht gerade logisch. Aber was war hier schon logisch? Zwar hatte Anna keine Ahnung was sie jetzt tun sollte, deshalb tat sie, was ihr als erstes in den Sinn kam. Und siehe da! Es war richtig! Skarto lief ohne Schwierigkeiten zu machen los. Scheinbar hatte Rhea wirklich Recht.

Grazil trabte Skarto über die Straße. Anna hatte das Gefühl, dass sie schon seit Jahren reiten würde denn alles war so einfach. Plötzlich weiß Anna Skarto an, stehen zu bleiben. „Wer ist das?“ fragte sie mehr oder weniger sich selbst, als sie diesen Mann entdeckte, der mit seiner…Eidechse?....sprach.
 
Hurtig schritt Ephilias durch die Straßen. Die Pflastersteine glitzerten in der Sonne und warfen grelle Schatten zu allen Seiten. Als Ephilias genauer hinsah, fiel ihm auf, dass es sich streng genommen nicht um Steine handelte, sondern um silberne Uhren. Es waren unzählige, wie kostbare Sandkörner, er lief auf einem Vermögen. Beinahe instinktiv wusste er, dass Silber im Federreich keinen besonderen Wert hatte, es gab wesentlich kostbarere und seltenere Materialien.
„Man sagt, dass sie früher einmal alle getickt haben. Das war als man die Stadt erbaute“, kommentiere Theophilus.„Viele Bewohner der ersten Stunde, sollen verrückt geworden sein“, fügte er unberührt hinzu. „Nun wer auch auf eine so bescheuerte Idee kommt“, antwortete Ephilias, während er sich an mehreren Seitlingen vorbeischob.“Sag mal hast du überhaupt eine Ahnung, wo wir den Allwetterfrosch finden?“,fragte Theohpilus. Ephilias hielt inne. Er hatte keine Gedanken darüber, keine Erinnerungen. „Du wusstest es auch nicht oder?“,fragte der das Chamäleon.
„Ich habe ihn nur ein einziges Mal getroffen und das war vor langer Zeit im..“.
„Garten der Dreiecke“,beendete Ephilias im Grunde genommen seinen eigenen Satz.
„Richtig du Körperdieb“, spottete Theophilus. Wenn er etwas gar nicht leiden konnte, dann unterbrochen zu werden. Oder war das eine Eigenart von des echten Theohpilus. Je mehr er darüber nachdachte, um so komplizierter und verworrener wurde die ganze Angelegenheit. Vermutlich sollte er seine Rolle einfach akzeptieren und seinem neuen Ich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dann würde er vielleicht schon bald in seinen Körper zurückkommen.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Ephilias.
„Nun wir müssen rumfragen. Vielleicht ist jemand dem Frosch in letzter Zeit begegnet. Obwohl dies nicht die Gegend ist in der er sich herumtreibt. Am besten wir reisen nach Lexikona, dort werden wir sicherlich fündig. Was sagst du dazu?“.
Lexikon, die größte Stadt der Seitlinge, erbaut aus unzähligen Papierstücken. Sie lag hinter den Nebenhügeln, die zu überqueren allerdings sehr gefährlich war. Also nahmen die meisten die Route, die durch den Wald des blutigen Mondes, vorbei an den Windmooren und dann durch den Nebenwald führte. Letzterer lag dort wo die Nebelhügel ausliefen und fließend in die Flora übergingen.
„Also den langen Weg“, schnaufte Ephilias. Nun gut, dann sollten wir noch einige Dinge besorgen und uns dann auf dem Weg machen.
„Na dann auf in ein neues Abenteuer“, grunzte Theophilus von der Schulter her.
 
Ein rumorendes Brummen wirbelte irgendwo in ihrem Verstand umher und suchte verzweifelt Zugehörigkeit zu einer Emotion. Es war ein Gefühl von Erschöpfung und doch fasste ihr Körper langsam neue Energie zusammen, genug um die Augen zu öffnen, genug um zu hören. Ihre Umgebung war nicht einzuordnen. Alles was der totscheinende Körper wahrnahm, waren undefinierte Schlieren und dieses Geräusch. Es rauschte von hier nach dort, immer im Kreis, es war einfach überall. Langsam erfasste es ihre Haut. Das Brummen wurde zu einem Vibrieren. Das Vibrieren morphte langsam zu einem Kribbeln heran. Es begann irgendwo in einem Arm. War es der Rechte? Oder der Linke? Wo war überhaupt oben? Der blasse, leblose Körper konnte den vereinzelten Emotionen und Eindrücken keine Richtung zuordnen. Schwerelos schlenderte der Verstand an den Synapsen entlang, ohne ein Ziel bestimmen zu können.

Mary spürte etwas, da war ein kribbeln bei ihrer Lunge. Und es fehlte etwas in dieser Umgebung, Eine gewohnte Bewegung, von den meisten Menschen gäzlich vergessen, dass sie sie überhaupt tun. Eine tiefer Reflex wollte herausbrechen, doch der leichenähnliche Körper lies es nicht zu. Die Zeichnerin wollte sich bewegen, sich bewegen, ausbrechen aus dieser Starre. Doch es fehlte etwas. Das in ihrer Brust.

Wie vom Blitz getroffen durchfuhr es sie. Ein Reiz wie als wäre sie in ein Wespennest gefallen durchfuhr sie: Sie atmete nicht. Gewaltvoll riss Mary hoch. Ein gewaltiger Atemzug schaffte dem Problem Abhilfe. Gefolgt von einer hektischen Schnappatmung pulsierte Marys Herz unter ihrer Brust so sehr, sodass es fast zu explodieren schien. Wo war sie? In ihrem Zimmer nicht. Erst jetzt wurde sie sich ihrer Umgebung wieder bewusst. Eine Art skurrile Fabrikhalle, irgendetwas kam ihr daran bekannt vor. Vielleicht war sie schon einmal da? Doch ihr vernebelter Verstand lies keine solche Schlüsse zu. Er schwebte wie auf einer Wolke von Drogen. Ihre Gedanken waren so linear und ziellos, dass sie für einen Moment glücklich ihren Blick schweifen lies. Langsam wanderte er zu Boden und erblickte einen metallenen Gegenstand, dessen Verwendungszweck sie für den Moment nicht kannte. Er war in einem neunzig Grad Winkel gebogen und mit einem kunstvollen Rosen-Relief verziert. Am Ende des seltsamen Teiles war ein schwarzes Loch, dass sie wie das Auge eines Ungeheuers anstarrte. Es sah aus wie … eine Pistole „Oh mein Gott“, hauchte Mary in einer weicheren und ernsteren Stimme als sie sie gewohnt war, doch der Schock der ihr wie ein Faustschlag in den Magen fuhr lies, sie solche Kleinigkeiten vergessen. Alles war wieder, die Erinnerung, die Emotion, all die Gedanken – ihre Tat.

Wie eine Helix aus Blitzen wurde sie von ihrem Gewissen getroffen. Schuld und Verzweiflung machten allem Platz und ließen sie erneut hart zu Boden gehen. Was hatte sie getan, wo war sie und was hatte all das zu bedeuten? So viele Fragen überforderten sie völlig und dann ein Reiz. Irgendetwas veranlasste sie einfach zu rennen. Sie nahm die Pistole und steckte sie, wie als würde Mary dies täglich tun, in eine Halfter der irgendwo am Gürtel hing. Doch ihre Empfindungen registrierten ihre Bewegungen schon nicht mehr. Verschwindend gering bemerkte sie überhaupt noch etwas. Der Körper in dem sie steckte war erschöpft und verkrampft und lies sie nur stolpern. Sie machte schier übernatürlich große Schritte, bis ihre Füße in ihrem Dienst versagten und ihren Körper zu Fall brachten. Kaum abgestützt landete sie in einer Blutlache.

Sie spürte wie die letzte Wärme aus dem Lebenssaft wich und eine unheimlich Kälte im Rot zurück lies. Panisch riss sie sich hoch, ihr Gesicht war mit Spritzern benetzt und ihre Hände tropften vor Blut. Auch ihre Jacke war mit der kostbaren Flüssigkeit besudelt, doch wehrte sich ihre Beschaffenheit mit aller Kraft gegen das Einsickern.

Mary rannte stolpernd zu einer unscheinbaren Eisentür, die sich in einem gigantisch großen Tor als einzige Möglichkeit der Flucht erwies. Immer hektischer und panischer wurden ihre Bewegungen, immer unkontrollierter ihre Gedanken.

Mit einem lauten Knall riss sie die Tür auf und ein gewaltiger Windstoß zog pfeifend in die Hallen. Sie stand mitten in einem Wald, nichts als Bäume, Mos, Efeu, vereinzelte Büsche und ein kleinerer See um sie herum. Orientierungslos schritt sie zu dem stillen See. Nichts in ihr hatte Zeit die Idylle zu genießen, die der Walt zu dieser Zeit ausstrahlte, alles war panisch von ihrem Spiegelbild im Wasser erfasst. Was sie da sah war … absolut unmöglich, völlig irreal, einfach… „NEIN!“, schrie sie und erneut erklang eine diese andere Stimme und noch immer merkte es keiner. Überwältigt schlug sie nach dem was sich da sanft im Wasser abzeichnete, doch all die Gewalt die aus ihr brach, überwältigten sie nur noch mehr und brachten sie zum Fallen.

Alles was sie nun umgab war die eisige Kälte des Wassers um sie. Und erneut flüchtete alles Weltliche aus ihrem Geist. Alle Emotionen fielen von ihr ab. Und die Wellen wurden stiller.
 
„Äh du?“ fragte Anira nach einer Zeit des planlosen Wanderns durch diesen seltsamen Wald dessen Stämme wie Blut zu glitzern schienen.
„Mhmm?“ brummte eine Stimme in ihrem Kopf – ihre eigene Stimme, aber sei es drum, dann führte sie halt Selbstgespräche. Immerhin antwortete ihr Fialtera ja auch. Wahrlich verworren das Ganze. Sie sprach mit sich selbst hatte aber nicht das Gefühl mit sich selbst zu sprechen – und überhaupt wie konnte sie sich selbst antworten? Wahrlich eine verworrene Sache.

„Wieso heißt der Ort hier Wald des blutenden Mondes?“ fragte sie in die unnatürliche Stille des Waldes hinein.
„Weil einer seiner Monde stets voll und blutrot ist.“ Teilte ihr die Stimme mit. „Und wo liegt dieser Wald?“ fragte sie bohrend.
„In der Nähe von Silberuhr in der Federwelt.“ Teilte ihr Fialtera geduldig mit.

Entzückt lächelte Anira und spürte dabei Reißzähne – ihre Reißzähne.
<Wo gehen wir eigentlich hin> fragte sie sich innerlich.
„An den See des spiegelnden Silbers.“ Teilte Fialtera ihr mit. Verwirrt schüttelte Anira den Kopf
<Und warum?> fragte sie.
„Erstens weil dieser Körper Durst hat und zweitens weil es der sicherste Ort in diesem gottverdammten Wald ist.“
Sagte Fialtera und Anira musste innerlich schmunzeln. Ein fluchender Dämon eine wahrlich interessante Erfahrung.

„Warum muss er sicher sein?“ fragte sie sich laut.
„Statt so viel zu Fragen solltest du auf deine Umgebung achten.“ Sagte Fialtera genervt. Anira zuckte zusammen und sah sich um. Der Wald begann lichter zu werden und die bedrohlichen Eichen wichen zurück. Vor ihr lag ein See schimmernd wie flüssiges Silber. Es wäre sicher ein schöner Anblick gewesen, aber etwas Zappelndes durchbrach die glatte Oberfläche und verwandelte das Ganze in ein höchst seltsames Szenario.

„Verwandel dich.“ Befahl Fialtera und Anira spürte wie abermals das Feuer durch ihre Adern pulsierte und sie umhüllte um sie dann in einem Tierkörper zu verlassen.
<Soll ich ihr helfen?> fragte sie und betrachtete die Welt aus Fears Wahrnehmung.
„Wenn du noch weiter trödelst wird nichts mehr zu retten sein.“ Bemerkte Fialtera schnippisch. Mit einem einzigen Flügelschlag stieß Anira Fears Körper vom Boden ab und glitt lautlos bis zur Mitte des Sees. Es war ein ungewohntes Gefühl mit welcher Leichtigkeit sich dieser schwere Körper bewegte der so vertraut und doch so fremd war. Anira war sichtlich überfordert ihn zu steuern, aber das war auch nicht nötig. Der Körper handelte aus Instinkten und Fialtera half ihr zu finden.

Fears Schweif wickelte sich fest um Marys Körper und seine großen Flügel schlugen tiefe Wellen in den See. Bewusstlos hing sie in Fears Schweif als Anira ihn zurück ans Ufer navigierte. Vorsichtig ließ Anira sie ins Gras gleiten und setzte sich dann ein par Meter entfernt hin um wieder das Feuer spürte, dass sie zurückverwandelte. Eine wahrlich seltsame Frau hatte sie da gerettet.
„Sehn hier alle so aus?“ fragte sie mit einem Blick auf den See.
„Das ist noch gar nichts.“ Antwortete Fialtera schmunzelnd.
 
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Langsam fraß sich die Kälte in die Poren ihres Körpers und ermattete die Verworrenheit ihrer Gedanken. Langsam gelang es ihr all die Eindrücke zu ordnen und die vielen verwirrenden Emotionen zu stillen. Innerlich atmete Marys Körper auf, unbeeindruckt von der starre, die der Körper vermittelte, in dem sie steckte. Es war ein Moment der Beruhigung, ein Moment des Erholens für den Geist. Mit zunehmender Sicherheit konnte sie wieder linearen Gedankensträngen folgen, ohne dass diese in der endlosen Verworrenheit, wie die eines Rosengestrübs, endeten. Die Ruhe wurde zunehmend stetiger und versetzte das Genie erstmals in die Lage das Erlebte zu verarbeiten. Das Gesicht im Wasser. Mary kannte es nur zu gut, aber es war nicht ihrs. Es war lediglich durch sie entstanden, sie hatte es erschaffen. Aus ihrer Feder stammte auch die Fabrikhalle, lediglich der Wald war neu. Doch wie konnte sie hier sein? Wie war es möglich in ein Buch einzutauchen und darin zu versinken? Mary fühlte sich eingeengt wie von Treibsand. Jede Bewegung die sie hier ausführte trieb sie mehr in diese Welt hinein. Und keiner war da um zu helfen. Niemand. Nur dieses Gesicht.

Fox

Es war wie ein eisiger Windstoß der zögerlich ihre Gliedmaßen umspielte. Das Gefühl einer Gänsehaut wanderte unsanft an ihrem Körper entlang. Dieser Name, dieser Körper, alles was sie erfunden hatte, war nun so real. Sie steckte in dem Körper einer perfekten Mörderin. Fox war die Überbringerin des Schicksals, extrovertiert und aggressiv und nun war all dies verstummt und von Marys zögerlichem Erscheinen verschluckt worden. Wäre nicht alles so langsam und still, wäre sie panisch und verzweifelt machtlos daran zu Grunde gegangen, doch so lag diese kalkulierende Kenntnisname über ihr und lies keine Emotion zu.

Weiter und weiter ermattete sie unter der Müdigkeit die auf dem Körper lag und immer mehr wurde sie von der Stille erdrückt. Aus dem anfänglichen Genuss wurde Angst und aus der Angst Panik. Erst aus der Panik heraus konnte sie die Stille vertreiben und zog hektisch Luft ein und strampelte mit ihrem Körper, doch es gab nichts zu halten und alles was ihre Lunge erfüllte war ein unbarmherzige Kälte. Noch eifriger zog sie Luft ein, doch der Druck in ihrer Lunge wurde immer Größe. Es war einfach keine Luft da, nichts was sie atmen konnte. Die Kraft die sie aus der Panik gewonnen hatte verbrauchte sich wieder rasch und lies Mary langsam, bewegungslos sinken. Langsam wichen die Gefühle aus ihrem Bewusstsein, der Schein des Lebens kroch aus ihrer Hülle und ihre Augen wurden glasig matt.

Eine ruckartige Bewegung, harter Boden, Luft. Der Körper der da leichenblass auf dem Boden lag begann zaghaft das Wasser aus der Lunge zu husten. Bald entwickelte sich daraus ein bronchiales, kratziges Husten, dessen Vibration wieder eine leichte Bewegung in die Regungslosigkeit brachte. Dann riss Mary die Augen auf und schreckte hoch. Das erste was sie spürte war die Nässe die sie umgab, dann war da Kälte die der leichte Wind auf ihre Haut hauchte. Und ein hübsches Gesicht. Gerade als der nervöse Geist Marys etwas sagen wollte, nachdem sie wieder Luft hatte, wurde sie von einer plötzlichen Schläfrigkeit überrannt, die ihren Verstand völlig verdrängte und zu Boden schickte. Optisch war da nur ein kleines Funkeln in den Augen – mit verheerenden Folgen.

Der Körper stand blitzschnell auf, zog die Pistole und lies sie auf seine Retterin zeigen. Noch im selben Moment löste sich ein Schuss, der splitternd im Baum hinter der Frau landete. Ihre enormen Reflexe hatten sie fast mühelos vor dem Abdrücken noch ausweichen lassen. „Was hast du mit mir gemacht!“, schrie der Körper wieder von seinem echten Besitzer ergriffen – Fox. Die Pistole wirbelte herum und ein weitere Schuss löste sich und lies seine tödliche Ladung aus dem Lauf brechen. Erneut wich ihr Gegenüber filigran aus und noch in derselben Bewegung lies ein tiefer Reflex in der Frau ein Schwert ziehen. Es wirbelte gekonnt durch die Luft und blieb nur wenige Zentimeter vor Fox Hals stehen. Im letzten Moment sah sie noch einen gewissen verwirrten Eindruck in dem Gesicht ihres Gegenübers. Dann kippte sie auf ihre Knie, stütze sich mit den Händen auf dem Boden auf und erneut wich der Glanz für einen kleinen Moment aus ihren Augen.

Mary erwachte unvorbereitet… und nicht dort wo sie so plötzlich vom Schlaf erfasst worden war. Sie spürte ein etwas unsicher gehaltenes Stück Stahl, wie es langsam an ihrem Hals entlang nach oben wanderte. Dort wo es so zaghaft über ihre unversehrte Haut fuhr hinterließ es eine leichte Gänsehaut. „Was war das denn“, meldete sich eine leicht zögerlich aber bestimmte Stimme hinter ihr. Mary war so benommen von den Ereignissen die in diesem Körper von statten gingen, dass sie die Frage kaum wahrnahm und auch war sie sich nicht sicher, ob sie überhaupt an sie gerichtet war. War noch jemand hier? Erneut zuckte der Gedanke durch Mary was ihr Vorhin in der Leere klar geworden war. Sie war im Körper einer Gestalt die sie gezeichnet hatte. Offensichtlich war sie auch in ihrer Welt. Doch was war eben geschehen?

Mary lies sich auf den Rücken fallen und schaut nach oben – in das Gesicht, dass sie vorhin noch gesehen hatte. Erst jetzt merkte sie, dass es ein Schwert war, das an ihrem Hals entlang gewandert war. „Was ist hier los?“, stöhnte sie erschöpft zu der Fremden, „wo bin ich hier?“
 
Etwas zurückhaltend ritt Anna hinter dem seltsamen Mann hinter her. Es kam ihr seltsam vor, dass er mit seinem Chamäleon zu sprechen schien. Entweder war er völlig durchgeknallt oder ...eigentlich nichts ‚oder’. Er redete mit seinem Chamäleon als wäre es eine natürliche Person und so, als ob er ihm antworten könnte. Wenn Anna mit Skarto sprach war das etwas anderes, denn immerhin wusste sie, dass er nicht antworten konnte.

In diesem Land laufen viele seltsame Gestalten herum. erwähnte Rhea beiläufig. Dieser scheint ebenfalls dazuzugehören aber…. sie stockte kurz. Wir sollten uns nicht länger mit ihm befassen!
Es vergingen noch einige Minuten, in denen Anna einfach nur hinter ihm her ritt. Ein Wunder, dass er sie noch nicht bemerkt hatte. Warum reiten wir ihm hinterher?
„Ich…ich weiß nicht….“ Murmelte Anna leise vor sich hin. „Aber ich habe das Gefühl, als das er uns helfen könnte….“
Da lachte Rhea plötzlich auf. Er? Dieser Mann erscheint mir eher wie ein Hutmacher als wie ein weiser Mann! Wir sollten zu jemanden gehen der uns wirklich helfen kann.
In diesem Moment stoppte Anna Skarto und hielt inne. Jemanden der ihnen helfen konnte, genau das brauchten die beiden Frauen jetzt wirklich. Aber….
< Aber vielleicht kennt er jemanden der jemanden kennt der…. Außerdem war hier sonst kaum jeamnd….> Dann gab sie Skarto erneut die Sporen und ritt auf den Hutmacher zu.

„Verzeihung mein Herr!“ rief sie schon von weiten und hoffte, dass man ihr Beachtung schenken würde. Sie leitete Skarto so den Weg entlang, dass er dem Mann mit Hut und Gecko den Weg versperrte. „Verzeihung aber könnten Sie mir vielleicht helfen….?“
 
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Ephilias blickte auf und ersah die schöne Frau auf ihrem prächtigen Pferd.
"Wäre es mir doch ein Vergnügen, so solltet ihr mir euer Anliegen nennen.Oder viel besser, erst einmal euren Namen.Ihr kommt mir bekannt vor, wenn ich das so sagen darf."
"Oh natürlich. Ich bin Anna." Ihre Lippen glänzten in der Sonne.
"Ephilias Hat werde ich genannt, bin vieler Orts sehr bekannt. Fertige Hüte nach Maß und Strich, für Jedermann, auch für dich", eine leichte Verbeugung und ein Seufzer des Chamäleons folgten.
Anna wusste nicht recht was sie davon halten sollte und auch Rhea, die lauthals in ihrem Innern lachte gab damit ihren eher zweifelnden Standpunkt zum besten.
"Nun womit kann ich euch dienen", frgate Ephilias. Warum redete er so? Warum half er der Frau, die er nicht mal kannte? Simon war nun fast vollkommen mit Ephilias verschmolzen und doch saß dieser in Form einer farbwechselnden Echse auf seiner Schulter.
"Mit der stimmt was nicht", flüsterte Theophilus. "Das spüre ich".
"Nun?", fragte Ephilas abermals.
 
< Aiaiaiai, der hat je eine gepflegte Ausdrucksform….> dachte sich Anna und zog an Skartos Zügeln, da dieser sich drehen wollte. Innerlich hörte sie noch immer Rheas amüsiertes Gelächter. Scheinbar fand sie Ephilias’ Ausdruckweise recht witzig. Herje Anna, du wirst dich doch nicht etwa von so etwas beeindrucken lassen. brachte sie unter lachen hervor. Ich bezweifle dass er uns helfen kann. Menschen wir er reden meist besser, als das sie nützlich sind…. < Würdest du diese Entscheidung bitte mir überlassen? Immer hin redet er mit uns und scheint hilfsbereit zu sein! >
Auf Annas Aufforderung hin schwieg Rhea. Was hätte sie auch sagen sollen? Sie hatte eh keine Gewalt mehr über ihren Körper. Und selbst wenn dieser Mann der Frau zu nahe treten würde, konnte sie sich immer noch auf ihre Kampfkünste verlassen.
„Ich habe ein etwas absurdes Problem…“ begann Anna Ephilias zu erklären. Sie würde ihm nicht erzählen, dass sie nur durch einen Unfall hier hergekommen ist. Er würde sie danach nur für völlig verrückt halten. Nein, Anna würde es anders anstellen.
„Ich bin fremd hier und würde gerne wissen, ob Sie mir sagen könne, wo ich jemanden finde der sich mit…Parallelwelten auskennt?“
 
Erschreckt über die tödliche Eleganz dieses Körpers, die Gleichgültigkeit und Leichtigkeit mit dem er sich bewegte, hielt sie den Atem an. Dann spürte sie ein Pochen wie ein Herzschlag. Verwirrt sah sie sich um. War das etwa ihr eigener? Als der Herzschlag sie auch bewegte fiel ihr Blick auf Sonnenblut. Die Klinge schimmerte und pochte ja fast als würde sie singen. Sie spürte wie kalte Hände sich nach ihrem Bewusstsein austreckten.

Töten Töten flüsterte es in ihrem Kopf. Sie riss erschreckt die Augen auf wie ein scheuendes Pferd. Einen Schrei unterdrückend versuchte sie das Schwert wegzustecken. Ihr Arm rührte sich nicht. Fast als wäre er aus Stein gemeißelt wollte er sich partout nicht bewegen. Weißes Licht waberte um die Klinge. „Das kann doch nicht.“ Fluchte sie, als sie spürte wie die andere Hälfte ihres Geistes seine Fühler nach dem Schwert austreckte. Das Licht verschwand und die Stimme mit ihr. Immer noch entsetzt steckte sie das Schwert wieder weg.

<Was war das?> fragte sie ängstlich.
„Dein Geist kann meinem Schwert nicht standhalten.“ Verkündete Fialtera düster.
<Nicht….stark genug?> fragte sie verwirrt.
„Du musst erst lernen die Seele des Schwertes zu unterdrücken, immerhin habe ich keine Lust ständig unseren Körper bewegen zu müssen nur weil du zu unfähig bist ein par Kugeln auszuweichen oder ein Schwert zu kontrollieren.“ Sagte sie gleichgültig.

<Ich werde es versuchen> antwortete Anira feierlich. Dann regte sich die Fremde wieder.
<Komische Person…leidet wohl an einer multiplen Persönlichkeitsstörung.> stellte sie fest.
„Und das ist?“ fragte Fialtera – die ja gleichzeitig sie selbst war, ein Umstand an den sie sich schnell gewöhnt hatte, Selbstgespräche führen war besser als nichts und wenn diese merkwürdige Verbindung auch noch ihren Körper für sie lenkte war ihr das recht egal.

<Das heißt eine bisher unterdrückte Persönlichkeit kommt zu Tage und übernimmt die Kontrolle.> erklärte Anira obwohl sie es selbst nicht genau wusste. Fialtera schnaufte – ob sie wirklich nur eine Einbildung war, oder sie selbst? Wer wusste das schon.
„Das müsste ich eher dich fragen.“ Sagte sie zu der Fremden – schärfer als beabsichtigt.
„Mein Name ist Fialtera, oder Anira je nachdem, mmhmm….ist kompliziert zu erklären.“ Teilte sie etwas sanfter mit. „Wir sind hier im Wald des blutenden Mondes, in der Federwelt.“ Das wusste sie zwar selbst erst seid Minuten, aber sei es drum…
 
Seit etwa zehn Minuten schritten Lenya und Kevaram nun durch den dichten Wald, während der junge Mann immer noch darüber spekulierte, von welcher Höhe Lenya nun gestürzt war, um ihr Gedächtnis zu verlieren.
Sie hörte ihm schweigsam zu und verschwendete keinen weiteren Gedanken daran, ihm klarzumachen, dass sie nicht Reanya hieß und kein Werwolf war; es wäre sowieso erfolglos.
Gewiss war Kevaram derjenige, der von einer Klippe gestürzt war ! Nur so konnte sie sich seine Gedanken über Werwölfe und Verwandlungen erklären. Vielleicht sollte sie ihn dazu überreden, sie zu begleiten, und sobald sie die nächste Stadt erreicht hatte, könnte sie ihn zu einem Arzt bringen.
Doch sie ahnte, dass dieser Versuch ebenso hoffnungslos sein würde, daher verwarf sie die Idee.
Wo war sie hier nur hingeraten ! Alles, was sie wollte, war Zivilisation. Irgendeine befahrene Straße, irgendein Haus, irgendein brummendes Auto, ganz egal. Fast wollte sie sich vergewissern, dass Kevaram tatsächlich derjenige war, der nicht alle Tassen im Schrank hatte, und diese Bestätigung würde sie erhalten, wenn sie etwas aus ihrem normalen Leben sah. Doch hier war kein Auto, kein Haus und auch keine Straße. Hier war ein Wald. Ein großer, dichter Wald, der allein durch den strahlenden Vollmond beleuchtet wurde. Und Lenya befand sich mittendrin, ohne eine Ahnung zu haben, wo sie war, geschweige denn wo sie hinging. Sie vertraute einem Fremden, der zwar von sich selber sagte, er sei ihr bester Freund, den sie aber noch nie gesehen hatte.
Doch zumindest war ihr nicht kalt. Obwohl die Nacht eigentlich eisig sein müsste, weil eine dünne Schicht Frost auf den Bäumen und dem Gras ruhte, empfand sie es nicht als unangenehm.
Fast schien es ihr, als wären es optimale Temperaturen. Nicht zu kalt, und nicht zu heiß. Diese Tatsache wunderte Lenya, denn normalerweise bevorzugte sie den Sommer und die Wärme, die er mit sich brachte. Nun aber schien dies alles vergessen zu sein.
Der Wald wurde ein wenig breiter, bis Lenya und Kevaram schließlich an einer großen Lichtung ankamen.
Durch die vereinzelten Bäume, die sich noch vor ihr befanden, konnte Lenya mehrere Fackeln sehen, deren sanftes Licht die gesamte Lichtung erhellte.
Aus der Richtung der Fackeln drang leises Gemurmel; offenbar wurde dort gerade eine Versammlung geführt. Lenya war mulmig zumute.
Ohne zu zögern schritt Kevaram aus dem Schatten der Bäume und trat offen auf die Lichtung. Lenya folgte ihm nur zögerlich, und hielt sich noch ein wenig versteckt. Etwa ein dutzend Männer und Frauen standen dort in einem Halbkreis.
Alle waren dunkel gekleidet.
Sofort bei dem ersten Schritt, den Kevaram auf sie zu tat, brachen sie ihre Gespräche ab und wandten hastig die Köpfe in seine Richtung.
Lenya trat einen Schritt zurück.
Als alle Fackelträger Kevaram gesehen hatten, breitete sich Erleichterung auf ihren Gesichtern aus, und einer von ihnen, ein großgewachsener Mann von kräftiger Statur, sagte: ,,Du bist das, Keva. Wir dachten schon, einer dieser Menschen hätte sich zu unseren Versammlungen getraut".
,,Wir haben ein ganz anderes Problem", entgegnete Kevaram sofort.
,,Ich bin im Wald zufällig auf Reanya gestoßen. Sie kann sich nicht mehr an mich erinnern, und hat irgendwas von einer Lenya gesagt. Ich glaube, sie hält sich für diese Lenya. Sie meinte, sie will nach Hause gehen, und dass ich ihr zeigen soll, wo ihr Haus steht. Ich glaube, sie hat ihr Gedächtnis verloren".
Eine dünne, fast margere Frau mit schwarzen krausen Haaren machte große Augen. ,,Und wo ist sie jetzt ? Bring sie her, wir werden sie schon dazu bringen, sich wieder zu erinnern".
Kevaram nickte beiläufig und wandte sich um. ,,Komm Reanya, oder Lenya, oder wie auch immer du genannt werden willst".
Lenya machte einen unsicheren Schritt nach vorn. Dann noch einen.
Schließlich trat sie offen auf die Lichtung, und ließ die vielen Blicke der umstehenden Menschen über sich ergehen.
Was war dies nur für eine Sekte ?
 
„Aha“, entfuhr es Mary ungläubig und etwas verwirrt. „Sind wir nicht in Manhattan? Oder zumindest in der Nähe davon?“ Langsam bekam Mary an dem unmöglichen Schluss den sie gezogen hatte. War sie gar nicht in ihrem Comic? War es nicht Fox die sie im Spiegel gesehen hatte? Vielleicht war es doch nur eine schräger Traum oder eine seltsame Halluzination die sie hatte. Aber wie konnte dann der kalte Stahl der an ihrem Genick entlang gewandert war so deutlich spüren. Es gab keinen andern Schluss wie ihr erster – so unmöglich es klang. Irgendetwas in ihr war sich dessen schon bewusst, nur ihr Geist wollte es nicht wahrhaben. „Aha“, murmelte sie erneut, ohne dass die Frau, die sich sowohl als Fialtera als auch Anira vorgestellt hatte noch etwas sagte. Ernüchterung machte sich in ihr breit. Und gleichzeitig ein gewissen Gefühl von … Coolness. Sie war Fox. Fox war genau das, was Mary nie sein konnte. Und Mary wollte sein, was Fox war.

„Wow“, hauchte sie und erhob sich mit einem irritierten Gesichtsausruck. „Ich fühle mich irgendwie als hätte mich ein Zug überfahren. Was ist hier los? Warum stecke ich in dem Charakter den ich selbst gezeichnet habe, nicht aber in ihrer Welt? Und wieso bin ich mir so sicher, dass ich hier nicht wieder rauskomme? Sollte ich nicht panisch versuchen aufzuwachen?
 
Anira war so in Gedanken versunken, dass sie Mary nicht wirklich zuhörte. Dann aber spitzte sie die Ohren.
„Du kommst aus Manhattan?“ fragte sie neugierig und auch ein wenig überrascht. Die Frau nickte.
„Hah.“ Sagte Anira machte einen Satz auf Mary zu zog sie mit schier unmenschlicher Kraft hoch und umarmte sie. Dann ließ sie die verwirrte Frau wieder los.

„Haha.“ Jubelte sie. „das ist der Beweis, ich träume nicht.“ Sagte sie grinsend, warf den Kopf in den Nacken und lachte. Als sie das verwirrte Gesicht der jungen Frau sah wurde ihr Grinsen noch breiter.
„Anira Gerleb.“ Sagte sie lächelnd und deutete auf sich selbst.
„Autorin, geboren in Chicago.“ Ihr Grinsen wurde noch breiter, als ihr klar war was das bedeutete. Sie war Fialtera und das hier war nicht nur ein schöner Traum.

„Haha ich kann Fialtera bleiben.“ Sagte sie lachend.
„Hab ich dir doch gleich gesagt.“ Murmelte Fialtera entnervt.
„Pff alte Miesmuschel.“ Sagte Anira laut, was aber keinesfalls beabsichtigt war.
„Ich mein nicht dich.“ Sagte sie beruhigend zu Mary. „Fialtera ist nur immer so mies gelaunt.“ Dabei war das hier doch wundervoll. Ja geradezu perfekt.

An Chicago und ihre wenigen Freunde verschwendete sie keinen Gedanken mehr, sollten die doch bleiben wo der Pfeffer wächst, dass hier war tausendmal besser, als ihr langweiliges irdisches Dasein!

<Mhm, aber ich habs gleich wieder geschafft mich ins Chaos zu stürzen.> dachte sie nicht weniger erheitert und sah Mary an.
<Gefährliche Frau, sowas passiert aber auch nur mir.> sie musste schmunzeln.
<Wäre dieser Körper nicht so schnell wäre ich tot.> führte sie diesen Gedanken kurz weiter, aber er versank in ihrem Empfindungen. Einfach stur geradeaus und nicht zurück so lebte sie schließlich.
„Ich gehe richtig in der Annahme, dass dies da nicht dein Körper ist, oder?“ fragte sie die junge Frau die vor ihr stand.
 
Mary stand etwas überrumpelt und verwirrt da, unschlüssig was sie von ihrem Gegenüber halten sollte. Wenn sie wirklich in Fox‘ Welt war, warum war dann hier nicht Manhattan und warum hatte sie dann eben eine Frau mit Hörnern umarmt? Nein, das konnte noch nicht die ganze Geschichte sein. Unschlüssig und etwas schüchtern meinte sie dann: „Nei… Nein, ich fürchte nicht.“ Sie war so überwältigt von dem was geschehen war, sie konnte kaum noch wirklich sinnvolle Gedanken zu Ende führen. Alles erstickte nach kurzer Zeit in dem Wirrwarr und dem Chaos in ihrem Kopf. So stumpften all ihrer Emotionen und Reaktionen zu einer solchen Oberflächlichkeit ab, dass sie noch trotteliger wirkte als sonst. „Aber wenn du eigentlich aus Chicago kommt und du, also, wenn das nicht dein Körper ist. Dann sind wir ja gar nicht in der Welt die ich gezeichnet habe“, meinte Mary nach einiger Zeit verwundert über das für sie verwirrende Gespräch Aniras mit sich selbst. Für einen kurzen Moment erinnerte sie sich an das, was ihr zu tiefst glückliches Gegenüber vorhin gesagt hatte „Mein Name ist Fialtera, oder Anira je nachdem.“ Das hieße ja, dass die Person die gerade mit ihr Sprach und die Person dessen Körper sie besaß beide zusammen im selben Kopf waren. Im Angesicht der Umstände klang das zumindest recht plausibel für Mary.

Erneut schüttelte sie ungläubig den Kopf und versuchte ihre Nerven zu sammeln. Sie hatte sich noch nicht vorgestellt und aus irgendeinem Grund war ihr das in diesem Moment wichtig. „Ich“, hauchte sie, doch es blieb in dem Freudenansturm Aniras ungehört. Die Zeichnerin versuchte es noch einmal: „Ich bin Mary Debenham“, Anira verstummte in ihrer Freude, „Ich komme aus einer kleinen Vorstadt von New York City. Und aus irgendeinem Grund bin ich jetzt hier und in dem Körper einer Figur die ich selbst erschaffen habe. Ich verstehe es nicht.“ Sie schüttelte erneut den Kopf. Es musste ein wahrhaft seltsames Bild sein, was sich einem Betrachter bot. Eine Frau deren ganzer Körperbau schon enorm extrovertiert wirkt, perfekt durchtrainiert, schön und doch handelte sie wie ein kleines Mauerblümchen. Gerade als Anira etwas sagen wollte, wahrscheinlich ein weiterer Anflug von Glückseligkeit, wurden sie jedoch von einer penetranten Stimme unterbrochen und beide fuhren erschrocken um.

Erst war Mary nicht sicher, was es gewesen ist, das so fremd und seltsam an der Stimme gewesen ist, doch als sie die Besitzerin der Stimme sah wurde ihr es klar. Es war ein Mädchen, bestimmt kaum älter als 8 Jahre, die nur mit einem langen weißen Kleid und barfuß vor ihnen Stand. Ihre Augen schienen völlig leer von Emotion und sowohl der Blick als auch ihre Mimik war gänzlich frei von Ausdruck. Erneut erklang die schrecklich hohe Stimme der Kleinen und hallte durch den Wald, der selbst bei dem Anblick erstarrt schien. „Mary Debenham, Anira Gerleb ich habe eine Nachricht für euch.“ Verwirrt schauten sich die beiden an und unschlüssig wanderte ihr Blick auf das Mädchen zurück. Es bewegte sich nicht mehr, sagte kein Wort – nichts. Mehrere Minuten war alles still, nicht ein Quantum eines Geräusches durchdrang diese Totenstille.

„Wollte sie uns nicht was sagen“, flüsterte Anira zu ihr herüber. Scheinbar wagte sie es gar nicht, die Stille zu stören. Ehrfürchtig schaute Mary sie an. Ihr Blick lies auf Ahnungslosigkeit schließen und schließlich erhob sich Anira und schritt vorsichtig auf das Mädchen zu. Unwissend was geschehen würde…
 
….und Anira tat etwas äußerst kindisches. Sie fuchtelte mit den Armen vor den Augen des Mädchens herum, dass eher eine Porzellanpuppe als ein Mensch schien. Ob sie überhaupt ein Mensch war. Vielleicht war sie ja auch eins dieser seltsamen Wesen die hier lebten. Aber Anira war das eigentlich recht egal, sie wollte einfach nur eine Antwort auf ihre Frage haben und dieses Mädchen machte nicht den Eindruck als würde sie freiwillig etwas erzählen. Also tat Anira das was ein vielleicht zehnjähriges Kind tun würde wenn es Aufmerksamkeit wollte. Sie nervte es.

„Kuckuck, kennen wir uns?“ fragte sie, aber das Mädchen blieb stumm wie ein Eisblock.
„Hallo ich rede mit dir.“ Sie fuchtelte mit den Händen vor dem Gesicht des Mädchens herum, nicht eine Regung bewegte ihr Gesicht. Als wäre sie aus Stein gemeißelt stand sie da und rührte sich nicht, wäre sie mehr wie Fialtera hätte Anira auch gesehen das selbst der Wind das Haar des Mädchens nicht wehen ließ, aber Anira bemerkte es nicht.

„Pff, was nen toller Bote.“ Sagte sie beleidigt.
„Ich lasse mich doch nicht einfach mir nichts dir nichts ignorieren.“ Pfiff sie und tat etwas äußerst dämliches. Sie klatschte dem Mädchen, das kein Mädchen war eine. Dann drehte sie sich um.
„Hmm sie reagiert immer noch nicht.“ Sagte sie schulterzuckend zu Mary. „Tust du so was öfter?“ fragte Fialtera und Anira hätte schwören können, dass da Sarkasmus in der Stimme war.
<Ab und zu> sagte Anira ausweichend. Ein unsagbar mieses Gefühl, dass über ihren Rücken kroch ließ sie innehalten. Sie sah Marys Blick der sich vor Entsetzten weitete und Anira drehte sich langsam um.

„Was zum Teufel…“ sagte sie, aber weiter kam sie nicht denn ein Luftstrom riss sie mit und schleuderte sie gegen den nächsten Baum. Ungläubig betrachtete sie das Mädchen. Die Luft um sie schien förmlich vor Boshaftigkeit zu triefen und die Augen des Mädchens waren seltsam verzerrt. Es schien als stünde sie inmitten eines Sturms und ein Knacken ging von ihr aus. Was auch immer da gerade passierte es verhieß wohl nichts Gutes. „Flieh du Narr.“ Schrie Fialtera sie an, aber Aniras Neugier hielt sie an Ort und Stelle. Sie spürte ungeheuerliches von diesem Mädchen ausgehen und trotzdem rührte sie sich nicht.

Sie betrachtete schaudernd wie das Gesicht des Mädchens wie Lehm splitterte und den Blick auf zwei lodernde unendliche Augen freigab. Der Körper schien förmlich zu zersplittern während das Wesen immer größer wurde.
„Oha was hab ich mir den diesmal eingebrockt.“ Murmelte Anira, immer noch auf dem Boden sitzend.
 
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