Achtung: Fanboys sollten die Augen schließen
Age of Empires III... lange habe ich den Vorgänger gespielt, meiner Meinung nach ist Teil II immernoch eins der besten Spiele die es gibt.
Ich kann mich nur versuchen zu erinnern, was ich empfand als ich von einem Nachfolger hörte: Freude, Begeisterung und auch ein kleines bisschen Unglaube.
Zum Verständnis: Age of Empires I und II waren DIE Spiele, die mir den Einstieg in mein Nerdentum boten. Ich habe beide soviel gespielt, ich würde behaupten mehr als alle anderen Computerspiele zusammen. Und das soll was heißen.
Als ich nun damals das Spiel besaß und es zum ersten Mal startete (Teil III), sprangen mir fast die Augen aus dem Kopf, eine bombastische Grafik, die klassische Musik mit neuer Würze und das erste Level der Kampagne spielte auf Malta.
Die ersten Stunden spielte ich wie ein Besessener doch schon bald stellte sich die Ernüchterung ein. Es gab nur sowenige Völker? Und die dann nichtmal so individuell wie es bei Warcraft III der Fall war? Nur zwei Spielmodi im Gefecht? Überhaupt, die Einstellungsmöglichkeiten waren spartanisch, und zwar nicht THIS IS SPARTAAAAAA!!! spartanisch, sondern spartanisch im Sinne von es gab keine.
Und im Spiel selber lauter Kleinigkeiten, die die Vorgänger und die Konkurrenz besser gemacht haben und die hier verhunzt wurden: Warum können Kanonen und Infanterie durch Mauern schießen? Warum bringen Erhöhungen nichts? Gebäudelimit für Türme?! Und vieles weitere...
Doch natürlich hatte das Spiel auch tolle Ansätze, aber wohlgemerkt es blieb bei den Ansätzen: Die Handelsrouten, an sich ein tolles Feature, aber warum igbt es keinen entsprechenden Spielmodus?
Die Hauptstädte, die man leveln kann, auch das eine super Idee, sorgen diese doch für große Langzeitmotivation. Aber die besten Karten hat man viel zu schnell erreicht und überhaupt: so richtig bringen sie auch nichts.
Und warum ist AoE III ein Spiel voller verschenkter Gelegenheiten? Ich glaube es hat die gleiche Krankheit wie Oblivion und viele andere auch: Die heutige Generation Spieler hat andere Anforderungen: Früher, hatte man noch nicht die Möglichkeit für super High End Grafik, also mussten die Spiele anders glänzen, etwa durch eine ausgeklügelte Story, oder ein faszinierendes Gameplay.
Heute in Zeiten von Playstation3 und XBox wird auf soetwas nicht mehr soviel Wert gelegt. Lieber bastelt man an neuer Grafik, immerhin das hat mehrere Vorteile: Die Screenshots zum Verkaufen sehen besser aus, und die Hardware Industrie ist auch glücklich. Nur leider bleibt der Inhalt dabei auf der Strecke.
Und genau dafür ist AoE III wie auch Oblivion oder Gothic 3 ein hervorragendes Beispiel: Tolle Grafik, tolle Ideen, aber den letzten Schritt schafft es nicht. Den Schritt den andere (ältere) Spiele gemacht haben.
In diesem Sinne:
Inelukis