Mephala, bei den Khajiit als Mafala bekannt,[1] ist eine doppelgeschlechtliche/androgyne, daedrische Gottheit, deren Sphäre die Verworrenheit darstellt. Mephala wird mit der Spinne assoziiert, die wie sie Netze spinnt. Mephalas Netz stellt dabei das Netz der Intrigen dar, welches er leitet und verwaltet.
Als Dämon des Mordes, der fleischlichen Akte und der Geheimnisse werden Mephala eigentlich widersprüchliche Aspekte subtiler Art zugeordnet, die sie zusammenführt. So umfasst die Sphäre der Netzweberin gleichsam Meuchelmord und Völkernord, Umwerbung und Orgien, Takt und dichterische Wahrheit.[2]
Namen
Mythische Beziehungen
Molag Bals Aspekt als Prinz der Intrigen ähnelt der Sphäre Mephalas, jedoch fehlen dessen zwar umfangreichen Plänen die Raffinesse und Nuancen der Netzspinnerin.[7]
Divayth Fyr zieht in Betracht, dass Mephala und Boethiah möglicherweise die Schöpfung beeinflussten und so an der Entstehung des Ebenerz beteiligt waren.[7]
Verhältnis zu Sterblichen
Die Netzweberin nimmt großen Einfluss auf Tamriel und webt ihre Fäden, um großen Einfluss auf die Angelegenheiten der Sterblichen zu nehmen.[8] Insbesondere den Chimern lehrte sie die Lehren des heimlichen Mordes statt des offenen Krieges und verbreitete unter diesen ihre Lehren. Warum sie das allerdings tat, ist unbekannt. Divayth Fyr schätzt Mephala nicht wie andere Daedraprinzen ein, die mit den Sterblichen spielen wie mit Spielzeug. Mephala nimmt das ganze Aurbis als System von Reaktionen wahr, weshalb Fyr in jeder von Mephalas Handlungen den Faden eines größeren Netzes sieht, das Mephala spinnt, um den Lauf der Dinge zu beeinflussen.[3]
Kult und Kultstätten
Der Beschwörungstag Mephalas fällt mit dem Hexenfest zusammen auf den 13. Tag des Eisherbsts. Obwohl die Anbetung daedrischer Fürsten in großen Teilen Tamriels verboten ist, wird Mephala im Geheimen vom Spinnenkult verehrt. Dieser wird von der sognannten Witwe geführt, die im Namen Mephalas Aufträge an die Todesweber und Krabbler vergibt. Zur Aufnahme in den Kulrz wird oft Verführung oder Beischlaf mit der Witwe oder einen von ihr Beauftragten vorrausgesetzt.[9]
Bei den Dunmern
In Morrowind zählt Mephala neben Boethiah und Azura zu den drei guten Daedra. Mephala gilt dabei als Erwartung Vivecs.[10]
Nach dem Aufstieg des Tribunals löste dieses die Anbetung der guten Daedra ab. Mephala wurde weiterhin von den Morag Tong verehrt. Als Erwartung Mephalas behielt aber auch Vivec viele Züge der Netzweberin. Diese dunkle Seite Vivecs ist nicht in der volkstümlichen Literatur und Liturgie vertreten, wird aber von den Dunmern instinktiv als Teil von Vivecs Göttlichkeit verstanden. Vivec erscheint nach außen hin als gütiger, sensibler und mitfühlender Wächter und König seines Volkes. Gleichzeitig werden die verdeckten Aspekte von Gewalt, Lust und Verschwörung seiner Erwartung Mephala jedoch akzeptiert.[2] Divayth Fyr klagt an, dass die heutigen Dunmer Mephala missverstehen und ihre vielschichtige Natur im Schatten Vivecs verschleiert wird.[3]
Bei den Khajiit
Bei den Khajiit ist Mafala als Stammesmutter bekannt, die über Geheimnisse wacht.[1]
Kultstätten
- In Cyrodiil:
- In Elsweyr:
- In Morrowind:
Artefakte
Mephala wird mit den Artefakten Ebenerzklinge, Obsidianhülle, Träne von Anurraame und Fäden des Netzwebers assoziiert.
Sanguine hat Mephala die Fäden des Netzwebers geschenkt, der sie wiederum an die Morag Tong weitergab.
Geschichte
Eingreifen in der Ersten Ära
Als die Chimer sich von den Aldmern abspalteten, war Mephala diejenige, die den Anhängern Veloths die Fähigkeiten lehrte, die sie brauchten, um ihren Gegnern zu entgehen oder sie heimlich zu töten. Feinde gab es zu jener Zeit reichlich, da die Chimer nur eine kleine Gruppe waren. Zusammen mit Boethiah hat Mephala das Clan-System geschaffen, das den Grundstein für die Fürstenhäuser bildet. Zudem schuff die Netzspinnerin die Morag Tong.[10][5] Einer Beschreibung nach war Boethiah jener, der sich die revolutionären Methoden erdachte, die Chimer von den Altmern zu trennen, während Mephala diejenige war, die diese Methoden umsetzte.[2]
Angeblich stach Mephala Trinimac nieder, als dieser Boethiah für Veloths Abspaltung zur Rede stellte. So war es ein leichtes für Boethiah Trinimac zu besiegen.[11]
Mephala hörte einst die Bitten der ayleïdische Prinzessin Anurraame von Erokii, als ihre Heimat von den Truppen ihres Gemahls belagert wurde. Mephala befahl der Prinzessin, ihre Tränen in einem Becken zu sammeln. Mephala erfüllte sie mit unsagbaren Hass und erschuf so die Träne von Anurraame, die die Prinzessin nutzte, um Armeen und Stadt in einem Wimpernschlag zu vernichten.[12]
Trivia
- Die Darstellung von Mephala in Oblivion, wie sie sich auf ihrem Schrein abzeichnet, ist von der hinduistischen Göttin Kali inspiriert: Die vier Arme (bei Kali vier bis zehn), die herausgestreckte Zunge und die Kette aus menschlichen Schädeln sind alles Symboliken, die mit Kali in Verbindung gebracht werden. Auch ihre hohe Kopfbedeckung ähnelt jenen, die bei manchen Kali-Darstellungen zu sehen sind. Mit The Elder Scrolls Online treten die Kali-Attribute vollständig zurück und die Darstellung wird auf Mephalas Rolle als Netzweberin und Spinne angepasst.
Literaturverzeichnis
- Unerklärliche Schutzherrin: Mephala von Divayth Fyr
- Vivec und Mephala von einem unbekannten Autor
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Worte der Stammesmutter
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Vivec und Mephala
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Unerklärliche Schutzherrin: Mephala
- ↑ Das Buch der Daedra
- ↑ 5,0 5,1 Verschiedene Arten des Glaubens
- ↑ Das Buch der Daedra
- ↑ 7,0 7,1 Aus dem Archiv der Gelehrten, Unerklärliche Schutzherrin
- ↑ Dialog mit Gamyne Bandu
- ↑ Gespräch mit einem Spinnenkultisten
- ↑ 10,0 10,1 The Improved Emperor's Guide to Tamriel, Kapitel Morrowind (→ Platzhalter)
- ↑ Mauloch, Orkvater
- ↑ Die Tränen von Anurraame