Immer lustig, lesen zu dürfen, was andere hier für "das wirklich Wichtige im Leben" halten und dass sie meinen, man müsse solchen Menschen "helfen", weil die ja total "krank" seien.
Ich persönlich finde mein Real Life extrem scheîße. Natürlich, ich hab in der Schule eine Mädchenclique um mich (mit unseren Jungs komm ich einfach nicht klar) und wir sind gute Freunde, aber trotzdem stehe ich irgendwie außen. Vielleicht, weil ich nicht bereit bin, meinen Ârsch abends in irgendwelche versifften Kneipen zu schleppen und mir da IN MEINEN AUGEN unerträgliche Musik anhören zu müssen. Von den Besoffenen mag ich ja gar nicht mal reden.
Ich frage mich oft, wer sein Leben wirklich wegwirft: Die oder ich.
Ich verbringe meine gesamte Freizeit allein. Meistens im Internet, bei DeviantArt, wo ich regelmäßig neue "Kunstwerke" hochlade, in die ich viel Zeit und Arbeit investiere, außerdem mache ich am PC Musik. Ich finde neue Musik, neue Bücher, neue Interessen alles im Internet. Kommt mir nicht mit WoW, Second Life und dem Kram, sowas halte ich ebenso für Zeitverschwendung wie ihr. Ich bevorzuge Singleplayerspiele (Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan der Thief-Reihe bin), wo man eine Geschichte erlebt, anstatt immer nur zusammenhanglos irgendwelche Monster totzukloppen.
Ich kann zwar sowohl meine visuelle als auch meine psychische Erscheinung im RL nicht ab, aber darum zeichne ich ja und schreibe in Foren-RPGs: Da kann man sich sein eigenes Selbst zusammenbasteln, zumindest ein Trostpflaster.
Ansonsten geh ich bei schönem Wetter raus und skate. Mein RL ist noch existent, hat aber halt nur einen geringen Stellenwert. Ich hab einfach keinen Bock auf die Banalität, die mich erwarten würde, wenn ich da rausginge und "das Leben" lebte. Wenn das das Leben ist, dann nein danke.
Ich mache mich kaputt? Natürlich tue ich das, bei vollem Bewusstsein. Fühlt sich gut an, finde ich.
Was ich aber eigentlich sagen will: Wer gibt euch das Recht, zu entscheiden, wer wie zu leben hat, wer krank ist und wer nicht? Genau dieses Denken, das in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft vorherrscht, bringt ja Menschen wie mich erst dazu, sich zurückzuziehen. Fakt ist, dass ich dem Internet mindestens die Hälfte meines Freundeskreises und 90% meines heutigens Wissens verdanke.
Und bevor jemand fragt: Meine schulischen Leistungen sind gut, ich mache meine Hausaufgaben, bin gerade in die Oberstufe gekommen und wurde von meinem neuen Powilehrer schon gefragt, ob ich ein Einserzeugnis gehabt hätte. Ich habe verneint. Hab mündlich zu wenig mitgearbeitet.