Tagebuch eines Reisenden [DiD]

In welchem Format wollt ihr die Geschichte lesen?

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    22

RyuKazuha

Ehrbarer Bürger
[Vorgeplänkel und Erläuterungen]

Ich vermute es gibt vier Gründe dafür, dass ihr diesen Thread geöffnet habt:

a. Ihr öffnet sowieso jeden.

b. Ihr kennt das [DiD]-Tag aus anderen spielen und wisst was euch hier erwartet.

c. Ihr habt keine Ahnung, seid aber Neugierig.

d. Ihr wollt mir unbedingt sagen wie sehr ich euch (nicht) gefehlt habe.

Auch wenn d die unwahrscheinlichste Variante ist, möchte ich sie zuerst behandeln: Danke, freut mich auch, wieder hier zu sein.


Und damit zum Rest und der Frage: Was bedeutet [DiD]? Dead is Dead. Eine "Challenge" die irgendwann in jedem Spiel auftaucht, dass auch nur im geringsten zum Rollenspiel einlädt und in Single-Player-Spielen wesentlich verbreitet ist. Der Kerngedanke ist einfach: Wenn der Char stirbt, ist er tot. Kein Laden eines alten Spielstandes, kein neuer Versuch, wenn die Sache schief geht, geht sie schief.

Jeder Rollenspieler stellt irgendwann fest, dass Konsequenzen die Würze des Spiels sind und das Verlieren Spaß macht. Wenn ihr noch nicht an diesem Punkt seid, werdet ihr wahrscheinlich trotzdem den Reiz dieser Challenge verstehen, zu tun was man tut und die Konsequenzen zu tragen, wie auch immer sie sein mögen. In Sandbox-Games wie Skyrim ist das besonders amüsant, da nichts zweimal auf die selbe Weise geschieht.

Und weil ich gerne auf meine Tasten einhacke, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, solche DiDs zu dokumentieren und weil Manuskripte im Schrank staub fangen, stelle ich sie danach auch gerne irgendwo aus. Nicht damit ihr mich toll findet, sondern bestenfalls damit sie euch mit dieser Idee anstecken und ihr mir guten Lesestoff mit eigenen DiDs bietet - und im ebenso guten Fall, dass ihr euch an ihnen erfreuen könnt.

Nebenbei dienen DiDs ähnlich wie Let's Plays und "gewöhnliche" After Action Reports auch des öfteren als "Showcase" für allerlei Mods. Auch in meinem Fall ist Skyrim stark modifiziert und einer dieser Mods wird eine große Rolle in der Enwicklung des Hauptcharakters spielen. Die meisten Dinge die eben dieser Charakter tut, werden auch Ingame so passieren, auch wenn ich mir erlaube, Details im Sinne des Formates auszulassen oder im Sinne der Erzählung umzudichten. (Beispiel: Wenn der Charakter in sein Tagebuch schreibt, hält er nicht jeden Schritt fest, und eine rekapitulierte Konversation wird mitunter weit komplexer sein, als die begrenzten Spieldialoge.)

Apropos Format: Der Titel verrät selbiges. Der Hauptcharakter führt Tagebuch und vermerkt darin regelmäßig die Ereignisse des Tages. Die Timescale liegt bei 5 um einen realistischeren Zeitablauf zu gewährleisten, ohne Questbugs zu provozieren (Timescales unter 5 neigen bekanntermaßen dazu).

Mods und Scripte:

vielleicht habe ich irgendwann Lust die ganze Liste zusammen zu stellen, aber es sind ziemlich viele. Ich werde nach und nach die hinzufügen, die den größten Einfluss auf das Spiel nehmen, falls euch der Kopf nach mehr steht, fragt nach. Die Kategorien sind nur eine grobe Wiedergabe meiner Einschätzung

Bugfixes:
Unofficial Skyrim Patch
Brawl Bugs

Optik:
Bethesda High Res Texture Pack
High Res Texture Pack Fix
Realistic Lighting
Deadly Spell Impacts
Winterhold Destruction
Expanded Winterhold Ruins
Automatic Variants
Headtracking
Birds and Flocks
Birds of Skyrim
skyBirds - Airborne Perching Birds
Realistic Whiterun
SkyTEST Realistic Animals and Predators
W.A.T.E.R.
CLARALUX
Realistic Ragdoll Force - realistic

Gameplay:
UFO - Ultimate Follower Overhaul
CCO - Complete Crafting Overhaul
IMCN - Imp's More Complex Needs
3DNPC - Interesting NPCs
Frostfall by Chesko
Convenient Horses
Convenient Horse Herding
Jobs of Skyrim
Scenic Carriages
Follower Trap Safety

Häuser:
BBLS - Bathing Beauties Luxury Suite
Buildable House
Riverwood Hunters Cabin

Magie:
PUMS - Phenderix's Ultimate Magic System
Portal Spell
Apocalypse Spell Pack
Magic Duel

Items:
Immersive Armors by Hothtrooper44
JaySus Swords
Nordic Ranger Armor
Winter is Coming
Cloaks of Skyrim
Wearable Lanterns
Dr. Bandolier - Bags and Pouches
Ritual Armor of Boethiah
Bucklers Complete
Sabre Fur Bag



Nebenbei bemerkt, ich spiele Skyrim auf Englisch und werde nach Lust und Laune entscheiden, ob ich die deutschen oder englischen Namen verwende (dh meistens werde ich den englischen Namen dann verwenden, wenn ich finde das der deutsche beknackt klingt), darüber hinaus verwende ich aktuell weder Dawnguard noch Hearthfire, was ich hoffe nach Weihnachten endlich ändern zu können.





[Hintergrund]

Der Hauptcharakter und intime-Autor des Tagebuchs ist Beren Utgarsson aus Bruma, ein Nord der vor seiner Vergangenheit in die Heimat seiner Vorfahren flieht. Er ist mitte dreißig, von kräftiger Statur aber nicht gerade ein geborener Krieger. Er kann lesen und hält nicht viel von Waffen, auch wenn er gut genug mit ihnen umgehen kann, um sich im Notfall damit zu verteidigen.
Beren ist ein einfacher, halbwegs ehrlicher Mann, der zeitlebens die Früchte seiner Hände Arbeit geerntet und davon gelebt hat. Er kennt die Grundlagen des Schmiedens, ist ein halbwegs passabler Lederarbeiter und hat Handelserfahrung, sowie eine angeborene Neugierde, die dazu neigt ihn in Schwierigkeiten zu bringen.
Möglicherweise haben diese Schwierigkeiten auch mit dem zu tun, was er verloren hat, aber das wird nur die Zeit zeigen - wenn überhaupt. Auf dem Weg nach Skyrim geriet er in den Hinterhalt, der Jarl Ulfric galt und wurde kurzerhand ebenfalls einkassiert - alles weitere wird das Spiel zeigen.



[WARNUNG]

Das Tagebuch wird Questinhalte in noch nicht abzusehendem Umfang preis geben, wenn ihr zu denen gehört, die noch nicht jeden Quest gespielt haben und es hassen gespoilert zu werden, dann lasst vorsicht walten, es wird keine weitere Warnung geben.


[@Moderatoren]

Sollte es ein passenderes Forum für solche Beiträge geben, so bitte ich darum, diesen dorthin zu verschieben und entschuldige mich für meine offenkundige Unfähigkeit selbiges zu finden. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Eintrag 1

Tag 19 der letzten Saat, früher Morgen

Drei Tage sind vergangen, seit ich in das Land meiner Ahnen zurück kehrte. Nicht auf die Art und Weise die ich vorgestellt hatte zwar, aber ich muss zugeben, von einem Drachen vor dem Block gerettet zu werden hat die Lebensgeister in Fahrt gebracht, nach denen ich all die Monate zuvor so verzweifelt gesucht hatte, seit die Thalmor

Ich schweife ab, das ist Vergangenheit. Blick nicht zurück, sagte der Mönche, sondern nach vorn, und ich will es so halten. Ich versuche mir Glauben zu machen, das ich dort auf dem Block starb, bevor der Drache mich ins Leben zurück brüllte.

Wie auch immer, ich nutzte die Chance meiner Hinrichtung zu entkommen, auch wenn diese Chance die Farben des Imperiums trug, dass mich hatte hinrichten wollen. nur weil ich zufällig vorbei ging, als sie Jarl Ulfric auflauerten, doch ich bezweifle das ich in dieser Situation irgendjemandes Hilfe ausgeschlagen hätte.

Hadvar führte mich in die Höhlen unter Helgens Festung und schließlich nach Riverwood zum Haus seines Onkels. Es scheint beide sind aufrechte Männer und Alvors Familie teilte freigiebig das wenige, dass sie hatten. Essen, ein Dach über dem Kopf und ein warmes Feuer, mehr als genug für einen durchgefrorenen Flüchtigen.

Ich verweilte hier, weil das Wetter schlecht war. Habe in der Sägemühle und Alvors Schmiede ausgeholfen. Es gab nicht viel, aber zusammen mit dem, was ich auf der Flucht zusammen raffen konnte, reicht es um eine Weile zu überleben. Die Rüstung aus der Festung habe ich verkauft, ich glaube nicht, dass ich damit herum laufen sollte. Ulfrics Leute schienen mir nicht von dem Schlag zu sein, der zuerst redet.

Heute, am 19. Tag der letzten Saat, breche ich nach Whiterun auf um dem Jarl eine Nachricht von Alvor zu überbringen. Er bittet um Schutz für das Dorf, doch ich glaube nicht, dass ein paar Soldaten einen Drachen in Schach daran hindern würden, hier das selbe anzurichten wie in Helgen.
Faendal, ein Hochelf und Bogenschütze hat zugesagt mich zu begleiten, weil ich ihm half Zwist zwischen seine Angebete und seinen Nebenbuhler zu bringen. Ich bin nicht stolz darauf, aber es ist besser als allein zu reisen.


Eintrag 2

Tag 19 der letzten Saat, früher Abend

Ich habe mit dem Jarl gesprochen. Er hat zugestimmt eine Abteilung seiner Wache nach Riverwood zu schicken, allerdings hat mein Einsatz für seine Untergebenen mich in eine prekäre Situation gebracht. Er scheint zu glauben, dass ich geeigneter wäre als seine Soldaten, um seinen hochnäsigen Hofmagier bei der Suche nach irgendeinem Stein zu helfen. Wobei "helfen" soviel heißt wie: In eine mystische Ruine auf dem Gipfel eines Berges einzusteigen und mich durch das Ungeziefer dort zu kämpfen, während der feine Herr keinen Zeh vor die Tür setzt.

Ich wollte ablehnen, aber da ist dieses andere Problem. Eine seltsame Magie, die Flammen aus meinen Fingerspitzen lodern lässt. Ein inneres Feuer, dass aufloderte, als mein Blick die roten Augen des Drachen traf.

Das Buch das er mir gab spricht vom Bändigen der Elemente. Es lehrte mich, das Feuer in mir zu entfachen, es hervor zu rufen und zu Formen, alles in einer Bewegung, die zugleich ein Gedanke ist. Es ist.... schwer zu beschreiben, vielleicht könnte es jemand verstehen, der sieht wie ich es ausführe, aber wahrscheinlich nicht.

Es ist auch nicht ungefährlich. In dieses Feuer eintauchend, verlor zwei oder dreimal fast das Bewusstsein, weil ich meine mentalen und körperlichen Reserven überanstrengte. Allerdings habe ich in nur wenigen Stunden des Übens schon gelernt, das Feuer in eine Art projektil zu formen. Das sollte es mir erleichtern, diesen verdammten Stein aus Bleak Falls heraus zu holen.

Faendal hat erneut zugestimmt mich zu begleiten, aber es wäre mir wohler, wenn ich noch ein paar andere Begleiter finden würde, um sicher zu gehen.


Eintrag 3

Tag 20 der letzten Saat, früher Morgen

In der Beflaggten Mähre abzusteigen war eine gute Entscheidung und das gleich aus mehreren Gründen. Zum ersten gutes Essen und gutes Ale. Zum zweiten hatte ich gelegenheit mich für die Ehre eine Frau zu schlagen und zum dritten konnte ich mich mit einer Schildmaid schlagen, die nach einem unentschieden zustimmte, mich und Faendal nach Bleak Falls Barrow zu begleiten.

Sie scheint ziemlich versessen darauf zu sein, sich in der Schlacht Ruhm und Ehre zu verdienen, und auch wenn das nicht gerade meine Art von Ruhm ist, wird sie zumindest dafür sorgan, dass Faendal und ich im Hintergrund unsere eigenen Stärken ausspielen können.


Eintrag 4

Tag 20 der letzten Saat, Vormittag

Habe beim morgendlichen Spaziergang gesehen, wie Olfrid und Job Battle-Born auf Olfina Greyman herum hackten. Weiß der Himmel warum sie zu zweit eine alte Frau aufziehen müssen. Sie bat mich im Haus der Battle-Born nach Hinweisen auf den Verbleib ihres Sohnes zu suchen und auch wenn ich von der Aussicht auf einen Einbruch nicht unbedingt begeistert war, konnte ich es nicht über mich bringen, ihr diese Bitte abzuschlagen.

Relativ überzeugt davon, dass ich allenfalls einen Beweis für den Tod ihres Sohnes finden würde - ihre Überzeugung die Battle-Borns würden ihren Jungen irgendwo gefangen halten war jedenfalls äußert unglaubwürdig - stapfte ich also zum Haus der vermeintlichen Missetäter und war recht erstaunt, dass die Türen nicht verschlossen waren.
Nicht nur das, die Hausbewohner schliefen auch derart tief und fest, dass ich mich in Ruhe im Haus umsehen konnte, auch ohne herum zu schleichen wie ein gemeiner Dieb.

Im ganzen Haus gab es nur eine Tür, die von einem altersschwachen Schloss gesichert wurde. Auch wenn ich mich nicht unbedingt als begabten Dieb bezeichnen würde, es gibt Schlösser, denen muss man den Dietrich nur zeigen, damit sie aufspringen und dieses gehörte zu jener Kategorie.

Ich fand das gesuchte, auch wenn der Grund für das Verschwinden des Graumähnen-Jungen sich als wesentlich düsterer herausstellte, als ich oder die Mutter vermutet hatten. Scheinbar hatten die Thalmor ihn sich gegriffen - und damit war er außerhalb jedes guten Willens den ich aufbringen konnte.


Eintrag 5

Tag 20 der letzten Saat, später Abend

Voll beladen und glücklich kehren wir in die Taverne von Riverwood ein. Unsere Reise nach Bleak Falls Barrow war ein voller Erfolg, sowohl was unsere Suche, als auch was unsere Beute angeht.

Uthgerd schwingt ständig ihren neuen, von uralter Magie durchwirkten Zweihänder und auch für Faendal hat sich auf dem Rückweg eine Jagdausrüstung angefunden, die ihrem alten Besitzer überflüssig geworden ist. Wir haben Bündel voller alter Waffen und Beutelweise Gold aus der Gruft geschleppt, genug um eine Weile wie Könige zu leben.

Ich spüre, wie mein Feuer stärker wird, so als würden die Toten die Flammen nähren. Vielleicht ist es aber auch nur, dass ich mir bewusst werde, welche Macht ich mit diesen Händen nun ausüben kann.
Doch werden mir mit der Macht auch ihre Grenzen langsam bewusst. Ich habe versucht einen Heilzauber zu lernen, den wir in den Ruinen fanden, doch es will mir nicht gelingen. Das Feuer ist da, wann immer ich versuche die Fäden der Magie zu weben. Ich muss mehr über meine Begabung lernen, sobald ich Zeit dafür finde, doch fürs Erste will ich die Beute verkaufen und Farendar seinen Stein bringen. Hoffentlich hat der Jarl nicht noch mehr solche Aufträge in seiner Schublade.

Heute Abend werden wir feiern.


Eintrag 6


Tag 21 der letzten Saat, Mittag

Mein Kopf dröhnt immernoch. Irgendwer hat mal behauptet frische Luft wäre gut gegen den Kater. Davon scheint meiner noch nie was gehört zu haben. Wahrscheinlich hatte ich Glück, dass ich heute morgen nicht neben Uthgerd aufgewacht bin.
Soweit ich mich erinnere war der Abend ziemlich heftig und angesichts der zehn Flaschen Alto Wein, die heute morgen leer waren, scheint mir diese Erinnerung korrekt zu sein. Außer den Bewohnern von Riverwood hat auch ein seltsamer Kerl mit uns getrunken, ein ehemaliger Gladiator mit einer seltsamen Vorliebe für Horkereintopf. Ich glaube er sagte etwas davon, nach Riverwood gekommen zu sein, weil er mal einen Drachen kosten wollte, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass er noch betrunkener gewesen sein muss als ich.

Ein paar Stunden nach Sonnenaufgang waren wir wieder auf der Straße. Ich hatte wenig Lust den Jarl auf seinen Stein warten zu lassen, oder von irgendeinem Fehler der durchzechten Nacht eingeholt zu werden. Ich kann nicht sagen, dass es weniger seltsam geworden wäre. Auf dem Weg begegnete uns ein Dunmer, der scheinbar überzeugt war, mit dem Verkauf von wertlosen Gegenständen ein Vermögen verdienen zu können. Komischer Kauz, aber vielleicht schaue ich ja mal bei seinem "Geschäft" vorbei. Falls ich mich erinnere, wo es ist.


Nachtrag

Als ich Farendar den Stein brachte, war Delphine bei ihm. Als ich sie zuletzt gesehen habe, war sie Gastwirtin in Riverwood und nun konspiriert sie mit Magiern. Doch das ist nicht das schlimmste, die Späher des Jarls haben einen Drachen gemeldet und er befahl mir zu gehen.

Die Angst drängt mich Whiterun zu verlassen, doch etwas anderes stachelt mich an zu bleiben. Wenn ich mein Feuer gegen einen Drachen messen könnte... Ich hoffe, dies werden nicht meine letzten Zeilen sein.


Eintrag 7

Tag 21 der letzten Saat, früher Abend

Der Drache ist tot. Noch während ich diese Zeilen schreibe, versuche ich alles zu begreifen was diese Worte wirklich bedeuten. Es war kein leichter Kampf, mehre Stunden haben wir um unser Leben gefochten und als es endlich vorbei war, lagen die meisten von uns im Staub, wenn sie Glück hatten am Leben.

Zu siebt zogen wir aus, und mit dem letzten Wächter des Turms zu acht stellten wir uns dem Schrecken, zwei Männer fanden den Tod in den Flammen, einen hat der Drache mit Helm und Rüstung verzehrt wie ein hunriges Kind ein süßes Brot.
Faendal und Uthgerd wurden beide schwer verletzt, aber sie leben. Irileth, Huskarl des Jarls, verdankt wohl allein ihrer Magie, dass sie noch stehen kann und ich musste mich so tief in mein Feuer versenken, dass ich an der Schwelle des Todes stand, ohne auch nur ein einziges Mal die Wut des Drachen am eigenen Leib erfahren zu haben.

Wenn mir diese Schlacht eines bewusst gemacht hat, dann wie Schwach ich doch bin gegenüber diesen Gestalt gewordenen Urkräften der Natur. Und selbst in jenem Moment als ich die Seele des Drachen atmete und für einen kurzen Moment sah, wie die Drachen die Welt zu sehen scheinen, wusste, was er wusste, da fühlte ich mich nicht mächtig, sondern unsagbar klein und schwach.
Sie nennen mich Held, sie nennen mich Drachenblut, aber was ist ein Mann gegen eine Kreatur die sogleich so grausam und so gütig wie ein Drache. Was verstehen sie schon von dem, was wir erschlagen haben, was verstehen sie schon von der schöpferischen Macht, die sie so fürchten? Nichteinmal ich verstehe es.

Do'vah'kiin. Mein Vater hat mir Geschichten erzählt von den Graubärten die oben auf Hrothgar leben und die Stimme studieren. Jene Macht mit der die Drachen sprechen und ihren Willen geschehen lassen. Die Leute von Whiterun nennen mich schon Drachenblut, und der Jarl empfahl mir die Graubärte zu besuchen und zu hören was sie zu sagen haben.

Aber dazu ist noch nicht die Zeit. Der Jarl hat mich zum Thane von Whiterun ernannt, ein Adelstitel der jenen zu Teil wird, die großes für ihre Herrscher leisten. Ich aktzeptierte die Ehre widerstrebend, aber ich werde sein Zeichen mit Stolz tragen. Auch stellte er mir eine eigene Huskarl zur Seite, Lydia, eine pflichtbewusste junge Nord. Sie ist hübsch, und wenn der Jarl sie auswählt wohl auch fähig.

Mein Titel erlaubt mir den Erwerb eines Hauses hier in Whiterun und ich habe bereits mit dem Stewart des Jarls gesprochen und eines gekauft. 5000 Septimen sind nicht gerade wenig, aber es wird besser sein, sie in ein Dach zu investieren, als ständig mit Sächen voller Gold umher zu ziehen.

Den Rest habe ich zu gleichen Teilen unter Uthgerd, Faendal und mir aufgeteilt. Sie sollen alles behalten, dass sie auf unseren Abenteuern gefunden haben und ihrer Wege gehen. Ich bin sicher Faendal wird aus seinen Wunden und dem Ruf als Drachentöter einigen Gewinn bei seiner Camilla schlagen können und Uthgerd sollte ihren Weg zu den Gefährten finden.

Vielleicht werde ich sie später erneut an meine Seite bitten, doch fürs Erste müssen wir alle uns erholen und ich muss einen Weg finden, mein Feuer zu nutzen, ohne das es mich umbringt.


Eintrag 8

Tag 22 der letzten Saat, Nachmittag

Fünftausend Septimen für eine abgeranzte Hütte. Lydias Grinsen sprach Bände, als sie mich auf diesen Avenicci fluchend inmitten von Spinnenweben stehen sah. Ich kanns ihr nicht verübeln. Vermutlich hätte ich an ihrer Stelle sogar laut gelacht.

Um das Geld für weitere eine halbwegs passable Einrichtung zu verdienen, habe ich mich im Alchemieladen als Trankbrauer verdingt. Nicht gerade die am besten bezahlte Arbeit, aber besser als in einer klapprigen Holzlaube zu frieren. Nach ein paar deutlichen Worten hat Lydia zugestimmt, mir wenigstens innerhalb der Stadtmauern meine Freiheit zu lassen und hat begonnen, sich in einer Nische im Haus einzurichten.

Als die Arbeit getan war, lud mich der junge Jon Battle-Born ins Badehaus ein und wer sagt zu soetwas schon nein, also genoss ich für den Rest des Tages ein warmes Bad und noch wärmeren Met in netter Gesellschaft. Lydia war ziemlich erbost, dass ich die Stadt verlassen hatte ohne ihr Bescheid zu geben. Jammerte etwas davon, dass ich ihre Ehre gefärden würde, wenn ich verhindere das sie mich beschützt.

Heute Abend werde ich mir das Buch nochmal vornehmen, dass mir Farendar gegeben hat. Vielleicht finde ich einen Weg das Feuer zu nutzen ohne das es mich umbringt, oder mir wenigstens etwas mehr Reichweite zu verschaffen.


Eintrag 9


Tag 24 der letzten Saat, Abend

Ich verbringe die Tage mit Arbeit und die Nächte mit Training. Manchmal weiß ich selbst nicht, woher ich die Zeit zum Schlafen nehme, aber es findet sich bisher scheinbar genug. Gestern sah ich Lydia zum ersten Mal in einem Kleid, statt in ihrer Rüstung. Ich gebe zu ich musste nach Luft schnappen.

In Farengars Buchhabe ich ein Ritual entdeckt, dass es mir erlaubt einen Teil meiner Kraft in ein Amulett zu bannen, ein nützlicher Zauber, der allerdings einige Nachteile mit sich bringt. Zum einen kann immer nur eine kleine Menge Kraft gleichzeitig hinzu gefügt werden, zum anderen verschlingt das Ritual soviel Kraft, dass ich danach stundenlang keine Magie wirken kann. Beides macht diese Methode höchst ineffizient. Trotzdem habe ich mich entschieden das Amulett jeden Morgen zu verzaubern, solange absehbar ist, dass ich im Laufe des Tages niemanden in Brand setzen muss. Dadurch klingen die Nebenwirkungen ab, bevor sie mein Training behindern können.

Apropos Training. Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich meine Flammen stärken könnte und doch mit keinem Gedanken die Lösung in Erwägung gezogen, die sich als die richtige heraus stellte. Lydia war es, die mich darauf brachte, als sie ihren Kampfmeister zitierte. "Alle Technik wiegt doch nicht die Erfahrung auf." Ich bezweifle, dass sie überhaupt vom Anlass meiner Grübelei Notiz genommen hatte, aber kaum das ich es hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Mein Feuer ist keine Magie wie die von Farengar. Es gibt nichts zu verbessern an irgendwelchen Formeln, Beschwörungen oder dergleichen. Es ist ein Teil meines Körpers, und ich muss es trainieren wie jedes andere Körperteil auch.

Der Jarl hat mich für morgen früh zu sich bestellt, ich hoffe es hat diesmal nichts mit Drachen zu tun.


Eintrag 10

Tag 25 der letzten Saat, Vormittag

Der Grund für meinen Ruf vor den Jarl waren keine Drache, sondern eine viel profanere und nichts desto trotz wichtige Aufgabe. Als Thane bin ich nicht offenbar nicht nur ein geehrter Held, sondern auch ein verlängerte Arm des Jarls.
Whiterun braucht Geld und dieses Geld sammelt man als Herrscher am besten durch Steuern und Zölle. Und wo es Steuern gibt, da gibt es die, die sich darum drücken sie zu bezahlen. Der Jarl wünscht, dass ich sie ausfinding mache und das Geld eintreibe.
Normalerweise würden das seine Wachen tun, aber die fraglichen Personen haben die Ländereien des Jarls bereits verlassen. Ich soll also als sein Abgesandter durchs Land ziehen. Neben der Axt, die mit dem Wappen des Jarls gezeichnet ist und einer Liste mit Namen sowie deren wahrscheinlicher Aufenthaltsorte werden mir zwei Männer der Wache helfen, die Forderungen durchzusetzen. Auch Lydia hat ihr Rüstzeug angelegt und zwischen all den Wappenschilden komme ich mir in meiner einfachen Tunika manchmal eher vor wie ein Häftling, als wie ein Gesandter.

Nun sitzen wir auf dem Karren nach Riften um den ersten Steuersünder aufzuspüren. Der Weg ist steinig und steil, doch das Pferd zieht zuverlässig, in ein paar Stunden sollten wir dort sein. Bis dahin werde ich versuchen etwas zu lesen, oder die Landschaft genießen.


Eintrag 11


Tag 25 der letzten Saat, Abend

Riften ist in einem Wort gesagt ausladend. Schon die Torwache wollte mir eine "Reisesteuer" abknöpfen, ließ sich nach einem energischen Hinweis Lydias hinsichtlich meines Standes und einem grimmigen Lächeln meiner beiden anderen Begleiter aber recht schnell überzeugen davon abzusehen.

Kaum durch das Tor der nächste Holzkopf. Ein Schläger, offenbar mit dem Black-Briar Clan verstrickt, der mir mit allerhand unschönen Dingen drohte, für den Fall das ich vorhätte mich in die Angelegenheiten seiner Arbeitgeber zu verstricken.
Ich musste Lydia davon abhalten ihn auf der Stelle nieder zu schlagen und versicherte dem Mann das ich mich an seine Worte erinnern würde. Ich bin mir sicher irgendwann treffen wir uns wieder, irgendwo in einer dunklen Kneipe in der niemand unangenehme Fragen stellt.

Unser Steuersünder hatte sich im Norden der Stadt in seinem Haus eingeschlossen und ich war mir nicht ganz sicher, um unsere Gründe ausreichen würden um ihm die Tür einzutreten, also entschloss ich mich schlichtweg zu warten. Nach drei Stunden lief er uns direkt in die Arme - und bezahlte angesichts des Empfangskomitees gerne sofort, was er Whiterun schuldete.

Die Reise war lang und das Warten hat die Männer durchgefroren. Wir werden die nach im Bee and Barb verbringen und morgen weiter reisen. Auf dem Weg hierher habe ich mit dem Gedanken gespielt beim hiesigen Jarl vorstellig zu werden, aber mittlerweile will ich so wenig wie möglich mit dieser Stadt zu tun haben.


Eintrag 12


Tag 26 der letzten Saat, früher Abend
Die anderen Namen auf der Liste führten uns einmal quer durch Skyrim bis nach Solitude. Die lange Fahrt gab mir mehr als genug Gelegenheit die Landschaft zu genießen und ich muss sagen, es ist ein erhebendes Gefühl Skyrim in seiner ganzen Pracht erstrahlen zu sehen. Als wir Riften noch vor Sonnenaufgang verließen regnete es, doch schon bevor wir den halben Weg nach Whiterun geschafft hatten, klarte der Himmel auf.

Die Fahrt war schön, aber lang und relativ ereignislos. Auf der Straße nach Whiterun kam uns eine Khajiit-Karawane entgegen und kurz vor Rorikstead kam ein Rudel Wölfe auf die Idee unser Pferd fressen zu wollen, aber die Stute war gut trainiert und brach nicht aus, während wir die Wölfe abwehrten.
Ich habe ein paar Banditen gesehen, doch die meisten hielten Abstand. Drei Krieger in den Farben eines Jarls und ein einfach gekleiderter Mann ohne Waren sind offensichtlich kein lukratives Ziel. Gut so.

Solitude ist... majestetisch. Allerdings war mir nicht wohl dabei, durch die Mauern zu streifen. Vielleicht lag es daran, dass bei meiner Ankunft gerade jemand zum Block geführt wurde. Ich zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht und ging zügig weiter, als ich die Worte Ulfric und Verrat hörte. Wenn jemand außer mir und Hadvar Helgen überlebt hat, dann wäre diese Festung der schlechtest mögliche Ort ihm zu begegnen.

Wir stellten beide Schuldner im Tempel der Göttlichen. Unter den Strengen Blicken ihrer Heiligen waren sie mehr als willig uns auszubezahlen. Ich ließ den Männern und Lydia einen Moment, um ihre Gebete zu sprechen, während ich selbst das Geld zählte, dann entschlossen wir uns trotz des fallenden Abends sofort die Heimreise anzutreten. Ich werde die Zeit nutzen um ein wenig zu schlafen.


Eintrag 13

Tag 27 der letzten Saat, Vormittag

Als wir heute morgen ankamen, entließ ich die Männer zu ihren Familien. Beide schienen glücklich zu sein, endlich wieder in der Stadt weilen zu können. Wer kann es ihnen verdenken, wenn ich Familie hier hätte, würde ich sie ebenso lieber vor Drachen und Dieben beschützen, als durch die Lande zu ziehen und Steuern einzusammeln.

Wie zu erwarten war Jarl Balgruuf selbst zu Bett, als ich in die Halle trat, ganz im Gegensatz zu dieser Ratte Aventus. Als ich ihm das Geld übergab, sah er kurz hinein und händigte mir meinen Anteil aus. 120 Septimen. Nichteinmal genug um damit die Reise nach Riften zu bezahlen, geschweige denn die nach Solitude.
Als ich ihn darauf hinwies, zuckte er mit den Schultern, und murmelte man habe mich ja nicht aufgefordert mit dem Karren zu reisen.

Ich hatte den unbändigen Impuls ihm ins Gesicht zu schlagen, doch ich beherrschte mich. Schlug ihm stattdessen in den Magen. Ich bin sicher er wird den Mund halten und ohne blutige Nase gibt es für den Jarl auch keinen Grund Fragen zu stellen.


Eintrag 14


Tag 27 der letzten Saat, Nachmittag

Ich habe den rest des Vormittags damit verbracht, Tränke für Arcadia zu brauen. Die Arbeit ist langwierig, aber verhältnismäßig gut bezahlt. Ich habe genug verdient um die Verluste meiner letzten Tage im Dienste des Jarls auszugleichen.

Ich aß ein Stück Brot, als die Sonne im Zenit stand und begann einem unbestimmten Drang folgend die Stadt zu erkunden. Auch wenn ich schon eine Weile hier bin, hatte ich bisher weder die Zeit noch den Kopf mich aufmerksam umzusehen. Neben ihrer offensichtlichen Schönheit enthüllte mir die Stadt dabei auch ein interessantes Detail.

In der Kaserne der Wache stolperte ich über eine Falltür, die tief in die Eingeweide der Festung führte. Wie ich erfahren sollte ein Kerker, der zu einer Festung gehörte die noch lange vor Dragon's Reach erbaut wurde. Nach einigem herum irren in den Labyrinthartigen Gängen begnete mir eine ätherische Gestalt. Ich überwand den Reflex sie nieder zu brennen, denn sie machte keinen feindlichen Anschein und näherte mich vorsichtig.

Es heißt, Whispmütter seinen die rachsüchtigen Geister betrogener Frauen, und in diesem Fall stellte sich das auch als richtig heraus, es scheint jedoch, dass sie nicht zwangsläufig einer blinden Raserei verfallen müssen. Averna wusste sehr gut, wen sie leiden sehen wollte: Einen Mann der sie gezeugt hatte und in der Zeit vor dem Imperium lebte, als die alten Nordkönige die Falmer in die Vernichtung trieben.
Sie scheint nicht viel von sterblichen zu halten und hat ein sehr krudes Bild von unserer Kultur, wahrscheinlich weil ihre einzigen Quellen das Geraune der Kerkerwachen und das Gejammere der Gefangenen ist. Sie weiß selbst nicht, wie sie zur Whispmutter wurde, doch sie erwähnte ein geisterhaftes Kind, dass sie in den letzten Atemzügen gefragt habe, ob sie seine Mutter sein wolle.
Unabhängig davon hat sie kein Interesse ihren Groll nieder zu legen um Ruhe zu finden und da sie keine Gefahr darstellt, habe ich sie ihrer gewohnten Einsamkeit überlassen.


Eintrag 15


Tag 28 der letzten Saat, Morgen

Lydia hat mich davon überzeugt, dem Ruf der Graubärte zu folgen, nachdem sie in Dragon's Reach berichte von Drachensichtungen überall in der Provinz gehört hat. Vielleicht war ihr Appell an meine Verantwortung Whiterun gegenüber der Schubbser, den ich brauchte. Diese ganze Drachengeschichte ist mir immernoch nicht wirklich geheuer.

Wir brachen sofort auf, die Südroute vorbei an Helgen über den Pass. Zum meiner Freuder schloss sich Faendal in Riverwood unserer Gruppe an. Offensichtlich ging die Sache mit Camilla nicht so glatt, wie er es sich gerne ausmalt und er hofft nun, durch eine Pilgerreise auf den Hohen Hrothgar ihren Gefallen zu finden. Vielleicht geht es ihm aber auch wie mir, und die Verheißungen von Reichtum und Abenteuer haben ihn nach unserer ersten Reise bis in seine Träume verfolgt.

Auf dem Weg nach Helgen verdunkelte plötzlich ein Schatten die Sonne, ehe ein markerschütternder Schrei die Stille zerriss. Wir warfen uns ins Dickicht bei der Straße und warteten, bis sich das schimmernd Grüne Monstrum nach einigen Schleifen für eine andere Richtung entschied und weiterzog.
Einige Wegminuten weiter fanden wir einen angekohlten Banditen auf der Straße, der offenbar nicht so geistesgegenwärtig gewesen war wie wir. Ich zog ein paar Septimen aus seinen Taschen und rollte ihn an den Rand der Straße, dort liegt er wenigstens nicht im weg.

Ich hatte nicht die geringste Lust, die Tore von Helgen aufzustoßen, doch der Weg führte hindurch, und die Stadt zu umgehen hätte uns Zeit und einiges Geschick gekostet. Sie liegt noch genau so, wie ich sie in Erinnerung habe, nur mit weniger Feuern und zu meiner Freude vor allem mit weniger Drachen.
Drei Banditen campierten vor der Festung, wahrscheinlich Freunde des Toten, die als sie uns sahen sofort ihre Waffen ergriffen. Auch sie endeten im Feuer, allerdings nicht in dem eines Drachen. Möglicherweise waren noch mehr von ihnen drinnen, doch die Nacht begann bereits zu fallen und der Pass lag noch vor uns.

Auf der Passstraße selbst gab es nichts, dass man wirklich gefährlich nennen konnte. Auf halben Wege begegneten wir einem Reiter aus Riften, der uns eilig entgegens strebte, wortlos passierte und wieder im Dunkeln verschwand, doch das einzige was uns allen zusetzte war die Kälte, die schließlich selbst durch die Fellrüstung sickerte, in die ich mich gekleidet hatte.
Nach drei vierteln des Weges, kamen wir nicht umhin für einige Minuten Pause und ein Feuer zu machen, um uns wieder aufzuwärmen. Es war ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, dass uns ein Argonier über den Weg lief, der uns Mondzucker und Skooma zu verkaufen versuchte. Als ich ihn auf die illegale Natur seines Angebotes hinwies, versuchte er mich zu erdolchen, doch Lydia trennte mit zwei schnellen Hieben erst die Hand und dann den Kopf vom Rest des Körpers.
Als die beiden anderen den Körper von der Straße räumten, nahm ich die Tasche des zwielichten Gesellen an mich. Ich bin mir sicher ich finde jemanden, der eine Stange Geld dafür hinlegt.

Vor Ivarstead begegneten wir schließlich einem seltensamen alten Kauz, der Verschwörungstheorien vor sich hinfaselte und offenbar mit anstößigen Briefchen das Gouvernat des Kaisereiches zu zerstören versuchte. Allerdings glaube ich genausowenig, dass diese Briefe den Krieg beeinflussen, wie ich seiner Theorie anhänge, Tiber Septim sei ein formwandelnder Vampir, der sich nun als Ulfric Stormcloak wieder erhoben hätte.

Auf dem letzten Stück weg griffen uns einige Wölfe an, nachdem ich ihre Beute angezündet hatte. Die Felle werden uns helfen, uns gegen die Kälte des Berges zu rüsten. Mal sehen, was ich an Vorräten für den Aufstieg zusammen kratzen kann.


Eintrag 16


Tag 28 der letzten Saat, Mittag

Die Leute von Ivarstead sind einfach und wissen nicht viel von der Welt außerhalb ihrer Weidezäune. Entsprechend wenig können sie mir über meinen Weg zum Hrothgar mitteilen. Nur einer von ihnen geht den Weg regelmäßig und konnte mir mehr über die Gefahren des Aufstieges sagen. Mit Gefahren größer als eine Gruppe hunriger Wölfe muss ich nicht rechnen, aber ich darf die Kälte nicht unterschätzen.
Wir brauchen Feuerholz, ein Zelt und Felle zur Unterlage, einen Kessel um frische Suppe machen zu können und genügend Wasser. Für den Notfall ein paar Flaschen Met und, das legte er mir nahe, Schneebeerenextrakt. All das zu sammeln wird eine Weile dauern fürchte ich.

Abgesehen davon plagen die Bewohner untertote Nachbarn, die das Hügelgrab am Rand der Siedlung bewohnen. Noch haben sie das Grab nicht verlassen, doch wir sind uns einig, dass das nur eine Frage der Zeit ist. Zum zweiten ist vor einigen Jahren die Schwester eines Dorfbewohners auf einer nahen Flussinsel spurlos verschwunden. Ich glaube nicht, dass sie noch lebt, aber eine weitere Gefahr in unmittelbarer Nähe ist damit nicht auszuschließen.
Meine Gefährten drängen mich, den Menschen hier zu helfen und ich weiß nicht, ob es klüger wäre zuvor oder erst danach zum Berg aufzusteigen.
Wenn wir dort oben erfrieren, nachdem wir diese Gefahren beseitigt haben, sind wir wenigstens die einzigen, die etwas verlieren.


Eintrag 17

Tag 28 der letzten Saat, Nachmittag

Es stellte sich heraus, dass der "Geist" den die Dorfbewohner spuken sahen lediglich ein Dunmer war, der ihren Aberglauben ausnutzte, um in Ruhe nach den Schätzen der Gruf suchen zu können. Seine Gier und die Nebenwirkungen seiner Tränke ließen ihn allerdings vergessen, wer er ist und als wir ihn stellten, stürzte er sich im Glauben der Wächter dieser Gruft zu sein auf uns.
Willhelm, der Besitzer der örtlichen Taverne, belohnte uns mit einem Gegenstand, der in Form und Funktion der goldenen Klaue von Luncan ähnelt. Wir stiegen wieder in die Gruft hinab und wagten uns weiter ins Innere, vorbei an Fallen und rastlosen Draugr.

Die echten verstimmten Insassen des Grabes hatten meinem Feuer wenig entgegen zu setzen, doch dies machte das ganze trotzdem nicht gerade einfach. Einer ihrer Bogenschützen verfehlte sein Ziel nur um einen Finger breit, als er mir mit einem seiner Pfeilen die Wange aufschlitzte.
Schließlich lockten sie uns im letzten Raum des Grabes in eine Falle und trennten mich durch ein eisernes Tor von meinen Gefährten, ehe sich mir Horden von Untoten unter der Führung ihres Fürsten entgegen warfen.
Ich erinnere mich kaum noch an das was geschah, und was ich erinnere scheinen die Taten eines anderen gewesen zu sein. Lydian und Faendal berichteten den Dorfbewohnern später mit großen Augen, wie ich Pfeilen auswich, meine Feuerbälle weiter und schneller flogen als je zuvor und wie ich, als mich zwei Draugr beinahe nieder gestreckt hatten diese mit einem mächtigen Luftstoß von mir schleuderte um nach einem Heiltrank greifen zu können, ehe ich auch diese in Flammen setzte.

Ich weiß, dass das Buch von Farengar auch die Bändigung anderer Elemente als Feuer beschreibt, aber ich hätte nie gedacht, dass ich auch dazu die Fähigkeit besitzen könnte. Ich werde den Abend nutzen um diese Kraft zu erforschen, ehe wir uns auf die Suche nach den Geheimnissen der Insel machen.


Eintrag 18


Tag 28 der letzten Saat, später Abend

Die Dörfler feiern unsere Heldentaten. Ich bin dem einen oder anderne Becher Met nicht abgeneigt, dennoch versuche ich, mich vom Treiben in der Taverne fern zu halten und mich auf Farengars Buch zu konzentrieren. Nach einiger Meditation habe ich es geschafft mir meiner Handlungen unten in der Krypta bewusst zu werden und zu erinnern, wie ich mein Feuer, oder eher meine Kräfte, eingesetzt habe, um dem Tod zu entgehen.

Danach musste ich nurnoch heraus finden, wie ich diese Reflexe bewusst einsetzen konnte und es ist mir bereits gelungen, kleinere Böen hervor zu rufen, obgleich jene viel zu schwach sind um irgendetwas herum zu schleudern. Hingegen gelang mir im Hinblick auf mein Feuer ein regelrechter durchbruch. Ich weiß nun, wie ich mein Feuer mit großer Geschwindigkeit über weite Distanzen schleudern kann. Was allerdings noch nicht heißt, dass ich es verstehe.


Eintrag 19

Tag 29 der letzten Saat, morgen

Ich fürchte die Falsche Altowein nach dem Met war keine gute Idee. Einmal mehr erinnere ich mich nur schemenhaft an den vergangenen Abend, mein Schädel dröhnt und zu allem überfluss lag eine nackte Dunkelelfe in meinem Bett, als ich erwachte. Ich wüsste nichteinmal, sie schon einmal vorher hier gesehen zu haben, aber offenbar kam sie zur richtigen Zeit...

Lydia und Faendal schliefen noch, als ich für einen Morgenspaziergang das Haus verließ. Draußen begegnete mir Narfi, dessen Schwester auf der Flussinsel verschwunden sein soll. Er scheint nicht besonders helle zu sein, aber immerhin lag er nicht wie der Rest des Dorfes im Wirtshaus auf dem Fußboden.

Ich denke ich wrde mich noch ein wenig dem Training widmen, ehe Lydia und Faendal aufwachen. Wenn ich Glück habe, ist die Elfe auch verschwunden, bevor ich wieder isn Gasthaus gehe. Wenn ich Pech habe, war sie nicht halb so betrunken wie ich und erinnert sich an mehr, als ich wissen will.

Nachtrag:

Jetzt weiß ich, warum die Besitzerin der Sägemühle derart über Bären klagt. Ich hatte die Feder gerade abgesetzt, als ich lautes Knurren und Kampfgeräusche von der Brücke hörte. Außer mir folgten auch Lydia und Faendal dem Krach, sodass wir uns zu dritt dem riesigen Schneebären stellen konnten, der versuchte einen argonischen Pelzhändler zu zerfetzen. Er hätte mir beinahe den Arm abgerissen und ich spüre bei jedem Atemzug den Nachklang des Prankenschlages, den ich vor die Brust bekam. Was für ein Monster.

Zweiter Nachtrag:

Wir haben mit dem Morgennebel das Dorf verlassen und den See überquert. Meine Rippen schmerzen immernoch, aber der Heiltrank sollte seine Wirkung bald gänzlich getan haben. Wir haben Geirmunds Halle gefunden, von der Willhelm berichtet hat und es klingt logisch, dass die vermisste hier war um Pilze zu sammen, denn die gibt es im Überfluss. Wir fanden außerdem die gut gekühlte Leiche eines Abenteurers, der hier seinen Tod gefunden hat.
Seiner Bekleidung nach zu schließen ist er wahrscheinlich jämmerlich erforen, aber er hatte ein Buch bei sich, dass mein Interesse geweckt hat: Verlorene Legenden. Es berichtet unter anderem von einer Begebenheit am Hofe König Haralds, bei der dessen Hofmagier Lord Geirmund angeblich einen anderen Magier und dessen Söhne getötet haben soll, oder so änlich. Jedenfalls weiß scheinbar niemand was wirklich geschah und der Gedanke des frostigen Kollegen war vermutlich, in dieser Höhle nach Hinweisen zu suchen.

Vor mir liegt ein tiefer Schlund und ich weiß nicht, ob das Wasser dort unten tief genug ist, aber ich kann nicht mit leeren Händen zurück kehren, also werden wir wohl springen müssen.


Eintrag 20

Tag 29 der letzten Saat, früher Nachmittag

Ich glaube, wenn wir Reynas Leiche vorher gefunden hätten, wäre ich nicht in die Grube gesprungen, doch es hat sich gelohnt. Wir haben die Leiche des Hofmagiers von König Harald gefunden und für ein paar Tausend Jahre sieht er noch ziemlich frisch aus. So frisch als tausend Jahre alter Toter eben aussehen kann. Bei ihm fand ich eine Art letztes Wort in Form eines Gedichts, dass darauf schließen lässt, dass er irgendwen irgendwo gebunden hat, um drei Verräter fest zu halten. Vielleicht findet sich jemand, der Interesse daran hat diese Spur zu verfolgen, einer der Magier von Winterhold, oder sonstwer.

Es stellte sich heraus, das Reynas Überreste keine drei Schritte von der Brücke im Fluss lagen. Willhelm kann nicht besonders gründlich nach ihr gesucht haben, als sie noch fleisch auf den Knochen hatte, muss sie ziemlich deutlich zu sehen gewesen sein.
Er ist aufbrausend, möglicherweise hat er sie selbst ertränkt, oder er versucht jemanden zu schützen? Ich weiß es nicht, und ich denke es ist besser die Toten ruhen zu lassen. Narfi hat nun die Kette seiner Schwester als Andenken und das scheint ihm zu reichen.

Morgen werden wir zum Hrothgar aufsteigen.


Eintrag 21

Tag 30 der letzten Saat, Nachmittag

Stunden nachdem wir wieder in Ivarstead sind, spüre ich die eisige Kälte immernoch. Der beißende Wind und die Kälte haben uns immer wieder gezwungen an den Feuern entlang des Weges zu halten oder eigene zu entzünden um nicht zu erfrieren. Auch im Hof der Graubärte kühlte ich gefährlich aus, als ich mich in ein Gespräch mit ihrem Sprecher vertieft hatte.

Ansonsten war der Weg eher langweilig. Zwei einzelne Wölfe waren alles, dass uns vom Weg abbringen wollte und obwohl wir einen kleinen Berg zerfetzter Bergziegen fanden, lauerte uns der dazugehörige Frosttroll erst auf dem Rückweg auf - wahrscheinlich, weil wir uns großzügige Stücken aus seiner Beute geschnitten haben.
Lydia lenkte ihn lange genug ab, bis ich und Faendal ihm den Rest geben konnten.

Mein Besuch bei den Graubärten selbst war... reich. Reich an Erfahrungen und Wissen, dass mir auf eine Weise vermittelt wurde, die ich nur schwer beschreiben kann. Es war ähnlich wie meine Begegnung mit dem Drachen, nur ganz anders.
Einmal mehr nannte man mich Drachenblut und einmal mehr sollte ich meine Fähigkeit die Drachenschreie zu verwenden unter Beweis stellen. Die Prüfungen waren ein wenig seltsam, wenn ich ehrlich bin, aber es schien den Graubärten zu reichen und sie lehrten mich ein weiteres Thu'um.

Einmal mehr habe ich mehr gelernt, als ich begreifen kann. Schon auf dem Rückweg tauchten seltsame Gedanken auf, Ideen wie ich mich beim Bändigen verbessern könnte. Aber sie sind konfus, roh und unfertig. Ich werde wohl einige Tage brauchen, um sie zuende zu denken.

Ich bin gerade erst seit zwei Wochen in Skyrim, und habe mehr erlebt als in meinem ganzen Leben zuvor, von dem ich dachte es sei nicht unbedingt ereignislos gewesen. Langsam, ganz langsam, beginne ich Uthgerds Sehnsucht nach Abenteuer und Gefahr zu verstehen.

Fürs erste wird uns der Weg zurück nach Witherun führen. Wir brauchen Pferde und ich will unsere Beute aus den Gräbern verkaufen.


Eintrag 22

Tag 31 der letzten Saat, Mittag

Kaum das wir Ivarstead verlassen hatten, bemerkte Faendal den Mangel an Wild in der Umgebung. Die letzten Tage war der Wald voller Leben gewesen, doch heute war die Stille erdrückend und die Regenwolken am Morgenhimmel verbesserten die Sichtverhältenisse nicht gerade, doch wir waren das Dorf Leid und freuten uns auf die Rückkehr in zivilisiertere Regionen.
Dann kam er, aus dem Nichts. Kein Schrei der ihn ankündigte, er war einfach da und pflügte mit seinem Blitzatem den Waldboden durch. Lydia stieß mich gerade noch rechtzeitig aus dem Weg und ich hörte wie Faendal "Drache!" brüllte. Ich fing mich und rannte, schrie ihnen zu dass sie ebenfalls laufen sollten. Ich hielt nicht an, sah nicht zurück, wurde nicht langsamer, bis ich an der Hütte des Spinners ankam, der die Imperialen mit Schmuddelbriefchen bekämpft. Ich löschte meine Laterne und wartete ab, zitternd und voller ANgst, dass der Drache im nächsten Augenblick die Hütte zerfetzen würde - und mich gleich mit.

Es geschah nicht. Stattdessen trudelte erst Lydia und schließlich auch Faendal ein, die in verschiedene Richtungen davon gestoben waren. Wir brauchten nicht viele Worte um uns darauf zu verständigen so schnell wie möglich weiter zu ziehen und rannten weiter, bis wir auf halbem Wege über den Pass auf einen Schwarzmagier trafen. Wieder Blitze, aber diesmal verfehlten sie mich nicht, sondern fuhren durch meinen Körper.
Ich hatte mühe mich auf den Beinen zu halten, spürte, wie das Leben aus mir wich und doch fand ich irgendwie die Kraft mein Feuer hervor zu rufen und dem ******kerl das Gesicht abzufackeln.

Als ich wieder aufwachte, hatten meine Gefährten ein Feuer entfacht und mich in Felle gehüllt um mich warm zu halten. Der bittere Nachgeschmack eines Heiltranks netzte noch meine Lippen. Lydia lächelte so sanft, dass ich einen Augenblick glaubte, sie wäre eine Walküre und hätte nur darauf gewartet mich nach Sovngard bringen zu können, doch spätestens Faendals wacher Blick zum Himmel erinnerte mich an die Realität.

Zu allem Überfluss begann auch noch ein Schneesturm zu toben, doch auch der konnte uns nicht brechen. Kurz vor Helgen klarte das Wetter dann wieder auf und bis auf ein paar aufgescheuchte Späher der Stormclaoks begnete uns auf dem Weg nach Riverwood nichts bemerkenswertes.

Nun sind wir wieder hier. Wo alles begann. Ich habe Faendal gesagt er soll hier bleiben und sein Leben leben. Er grinste nur eines dieser hämischen Elfengrinsen und sagte: "Von Drachen getötet werden kann ich auch hier. Aber wenn einer in Skyrim Drachen jagen kann, dann ihr. Und ich will verdammt sein wenn ich mir das entgehen lasse." Lydia schien ihm zuzustimmen und ich würde es ohnehin nicht wagen sie fort zu schicken.

Ich fürchte verdammt sind wir ohnehin.


Eintrag 23


Tag 31 der letzten Saat, Abend

Mit der Abenddämmerung erreichten wir Whiterun. Lydia hat sich in ihre Kammer im Haus zurück gezogen und Faendal hat irgendeinen alten Jagdfreund getroffen, der ihn in den Betrunkenen Jäger geschleift hat. Ich selbst habe in der Beflaggten Mähre nach Uthgerd gesucht - oder vielmehr, bin dort fündig geworden, denn wirklich suchen muss man diesen Berg aus Stahl und Selbstvertrauen eigentlich nicht.

Als ich ihr von dem Kampf mit dem Drachen erzählte, gingen ihre Augen über vor Neid und Wut, dass ich sie nicht gleich an meine Seite gerufen hatte. Ich weiß nicht, ob es die Aussicht einen Drachen zu töten ist, die sie so motiviert, oder die Chance im Kampf gegen einen Drachen zu sterben.
Ich schätze von einem Drachen Auge in Auge abgefackelt zu werden ist sowas wie ein Freifahrtschein nach Sovngarde.


Eintrag 24


Tag 1 des Herzfeuers, Abend

Ich habe immernoch gemischte Gefühle im Hinblick auf die Drachen und meine Verbindung zu ihnen, doch heute traten trivialere Dinge in den Vordergrund. Die Beute aus den Gräbern um Ivarstead hat genug eingebracht, um davon Pferde zu kaufen und bei Gelegenheit kann ich auch die Kräuter und Pilze die ich gesammelt habe bei Arcadia zu Tränken verbrauen und noch etwas mehr Geld heraus schlagen.

Als ich dem Jarl einen Höflichkeitsbesuch abstattete, bat mich der Hauptmann der Wache, zwei Gesetzlose zu verhaften. Nicht die gloreichste Aufgabe, aber als Thane der Stadt - so erinnert mich Lydia regelmäßig - ist die Sicherheit der Bürger mir eine Pflicht. Ich risikiere lieber nicht, ihr darin zu widersprechen.
Kurzum, einige Minuten später stöberten wir in Begleitung zweier Männer der Wache einen der Gesuchten auf, der sich Angesichts der schlagkräftigen Truppe lieber ergab und uns verriet, dass sein Komplize nach Rorikstead weiter gezogen war.

Mit prasselnden Hufen brachen wir also auf nach Westen, nachdem wir den Gefangenen abgeliefert hatten. Der Ritt war recht ereignislos, aber wieder auf einem Pferd zu sitzen ist eine echte Wohltat, sowohl für meine Füße, als auch für das Ego. Und mit fünf mehr oder weniger blutrüstigen Kriegern im Rücken zu reiten ist ein erstaunliches Gefühl.
Wir stellten den Flüchtigen ein paar Fuß außerhalb des Dorfes. Trotz der augenscheinlichen Übermacht stürzte er sich mit mächtigen, aber eher grobschlächtigen Hieben seiner Axt auf uns, die Lydia mit Leichtigkeit von ihrem Schild abgleiten ließ, ehe ein Pfeil von Faendal das Scharmützel schnell beendete.

Ich habe mir erlaubt die elfische Rüstung des Toten als Teil meiner Bezahlung einzustreichen, ehe wir ihn dem Feuer übergaben. Die Nacht werden wir in der örtlichen Taverne verbringen, nur unsere Begleiter von der Wache werden vorraus reiten und ihrem Hauptmann bericht erstatten.


Eintrag 25


Tag 2 des Herzfeuers, Morgen

Rorikstead ist ähnlich interessant wie Ivarstead und scheinbar soetwas wie ein Sammelplatz für Leute mit einem mehr oder weniger leichten Knacks. Außer einer Skoomasüchtigen Khajiit, die mit leichter Zunge erzählt, wen sie so alles an die Thalmor verraten hat und einem alten Mann der einem, statt einen zu grüßen, davon abrät je Kinder zu haben, gibt es auch noch eine ehemalige Soldatin von Windhelm, deren einziger verbliebener Lebenswunsch es ist die Taverne nie wieder zu verlassen und den Sohn des Besitzers zu heiraten, weil sie denkt sie sein verflucht.
Diesmal habe ich nur zwei Becher Met getrunken. Ich habe wirklich keine Lust neben einer Wahnsinnigen oder gar einer reudigen Katze aufzuwachen.

Abgesehen davon werden wir nach Whiterun zurück reiten, unsere Aufgabe hier ist getan und unsere Reise nach Norden will gut vorbereitet sein.


Eintrag 26

Tag 2 des Herzfeuers, später Abend

Offensichtlich hat der Kerl den wir vor kurzem festnahmen auch noch einen zweiten Komplizen verraten. Bei unserer Rückkehr bat mich der Hauptmann, auch diesen noch einzusammeln. Die Wache in Riverwood hatte ihn schon festgesetzt, aber nicht die Kapazitäten ihn nach Whiterun zu bringen, ohne das sowieso ungeschützte Dorf noch schutzloser zu lassen.

Ich willigte ein und machte einen Zwischenstop bei Arcadias, um all unsere gesammelten Kräuter und Pilze zu Tränken zu verbrauen. Außerdem rang ich Farengar das Versprechen ab, mir nach meiner Rückkehr eine Einführung in die Verzauberungskunst zu geben.

Die Überführung des Gefangenen war kurz gesagt langweilig. Es hat seinen Reiz, einen Mann vom Pferd aus hinter sich her zu ziehen, doch dieser Reiz macht den langen Weg nicht kürzer und legt sich schnell, wenn niemand da ist um zu einem aufzusehen. Erst vor Whiterun straffte sich mein Rücken wieder von selbst, als würde ich keinen Hehler, sondern einen Drachen an der Leine führen.

Wie auch immer, die ganze Aktion hat uns schlussendlich fast fünfhundert Septimen eingebracht und war die Arbeit damit wert und Whiterun ist ein bisschen sicherer geworden. Außerdem hat es sich glücklicher Weise gezeigt, dass man keine konventionelle Magie beherrschen muss, um verzaubern zu können. Die Runen und Rituale waren zwar zunächst befremdlich, sind aber für einen halbwegs wachen Geist relativ schnell verständlich und kanalisieren die nötige Magie von selbst.
Natürlich hat mir der hochnäsige Hofmagier keine einzige nützliche Verzauberung beigebracht, sondern meinte mit einem falschen Lächeln, es wäre am besten, wenn ich von jenen Dingen lernen würde, die ich auf meinen Reisen finde.
Immerhin war ich in der Lage, meine Fellrüstung so zu verzaubern, dass sie es mir in Zukunft leichter macht, mich zu konzentrieren. Sie hat lange nicht die Qualität der Robe des Magiers, den wir am Pass erledigt haben - und die Lydia inzwischen wie neu gewaschen hat - aber die Felle sollen mich auch in erster Linie vor der Kälte schützen.

Vor der Stadt hat eine Karawane von Khajiit ihr Lager aufgeschlagen. Nach allem was ich mit ihnen erlebt habe, ist mir der liebste Khajiit einer in Ketten, aber Faendal scheint mit ihnen auf gutem Fuß zu stehen, wenn sie etwas nützliches anbieten, dann können wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Eintrag 27

Tag 4 des Herzfeuers, Mitternacht

Nach einem langen Tag kann ich mich endlich zur Ruhe betten. Ich habe den größten Teil des Vormittages damit verbracht, Materialien und Geld für neue Taschen und einen Umhang aus Wolfspelzen zu sammeln. Er sieht nicht nur königlich aus, er wird mir auch noch mehr Schutz gegen die verdammte Kälte bieten. Wenn ich nur daran denke wie Uthgerd in blanken Stahlplatten durch die Kälte stapft, zweifle ich an meiner Herkunft und allein die Tatsache das Lydias Rüstung mit Pelz gefüttert ist, lässt mich vermuten, dass Uthgerd selbst für Nord überdurchschnittlich Wahnsinnig ist.

Am Nachmittag verschaffte ich mir etwas Freiraum und stahl mich mit Jora davon. Ich bereue meine Wahl nicht, sie ist eine kräftige Stute und trägt mich ebenso treu wie mühelos, reagiert auf jedes Kommando und sogar schon auf meinen Pfiff. Abgesehen davon ist sie klug genug, nicht als Drachenfutter zu enden, das hat sie bereits unter Beweis stellen müssen.
Ich hatte mich gerade entschieden, eine Ruhepause im Badehaus einzulegen, als ein Schatten über mich und das Badehaus hinweg zog. Ich sprang ab ohne nachzudenken, gab Jora einen Klaps auf den Hintern und warf mich unter das Vordach des Hauses, um dem Eisatem des Drachen zu vermeiden.
Zu meinem Glück merkte dieser nicht, dass er meine Beine trotzdem in Eisblöcke eingeschlossen hatte und schwang sich stattdessen in die Lüfte um die Farmen zu terrorisieren. Glücklicherweise arbeitete niemand auf diesen und so blieb eine Kuh das einzige Todesopfer seiner Irrflüge, ehe er zu uns zurück kehrte.
Zu uns heißt zum Knecht und der Magd des Badehauses und mir, einen vierten Unglücklichen trieb das Monstrum mit Eisstößen vor sich her - ein Angehöriger der Wache. Ich war nicht wenig überrascht, als die Magd blötzlich Blitze zucken lies, obgleich sie wenig bis keinen Effekt auf den Drachen hatten, der uns jetzt genauer aufs Korn nahm.
Praktisch war es dennoch. Denn zum einen lenkte so jemand das Monstrum von mir, zum anderen wusste der Knecht, der seinerseits mit einem Zweihänder hantierte, wie er sich in Gegenwart eines Magiers zu verhalten hatte.
Mehr als einmal riskierte ich viel, um die wenigen Gelegenheiten zu nutzen, die sich baten um den Drachen mit Feuer einzudecken. Die Techniken, die ich seit Ivarstead geübt hatte, gingen mir fließend von der Hand, auch wenn es nachwievor sehr anstrengend ist.
Und schließlich fiel der Drache wie ein Stein zu Boden, direkt vor dem Badehaus. Ich könnte die Wut in seiner Stimme hören und ich bilde mir sogar ein, sie in seinen Augen gesehen zu haben. Ich rannte auf ihn zu, wch mit viel Glück dem schnappenden Maul aus und rollte mich unter seinem Flügel durch, ehe ich ihn von hinten mit Flammen eindeckte.

Als meine Gefährten auf uns zu eilten, war bereits alles vorbei - sehr zum Ärger von Uthgerd natürlich - und Lydia fiel mir mit einem seltsamen Ausdruck, der wohl zu gleichen Teilen Zorn und Glück verhieß um den Hals und dankte jedem Heiligen, Daedra und altem Gott für mein Überleben. Ich glaube nicht, dass es ihr dabei nur um ihre Ehre als Huscarl ging. Aber vielleicht ist das auch eher Wunschdenken?

Unabhängig davon: ein weiterer Drache ist tot, und als ich seine Seele in mir aufnahm, wurden mir plötzlich viele Dinge klar, die vorher keinen Sinn ergaben. Nicht nur, dass das Bändigen von Wasser und Luft den Eisdrachen Natur ist, die Erinnerungen und Gedanken die wir teilten machten mir bewusst, dass diese Drachen nicht die Monstren sind, für die wir sie halten.
Ja, sie würden uns versklaven und vernichten, wenn sie die Chance dazu bekomen, aber sie sind fühlende Wesen wie wir, von unermesslicher Weisheit und Jahrtausende alt. Nach zweitausend Jahren des erzwungenen Exils würde mein Volk genauso über ihre alten Feinde herein brechen, wenn sie unter einem starken Fürsten geeint wären.

Vor Jahrtausenden haben die Drachen den Krieg verloren, weil sie allein waren. Heute sind sie eine Armee, und Skyrim zerfleischt sich im Bürgerkrieg. Ich kann nur hoffen, dass sie für uns der gleiche einende Feind werden, wie wir ihnen einer sind.


Eintrag 28

Tag 5 des Herzfeuers, Abend

Wir haben heute Morthal erreicht. Wenn alles Läuft wie geplant, werden wir morgen zum Horn von Jurgen Windcaller weiter ziehen. Allerdings befürchte ich, dass es nicht wie geplant laufen wird. Kurz nach unserer Abreise aus Whiterun gerieten wir bei Fort Greymoor in einen Überfall der dort lebenden Banditen auf eine Abteilung kaiserlicher Soldaten.
Wir griffen auf seiten des Reiches ein und erklärten uns bereit, den Banditen-Unterschlupf im Fort auszuheben, während die Soldaten ihren Gefangenen abführten. Der Widerstand war kaum erwähnenswert, aber es kostete uns Zeit.
Um diese aufzuholen, trieben wir unsere Pferde an, bis wir knapp außerhalb der Ländereien von Whiterun auf weitere Banditen trafen. Überhaupt scheinen die Straßen außerhalb von Whiterun nicht sonderlich sicher zu sein.

Unabhängig davon gibt es aber ein ganz anderes Problem. Jemand hat Attentäter auf mich angesetzt. Nicht irgendwelche Schläger oder Halsabschneider, sondern die dunkle Bruderschaft.
Ich will garnicht wissen, was die vergiftete Klinge mir angetan hätte, wenn es dieser argonischen Schattenschuppe gelungen wäre mich zu treffen. Gerade im rechten Moment gelang es mir, den Angreifer mit einem Luftstoß davon zu schleudern. Die Assassine flog fast drei Meter weit und prallte hart auf einen Fels. Ich bezweifle, dass sie bei Bewusstsein war, als Lydia und Uthgerd auf sie einhackten.

Es würde mich wundern, wenn Lydia diese Nacht nicht an meinem Bett wachen würde. Als wären die Drachen nicht schon Problem genug.


Eintrag 29

Tag 6 des Herzfeuers, Morgen

Es ist mir noch gestern Abend gelungen eine Audienz bei Jarl Idgrod Ravencrone zu bekommen. Lydia nahm es auf sich mich vorzustellen und unser Begehr in Morthal zu erklären, ohne zuiel von unserem konkreten Ziel zu verraten. Ich hatte sie und die anderen gebeten dies geheim zu halten, nachdem die Attentäterin uns angegriffen hatte. Es reicht, wenn in Ustengrav Draugr auf uns warten, ich brauche nicht auch noch Schergen der dunklen Bruderschaft, die sich mir dort in den Weg stellen.
Idgrod scheint eine gebildete, aber nicht sehr herzliche Herrscherin zu sein. Das Leben ihrer Leute liegt ihr wohl am Herzen, aber sie sieht auf den gemeinen Mann herab wie ein Hirt auf die Schafe, wenigstens machte es auf mich diese Wirkung.

Die Jarl bat mich, einen kürzlich geschehenen Brand in einem der Häuser zu untersuchen, an das sich die abergläubischen Bewohner nicht heran trauen - und ebenso wenig die Wache. Ich sollte herausfinden, ob der alte Besitzer das Haus nieder gebrannt hatte, um seine Familie zu töten, oder ob es ein Unfall gewesen sei.
Ich hatte Hoffnung auf eine kleine Herausforderung des Geistes und stimmte zu und machte mich sofort an die Arbeit, um das Haus noch vor Einbruch der Nacht untersuchen zu können.
Dort fand ich zu meinem Erstaunen eine Zeugin. Es spukte tatsächlich im Haus, denn die Tochter des alten Besitzers wartete dort auf irgendwen. Sie bat mir ein Versteckspiel an, und wenn ich sie fände, würde sie mir sagen, wer das Haus in Brand gesteckt hatte.

Wir suchten die halbe Nacht, Lydia stets an meiner Seite und mit zwei kurzen Pausen um uns in der Taverne auf zu wärmen. Schließlich, mitten in der Nacht, wurden wir auf einem nahen Friedhof fündig. Helgis Leiche lag dort in einem halb ausgegrabenen Sarg und ihre "Spielgefährtin" stellte sich als wütender, wenn auch feuerempfindlicher Vampir heraus.

Damit nicht genug, der Vampir war die Frau eines der Dorfbewohner gewesen und bei ihr fand ich Hinweise auf die Verwicklung einer weiteren örtlichen Persönlichkeit. Wir kehrten ins Wirtshaus zurück und ich befahl Lydia Stillschweigen über alles zu bewahren, während ich die fragliche Person beobachtete.
Alva zeigte sich promisk, aber zugleich desinteressiert an jeder Art von Getränk oder Essen, dass ihr angeboten wurde. Sie war attraktiv und charmant, alles Attribute, die es einem Vampir erlauben würden, sich unerkannt unter Menschen zu bewegen und trotzdem genügend Futter zu sammeln. Oder aber solche, die der Stadtschlampe ein reiches Leben ermöglichen.

In der Morgendämmerung folgen wir, dass heißt Lydia und ich, ihr unauffällig durch den Nebel zu ihrem Haus. Sie verschloss die Tür hinter sich, doch das alte Schloss ließ sich mit einem leichten Stoß problemlos zum aufspringen Überreden. Drinnen war alles normal, nur eines nicht: Alva befand sich nicht im Haus.
In einer schlecht beleuchteten Ecke fand sich allerdings eine Tür, die in einen Keller unter dem Haus führte. Extravagant im Sumpfland, aber eben auch sicher vor der Sonne. Spätestens als wir den Keller betraten, bestätigte sich der Verdacht. Ich werde nie verstehen, warum Vampire scheinbar ihre Särge einem ordentlichen Bett vorziehen, doch Alva schlummerte in eben diesem vor sich hin - bis Lydias klirrende Stiefel sie aus dem seichten Schlaf weckten.

Das Tagebuch das ich bei ihr fand lässt schlechtes erahnen. Vampire wollen Morthal an sich bringen und die Menschen hier zu ihrem Vieh machen. So schrecklich die Drachen sein mögen, sie verheißen doch kein Leben in Ketten. Ich werde Jarl Idgrod Bericht erstatten.


Eintrag 30

Tag 6 des Herzfeuers, Nachmittag

Movarth Piquine war lange genug eine Quelle des Ärgers für Morthal. Als die Sonne im Zenit stand, hatte Idgrod eine kleine Gruppe Dorfbewohner zusammen gerufen, die mit uns den Unterschlupf des Vampirs angreifen sollten. Ich frage mich,w arum keine ihrer Wachen an dieser Unternehmung teil nahm, aber ich vermute, dass sie nicht damit gerechnet hat, dass irgendwer überleben würde - und wusste, dassdie Eskorte der Dörfler gerade bis zum Eingang reichte.
Nur Thonnir bestand darauf, mit uns hinab zu steigen und genoss es sichtlich, seine Frau zu rächen, indem er minutelang auf den Toten Körper Movarths einhackte. Abgesehen davon war der Angriff relativ unspektakulär. Unsere Feinde waren wenige und scheinbar völlig überrascht von den zwei wütenden Nordfrauen, die Äxte schwingend auf sie zu rannten, von Pfeilen und Feuerbällen ganz zu schweigen.
Movarth selbst war erwartungsgemäß schwieriger zu töten, als seine Diener und Kumpane, aber letztlich brachte auch er nichteinmal Thonnir zu Fall, bevor er sich unserer Angriffe ergeben musste und seine ewige Existenz aufgab.


Eintrag 31

Tag 7 des Herzfeuers, früher Nachmittag

Ein weiterer Drache liegt tot zu meinen Füßen und ein weiteres Mal überwältigt mich mehr Trauer um die verlorene Geschichte, als Stolz über den Sieg. Es war kein einfacher Sieg, um so weniger ob der Art in der er zu Stande kam. Doch ich sollte am Anfang beginnen.

Von Morthal aus brachen wir gestern och zum Ustengrav auf und stiegen in die Finsternis hinab. Drinnen herrschte regelrecht Krieg. Schwarzmagier und Banditen schlugen sich mit Draugr und miteinander um die Schätze des Grabes. Wir ließen ihnen ihre Kämpfe und überwältigten alle, die überlebten.
Bald waren wir so weit hinab gestiegen, dass nur die Draugr uns noch entgegen traten. Schließlich traten wir in eine riesige Kaverne hinaus, an deren Grund im Licht, dass durch ein Loch in der Decke fiel, Bäume sprossen und ein weiterer der seltsamen Drachenschreine zu finden war. Auch fand sich hier eine Prüfung der Schnelligkeit, die den Weg zu Jurgens Horn versperrte.
Es gelang uns, die Prüfung zu überwinden, doch was wir fanden, war nicht, was wir zu suchen gekommen waren. Jemand hatte es gestohlen. Wo das Horn liegen sollte, erwartete uns ein Zettel, der mich aufforderte einen Raum in Riverwood zu mieten, um den Dieb zu treffen.

Delphine. Diese Schlange musste es gewesen sein, dass war mir sofort klar. Ihr seltesamer Auftritt bei Farengar und die Tatsache dass ihr das Gasthaus zu Riverwood gehörte waren Grund genug, sich ihrer Verwicklung sicher zu sein, auch wenn ich nicht wusste, woher sie wissen konnte, dass wir das Horn gesucht hatten. Oder aber, wie sie den Weg zum Horn gefunden hatte, ohne die Draugr zu wecken, die uns entgegen getreten waren.
Wir kehrten zu unseren Pferden zurück und ich trieb Jora zu höchstleistungen an.
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Ziel und stürmten das Gasthaus. Wie erwartet, stellte sich Delphine uns und führte uns nach kurzen Worten in einen geheimen Raum, um uns einzuweihen. Nur Uthgerd hieß ich, vor der Tür zu wachen, für den Fall, dass Delphine Überraschungen geplant hatte.

Sie erklärte, ein Muster in der Auferstehung toter Drachen erkannt zu haben und dabei, dass die Drachen nicht aus dem Exil zurück kehrten, sondern aus dem Grab. Ich konnte dieser Theorie nichts abgewinnen, nichts in den Erinnerungen, die ich gesehen hatte, hatte auf Tod und Auferstehung hingedeutet, doch sie bestand darauf und ich konnte nicht sicher sagen, dass nicht zumindest einige Drachen wieder zum Leben erweckt worden waren.
Sie vermutete, dass der nächste Drache nahe Windhelm wieder erweckt werden würde, wo er begraben worden war.
Erneut trieben wir die Pferde zur Eile, gallopierten des NAchts über die Straße. Ich legte mein Schicksal in sicheren Tritt meiner Stute Jora, denn weiter als ein paar Meter vermochte mein Blick die Finsternis nicht zu durchdringen.

Diesmal fanden wir mehr als wir gesucht hatten. Alduin, der einen seiner Kupane ins Leben zurück brüllte.

Ich würde ihn überall wieder erkennen, die Schuppen, die in tausend Facetten von Schwarz schimmern und die hasserfüllten roten Augen, die alles was ihnen unterkommt mit einem Blick vollkommener Verachtung überzogen.
Er und der neu erwachte Drache wechselten einige Worte in ihrer Sprache. Jedes Wort rief verschiedene Gedanken in mir wach, wage Ahnungen des Gesagten, aber wirklich verstehen konnte ich sie nicht - und dies monierte auch Alduin, dem meine Anwesenheit nicht entgangen war.

Schließlich forderte er seinen Gefährten auf, mich und die meinen zu vernichten. Der Kampf war hart und lang. Immer wieder ließ der Drache Blitze auf uns herabzucken und schleuderte Uthgerd und Lydia mit Freuden durch die Welt.
Allerdings war er meinem Feuer und unseren gemeinsamen Bemühungen letztendlich nicht gewachsen. Erneut sank ein Drache vor mir in den Staub. Erneut nahm ich sein Wissen, seine Gedanken, seine ganze Existenz in mir auf und zurück blieben nur kalte Knochen.

Delphine ist sich allzu sicher, dass die Drachen vernichtet werden müssen. Ich weiß nicht, ob die Auslöschung einer Kultur das ist, was ich mit meinem Leben anfangen will.


Eintrag 32

Tag 7 des Herzfeuers, früher Abend

Wir rasten nahe dem Drachengrab. Heiltränke und Kräuter haben Mühe, mit unseren Verletzungen Schritt zu halten. Noch immer ist mein linker Arm taub von den Blitzen des Drachen. Lydia und Uthgerd haben schwere Bisswunden zu beklagen, doch sie beißen die Zähne zusammen und warten darauf, dass die Alchemie ihre Wirkung tut. Faendal stöhnt immer wieder unter Krampfanfällen, ich vermute ebenfalls eine Folge der mächtigen Blitze.
Mein magisches Amulett, in das ich über die Wochen soviel Zauberkraft gebannt habe ist kalt und leer. Ich muss in der Schlacht seine sämtliche Energie aufgezehrt haben. Wer weiß was geschehen wäre, wenn ich dieses Kleinod nicht bekommen hätte. Womöglich hätte mich mein eigenes Feuer verzehrt, statt die Blitze des Drachen.

Delphine hat viel zu erzählen über ihren Orden, die Klingen. Ich habe von ihnen gelesen, einst waren sie die Leibwache der Septim-Kaiser, doch mit dem Anbruch der neuen Ära und dem Tod der kaiserlichen Linie hatten sie ihren Zweck verloren. Laut den Büchern löste sich der Orden auf, doch scheinbar waren sie Starrköpfig genug um zweihundert Jahre ohne Ziel und Zweck zu überstehen.
Ironischerweise erinnern mich viele ihrer Worte an die Gedanken der Drachen, deren Seelen ich in mir aufgenommen habe. Zweihundert Jahre und die Menschen verzweifeln, ganze Zeitalter und die Drachen klammern sich an die alte Zeit.
Ich bedaure, das Delphine und die ihren sich die Jagd auf die Drachen zum Ziel gesetzt haben, nur um ihrer Tradition willen. Nicht das Skyrim nicht vor ihnen geschützt werden müsste, dem stimme ich ohne Umschweife zu, doch es will mir nicht in den Kopf, das es unmöglich sein soll mit ihnen in Verhandlung zu treten. Der Anführer der Graubärte sprach davon, dass Debatte und Kampf in der Zunge der Drachen das selbe seien. Ich frage mich, ob das auch für Niederlage und Vernichtung gilt.

Vielleicht kann ich eines Tages meine Stimme und mein Feuer nicht nur zum Schutz der Menschen und Mer Skyrims verwenden, sondern auch zum Schutz seiner Drachen.


Eintrag 33

Tag 8 des Herzfeuers, Abend

Windhelm grüßte uns mit kaltem Wind, der nicht nur die Straßen, sondern auch die Herzen der Menschen bis aufs letzte gefroren hatte. Nirgends im Land meiner Väter ist mir soviel Hass begegnet wie in den Straßen in denen Ulfric sich König nennt.
Nichteinmal in den Augen Alduins habe ich so maßlose Verachtung gesehen. Die Nord dieser Stadt sehen auf jeden herab, der nicht vom Blute der ersten Könige ist und der Krieg gegen die Hochelfen von Summerset hat ihnen mehr Futter für ihren Hass geliefert.
Ich durchstreifte die Winkel und Gassen der Stadt, ich sprach mit den Tauben und lauschte den Stummen. Die Drachen sind nicht das einzige Unheil das auf Skyrim liegt, und nicht das Schlimmste. Wenn ich auch kein Freund des Kaiserreichs bin, seit mich die Legion zum Block führte, muss ich doch erkennen, dass Skyrim keine Zukunft unter den Sturmmänteln hat.

Es ist als sei diese Stadt aus verlorenen Träumen errichtet. Kaum eine Seele die nicht blindem Hass folgt, oder jede Illusion eines guten Lebens verloren hat. Ich traf einen Veteranen aus dem großen Krieg, der mir berichtete, dass Ulfric Marodeuren freie Hand ließe, solange sie keine Nord ausraubten. In den Straßen geht das Wort von zahlrechen Morden an Frauen, doch bisher wollte niemand mir dazu genaueres sagen und ein Dunmer-Händler bat mich, in das Haus einer Nord einzusteigen um deren Ring dort zu verstecken, damit sie nicht glaube, der Elf hätte ihn gestohlen, wenn er ihn ihr zurück gibt.
Was für eine verdrehte Welt, in der sich ehrliche Menschen ihrer Ehrlichkeit wegen fürchten.

Ich werde ein paar Tage bleiben, vielleicht kann ich den Schmerz der Vergessenen lindern.


Eintrag 34

Tag 9 des Herzfeuers, Nachmittag

Die Kälte umschließt die Stadt mit einem überwältigenden Griff. Ich habe das Gefühl, dass es in den Straßen kälter ist, als im offenen Land um sie herum. Heute Morgen brachen wir zum Lager der Banditen auf, von denen mir berichtet wurde. Zudem habe ich einen lokalen Söldner als Führer engagiert, um zu vermeiden, dass wir uns in einem der hiesigen Schneestürme verirren.

Die Banditen selbst waren keine Herausforderung, die nicht auch eine Hand voll Wachen hätte erleidgen können. Allerdings fand ich bei ihrem Lager keinen Hinweis auf mehr als eine Duldung durch Ulfric. Desweiteren fand sich in der Höhle, die den Unterschlupf beherbergte ein Mammutstoßzahn. Ich erinnerte mich, von Ysolda einmal um einen solchen gebeten worden zu sein, und nahm ihn mit. Ein Lächeln und ein bisschen Dankbarkeit ihrerseits ist es mir sicher nicht wert, mich mit Riesen und ihren Mammuts anzulegen, aber etwas aufheben und herum tragen, dafür reicht es dann doch.

Nach unserer Rückkehr in die Stadt, hieß ich meine Begleiter im Gasthaus zu verweilen und kümmerte mich um das Problem mit dem Ring. Ich bekomme langsam etwas Übung im öffnen von Schlössern, dennoch bin ich froh, dass mich in der Zeit die ich daran herum probierte niemand erwischte. Mein Auftraggeber zeigte sich mit einem Beutel voller Septime erkenntnlich, die ich lieber nicht angenommen hätte - es handelte sich dabei seinen Worten nach um den vollständigen Gewinn seiner letzten Lieferung - doch meiner Erfahrung nach sind Dunmer schnell pikiert, wenn man ihren Dank ausschlägt und ich kann das Geld schließlich auch gut gebrauchen.

Mein weiterer Weg führte mich an die Docks der Stadt, die ich bisher nicht hatte besuchen können. Die Argonier die dort lebten fristeten ihr Dasein als Sklaven ohne Ketten, gefangen und ausgebeutet allein durch den Druck zu überleben. Es gelang mir jedoch, den guten Eindruck den ich am gestrigen Abend beim Herren des Hauses Shatter-Shield hinterlies dazu zu nutzen, den Argoniern eine angemessene Bezahlung zu verschaffen.

Ohne neues hingegen blieb die Suche nach dem Frauenmörder. Obgleich alle davon reden, scheint niemand genug zu wissen, um mich auf die richtige oder auch nur irgendeine Spur zu bringen. Auch waren weder Jarl Ulfric noch sein Hofmagier willens, meine Fragen zu diesen Vorfällen zu beantworten.

Nachtrag:

Ich folgte den Gerüchten um einen Jungen der die dunkle Bruderschaft beschwor, in der Hoffnung mehr über diese Meuchler heruas zu finden. Was ich fand war ein Kind, dass wie wahnsinnig auf ein Skelett einstach und dabei die Mutter der Nacht beschwor. Der Junge schien mich für einen der Meuchler zu haben und verlangte von mir, eine Frau im Wiasenhaus von RIften zu ermorden.
Ich denke nicht, dass ich das tun werde, aber das schien er nicht höen zu wollen, stattdessen bestand er darauf, dass die Frau schrecklich sei und sterben müsse. Einmal mehr entsetzt mich der Hass der diese Stadt bewohnt.


Eintrag 35

Tag 9 des Herzfeuers, später Abend

Der Meuchler von Windhelm hat sich während meiner Anwesenheit dort keine Blöße gegeben, doch es gibt noch andere Dinge zu tun, die nun meine Aufmerksamkeit erfordern. Wenn ich eine Chance haben will, nicht nur zu überleben, sondern etwas zu bewirken, dann muss ich meine Ausbildung bei den Graubärten beenden und ihrem Anführer gegenüber treten.
Agneir nannte ihren Meister Paarthunax. Vielleicht ist es nur ein Titel, aber wenn mich die Erinnerungen der Drachen nicht trügen, dann ist er nicht nur einer von ihnen, sondern auch einer ihrer Helden - oder war es, bis er den menschen aus Mitleid eine Stimme gab. Möglicherweise kann er mir helfen einen Weg zu finden, den die Völker des Kaiserreiches und die Drachen gemeinsam gehen können.

Trotz fortgeschrittener Stunde und kalten Winden werden wir noch heute aufbrechen und über Whiterun nach Ivarstead reiten. Der Weg ist länger, aber laut dem Karrenfahrer auch sicherer und besser befestigt.


Eintrag 36

Ich weiß nicht welche Stunde oder welcher Tag ist. Wenige Wegminuten von der Stelle entfernt, an der die Straße nach Dawn Star abzweigt gerieten wir in einen Blizzard. Wir suchten Schutz unter einigen Bäumen in der Nähe, errichteten das Zelt und rollten die Betten aus, doch das Schicksal hatte offenbar andere Pläne.
Durch das blendende weiß des Schnees brach der Schrei eines Drachen, der sich in den wirbelnden Flocken ungehindert bewegte, als wäre es die klarste Abendluft. Sein Feuer versengte das Lager und trieb uns auseinander. Ich versuchte mich zu verteigigen, meinen Begleitern Zeit zu verschaffen, doch das Ungetümt tauchte aus dem Schnee auf und verschwand wieder darin, als wäre es sein Mantel der Unsichtbarkeit.

Ich begann zu rennen, durch den Schnee ins endlose weiß, ohne jeden Sinn für Richtung und Zeit, bis ich schließlich ins Leere trat und von dem Fels stürzte, der mich getragen hatte. Wütend biss das Wasser darunter in meine klammen Glieder und auch wenn es mir gelang mich heraus zu ziehen, merke ich, wie die Kälte immer tiefer in meinen Körper kriecht
Ich hüllte mich in meine Flammen um mich zu wärmen, doch meine Kraft schwindet und ich ahne, dass sie mich verzehren werden, wenn ich versuche mich durch sie weiter vor dem Kältetod zu bewahren.

Ich fürchte, ich werde nicht derjenige sein, der Drachen und Menschen vereint. Ich fürchte, das nächste Drachenblut wird mein Grab besuchen müssen, um das Horn des Windrufers zu finden nd ich fürchte, dieses Tagebuch wird das einzige sein, dass sich in einigen Jahren noch an mich erinnert.

Mir ist kalt. Ich will schlafen. Du, der du dies Büchlein findest: Unterschätze niemals die Kälte der Nacht und die Drachen, die in ihr lauern.
 
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Ui toll, das macht richtig Spaß zu lesen. Finde die DID-Version toll und sehr spannend. Ich denke, dass werde ich am Wochenende auch mal ausprobieren.
 
Dein "Reisetagebuch" liest sich sehr flüssig. Ich warte jeden Tag gespannt darauf, wie du deine Reise fortsetzt. Ich bin begeistert von deinem Schreibstil :)
Mach ruhig weiter so, ich liebe es.
 
Freut mich, wenn es gefällt.

Es gab ein paar Tage keine Updates, aber keine Sorge, der Charakter lebt noch (und ich offensichtlich auch) und es wird noch heute Abend, spätestens morgen, neue Einträge geben.

Leider habe ich erfahren, dass Phenderix sich aus dem Modding gänzlich zurück gezogen haben soll. Ich hoffe dies bestätigt sich nicht, da damit Updates für PUMS entfallen würden und auch sein jüngstes Projekt Phenderix Magic Final Evolution für immer auf Eis läge. Un abhängig davon habe ich die wenige Zeit die mir die letzten Tage (ich hasse Weihnachten) zum Spielen blieb mit dem Testen einiger Mods verbracht. Wie sich herausstellt ist PUMS leider nicht mit Magic Duel kompatibel (es gibt zwar keine komplikationen, aber PUMS-Spells können keine Duelle auslösen).

In den nächsten Minuten werde ich als kleinen Ausgleich für die fehlenden Updates endlich eine komplette Modliste zusammen stellen.
 
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Reaktionen: ElCommodore
Danke.

Ich überlege gerade, ob ich zu Gunsten der Übersichtlichkeit einen neuen Post für weitere Chapter setzen sollte und diesen im aktuellen Story-Post verlinke, oder ob ich weiter den aktuellen Post editiere. Da es vom Aufwand her relativ egal ist, werde ich mich damit nach euren Vorlieben richten.

Wollt ihr also:

a. einen Post mit allen Einträgen
b. 10 Einträge pro Post
c. 20 Einträge pro Post

Wenn ich rauskriege wie werde ich eine echte Umfrage an den ersten Post basteln.

Edit: Done.
 
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Die PDF ließe sich dann auch ausdrucken(natürlich nur für den Eigenbedarf;)) da man es auf Papier leichter lesen kann; pc-lesen is anstrengend...