Häufig, wenn ich anfange etwas schwermütig zu werden, und anfange sehr viel nachzudenken, dann fange ich an kleine Kurzgeschichten zu schreiben. Die Kurzgeschichten werden meist recht düster, aber sie helfen mir im gewissen Maße und geben mir Kraft. Nun möchte ich meine Geschichten hier mal der breiteren Öffentlichkeit und der Kritik preisgeben! Bin gespannt auf eure Meinungen (und Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen^^).
Diesen Thread werde ich in unregelmäßigen Abständen aktualisieren! (Je nach dem wie ich mich fühle, und was für Geschichten dabei herraus kommen ). So und nun viel Spaß beim Lesen der Kurzgeschichten:
Vampir
Unsterblichkeit
Geist
Abschied (ist ein Bild, da es mir bei dieser Geschichte auf das Gesamtbild ankam!)
Warten
Diesen Thread werde ich in unregelmäßigen Abständen aktualisieren! (Je nach dem wie ich mich fühle, und was für Geschichten dabei herraus kommen ). So und nun viel Spaß beim Lesen der Kurzgeschichten:
Vampir
Mit blutigen Händen schaute ich auf die Leiche vor mir. Nun, da es vorbei war, wurde mir in vollen Zügen bewusst, was ich getan hatte. Ich hatte ein ganzes Leben mit meiner Tat ausgelöscht. In ein paar Sekunden starb nicht nur ein Mensch. Mit ihm starb ein Leben voller Gefühle und Erinnerungen. Keine Macht der Welt konnte sie zurückholen. Meine Hände, mein Gesicht. Überall war das Blut. Nur nicht mehr in dem leblosen Körper, der vor mir lag. Es war mal eine hübsche junge Frau gewesen, doch jetzt war es ein einziger Ausdruck des Schreckens. Die Haut war blasser als das weiß der Wolken. Ihr Lippen waren kaum von der haut zu unterscheiden und hatten eine groteske Form angenommen. Ihre weit aufgerissenen Augen zeugten von der Furcht die sie gehabt haben musste. Ihr Gesicht war eine einzige Maske unsäglichen Grauens. Ich versuchte ihre anklagenden Augen zu schließen. Ihre Haut fühlte sich an wie Pergament und meine Finger hinterließen blutige Streifen auf dem Gesicht. Ich hüllte mein Gesicht in die schützende Dunkelheit meiner Hände. Blut vermischte sich mit meinen Tränen und ein Geschmack von Eisen und Salz sammelte sich auf meiner Zunge. Angewidert spuckte ich das dunkelrote Gemisch neben mich. Dennoch spürte ich wie mein Körper nach dem rotem Saft lechzte, dem Lebenssaft. Ich musste hier weg, das war mir klar. Selbst meine unmenschlichen Kräfte konnten mich nicht vor allem retten. Es gibt wenige Dinge die mich zu töten vermochten, doch diese waren effektiv. Ich hörte Stimmen und mein animalischer Drang diese Greueltat fortzuführen wurden von der menschlichen Angst in mir verdrängt. Kaum das ich den Schatten verschwunden, durchschnitt ein greller Schrei die sonst so sanfte Stille der Nacht. Ich lief raus in den Wald, fernab von der Stadt. Hier war die Stille erdrückend. Kein Wind ging und kein Vogel zwitscherte. Es war eine Grabesstille. Eine Stille wie sie mir verwehrt blieb. Müde vom Leben, unfähig den letzten Schlaf zu begehen, war ich dazu verdammt rastlos durch die Welt zu ziehen und mich an unschuldigen Menschen zu sättigen. Ich habe es versucht. Ich habe mich meinem Drang widersetzt. Was folgte waren Schmerzen. Schmerzen wie sie ein Mensch nicht kennt. Schmerzen die nie endeten und mir dennoch nicht die Gnade des Todes zu Teil werden ließen. Seit dem ist es meine menschliche Angst die sich dagegen sträubt mich anderen Mitteln auszusetzen, welche mich umbringen könnten. Statt dessen streife ich weiter mordend durch das Land. Andere meiner Art haben sich ihrem animalischen Drang hingegeben. Ihr letztes Rest an Menschlichkeit verleumdet. Von einem eben solchen Untier wurde ich geschaffen. Ich sollte ihm ein Gefährte sein. Ein Gefährte für eine Ewigkeit. Doch nichts währt ewig. Ich verließ ihn, um mich dem natürlichem Lauf des Lebens wieder hinzugeben. Um zu sterben. So kam es, das ich meinem Durst nach Blut wiedersagte. Doch ich musste mir eingestehen, dass das nicht der Weg war. So hatte ich einen neuen Begleiter für die Ewigkeit. Die Einsamkeit. Kein Tier oder Mensch hält es in meiner Anwesenheit lange aus. Erst spüren sie wie es kalt wird, dann spüren sie Angst, dann spüren sie den Tod. Ich war verdammt. Viele meiner Art sagen ihre Fähigkeiten seien ein Segen. Doch der Segen in den Augen des einen ist der Fluch in den Augen des anderen. Kein Lebewesen sollten derart gepeinigt sein wie wir. Doch sind wir keine Lebewesen.
Ich spürte wie es warm wurde. Die Sonne ging bald auf. Die Sonne, welche ich früher brauchte zum Leben, brachte mir nun den Tod. Einst konnte ich mir nichts schöneres als einen Sonnenaufgang vorstellen. Nun ist es ein Anblick den ich mit unendlichen Schmerzen bezahlen muss. Ich war ein Wesen der Nacht geworden. Die ewige Dunkelheit wurde mir nicht zu Teil, dennoch war ich unfähig die Helligkeit der Welt zu sehen. Meine Haut fühlte sich an, als läge sie im Feuer. Die Sonne hatte fast den Horizont erreicht. Ich eilte zu einer Lichtung. Ich schaute nach Osten und sah gerade wie die Sonne sich unter dem Horizont hervor traute. Ein Lichtschein traf mich mit unvorstellbaren Schmerzen die mich auf die Knie trieben. Meine Augen brannten dennoch zwang ich sie auf. Meine menschliche Angst schrie in mir auf. Sie wollte keine weiteren Schmerzen ertragen, und doch blieb ich stehen. Ich viel vorne über auf meine blutigen Handballen. Meine Haut auf den Händen pellte sich ab. Mein ganzer Körper war nun eingehüllt in stechenden Schmerzen welche mich peinigten und mich zum Aufgeben zwingen wollten. Doch ich war fest entschlossen dieses Unleben nicht länger weiter zu führen. Meiner Kehle entwich ein durch und durch unmenschlicher Schrei. Von meiner Haut war mittlerweile nichts mehr übrig. ich spürte wie sich das Fleisch von meinem Knochen löste bevor sich Dunkelheit um mich legte. Endlich. Der Fluch war von mir genommen. Nun wurde mir endlich die Gnade zu Teil, die ich mir so lange erhofft habe. Der lange Weg des Leidens endete nun in einem langem Weg der Qualen. Ich wusste wie mein Körper aussah und was von mir übrig bleiben würde. Dennoch hatte ich im Angesicht des Todes Angst hinzuschauen. Ich schaute in die Sonne, bis die Dunkelheit mich endgültig holte.
Ich spürte wie es warm wurde. Die Sonne ging bald auf. Die Sonne, welche ich früher brauchte zum Leben, brachte mir nun den Tod. Einst konnte ich mir nichts schöneres als einen Sonnenaufgang vorstellen. Nun ist es ein Anblick den ich mit unendlichen Schmerzen bezahlen muss. Ich war ein Wesen der Nacht geworden. Die ewige Dunkelheit wurde mir nicht zu Teil, dennoch war ich unfähig die Helligkeit der Welt zu sehen. Meine Haut fühlte sich an, als läge sie im Feuer. Die Sonne hatte fast den Horizont erreicht. Ich eilte zu einer Lichtung. Ich schaute nach Osten und sah gerade wie die Sonne sich unter dem Horizont hervor traute. Ein Lichtschein traf mich mit unvorstellbaren Schmerzen die mich auf die Knie trieben. Meine Augen brannten dennoch zwang ich sie auf. Meine menschliche Angst schrie in mir auf. Sie wollte keine weiteren Schmerzen ertragen, und doch blieb ich stehen. Ich viel vorne über auf meine blutigen Handballen. Meine Haut auf den Händen pellte sich ab. Mein ganzer Körper war nun eingehüllt in stechenden Schmerzen welche mich peinigten und mich zum Aufgeben zwingen wollten. Doch ich war fest entschlossen dieses Unleben nicht länger weiter zu führen. Meiner Kehle entwich ein durch und durch unmenschlicher Schrei. Von meiner Haut war mittlerweile nichts mehr übrig. ich spürte wie sich das Fleisch von meinem Knochen löste bevor sich Dunkelheit um mich legte. Endlich. Der Fluch war von mir genommen. Nun wurde mir endlich die Gnade zu Teil, die ich mir so lange erhofft habe. Der lange Weg des Leidens endete nun in einem langem Weg der Qualen. Ich wusste wie mein Körper aussah und was von mir übrig bleiben würde. Dennoch hatte ich im Angesicht des Todes Angst hinzuschauen. Ich schaute in die Sonne, bis die Dunkelheit mich endgültig holte.
Unsterblichkeit
Ein unmenschlicher Schrei riss mich aus dem Schlaf. Es war mitten in der Nacht. Keine Wolken verdeckten die Sterne. Der Vollmond schien sein mattes Licht durch das Fenster hinein. Ich stand auf und ging zur Tür hinaus und links die Straße hinab. Nie würde ich diesen Weg vergessen. Nie würde ich jene grauenvolle Nacht vergessen. Damals waren wir auf dem Weg nach Hause gewesen. Noch ein Tag trennte uns vom feierlichen Einzug in unsere Heimatstadt. Wir suchten eine Bleibe für die Nacht, die noch vor uns lag. Da kam uns das Dorf grade gelegen, dem wir uns näherten. Niemand ahnte damals, was uns bevorstand. Nur die Pferde schienen was zu ahnen, denn sie scheuten je näher wir dem Dorf kamen. Hätten wir doch nur auf unsere klugen Tiere gehört. Sie wussten es. Aber wir ignorierten sie und ritten weiter. Uns wunderte, dass keine Geräusche zu uns hinauf drangen, aber wir schoben es auf den Wind, der uns in den Rücken blies und die Geräusche wohl in die entgegengesetzte Richtung blies. Was waren wir doch naiv. Und so ritten wir weiter auf unser Verderben zu. Vor den Toren hielten wir an. Da ich der General war, stieg ich ab und ging zum Tor. Doch hier war keiner. Fragend rief ich in das Dorf hinein, doch nur der Schall meiner Stimme antwortete mir. Ich ging zurück und ordnete an, das wir das Lager vor den Toren aufschlagen werden. Ich wollte mir das ganze mit einigen meiner Leute anschauen. Ich erwählte zehn meiner besten Krieger und nahm sie mit in meinen Untergang. Zusammen gingen wir wachsam durch das Tor. Das Dorf dahinter sah genauso aus wie das Tor. Einsam und verlassen. Bei genauerem Hinschauen, sah man, dass die Dächer Löcher hatten und die Wände dreckig waren. Der Weg war verwachsen und musste schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden sein, so dachten wir zumindest. Nun weiß ich das es Jahrhunderte waren. Vorsichtig gingen wir weiter. Immer weiter in das Verderben. Es war unnatürlich still. Selbst die Tiere waren intelligenter als wir, und hielten sich vom Dorf fern. Und dennoch gingen wir weiter. Ich ließ drei Leute als Wache vor der Tür stehen und ging in ein Haus, um es näher zu untersuchen. Die Tür lag vor mir auf dem Boden, als ich vor dem Eingang stand. Ich trat in den großen Raum dahinter. Die Stille drückte auf meinen Ohren und die Fußtritte meiner todgeweihten Männer taten fast schon in den Ohren weh. Staub lag fingerdick auf dem Boden und den Schränken. Unter Quietschen öffnete ich einen Schrank, der doch nur leer war. In dem Raum sah ich nichts außer einigen leeren Schränken, einem umgekipptem Tisch, Pergamenten auf dem Boden und einem Bett in der Ecke. Das Bett jedoch schien nicht so leer zu sein, wie der Rest des Raumes. Es lag eine Person darauf. Fast schon erleichtert musste ich aufpassen, das ich nicht zu der Person hin lief. Meine Männer beobachteten mich. Und doch hätten sie nichts tun können. Die Person die ich fand, lag auf dem Bauch. Sie war in abgerissene Kleider gehüllt. Ich packte sie bei der Schulter und drehte sie herum. Entsetzt von dem Anblick der sich mir bot schrak ich zurück. Die Person die ich umgedreht hatte war tot. Die Haut war weiß und hatte schon Löcher, die Einblick in das verwesende Innere gab. In der Höhe der Brust war ein großes Loch im Hemd und in der Haut, sodass man die Rippenknochen sehen konnte. Geschockt taumelte ich zurück und wurde von einem meiner Männer aufgefangen. Vielleicht wäre da noch Zeit gewesen zu reagieren. Vielleicht hätten wir uns noch retten können. Doch wir taten es nicht. Wir schauten uns die Leiche an, und fragten uns, was wohl ihr Tod war. Wir trauten uns nicht laut zu sprechen, denn der Schreck steckte uns noch in den Gliedern und die Stille drückte auf die Ohren. Wir waren gerade auf dem Weg zum Ausgang, als ich einen letzten Blick zur Leiche zurückwarf. Die Hand der toten Person war vom Bett gerutscht. Verwundert blieb ich Narr stehen. Ich war mir sicher, das niemand nahe an der Leiche dran war, dafür war das Entsetzen zu groß gewesen. Und es gab auch keinen Wind in diesem stickigem, staubigem Raum. Gebannt ging ich näher zur die Leiche hin. Ich stand mittlerweile direkt neben dem Bett und starrte die Leiche an. Die Haut im Gesicht war zusammengezogen und an manchen Stellen gerissen, sodass man Knochen oder verwestes Fleisch sah. Ich fragte mich wie wohl die Augen aussehen mochten und starrte der Leiche gebannt auf die geschlossen Augenlieder. Mit einem Mal öffneten sich die Lieder und matte, weiße, seelenlose Augen blickten zurück. Der Mund des toten Körpers öffnete sich und ein schriller Schrei durchriss die Stille. Bewegungsunfähig starrte ich auf den Körper. Ruckartig erhob er sich und blickte mir in die Augen. Ein zweiter weitaus menschlicherer Schrei riss mich aus dem Entsetzen. Ich blickte zurück, und sah das einer meiner Männer zuckend auf dem Boden lag. Der Schrei ging in blutiges Gurgeln unter. Der Rest meiner Männer zog seine Waffen und auch ich tat es ihnen nach. Schnell blickte ich zurück auf das Bett. Der leblose Körper saß noch immer dort und lächelte mich an. Entsetzt stoß ich zu. Meine Klinge durchbohrte die Kreatur auf der Höhe des Herzens. Ich hätte es damals eigentlich wissen müssen. Oder wenigstens erahnen. Die Kreatur grinste mich weiterhin an. Sie zog das Schwert weiter zu sich heran, und trieb es in ihren Körper. Unfähig den Griff loszulassen, wurde ich von der immensen Kraft mitgezogen. Sie zog mich so nah zu sich heran, das ich ihren Atem hätte spüren können, wenn sie einen gehabt hätte. Mit der einen Hand hielt die Leiche das Schwert fest und die andere setzte sie an meine Brust. Ein eiskalter Schauer durchlief meinen Körper und ein Grauen übermannte mich. Mein Blick wurde trüb und ich merkte, wie das Leben aus meinem Körper wich. Alle Wärme war verschwunden und Hoffnung war nur noch eine Erinnerung. Das einzige Gefühl was ich hatte war unvorstellbare Angst. Dann wurde mein Blick schwarz und jegliches Gefühl verschwand. Ich fühlte weder Angst noch Glück. Auch spürte ich keine Kälte oder Wärme. Ich schwebte einfach nur im Raum und sah meinen leblosen Körper unter mir zusammensacken. Ebenso sah ich meine Freunde. Auch sie waren tot. Ihr Blut vermischte sich mit dem Staub und eine dunkelrote, fast schwarze Flüssigkeit floss aus dem Raum hinaus. Und dann fühlte ich unvorstellbaren Schmerz, als sei ein Blitz in mich gefahren. Es folgten Stunden der Dunkelheit. Als ich erwachte war ich wieder ich selbst. Und doch war ich nicht der gleiche. Ich hatte mich verändert. Ich hatte jegliches Gefühl für Schmerz und Wärme verloren. Und auch Liebe und Freude sind bloße Erinnerungen an ein besseres Leben. Leben. Ich bin gestorben und doch war ich nie tot. Ich bin wiedergekehrt und doch bin ich nicht wiedergeboren. Ich bin mein Tod. Ich bin das geworden, was mich ermordete. Und jetzt töte ich. Getrieben von dem Verlangen nach Erlösung stürze ich mich jeder Bedrohung entgegen, in der Hoffnung das ich wieder sterben werde und meine Seele endlich Frieden findet. Und so folge ich dem unmenschlichen Ruf aufs Neue, ohne Rast, gepeinigt von der Unsterblichkeit.
Geist
Ziellos durchstreife ich die Welt. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen treibe ich mit der Zeit.Glück, Freude, Schmerz, Wut. Alles leere Worte. Hülsen für kurzlebige Momente. Momente welche die Ewigkeit nicht zu überdauern vermögen. Erinnerungen. Doch auch Erinnerung gehen mit der Zeit. Nichts hält ewig. Nur das Vergessen. Der sanfte Mantel der alles irgendwann eindeckt und nie wieder herraus lässt. Ein unauffälliger Mantel, getragen von der Zeit. Das Feuer der Erinnerung gelöscht vom starren Eis des Vergessens. Eis, das alles und jeden irgendwann einfriert. Große Gebäude haben viel erlebt, und nur die Steine können sich daran erinnern, aus denen es erbaut ist. Doch Steine zerfallen zu Staub und Staub wird verweht. Ein Menschenleben, mag es noch so lang sein, ist es doch nur ein Atemzug vor der Ewigkeit, weggeblasen von der Zeit. Einst hatte ich ein Leben. Einst hatte ich Erinnerungen. Und einst hatte ich Gefühle. Doch nichts hält ewig. Und nun ziehe ich rastlos durch die Ewigkeit und sehe zu, wie sie alles verschlingt. Menschen werden geboren. Gebäude werden gebaut. Reiche werden geschaffen. Und doch sind sie alle dem Untergang geweiht. Und nach dem Untergang folgt das Vergessen. Die einzige Konstante die der Ewigkeit ihren Weg weist, die die Zeit führt.
Abschied (ist ein Bild, da es mir bei dieser Geschichte auf das Gesamtbild ankam!)
Warten
Nichts ist wie es scheint, solange man es nur lange genug betrachtet. Verbittert schaute ich aufs Meer hinaus. Alles was ich liebte, was mir nah stand hat es mir genommen. Und doch bringt es eine Faszination mit sich. Hypnotisierend brandeten die Wellen in gleichen Abständen an den Strand. Das graue Licht der dunklen Wolken wurde von Wasser reflektiert. Ein trübes Bild und dennoch anziehend. Was vom Meer verschlungen wird, bleibt auf ewig verschwunden. Eine Lektion die ich teuer erkaufen musste. Eine Lektion um die ich nicht gebeten hatte. Das ruhige Bild des eintönigen Grau fing an zu zittern und endblöste schwarze Flecken auf der glatten Oberfläche. Kleine Risse auf der Oberfläche die den endlosen Abgrund darstellten. Es regnete. Immer mehr Tropfen durchbrachen die Oberfläche, bis ein gleichbleibendes Rauschen ertönte, und ein dunkler Vorhang aus fallendem Wasser die Sicht erschwerte. Ein fernes Grollen kündete vom kommenden Unwetter. Helle Lichtblitze durchbrachen die Dunkelheit. Doch wie im wahren Leben verblassten sie schnell, und waren bald nicht mehr als eine bloße Erinnerung, derer zu fassen man nicht länger in der Lage war. Star war mein Blick weiterhin aufs Meer gerichtet. Ich blickte in die Ferne, die mir alles genommen hatte. Und die Ferne blickte zurück, direkt auf meine Seele. Auf ein krankes, gebrochenes Wesen, das jeglichen Gedanken an Freude vergessen hat. Nass lagen die Haare in meinem Gesicht. Die Kleidung klebte an meinem Körper. Kälte durchströmte mich. Von Außen und auch von Innen. Zitternd lauschte ich dem eintönigen Rauschen in dem eintönigen dunklen Grau. Ein Bild wie es ein Leben ohne Liebe nicht besser ausdrücken könnte. Das Licht was eine Sonne erahnen ließ, schwindete und nahm den letzten Funken Hoffnung mit sich mit. Seit drei Tagen wartete ich nun schon. Drei Tage die ihre Spuren hinterlassen hatten. Mit der Kraft des sinnlos Hoffenden wartete ich. Vergebens. Das Himmelsblitzen verschwamm vor meinen Augen. Nicht mehr fähig eigene Tränen zu weinen, ließ der Regen mir Wasser über mein Gesicht laufen, und gab mir das Gefühl von Trauer zurück. Ich schloß meine Augen und gab mich dem Dunkel hin. Als ich meine Augen öffnete, blendete mich das Licht. Hustend richtete ich mich auf, ich fühlte meine schwachen Glieder kaum noch. Mit müden Augen blickte ich auf den Horizont. Die Sonne ging auf. Leuchtend blau zeigte sich der Himmel über mir. Doch in meinem Herzen war er immer noch grau. Die Kleidung hing klamm an meinem Körper, dennoch konnte ich die Wärme der Sonne spüren, doch konnte sie die Kälte in mir nicht erwärmen. Dann sah ich, worauf ich so lange gewartet hatte. Ein Boot fuhr auf den Strand zu. Es war bereits sehr nah. Zitternd stand ich auf. Ich wollte nach dem Boot greifen, aber es war zu weit weg. Ich wollte nach dem Boot rufen, doch meine Stimme versagte mir ihren Dienst. Krächzend und mit ausgestrecktem Arm stand ich da. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Langsam, immer schneller lief ich auf das Wasser zu, doch meine Beine waren zu schwach. Ich stolperte und fiel in den Sand. Aus Angst, das Boot könne verschwinden hob ich schnell meine Augen und schaute wieder aufs Meer hinaus. Da stand sie, stolz mit erhobenem Kopf auf ihrem Boot. Das goldene Haar strahlend im Sonnenschein. Unfähig erneut aufzustehen blieb ich auf dem naßem Sand liegen, den Arm weiterhin ihr entgegengesreckt. Mit einem Mal kamen die Gefühle zurück. Mein Inneres explodierte. Warme Tränen liefen mir über über das Gesicht und tropften auf den Sand. Sie sprang von ihrem Boot ins Wasser und lief auf mich zu. sie drehte mich auf den Rücken und kniete neben mir nieder. Gegen den hellen Himmel wirkte sie wie ein Engel auf mich. Sie weinte und ihre Tränen benetzten mein Gesicht und vermischten sich mit meinen eigenen Tränen. Heilende Tränen. Sie weckten in mir ein Gefühl was ich seit 3 Tagen nicht gefühlt hatte. Liebe. Alles in mir brannte. Und ich fühlte Glück. Ich hob meinen Arm um ihr Gesicht zu berühren. Doch ein helles Licht blendete mich. Ein Licht dessen Herkunft ich nicht erahnen konnte. Das nächste was ich sah, ist wie mein lebloser Körper mir zu Füßen liegt. Meine Frau die kniend neben mir saß. Der Grund ihrer Tränen änderte sich, als sie meine leblosen Augen erblickte. Zu lange hatte ich gewartet und nichts anderes getan. Zu spät hatte das Warten ein Ende. Und jetzt warte ich wieder. Endlos in der Ewigkeit. Gebrochen durch das Bild meiner trauernden Frau. Der Leid ich zu verantwortenden habe. Meine Trauer nun auf sie übertragen. Unfähig meiner Trauer zu entfliehen warte ich. Ein Warten auf die Ewigkeit. Ich werde weiter auf sie warten und eines fernen Tages, am Ende der Ewigkeit, wird sie mich gefunden haben. Ich warte mit der Kraft des sinnlos Hoffenden.
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