Eine ähnlich unterhaltung hatte ich mal mit einem meiner Lehrer. Hintergrund war das wir in einer Gruppe auf dem Schulhof standen und er so dabei. Dann kamen wir auch jmden der irgendwas komisches Gemacht hat. Der Lehrer (so 25 Jahre, Links, von 68ern erzogen) verzog das Gesicht und fand das halt auch komisch. Mir war es ziemlich egal was der gemacht hatte und sagte deswegen "Suum Cuique" - Jedem das Seine - soll er doch machen was er will solange er mich nicht bei meinen Handlungen stört.
Mein Lehrer meinte darauf sinngemähß "Och nein das kann man doch nicht /das darf man doch nicht sagen, es stand ja über einem KZ"
Ich dann nur so :blink:...
Warum das denn. Nun darf ich das NIE wieder sagen weils mal über einem KZ stand ? Ich soll es aus meienm Wort- und Wissensschatz streichen ? Was hab ich davon ?
Ich denke mal das einige doch den hintergrund diese Ausspruches kenne, doch ich will es dennoch hier ausführen.
Der Ausspruch kommt von König Friedrich II., der Große. Dieser war wohl für seine Zeit einer der Tolerantesten. Er war Religionskritisch, Prakmatisch, wohl auch Preußsich aber dennoch Philosophisch und Kultur bedacht. Der Ausspruch von ihm woraum "Jedem das Seine" basiert ist wohl:
Die Religionen müssen alle toleriert werden und der Fiskus muss nur das Auge darauf haben, dass keine der anderen Abbruch tue, denn hier muss ein jeder nach seiner Façon selig werden
Er prägte auch noch weitere Zitate:
Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, die sie ausüben, ehrliche Leute sind; und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land bevölkern, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen.
Es heißt, dass wir Könige Gottes Ebenbilder auf Erden sind. Ich habe mich daraufhin im Spiegel betrachtet. Sehr schmeichelhaft für den lieben Gott ist das nicht.
Man kann somit sagen das er kein "Typischer" König war. Man hat ja manchmal dieses Steriotypische Bild eines Tyrannischen Willkürherrschers vor Augen. Das kann ich als Geschichts Freak nicht so unterzeichenen. Die Preußischen Könige (sowie später der
erste Deutsche Kaiser) waren immer mit einer gewissen Milde und Toleranz versehen.
Alleine schon seine Auffassung einer Statsführung ist wegweisend für spätere System und man kann diesen Satz auch für demokratische System benutzen:
Der Herrscher ist nicht zu seinem hohen Rang erhoben, man hat ihm nicht die höchste Macht anvertraut, damit er in Verweichlichung dahinlebe, sich vom Mark des Volkes mäste und glücklich sei, während alles darbt. Der Herrscher ist der erste Diener des Staates.
So da wir nun die Person näher kennen gelernt haben frage ich erneut: Was haben wir davon wenn wir es vergessen, oder die ganze zeit mit einem schlechten Gewissen durch die Gegend rennen ?
Wenn wir nun diesen Ausspruch nicht mehr benutzen dürfen, "nur" weil die NAZIS dies für ihre zwecke
missbraucht haben (das mein ich auch wörtlich), sollten wir dann nicht auch aufhöhren in der Schule Goethe zu lesen, sollten wir nicht aufhöhren Wagner zu höhren und müssten dann nicht auch aufhöhren Bilder von Kaspar David Friedrich anzuschauen ?
Dann müsste man das auch noch weiter treiben. Hey, ich hab mal gehört wie ein Nazi das Wort "Mutter" gesagt hat... darf ich es nun noch Benutzen ? Spätestens hier sollte man merken das es Idiotisch wird. Ich frage aber nochmal: WAs haben wir davon ?
Als erstes würden wir vergessen. Wir vergessen eine Zeit wo halt mal nicht nur Schwachmaten und Größenwahnnsinige die Geschicke Deutschlands lenken. Und wir leisten den Leuten vorschub die meine das sich die gesamte Deutsche Geschichte nur zwischen 1933 und 1945 abgespielt hat. Macht das Sinn ? Wollen wir das ? Versteht mich nicht falsch. Der Holocaust war eine schlimme sache die ein jedem in Erinerung bleiben sollte, doch sollte dies auf kosten von Positiv bespielen der Deutschen Geschichte geschehen, wo man sowieso nur sehr wenige mitbekommt, wenn man nicht selber mal sucht (wer bei dem Ausspruch "Wir sind das Volk!" nicht zumindest ein positiv/komisches Gefühl in der Magengegend hat, dem kann ich auch nicht mehr helfen.)
Jedem das Seine, war gedacht als: Es soll und kann jeder machen was er möchte, soll er Christ sein, Lutheranisch wie Katholisch, ist mir egal, aber bitte streitet doch nicht. Es heist nicht: Jeder bekommt das was er Verdient. Dies ist wohl die Pervertierte Version der Nazis. Und wer diese als Hauptbedeutung diese Zitates ansieht, sollte nochmal
selbst darüber nachdenken, nun da er auch Fakten drumherum kennt.