Mag sein, dass gerade durch das umfangreiche und zeitlich sehr intensive Baumenü der Wiederspielwert von FO4 sinkt, aber bei mir war es bislang immer so, dass mich von Zeit zu Zeit einfach der Drang überkam, "mal eine Prise Fallout zu spielen", allein aufgrund der Thematik und Atmosphäre. Bislang mussten immer FO3 und/oder FO:NV dafür herhalten, mal gucken, ob das in Zukunft FO4 sein wird. Aufgrund vieler (aus meiner Sicht) Verbesserungen bzw. Änderungen wird es das aber wohl werden.
Wenn ich denn schon bei dem Thema "Verbesserungen/Änderungen" bin: Für mich persönlich sind es folgende Punkte:
1. Die Vertonung der Char-Stimme.
2. Die Animation und die tollen Details der Powerrüstungen (ich liebe Powerrüstungen!
).
3. Rüstungen und Waffen müssen nicht mehr ständig repariert werden (zwar unlogischer als in den Vorgängern, aber dafür enorm erleichternd).
4. Die Erweiterung der Monsterwelt, auch durch Aufsplittung bekannter Viecher in verschiedene Unterarten, dazu neue erschreckende Verhaltensweisen (Maulwurfsratten schießen plötzlich aus dem Boden oder ein Supermutant kommt mit einer tickenden Atombombe angerannt!).
5. Eine riesige Crafting-Abteilung, insbesondere das Modifizieren von Rüstungen und Waffen bis hin zur schieren Unübersichtlichkeit!
Was ich allerdings gerne beim Rüstungscrafting hätte, wäre (ähnlich wie bei den Powerrüstungen) die Möglichkeit, die Klamotten individuell einzufärben bzw. zu gestalten. Auch bei Waffen könnte ich mir gut vorstellen, wie es wäre, dem Ergebnis mal eine schöne Lackierung zu verpassen.
6. Die Fülle an verschiedensten Orten auf der Karte.
7. Das Baumenü!
Das sind für mich die wesentlichen Punkte, die FO4 von seinen Vorgängern abhebt und es für mich wiederspielbar macht.
Wo gehobelt wird, fallen auch Späne, deswegen möchte ich Kritikpunkte nicht unter den Tisch kehren:
1. Die unglaublich blöde KI von NPC's und Begleitern. (Es ist schon ziemlich lachhaft, wenn ich im Schleichmodus um die Ecke biege und genau vor einem Raider hocke, der mich aber nicht sieht, weil meine Skills so hoch sind - was für ein Nonsens.
)
2. Das Fehlen von Fraktionsausrüstung, die den Spieler auch als solchen kennzeichnet, wodurch die Umwelt entsprechend ihrer Haltung der Gruppierung gegenüber dann auch reagiert. Dies wäre für mich in Anbetracht so vieler rivalisierender Fraktionen noch das Tüpfelchen auf dem i.
Man könnte jetzt sagen: "Hey, warum sollen die Gunner friedlich auf dich reagieren, nur weil du eine ihrer Rüstungen trägst? Die kennen dich doch trotzdem nicht!" Richtig, man hat die Rüstung eh einem getöteten Gunner abgenommen, was einen noch lange nicht zu einem der ihren macht. Aber: Wo liegt dann der Sinn darin, überhaupt eine Gunnerrüstung zu tragen?
Es ist auch komisch, dass ich mit SB-Ausrüstung in den Railroad-Unterschlupf stapfen kann, ohne dass es jemanden stört. Klar: Das Tragen der Klamotten bedeutet nicht automatisch, dass man der Fraktion angehört (wie wir ja eben am Gunner-Beispiel gelernt haben), aber können die Railroader das wissen? Es würde ja genügen, wenn einer darauf hinweist und mir sagt, dass das Tragen von diesen Klamotten hier nicht erwünscht ist ("So kommst du hier nicht rein!" (erinnert mich an einen Türsteher-Proll
)).
3. Das Baumenü!
(Zumindest die Vanilla-Version mit zum Teil völlig irritierendem Clipping-Verhalten, das man nicht ausstellen kann.)
Mein Fazit: Ich werde sicherlich nach Beenden des Spieles den nächsten Durchgang starten - irgendwann, wenn es mich mal wieder überkommt, "eine Prise Fallout zu spielen".
Gruß
Elandra
