Elder Scrolls Midi Metal

Birkl

Fremdländer
Hi,

Ich bin Metal Bassist und Komponist und - vielleicht haben sich das manche schon gedacht - ein Fan, des Elder Scrolls Universums.
Nachdem ich entschlossen hab, mein Songwriting durch die bewährte Methode Fail-Fast zu verbessern, hab ich jetzt angefangen, in ein- oder zweiwöchiger Arbeit immer einen Song zu einem TES Lore Thema zu schreiben. Da ich den Prozess möglichst einfach und die aufgewandte Zeit möglichst kurz haben wollte, habe ich mich entschieden, die Dateien, so wie sie aus Guitar Pro kommen, zu veröffentlichen.
Bisher sind zwei Songs daraus hervorgegangen: Heart of Lorkhan und Dunmer I: Velothi Exodus.
Der zweite Song betrachtet die Auswanderung der Velothi von den Summerset Isles über Tamriel nach Resdayn/Morrowind. Ein zweiter Teil ist geplant, der sich mit der Zeit danach bis zur Schlacht am Roten Berg beschäftigt.
Natürlich werde ich auch alle weiteren Songs in diesem Thread verlinken.
Ich hoffe auf Feedback sowohl zur Musik, als auch zu den kurzen Lore-Fetzen unter den Videos.
Danke schon mal im Voraus und.... Enjoy!
 
Musikalisch kann ich dir leider nichts dazu sagen, weil ich davon nichts verstehe, aber die Idee ist doch gut, und deine Bildauswahl auch. Ich hätte es ohne die Zuschreibung, rein vom Sound her, der glaube ich keine bekannten Motive aufgreift (?) allerdings nicht mit TES verbunden. Es gibt aber die coole Idee, dass Jeremy Soules Maintheme (Nerevar Rising) den March of the Doom Drum darstellt: Lorkhan, was Untergangstrommel bedeutet, also sein schlagendes Herz (hier als kleine Skyrim-Mod). Passt auch gut zur Vorstellung der Musik von Aurbis. ;)

... als auch zu den kurzen Lore-Fetzen unter den Videos.

Die Texte sind aber gut, schön knapp zusammengefasst. Man kann noch viel ergänzen, aber es ist kein Vergleich mit so manchem Lore-Nonsense auf YT.

He tricked many of the other Gods into creating the world thus resulting them losing their immortality and becoming the beings that now inhabit Nirn.

Man könnte auch sagen, er hätte sie gezwungen, eingeschüchtert, überredet, überzeugt - was auch immer. Das ist in jeder "Herzgeschichte", jedem Schöpfungsmythos, etwas anders. "Lorkhan" hat eine neue Sprache gesprochen, doppelzüngig, und die auch noch einmal zu jedem anders. Dieser jetzt "verschwundene Gott", "Schwert von Padomay", "unbeständiger Mutant", ist eben der Trickser, Verkörperung von Ambivalenzen. Und zur Dämmerung gibt es weder absolute noch wahrscheinliche Antworten. Ob die Götter direkt zu den Wesen wurden, die jetzt Nirn bevölkern, wird etwas haarspalterisch, wenn man es auseinandernehmen möchte ... man würde sagen, dass die Sterblichen bereits ihre Schöpfungen (menschliche Legenden) oder Kinder (aldmerische Erzählungen) sind, schwächer, je weiter sie sich von der Götterzeit der Dämmerung entfernten. Die Acht wurden jedenfalls bei der Schöpfung fundamental geschwächt, "starben" oder fielen handlungsunfähig in Stasis und Koma, je nachdem, welche Metaphern die Sterblichen dafür verwenden (nicht zu vergessen, dass wir hier von Urkräften reden, von Ebenen und Planeten, nicht ein paar allzu menschlichen Olympiern). Sie stabilisierten die sterbliche Ebene, als freiwilliges Opfer oder in Lorkhans Falle gefangen, wurden, wieder metaphorisch, zu den Speichen des Aurbis-Rades. Die metaphysischen Ziele diverser Lehren, von Vehks Pseudognosis bis zu den Thalmor, bestehen dann häufig darin, diesen Prozess von Schöpfung als Schwächung bis in den Tod umkehren zu wollen und wieder zu transzendieren.

Back in the days when there were only few races of Mer like the Dwemer and the Aldmer more and more of the Elves started to worship Daedra instead of the Aedra like the Aldmer did.

Genau, die Chimer, die "Gewandelten" Veloths, und die Orsimer auf Malacaths Pfad - und das beides infolge von Boethiahs Verrat an Trinimac. Die Chimer machen sich selbst zu Waisen von ihren göttlichen Ahnen (so, wie die Aldmervölker eben alle glauben, von den Göttern abzustammen) und suchen sich neue, bessere Ahnen: das daedrische Tribunal aus Boethiah, Azura, Mephala. So ein religiöses Schisma gibt es übrigens auch bei den Altmern im Herzland, wenn auch nicht so folgenreich.

After travelling all across the mainland of Tamriel they finally setteled in a region called Resdayn in the northeast of the continent. The lands now known as Morrowind.

Resdayn(ia) wird es erst genannt, als Nerevar und Dumac den Ersten Rat gründen. Wie es die Dwemer, die als erste dort waren, genannt haben weiß ich nicht, aber für die Chimer ist es einfach Veloth/Velothi. Die nordischen Eroberer nennen es Dunmereth (Mereth heißt Elfenland. Es gibt auch hier vor dem Roten Berg und der Geschichte von Azuras "Dunkelelfenfluch" schon Gründe, von Dunmern zu sprechen). Als sich Chimer und Dwemer endlich verbünden, um den gemeinsamen Feind in einem schwachen Moment zu schlagen, wird es Resdayn. Die Lektionen verwenden das Wort für ein goldenes, paradiesisches Zeitalter, bevor die Torheit der Dwemer alle zunichte macht: "Resdaynia was no more", heißt es am Ende von Sermon 36. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Wort als Ideal gütiger und wohlmeinender Tempelherrschaft oder für das gelobte Land Veloths bei Indoril und Temepltreuen noch viel, viel länger im Gebrauch geblieben ist. Morrowind dagegen ist der moderne Name, den auch das Kaiserreich verwendet. RL ist der Name ein Relikt aus TES Arena, den die Entwickler damals von Shannaras Elfeninsel Morrowindl in ihre DnD-Kampagne "übernommen" haben. Aber man kann ihn inworld erklären wie man möchte. Mir gefällt die Idee, dass es einfach die Cyrodiilisierung des dunmerischen Mora Vvynsta oder Mora Vynth ist.
 
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Danke für die Infos. Das mit Resdayn werde ich auf jeden Fall anpassen. Was die Geschehnisse in der Zeit, nachdem die Velothi in Morrowind gesiedelt haben, angeht, dafür hab ich einem zweiten Song geplant und fast fertig.
Die kleinen Korrekturen zu Lorkhans Geschichte werde ich ebenfalls vornehmen.

Dass mein Musikgeschmack etwas speziell ist, stimmt. Zu Metal für viele und für Metalfans of zu sehr in Richtung Soundtrack.
Daran, dass es mehr nach TES klingt, arbeite ich vom Song zu Song. Aber wie schon im ersten Post erklärt, verwende ich nicht zu viel Zeit auf einen Song, um schneller an Feedback zu kommen.

Ins gesamt vielen Dank für das Feedback. Ich würde gern mehr bekommen. ;)
 
Ich verbinde die Musik nicht unbedingt mit Elder Scrolls. Liegt aber auch ein bischen an der Gewöhnung, da die Musik in den Spielen eher Orchestral war. Aber für mal so eben, recht ordentlich. Auch die Bilder, finde ich sehr gut, wo auch immer die alle herkommen.
 
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Ich verbinde die Musik nicht unbedingt mit Elder Scrolls. Liegt aber auch ein bischen an der Gewöhnung, da die Musik in den Spielen eher Orchestral war. Aber für mal so eben, recht ordentlich. Auch die Bilder, finde ich sehr gut, wo auch immer die alle herkommen.
Ja, ich versuche das Orchestrale langsam immer weiter in meinen Stil mit einfließen zu lassen. Das ist immer noch ein Lernprozess.
Auf jeden Fall schon mal Danke.
Und für die Bilder sollten die Quellen ganz unten in der Beschreibung stehen.
 
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Und für die Bilder sollten die Quellen ganz unten in der Beschreibung stehen.

Das alleine ist schon vorbildlich - sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht immer.

Kannst ja bei der Suche nach Artworks mal durch meine Deviant-Favoriten zu Morrowind-Artworks blättern: To the East, to Morrowind ...

Danke für die Infos. Das mit Resdayn werde ich auf jeden Fall anpassen. Was die Geschehnisse in der Zeit, nachdem die Velothi in Morrowind gesiedelt haben, angeht, dafür hab ich einem zweiten Song geplant und fast fertig.

Naja, bis auf das Detail mit Resdayn stimmte ja alles. Jeder erzählt "Lorkhans" Geschichte eben anders, ohne dass es eine Wahrheit jenseits von gemeinsamen Mustern und Mythenstrukturen gäbe. Die allerdings sind dann sehr wichtig.

Nachdem die Velothi im Osten gesiedelt haben - wie weit willst du da in der Geschichte gehen? Bis zur Vertreibung der Nord? Bis zum Krieg des Ersten Rates / Schlacht am Roten Berg?

Ja, ich versuche das Orchestrale langsam immer weiter in meinen Stil mit einfließen zu lassen. Das ist immer noch ein Lernprozess.

Bin gespannt, gutes Gelingen!
 
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Nachdem die Velothi im Osten gesiedelt haben - wie weit willst du da in der Geschichte gehen?
Ich werde nicht sehr ins Detail gehen. Bisher hab ich musikalisch nur die Eckpunkte abgearbeitet. Die anfänglichen Konflikte mit den Dwemern, über den Alianzschluss gegen die Nord bis zur Schlacht am Roten Berg. Azura's Fluch sollte dann eigentlich das Ende sein. Quasi um es an dem Punkt enden zu lassen, als sie die Dunmer sind, wie man sie kennt.
 
Es geht ja auch eher darum, die Stimmungen dieser Zeit aufzugreifen - und da bieten diese Jahre sehr viel. Das ist ein Großteil der hintergründigen Erzählung von Morrowind und wirklich facettenreich, starkes Thema. :)


Azuras Fluch ist auch so eine Sache - "Dunkelelfenfluch", nennen es westliche Gelehrte - und es kommt auch in einigen der Berichte zur Schlacht am Roten Berg vor. Morrowind kennt aber auch noch eine andere Tradition, die es nicht mit einem plötzlichen Fluch durch Azura erklärt, der ihre Haut verändert, sondern mit Boethiahs Einwirken seit dem Exodus bzw. Vivec, der seine Lehren wieder aufnimmt. Das muss der Azura-Geschichte vom Roten Berg nicht unbedingt widersprechen, aber hier sind die Stellen:

The Changed Ones: [Boethiah] demonstrated the right way to wear their skin.

Sermon Ten: Shift ye in your skin, I say to the Trinimac-eaters. Pitch your voices into the color of bruise.

Sermon Thirty-One: The Hortator said to his wife, 'Where is Vivec, my teacher? I love him still, though he grows cold. His lamentations, if I may call them that, have changed the skin of the whole country. He is hardly to be found anywhere in Veloth of late. The people grow dark because of it.'

Sermon Thirty-Two: 'Velothi, your skin has become the pregnant darkness. My brooding has brought this on. Remember that Boethiah asked you to become the color of bruise. How else to show yourselves people of the exodus into the vital: pain?'

The Anticipations: Boethiah ate Trinimac and voided him. The followers of Boethiah and Trinimac rubbed the soil of Trinimac upon themselves and changed their skins.

Approaching Vivec: These Altmer became the Chimer, or “the Changed Folk”. This was more than an ideological shift or political statement; the Chimer physically changed as well.

Weil der Rote Berg mit seiner Apotheose des neuen Tribunals für die Dunmer auch einen Abschluss von allem darstellt, das Veloth verheißen wurde, als Boethiah Trinimac verschlang, könnte man das sogar irgendwie zusammenlegen. Aber da ist eindeutig noch mehr, besonders in Vivecs doppeldeutiger Sprache. In den religiösen Texten haben schon die Chimer, durch ihren eigenen, freien Willen und nach Boethiahs Anleitung, ihre Haut verändert, sind auch ganz äußerlich zum Klischee dämonenanbetender Dunkelelfen geworden und haben das Böse, Gewalt ("color of bruise" - ich meine, siehe die Hauskulturen), Schmerz der Geburt (Sermon 32) bewusst angenommen - ganz im Gegensatz zu ihren Vettern in Alinor, die komplett davor zurückschrecken und einen anderen Weg suchen. Die goldene Erscheinung von Ayem und Vehk scheint mir daher die eigentliche Manipulation zu sein, während Azuras Fluch über das Tribunal eher in Nerevars prophezeiter Wiederkehr besteht ...

Aber stimmt trotzdem, erst ab dem Roten Berg sind sie Dunmer, wie man sie zu kennen glaubt. Das ist sozusagen die Geburtsstunde ihrer Kultur, des Tempels und der Drei, ganz egal, ob die Chimer nun erst hier oder nur bis hier ihre Haut verändert haben.
 
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Also, das Video kommt auf jeden Fall heute noch. Der Song ist vermutlich von der Stimmung her nicht perfekt... Ich hab mir ein Thema für die Dwemer ausgedacht, dass immer wieder kommt, wenn sie eine Rolle in der Geschichte spielen. Der Plan war, dass es sehr mechanisch klingt. Leider ist in dem Song jetzt das Orchester etwas zu kurz gekommen, weil ich mit der gleichen Besetzung wie in Dunmer I gearbeitet hab, aber zu dem Song erzähl ich mehr, wenn ich den Link poste.

Es ist schon klar, dass es um einiges komplizierter ist, gerade, weil es um die Geschichte einer der am besten ausgearbeiteten Rassen im Elder Scrolls Universum geht, aber der Einfachheit halber, werde ich vermutlich trotzdem Azura's Fluch schreiben. Auch die ganze Politik werde ich weit vereinfachen und vermutlich ein Video oder einen Artikel verlinken, der es genauer erklärt. Zum einen würde ich es vermutlich nicht 100% perfekt hinbekommen und zum anderen wäre die ganze Geschichte im Detail auch zu viel für jemanden, der zum ersten Mal davon hört.
Trotzdem finde ich es super, dass ich hier immer wieder Lore Lektionen bekomme. Ich bin selbst nicht so bewandert, aber bemühe mich, dass ich mehr darüber lerne und deswegen Danke, dass ich die Hilfe bekomme.
 
Dunmer II: Morrowind ist jetzt online.
Wie schon beschrieben ist der Song doch weniger orchestral als die anderen. Er ist ziemlich Metal geworden und obendrein noch relativ proggy. Das zum Allgemeinen.
Das erste Thema des Songs soll für die Dwemer stehen. Es sollte möglichst mechanisch klingen. Es steht aber auch für die grundlegenden Konflikte der beiden Völker. Darauf folgt ein ruhigerer Part. Man könnte ihn als die Unterdrückung der Chimer und Dwemer durch die Nord betrachten. So genau, hab ich es mir an der Stelle nicht überlegt.
Dieser wird abgelöst durch einen verspielten Rhythmus der schon fast in Richtung Djent geht, der zum Ausdruck bringen soll, wie sich die Mer gegen die Nord wehren, dadurch unterstützt, dass es über die gleiche Akkordfolge gespielt wird. Danach wird ein Riff aus Dunmer I aufgegriffen, das den metaphorischen Aufbruch simuliert, also den Bruch der Allianz mit den Dwemern woraufhin wieder Konflikte ausbrechen.
Diese münden wechsel aus 4/4 und 9/8 Takten, die für die chaotische Schlacht am Roten Berg stehen.
Zum Schluss kommt noch einmal das veränderte Anfangsthema, das schon in Dunmer I aufgetreten ist. Die erste Fassung, mit der D1 beginnt steht für die heimat, die die Velothi verließen. Die veränderte Version, die in der Mitte von D1 und am Ende von D2 auftritt symbolisiert sowohl die (verschwommene) Erinnerung an die alte Heimat, als auch den Beginn des Lebens in einer neuen.
 
Das gefällt mir bis jetzt am besten! Hat einige sehr schöne Stellen - dieses sowohl traurig-nachklingende wie aufbrechende Ende zum Beispiel, die Stelle hatte mir in D1 schon gut gefallen.

Voila! (für das Artwork) ;)
Ich denke mir, wie sich Remans Mananauten dieses Dwarven Metal aufdrehen, wenn sie über Masser fahren ...
 
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Das gefällt mir bis jetzt am besten!
Danke. Ist, glaub ich, bisher auch das, wo ich mir am meisten Zeit gelassen hab und das am ehesten eine "normale" Songstruktur hat. Der Lore Teil wirkt für mich leider etwas verstümmelt.

Hat einige sehr schöne Stellen - dieses sowohl traurig-nachklingende wie aufbrechende Ende zum Beispiel, die Stelle hatte mir in D1 schon gut gefallen.
Ich mach sowas gern und hoffe, dass es in Zukunft noch öfter in die Songs passt.

Gut geschrieben. Und die Bilder sind von der farblichen Zusammensetzung gut gelungen.
 
Bis zum nächsten Song wird es wohl noch etwas dauern. Ich bin zur Zeit etwas mit der Uni beschäftigt und hab auch noch keine konkrete Idee, was ich thematisieren will. Ich dachte vielleicht an einen daedrischen Prinzen, hab mir aber noch keinen ausgesucht.