Eigenes Werk Ein TES-Roadmovie

Ich schreibe eigentlich gerne Geschichten, doch wenn man weiß, dass sie eh keiner ließt, ist man nur halb so motiviert. Also hab ich mir gedacht, schreib ich mal etwas thematisch passendes und stelle es hier vor. Herausgekommen sind ein Prolog und zwei erste Kapitel einer Art schriftlichen "Roadmovies". Auf der Suche nach einem Schatz reisen zwei Personen durch Himmelsrand, doch hoffentlich zeigen die Andeutungen, dass dahinter wesentlich mehr steckt.;)
Die Geschichte ist in ihren Grundzügen inhaltlich schon fertig, muss als nur noch zu Papier gebracht werden.
Viel Spaß beim lesen. Kritik ist ausdrücklich erbeten.

Prolog
Einsamkeit

4Ä 175


Der Tag war grau und düster, der Himmel hatte sich zugezogen und die ganze Stadt war in diffuses Licht getaucht. Das Wetter war einer Hinrichtung genau angemessen. Die Stimmung war genauso gedrückt, weil jeder wusste, dass es nicht die letzte in der nächsten Zeit sein würde.
So gab es auch kein Gejohle, als ein alter Mann herbeigezehrt wurde, dem man die Strapazen seines Gefängnisaufenthaltes, denn er die letzten Tage wohl erleiden musste, ansehen konnte. Alle Schaulustigen fühlten mit ihm, der früher der Priester im Tempel gewesen war. Gerüchten zufolge soll er versucht haben, das dortige Talosbildnis vor der Zerstörung durch die Thalmor zu retten. Nun war die Nische im Tempel der nun nur noch acht Göttlichen leer.
Der Zug der Wächter mit dem Gefangenen nährte sich nun dem Richtblock. Alle waren gespannt auf die letzten Worte des Priesters, doch so weit ließen es die Wachen gar nicht erst kommen. Sie stießen ihn unsanft zu Boden, der Henker holte mit der Axt aus und schon war alles vorbei. Die Leiche blieb liegen.
Hätte man sie vergraben, wären manche Dinge sicherlich anders geschehen, aber da diese Ereignisse historisch nie wirklich von belang waren, sah niemand einen Grund,dies im Nachhinein zu beklagen. Die folgen für die beteiligten Personen waren dadurch aber nicht geringer...
Kapitel 1
4Ä 176

Die Taverne „Zum zwinkernden Skeever“ war die beste Herberge in Einsamkeit, was auch daran lag, dass es die einzige war. Calvor allerdings hätte sich momentan auch mit etwas schlechterem zufriedengegeben, hauptsache er hätte es bezahlen können. Er war aus Cyrodiil gekommen, weil er Gerüchte von einem großen Schatz in der nähe von Markarth gehört hatte. Ohnehin nicht mit Reichtum gesegnet, war er von Bruma aus durch die Berge losgezogen, in der Hoffnung, nun könnte ein besseres Leben beginnen. Diese hatte sich jedoch bald zerschlagen, als er während des Aufstands der Abgeschworenen als Kaiserlicher zum Verfolgten wurde.Sein letztes Geld war für eine Fluchtmöglichkeit nach Einsamkeit draufgegangen und nun saß er hier fest.
Tagsüber vegetierte er im „Zwinkernden Skeever“, darauf wartend sich irgendwo als Söldner Geld verdienen zu können, die Nacht musste er wohl oder übel im freien verbringen.


„Sie sehen aus, als könnten sie Kämpfen“
Eine stimme riss Calvor aus seinen Gedanken. Ein junger, vertrauenerweckender Nord stand neben ihm.
„Ja, natürlich. Ich habe es von Cyrodiil bis hierher ganz alleine geschafft“ Dass das natürlich eine lüge war, da er einen Großteil der Strecke mit Händlern zurückgelegt hatte, war im egal. Nur wer übertreibt, wird genommen, sagte sein Großvater immer „Ich bin bereit hart zu kämpfen, egal wofür - Ich meine inhaltliche, die Bezahlung sollte schon angemessen sein“
„Sind 1000 Septime angemessen?“
„Kommt natürlich darauf an wofür“.Calvor setzte ein geschäftsmäßiges Lächeln auf wie es nur ein Kaiserlicher kann.
„Nun, es könnte eine längere Reise werden. Aber an ihrem Ende wartet auch ein riesiger Schatz“
„Gut, abgemacht! Wann geht es los?“
Dass der Fremde nicht von Teilen gesprochen hatte, braucht, glaube ich, nicht angemerkt zu werden.


Schon bald waren sie auf dem Weg Richtung Süden, der Straße von Einsamkeit aus abwärts folgend.
„Genieß die Straße solange du noch eine unter den Füßen hast“, meinte der Fremde kameradschaftlich,„demnächst geht es querfeldein.“
„Das bin ich doch gewöhnt“, meinte Calvor in einer Selbstüberschätzung, der er sich selber bewusst war.
Doch zunächst blieben sie auf der Straße, bis sie spät abends schließlich Drachenbrügge erreichten.
Hier müssten sie, so der Fremde eine Person aufspüren, die wichtige Informationen über den Schatz besaß.

Immerhin sprach er von „wir“ dachte Calvor, als er Abends sein eigenes Zimmer in der Herberge bezog. Das war wohl ein gutes Zeichen. Aber insgesamt war er doch am zweifeln,ob er seine Entscheidung mitzugehen nicht nochmal überdenken sollte. Nein, besser nicht, sagte er sich. Dann will der Fremde sicherlich das Geld zurück. Und vielleicht auch noch das Geld für die Herberge, was er nicht besaß. Er ließ beruhigend seinen neuen Reichtum in seiner Tasche klimpern und träumte sich in eine Welt voller Luxus, die am Ende der Reise auf ihn wartete.
Er schlief ein.
Kapitel 2
Als er erwachte, schien die Sonne schon durch das kleine Fenster in sein Zimmer. Er musste erst nachdenken, bis ihm einfiel, wo er war. Er begann sich zu wundern, warum der Unbekannte ihn nicht geweckt hatte. War er ohne ihn gegangen? Er ertappte sich dabei, darüber erschrocken zu sein. Aber warum? Dann könnte er das Geld behalten ohne dafür etwas getan zu haben.Ernüchterung brachte ein Brief, der unter der Tür durchgeschoben war:

Ich bin unserem Informanten auf derSpur, komme heute Abend wieder. Genieß den Tag, morgen geht esweiter. Und komm nicht auf die Idee wegzulaufen, dann setzte ich dieDunkle Bruderschaft auf dich an...


Calvor sagte sich selbst, dass das wohl ein Scherz sei, wenn auch kein guter, und er jetzt einfach gehen könnte. Der Mann wusste ja nicht mal wie er hieß. Oder etwa doch? Er verließ sein Zimmer und der Wirt, ein stämmiger Mann, den man sich eher in einer Schmiede als einem Gasthaus vorstellt, kam auf ihn zu.
„Heißen sie Calvor? Ihr Begleiter hat ein Frühstück für sie bezahlt. Wollen sie es gleich haben?“
Der Fremde kannte also doch seinenNamen. Besser so, als wenn er tatsächlich Opfer eines Assassinengeworden wäre.
„Ja, gerne“ Immerhin würde es ihm nicht sonderlich schlecht gehen. Möglichst alles positiv sehen, dass hatte ihm schon sein Großvater gepredigt.
Calvor verbrachte also nun seinen Tag in dem kleinen Dorf, und versuchte sich irgendwie die Zeit zu vertreiben. Die Einwohner schienen jedoch Fremden gegenüber misstrauisch zu sein, was in diesen Zeit ja auch nicht falsch war. Er war einmal über die große Steinbrücke, die vom Kopf eines Drachen gekrönt war, gegangen und hatte die Sägemühle besucht und schon hatte er alles gesehen.


Ohne eine Idee, wie er den Rest des Tages verbringen sollte, ging er zurück in die Herberge. Dort kam direkt der Wirt auf ihn zu.
„Hier war gerade eine Truppe Thalmor. Sie suchten einen jungen Mann, den Sohn eines Priesters aus Einsamkeit. Habt ihr etwas mit ihm zu tun?“
Calvor war überrascht, dass der Mannso direkt war. „Und wenn es so wäre?“
„Dann würde ich euch raten, zu verschwinden“. Er griff in eine Tasche seiner Schürze und holte ein kleines hammerförmiges Amulett hervor. Ein Amulett Talos'. Ergrinste verschwörerisch. „Ich habe ihnen nichts gesagt. Allerdings meinten sie, sie würden wiederkommen, wenn sie in der Umgebung niemanden finden“
Eigentlich hätte Calvor sich nun freuen sollen, da der Fremde möglicherweise nie wiederkommen würde und er mit seinem Geld einfach verschwinden könnte. Doch nun regte sich in ihm ein gewisser Trotz, da er selbst auch ein Anhänger von Talos war, dem Gründer des Kaiserreichs in dem er lebte. Und so tat er etwas ziemlich unerwartetes, auch von ihm selbst.
Er bedankte sich bei dem Wirt und rannte nach draußen. Dort fragte er einen Bauern, ob er jemanden vorbeilaufen gesehen habe.
„Nen jungen Nord, da is er in'n Wald“. Der Bauer wies auf einen Trampelpfad, der ins Dickicht der Nadelbäume führt. Einige Äste waren abgeknickt und man konnte die Abdrücke von schweren Stiefeln sehen.
„Ich würd aber nich hinterhergehn. Da war'n auch Krieger, die ham grad dasselbe gefragt und sind hinterher“
„Danke“. Calvor drückte ihm ein Goldstück in die Hand und verschwand im Wald.
Seltsam, dachte der Bauer. Das war bereits der dritte, der nach jemandem gefragt hatte, der im Wald verschwunden war. Er holte zwei andere Goldstücke aus der Tasche.Heute brauch ich nicht mehr Arbeiten, sagte er sich. Mit mehr Geld als er je besessen hatte ging er in die Herberge und bestellte sich erstmal einen großen Krug Bier.
 
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