Zusammenfassung der Finanzkrise.
Im Folgenden Text möchte ich die Auswirkungen und Ursachen der aktuellen Finanzkrise vom Beginn bis zum Ende des Monats Oktober zusammenfassen.
Die Finanzkrise hätte man zumindest erahnen können. So ist das Leben der Amerikaner und deren Konsum ja keine Neuigkeit. Viele Menschen, erfahrene Politiker, Professoren und Finanzexperten warnen schon seit Jahren vor einem möglichen platzen der Spekulationsblasen.
Am 14. September diesen Jahres, gab die US Bank Lehman Brothers ihre Insolvenz bekannt.
Sie führte seit Jahren Risiko reiche Geschäfte mit hohem Kapitaleinsatz, ohne auf das eingesetzte Geld direkt verfügen zu können. Sie führten Geschäfte mit dem Geld von Millionen der US Amerikanern und den Spekulanten der Börse. Sie liehen den Bürgern zum günstigsten Preis Darlehen für ihre Häuser und Autos. Die Kredite hatten Laufzeiten von schier endloser Zeit, die Bank gab immer mehr Kredite und die Vorstände spekulierten mit dem noch lange nicht zurückgezahlten Geld & den Zinsen bereits neu. Dadurch war faktisch nicht existierendes Geld in Unternehmen und an der Börse angelegt. Am 14. September war es dann soweit, die Bank hatte nicht mehr genug Geld um die Konten auszuzahlen und Faule Kredite und Wertpapiere im Wert von mehreren Milliarden Euro. Die Regierung der Vereinten Nationen von Amerika halfen der Bank nicht aus und ließen sie in die Pleite schlittern. Nach alter liberaler Ansicht: „Der Markt wird sich schon wieder fangen und selbst regulieren.“ So der noch amtierende US Präsident George W. Bush am folgenden Tag den 15. September.
Die Bank Lehman Brothers war und ist aber bei weitem nicht die einzige Bank die sich derartig verspekuliert hat. 14 weitere Banken sind innerhalb kürzester Zeit allein in den USA in die Pleite gegangen, darunter die Größte Sparkasse, Washington Mutual.. Die 14 Banken die bis ende September pleite gegangen sind laut den Internetquellen Spiegel Online und Google News die folgenden:
American Freedom Mortgage
New Century Financial
American Home Mortgage
Sentinel Management Group
Ameriquest
NetBank
Terra Securities
IndyMac Bank
Columbian Bank and Trust Company
Integrity Bank
Silver State Bank
Lehman Brothers
Bank of America
Washington Mutual.
Dutzende weitere haben ihre Unternehmensstrategie geändert. Andere Banken bei dennen dies nicht mehr möglich war wurden Zwangs verstaatlicht.. Anfang des Jahres übernahm JP Morgan Bear Stearns und Teile der Washington Mutual für einen symbolischen Preis. Die Bank of America wurde von Merrill Lynch gekauft. Auch einige Japanische Banken kaufen massiv Anteile amerikanischer Banken die nun zum Spottpreis angeboten werden. In Deutschland fiel die Sachsen LB an die LBBW.
Das Geld der Kunden und die Arbeitsplätze der Banken sind meistens weg. Millionen von Amerikanern verloren ihre Ersparnisse und ihre Arbeit. Zwangsverpfändungen von Häusern folgen, viele der Amerikaner sind durch das falsche Handeln von Managern und Politikern obdachlos geworden. Das Netz der Banken war weit gestreut. Überall auf der Welt prüfen momentan die Banken wie hoch ihr Risiko einer Pleite ist. Viele der Banken hatten ihr Geld an andere Banken wie Lehman Brothers verliehen oder das Geld ihrer Kunden in oft fragwürdige Wertpapiere und risiko reiche Spekulationen investiert. Die Schulden Lehman Brothers betrugen dort schon ca. 433 Milliarden Euro. Dutzende Banken weltweit verloren durch diesen Absturz ein gewaltiges Vermögen. Banken in Ländern wie Deutschland drohte die Pleite. Die BayernLB gab als erste Bank ihre gewaltigen Fehlkalkulationen bekannt. Ihr folgte unter anderem die WestLB, die Milliarden bei Lehman Brothers angelegt hatte. Weltweit fanden gleichzeitig dramatische Szenen statt, am Montag den 15. September überwies die bundeseigene KFW-Bank noch 300 Millionen Euro an die US-Bank Lehman Brothers, diese war mittlerweile aber schon insolvent.
Die Börsen weltweit reagierten mit Panik. Als Lehman Brothers pleite ging viel der Dow Jones auf unter 10.000 der Dax viel auf unter 5000. Die Russische Börse wurde wegen der starken Verluste sogar geschlossen.
Am 22. September war es soweit, die Amerikaner versuchten ein Rettungspaket von 700 Milliarden Dollar auf den Weg zu bringen. Die Skepsis gegenüber diesem Paket war in Europa stark spürbar. Viele Experten hielten es für nicht ausgereift genug und zu riskant. Bushs eigene Parteimitglieder, die Republikaner sprachen sich zum größten Teil gegen das Paket aus. Die Hilfe wurde dadurch zumindest im ersten Versuch verhindert. Trotz der breit angekündigten Unterstützungen der Banken war die Angst vorm Verlust des Ersparten groß. So ergab eine Umfrage des Spiegels im September das 48% der Bürger Angst um ihr Geld haben. Auch eine Umfrage der Wolfsburger Nachrichten zeigte das die Angst vor dem Verlust des Geldes auch in der Region sehr hoch ist.
Auch die Notenbank der Vereinigten Staaten, trug ihren Teil zur Krise bei: Vor allem nach den Anschlägen vom 11. September 2001 senkte Notenbank die Leitzinsen dramatisch, um die Konjunktur im Gang zu halten: Zeitweise konnten sich die Banken mit einem Zinssatz von 1 Prozent refinanzieren, so berichtete der Spiegel. Für fast alle Beteiligten kommt das Drama trotz der vielen Warnungen und Anzeichen dennoch so plötzlich das sie oft schon veraltete Werbungen aussendeten so das die Deka Investmentfonds noch am 25.09 eine Werbung versendeten in der dem Anleger geraten wird in den Amerikanischen Markt zu investieren da diese immer mit mehr Geld dar stehen. Papst Benedikt der 16. sagte bereits am Tag zuvor: „Wir sehen jetzt durch den Zusammenbruch der großen Banken, dass Geld einfach verschwindet, dass es nichts bedeutet, und dass alle Dinge, die uns so wichtig erscheinen, in Wirklichkeit zweitrangig sind.“ Mit dieser Meinung steht der Papst nicht alleine da, rund um die Welt verkünden Untergangstheoretiker das Ende der Vormacht der Westlichen Staaten unter der Führung der USA, selbst realistischere Experten berichten vom „Untergang“ des Turbokapitalismus.
Oft schon wird die jetzige Finanzkrise mit der Finanzkrise von 1929 verglichen die weltweit verheerende Auswirkungen hatte. Ein Investor an der Börse der sein Vermögen durch die Krise verlor bemerkte auf eine Frage des Magazins „Stern“ gequält lächelnd : „ In was sich die Finanzkrise von der 1929 unterscheidet? Nun, heute haben die Bürotürme Gitter vor den Fenstern.“ Solcher Galgenhumor ist momentan ein Standard an den Börsen weltweit. Auch die Asiatische Börse bracht in den letzten Tagen gewaltig ein, Sony meldete Gewinneinbußen, am Tag darauf verlor die Aktie mehr als die Hälfte ihres Wertes. Die Säle der Börsen werden für manche wohl eine gewaltige Erfahrung sein, man dürfte sich wie im falschen Film fühlen wenn man um sich nur rote Ziffern sieht die jede Minute größer werden. Opfer gab es auch schon, offenbar aus Verzweiflung über den Verlust seines Vermögens in der krise hat ein Finanzinvestor in den USA seine fünfköpfige Familie und dann sich selbst erschossen. Medienberichten zufolge hatte der Täter möglicherweise sein Millionenvermögen, dass er in den vergangenen Jahren mit Investmentgeschäften ausgebaut hatte, an der Börse verloren. Die Wolfsburger Nachrichten berichteten am 26. September von einem Steinbrück der die USA kritisiert und einem Bush der der wie gewandelt davon spricht das die Krise unsere gesamte Wirtschaft gefährde. Bushs vorige nahezu gleichgültige Einstellung hatte sich stark gewandelt. Er sprach von einer lange andauernden Rezession und vor der Gefahr das Millionen von Menschen ihre Arbeit verlieren.
Der Bundesfinanzminister kritisierte die Versäumnisse der USA und befürchtete auch schwere und langfristige Folgen für Deutschland. Aus der Union kamen zu der Zeit noch viele Stimmen die dies nicht unterstützen wollten und Steinbrück Anti-Amerikanische und Anti-Kapitalistische Untertöne vorwarfen. Er kündigte weiterhin zentrale Forderungen an die Banken an. Diese werden aber auch jetzt noch ausgehandelt. Am 13.10.2008 wurde ein Rettungspaket der Deutschen Regierung beschlossen. Diese Regierung beschloss dieses Paket in einem rasanten Tempo, tagt man sonst Jahre über den Bau einer Autobahn so konnte das 500 Milliarden Paket innerhalb weniger Tage „durch gepaukt“ werden. Einzig die Grünen und die Linken sprachen sich gegen ein solches Paket aus, die FDP konnte von der Großen Koalition zum Zustimmen bewegen in dem man eine Klausel einfügte, die besagt, dass ein Ausschuss der vom Bund überwacht wird die Verwaltung der Finanzen übernimmt. Am Folgenden Tag war das gegenseitige Schulter klopfen groß. So eine rasche Entscheidung ist etwas völlig neues im Bundestag, ein funktionieren der Demokratie auch in Extremfällen sei damit ja bewiesen so ein führender CDU Politiker. Viele Unternehmen sahen die Gefahr viel zu spät kommen und redeten die Gefahr gering. VW sprach am 27. September noch davon, dass ihr neues Werk in den USA weiterhin planmäßig gebaut werden würde. 2 Wochen später sei dies nicht mehr gesichert so ein Sprecher des Konzerns. So sei es nicht sicher ob der amerikanische Markt noch das Bedürfnis nach mehr Autos habe. Auch spricht der Konzern davon, dass er sich wohl möglich von einem Teil seiner 25.000 Teilarbeiter, oder vielleicht auch von allen, trennen muss. Die Welt online berichtete einige Tage später vom Bankrott Islands. Vor acht Wochen noch wurde der Öffentlichkeit folgender Satz präsentiert. "In der vorliegenden Wertung erweist sich Island als die zukunftsfähigste Region Europas." Die Aussage über den Fast-Bankrotteur, der Russland um Kredite bittet, kommt vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Am 21. August stellte es eine Studie vor, in der auf der Basis von OECD- und EU-Daten untersucht wurde, welche Region in ganz Europa am besten auf die wirtschaftlichen und demografischen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sei, gewonnen hatte Island. Island ist acht Wochen später nahezu pleite. Die Banken mussten verstaatlicht werden und momentan bangen circa 30.000 Deutsche um ihre Ersparnisse, die sie bei Isländischen Banken eingezahlt hatten.
In Deutschland trat der Vorstandschef der Hypo Real Estate am 26.09.08 zurück. Die Bundesregierung musste die Bank zuvor mit 35 Milliarden retten. Innerhalb der nächsten Wochen Beschlossen viele Staaten ein Rettungspaket. Die größte Summe hat momentan Großbritannien bereitgestellt. Die mögliche „Geldspritze“ beträgt umgerechnet 571 Milliarden Euro, die Regierung hat bereits mit der Teilverstaatlichung großer Banken begonnen . Deutschland landet nach den USA (519 Milliarden) auf dem Dritten Platz. Sie wollen im Notfall „nur“ 500 Milliarden bereitstellen. Würden die 500 Milliarden voll ausgeschöpft würden sich Deutschlands Schulden womöglich verdoppeln. Die Politik hofft aber noch bis zuletzt darauf einen ausgeglichenen Haushalt ab 2011 zu gewährleisten. Danach folgen:
Irland mit 400 Milliarden Euro, Frankreich mit 360 Milliarden Euro, die Niederlande mit 220 Milliarden Euro, Russland mit 139 Milliarden. Selbst das kleine Österreich stellt 100 Milliarden zu Verfügung, ebenso Schweiz sonst als Finanzhochburg bekannt stellt „zur Sicherheit“ 48 Milliarden bereit. Insgesamt haben bis zum 20. Oktober 2008 14 Staaten insgesamt über 3,1 Billionen Euro bereitgestellt. Am 28. September brach die größte Amerikanische Sparkasse Washington Mutual zusammen. Die Bank wurde bei einem Notverkauf für 1,3 Milliarden an die Großbank J.P. Morgan Chase verkauft werden. Die Politik warnt währenddessen vor der Gefahr die eine Kreditklemme mit sich bringe. Die Banken würden sich kein Geld mehr leihen, da die Angst herrscht, dass die Bank „faule“ Wertpapiere besitzen könnte oder direkt vor dem Bankrott steht. Die Angst das eigene Geld dadurch zu verlieren ist viel größer als der Wille den anderen Banken zu helfen. Der Staat muss deswegen helfen und die Kredite garantieren. Durch diese Garantie soll auch der Sparer dazu gebracht werden sein Vermögen in den Markt zu investieren, bzw. den Konsum stärken. Der Deutsche Staat beginnt also mit seinem Paket wieder eine gemischte Nachfragepolitik und eine Angebotspolitik. Auch der Amerikanische statt weicht nun von seinem zuvor streng liberalen Wirtschaftskurs ab, da diese Politik nicht funktioniert wie sich momentan herausstellt.
Am 29.September konnte sich der Kongress in Washington endlich auf das Finanzpaket einigen. Bestürzt von dem Zusammenbrechen vieler Unternehmen sahen sich selbst die konservativsten Republikaner genötigt das Paket ab zu segnen.
Gleichzeitig senkt die Wirtschaftswachstumsprognose für 2009 von 1,2% drastisch. Im Dritten Quartal 2008 ist die Wirtschaft wohl noch um 0,2% gewachsen, im gesamten Jahr 2009 soll das Wachstum den gleichen Wert erhalten. Manche Institute warnen sogar vor einer Stagnation oder sogar einer Rezession. Aus der Finanzkrise ist bereits jetzt eine Wirtschaftskrise geworden. Wachstum braucht Kapital, und daran herrscht im Moment überall Mangel, was durch die einbrechenden Börsenkurse noch schlimmer geworden ist. Nicht nur Banken, auch die meisten anderen Unternehmen verlieren seit über einem Jahr kontinuierlich an Wert. Aber es scheint nicht nur Verlierer in der Finanzkrise zu geben, China musste seine Wachstumsprognose von 12% auf „nur noch“ 8% reduzieren. China hält weiterhin genau wie Saudi Arabien gewaltige Defensiven zurück. Chinas sollen mehr als 1 Billion frei verfügbare Dollar sein. Die Angst vor einem Aufkauf der Unternehmen durch autoritäre System falls die Kurse zu tief sinken steigt in der gesamten westlichen Welt drastisch an. Besonders ehemalige Ostblockländer wie Ungarn und die Ukraine die sich langsam an den Kapitalismus zu gewöhnen schienen trifft die Krise mit voller Kraft. In Ungarn wurden einige der größten Banken verstaatlicht. Die Furcht vor einer Rückkehr zum Sozialismus scheint allgegenwärtig. Auch andere Länder wie Pakistan und Ägypten die über Jahre hinweg hohe Finanzzahlungen der Amerikaner erhielten schwanken bedrohlich. Am 5. Oktober wurde bekannt, dass die 35 Milliarden zur Rettung der Hypo Real Estate nicht reichen würde, gebraucht werden mindestens 50 Milliarden. Ebenfalls berieten sich die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien beim Pariser Krisengipfel darüber wie die europäischen Banken am besten zu schützen seien.
In den Tagen darauf gab es noch mehrere Krisensitzungen mit allen Mitgliedsstaaten der EU.
Unzählige Berichte über fallende Aktienkurse, Pleitebanken, herabgesetzte Leitzinsen und ruinierte Unternehmen ziehen an den Bürgern wie ein endloser Film vorbei. Erst der Staatliche Rettungsschutz konnte an der Börse, wenn auch nur für kurze Zeit, für einen Stop des Falls sorgen.
Die Bürger fühlen sich in den USA als auch in Deutschland trotz der Versprechen aus der Politik nicht sicher. Immer noch gaben rund 28% der Leser am Anfang des Monats dem Spiegel an, dass sie Angst um ihr Erspartes hätten. Auch in zahlreichen Lokalzeitungen, wie in den Wolfsburger Nachrichten fanden solche Umfragen statt. Auch andere Medien versuchten dem Bürger klare Tipps zu geben, wie sie sich während der Finanzkrise verhalten sollen, so zum Beispiel der Stern in der Ausgabe vom 9.10.2008 oder auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Die Krise aus Amerika entstand nicht einfach so, seit Jahren gibt es eine gewaltige Fehlentwicklung. So haben sich laut dem Stern (Ausgabe NR 44) die Staatsschulden von momentan ca. 10,3 Billionen Dollar seit beginn der Präsidentschaft Bushs nahezu verdoppelt. Auch die Arbeitslosenquote stieg von 4,2 Prozent auf über 6% das sind fast 10 Millionen Arbeitslose in den USA. Ebenso klafft die Kluft zwischen Armen und Reichen, ähnlich wie in Deutschland nur immer weiter auf. Die Zahl der Millionäre erhöhte sich um mehr als 3 Millionen auf 9,3 Millionen Millionäre im ganzen Land. Gleichzeitig gibt es aber über 37.3 Millionen Menschen die in starker Armut leben, diese stellen heute 12,5% der Bevölkerung. Die Anzahl der Menschen ohne Krankenversicherung hat sich dramatisch verändert, so leben heute geschätzte 47 Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung. Die Anzahl der Gefängnisinsassen überschreitet deutlich die 2 Millionen Marke und der Verteidigungshaushalt hat sich von 333 Mrd. Dollar vor Bush, durch den Afghanistan Krieg und dem Krieg im Irak auf 613 Mrd. Dollar pro Jahr erhöht. Das Haushaltsdefizit der USA beträgt 2008 laut Spiegel Online am 15.10.2008 gewaltige 454,8 Milliarden Dollar. Im nächsten Jahr könnte das Defizit aufgrund der Finanzkrise noch weiter steigen. Bereits Anfang Oktober erreichte die Finanzkrise zum ersten mal die reale Wirtschaft in der BRD. So stoppte Opel am 7. Oktober vorübergehend die Produktion in zwei Deutschen Werken. Auch Daimler (Mercedes) drosselt die Produktion. Im größten deutschen Mercedes-Werk in Sindelfingen beginnen die Weihnachtsferien in diesem Jahr deutlich früher. Dort sollen die Bänder ab dem 17. Dezember still stehen (Quelle: DiePresse.com). Ebenso will BMW nur noch Autos „auf Nachfrage“ bauen und daher sollen rund 20.000 Autos gar nicht erst gebaut werden. Am 9. Oktober traf die Finanzkrise dann unsere Region, VW drosselt die Touran-Fertigung. So sollen laut den Wolfsburger Nachrichten 18.000 Touran weniger gebaut werden. VW dementierte dagegen die Nachricht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 23. Oktober wo berichtet wurde, dass sich VW von bis zu 25.000 Leiharbeiter trennen will. Tatsächlich will sich der Konzern aber „nur“ von 750 Leiharbeiter zum Jahresende trennen (Süddeutsche Zeitung). Das Unternehmen Ford verlängerte ebenfalls die Verträge von 204 Zeitarbeitern erstmalig nicht. Wie sich an dem Tag zuvor herausstellte, war die Pleitebank Lehman Brothers Mittgesellschafter bei dem Desinger Outlet Center in Wolfsburg. Die Projektleiter musste sich daraufhin einen neuen Co-Investor suchen. Die großen Leitbanken in Europa und in Nordamerika senkten erneut ihre Leitzinsen um 0,5% um den Geldfluss bei der Kreditvergabe am laufen zu erhalten. Die Wurzel der aktuellen Krise liegt in dem System der Banken selbst: Keine Bank besitzt so viel Geld, wie sie verleiht. Die Geldhäuser haben zwar Eigenkapital in Form von Aktien oder Bargeld aber nicht so viel wie sie verleihen. Das meiste Geld, mit dem Banker täglich arbeiten, ist geborgt. Von Sparern, die ihr Geld aufs Konto legen und so der Bank das Recht einräumen, damit zu wirtschaften. Oder aber von anderen Banken und den Zentralbanken. Das gesamte Bankenwesen funktioniert also auf Pump. Und damit auf der Basis gegenseitigen Vertrauens: Eine Bank leiht einer anderen Bank ja nur dann Geld, wenn sie sich sicher ist, dass sie es mit Zinsen wiederbekommt. Die Banken konnten selbst Kleinstverdienern plötzlich den Traum vom Eigenheim erfüllen, die sich ein eigenes Haus eigentlich nicht leisten können Die zu erwartenden und anfangs eingetretenen starken Wertsteigerungen der Häuser ließen das Risiko anfangs gering erscheinen. Nach gleichem Prinzip wurden den Bürgern günstige Kredite für Autos geboten, Kreditkarten bekam man von Unternehmen oft ohne vorige Prüfung einfach zu gesendet. Die Bürger gaben folglich auch da Unmengen an Geld aus ohne, dass viele es überhaupt jemals zurück zahlen könnten. Die Banken entwickelten eine Methode, die ihr Risiko an den Immobilienkrediten reduzieren sollte. Sie bündeln die Kredite zu Fonds und verkauften Anteile davon. Das Angebot wurde dankend angenommen auch von Banken in Europa. 2004 schließlich kam es dazu, dass viele der Bürger auf Grund der Erhöhung der Leitzinsen nicht mehr in der Lage waren, die dadurch steigenden Hypothekenzinsen zu bezahlen. Aber Tausende Amerikanische Familien mussten daraufhin ihre Häuser gezwungenermaßen verkaufen. Dank der Finanzkrise bricht der Immobilienmarkt infolge des Überangebots nun vollständig in sich zusammen. Die ersten Aufkäufe der Banken die dank der Immobilienkrise ins Wanken geraten waren konnten die Börsen und Banken nur kurz beruhigen. Ein Banken nach der anderen geht im Herbst pleite. Vor allem der Fall des US-Investmenthauses Lehman Brothers erschüttert die Märkte. Der massive Wertverlust an den Börsen bringt auch viele bisher gesund erscheinende Banken in Bedrängnis. Im zweiten Anlauf brachte die US-Regierung endlich ihr Rettungspaket über 700 Milliarden Dollar auf den Weg. Das Geld soll bereitstehen, um faule Kredite aufzukaufen und die Angst vor einer Kreditklemme zu vertreiben. Europa zog schnell mit eigenen Initiativen nach. Berlin beschloss ein Rettungspaket, London begann Banken zu verstaatlichen und das kleine Island steht mittlerweile vor dem Staatsbankrott. Immer mehr trifft die Finanzkrise auch die Realwirtschaft. Die Börsen erleben weltweit finstere Wochen mit Kursstürzen. Unternehmen wie Sony melden große Gewinneinbrüche. In Deutschland sind schon mehrere Werften und einige mittelständische Zulieferer Pleite gegangen, weil die Banken ihnen nicht die wie sonst üblichen Überbrückungskredite gewährleisteten.
Im Laufe der Jahre entstanden also durch die leichtfertige Kreditvergabe der Banken gewaltige Schulden, dieses bereits schon wieder investierte Geld (obwohl real noch nicht wieder zurück gezahlt) fehlt den Banken nun.
Momentan ist erst eine der drei großen Blasen geplatzt. Die Immobilienblase. Ob und wenn ja, wann die Auto- und Kredikartenblasen platzen bleibt noch abzuwarten.
Eine Zusammenfassung der Finanzkrise.
Quellen u.a.:
Spiegel,
Spiegel Online,
Stern,
Frankfurter Allgemeine Zeitung,
DiePresse.com,
Tagesschau.de,
Wolfsburger Nachrichten,
Stock-World.com
und der Focus.