Beschneidungsdebatte

Es gab nach 1945 noch eine Reihe von Brandanschlägen auf jüdische Gemeinschaften die Verletzte fordern, während der Angriff mit einer Handgranate sogar Tote forderte. Das ist unbestreitbar ein größerer Angriff als die Beschneidungsdebatte. Und selbst wenn es diese Anschläge nicht gäbe, wäre der Vergleich des Holocaust mit der Beschneidungsdebatte eine Verharmlosung der Verbrechen an den Opfern.
Ich dachte dass hier mehr auf die Juden als allgemeines Volk gezielt war, deshalb habe ich etwaige Einzelanschläge, die es gab, gibt und immer geben wird, außer acht gelassen.


Das Recht auf körperliche Unversertheit sollte, rein humanistisch gesehen, natürlich in jeder Zivilisation gelten.[...]
Die Erdanziehungskraft übte ihre Kräfte schließlich auch schon aus bevor ihre Beschleunigung definiert wurde.
[...]Penicillin spielte schließlich auch 99% der Menschheitsgeschichte keine Rolle, was trotzdem keinen Grund darstellt, es nicht zu nutzen.
Hätten unsere Vorfahren damals nur nicht die Keule erfunden...Wir alle könnten jetzt noch friedlich und freundlich unter den Bäumen umherspringen :roll:


Wenn du glaubst in Deutschland würde das meiste auf dem Christentum basieren, solltest du dich übrigens noch mal dringend mit der Weltgeschichte und speziell mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzen.
Die deutsche bzw. Die Weltgeschichte ist lang, selbst wenn ich mich damit "noch einmal auseinandersetzen würde" wäre es ein leichtes das ganze so zu tun, dass das Christentum im Vordergrund steht. Wenn du mich schon zitierst und mir widersprichst dann sag mir auch worauf du anspielst.

Von der "Verbannung des Christentums" kann keine Rede sein - das die Zahl der Kirchensteuerzahlenden zurückgeht ist ein natürlicher Prozess, wenn diese Idee (glücklicherweise) weniger junge Menschen anspricht und die bestehende Religionsgemeinschaft langsam wegstirbt. Weshalb sollte man diesen Prozess künstlich beeinflussen indem man junge Menschen mit deren Symbolik bedrängt, wenn es die Idee nicht schafft aus eigener Überzeugung zu bestehen?
Verbannen ist wohl eine ungeschickte Wortwahl gewesen, zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass ich die Antwort während dem Kochen geschrieben habe. Ich habe allerdings auch das Gefühl, dass du einfach nur das liest, was du gern liest:
Ein optimales Beispiel ist das zwar nicht, da hier niemand verletzt wird, aber trotzdem sehe ich es (als ungetaufer und nicht überzeugter Christ) durchaus sinnvoll, wenn in Schulen Kreuze hängen. Weniger um die Kinder hier Religiös zu machen, sondern mehr, da in Deutschland die meiste Kultur auf dem Christentum aufbaut und sich niemand anmaßen sollte, das Christentum dann zu verbannen.
Weshalb sollte man diesen Prozess künstlich beeinflussen indem man junge Menschen mit deren Symbolik bedrängt, wenn es die Idee nicht schafft aus eigener Überzeugung zu bestehen?
Es geht wie geschrieben nicht um den Religiösen Hintergrund, sondern den Geschichtlichen! Dass man in Zeiten von Globalisierung und Im-/Emmigration weiß, wo seine Wurzeln sind. Ich muss noch einmal betonen, dass ich wirklich kein religiöser Mensch bin, ich bin weder getauft, noch religiös erzogen und besuche auch keinen Religionsunterricht. Aber ich finde es wichtig, zu wissen wo man her kommt, was meiner Meinung nach in Deutschland sehr eng mit dem Christentum verwurzelt ist. Und wie oben schon gesagt, ich würde gerne wissen was du meinst, wenn du sagst das Christentum hätte nicht den stärksten Einfluss auf Deutschland ausgeübt.
 
Ich dachte dass hier mehr auf die Juden als allgemeines Volk gezielt war, deshalb habe ich etwaige Einzelanschläge, die es gab, gibt und immer geben wird, außer acht gelassen.
Angriffe auf Synagogen oder deren Gemeinden aus antisemitischen Gründen werden kriminologisch als Angriff auf die Volks-/Religionsgemeinschaft gewertet. Die Geiselnahmen '72 waren schließlich auch keine schlichten Geiselnahmen sondern richteten sich gegen die gesamte Gemeinschaft.
Hätten unsere Vorfahren damals nur nicht die Keule erfunden...Wir alle könnten jetzt noch friedlich und freundlich unter den Bäumen umherspringen :roll:
Du hast tatsächlich große Wissenslücken in Sachen (Menschheits)geschichte wenn du glaubst zwischen Vorfahren mit Keule und Neuzeit gäbe es keine hochentwickelten Zivilisationen.
Die Weltgeschichte ist lang, selbst wenn ich mich damit "noch einmal auseinandersetzen würde" wäre es ein leichtes das ganze so zu tun, dass das Christentum im Vordergrund steht.
Dir ist aber schon bewusst, dass es Teile der Erde gibt in denen das Christentum noch nie eine sehr dominante Rolle eingenommen hat? Aber um bei der Frage zu bleiben: Demokratie, Rechte und heutige Vorstellungen stammen fast geschlossen nicht vom Christentum ab oder mussten sich sogar erst gegen das Christentum oder die Unterdrückung seiner Vertreter beweisen.
Es geht wie geschrieben nicht um den Religiösen Hintergrund, sondern den Geschichtlichen! Dass man in Zeiten von Globalisierung und Im-/Emmigration weiß, wo seine Wurzeln sind.
...also könnten wir eigentlich auch wieder unsere Hakenkreuzfahnen vom Dachboden holen und aufhängen? Immerhin waren das auch mal unsere Wurzeln. Und, um ein anderes Beispiel zu wählen, eine Blutfehde beginnen wenn wir unsere Ehre beleidigt sehen oder uns etwas geraubt wurde - denn die Fehden sind immerhin wirklich unsere Wurzeln.
Ich denke du verstehst worauf ich hinaus möchte.
 
Und selbst wenn es diese Anschläge nicht gäbe, wäre der Vergleich des Holocaust mit der Beschneidungsdebatte eine Verharmlosung der Verbrechen an den Opfern.

Man muss doch aber nur immer diese Keule wieder bringen und schon kuschen deutsche Politiker. Und wenns noch von irgendwelchen Juden selber kommt, na um Gottes Willen. Und das wird bis in alle Ewigkeit so gehen, bis sämtliche Hottentotten hier tun und lassen können, was sie wollen.
Zudem geht es ja nicht nur um die körperliche Unversertheit, denke wir haben Religionsfreiheit, aber die gilt wohl für diese Kinder nicht.
 
Vergesst nicht, dass hier mehr Rechte als nur Religionsfreiheit und Recht auf körperliche Unversehrheit im Konflikt miteinander liegen. Auch Autonomie und das Recht der Eltern auf Erziehung sind beim Thema Beschneidung (insbesondere ja bei solchen, die wegen ihres Alters noch nicht einwilligen können) von Interesse und wie diese vier sich miteinander und gegeneinander entwickeln.
 
Beschneidung gehört nicht mehr in die heutige Zeit. Über den Kopf des Kindes hinweg darf das nicht entschieden werden.
Zudem die Beschneidung auch ne Benachteiligung mit sich bringt. Die Berührungsempfindlichkeit stumpft ab, sollte der Beschnittene noch ein Kondom tragen müssen, kann der kaum noch Spaß haben.
Ich schätze mal das könnte auch ein Grund für die religöse Beschneidung sein.

Die Hygene ist ein eher zweitrangiges Argument, die Körperflege beinträchtigt das nicht.
 
Angriffe auf Synagogen oder deren Gemeinden aus antisemitischen Gründen werden kriminologisch als Angriff auf die Volks-/Religionsgemeinschaft gewertet. Die Geiselnahmen '72 waren schließlich auch keine schlichten Geiselnahmen sondern richteten sich gegen die gesamte Gemeinschaft.
Nun, vielleicht sieht der Zentralrat der Juden den Angriff auf ihre Tradition als stärker, als den Angriff auf Einzelpersonen (Auch wenn dieser kriminologisch als Angriff auf die Volks-/Religionsgemeinschaft zu werten wäre.) Vielleicht...Vielleicht wollen sie sich aber auch nur einmal mehr als das "Opfer der Deutschen" darstellen. Ich weiß es nicht, ich kann in diese Personen nicht hineinsehen. Um mich jedoch auf deine ursprüngliche Aussage zurück zu beziehen: Ich denke kaum, dass eine solche Anzeige durchkäme.

Du hast tatsächlich große Wissenslücken in Sachen (Menschheits)geschichte wenn du glaubst zwischen Vorfahren mit Keule und Neuzeit gäbe es keine hochentwickelten Zivilisationen.
Das von mir verwendete Stilmittel nennt sich eine Hyperbel. Etwas, dass auch du verwendet hast, hier verweise ich dich auf deine Aussage mit den Hakenkreuzfahnen.

Dir ist aber schon bewusst, dass es Teile der Erde gibt in denen das Christentum noch nie eine sehr dominante Rolle eingenommen hat?
Ich würde gerne wissen, wo ich das Gegenteil behauptet habe...

Aber um bei der Frage zu bleiben: Demokratie, Rechte und heutige Vorstellungen stammen fast geschlossen nicht vom Christentum ab
Das habe ich nie behauptet, sehe es aber auch nicht als Deutsche Kultur. Es wäre vermessen, die Deutschen als Gründer der Demokratie zu bezeichnen.

...also könnten wir eigentlich auch wieder unsere Hakenkreuzfahnen vom Dachboden holen und aufhängen? Immerhin waren das auch mal unsere Wurzeln. Und, um ein anderes Beispiel zu wählen, eine Blutfehde beginnen wenn wir unsere Ehre beleidigt sehen oder uns etwas geraubt wurde - denn die Fehden sind immerhin wirklich unsere Wurzeln.
Was ich, denke ich, verstanden habe (Auch wenn du das nie geschrieben hast), ist dass du ein Problem mit dem Christentum hast. Dann würde ich aber gerne eines Betonen: Christentum != Katholische/Evangelische/Sonstirgendeine Kirche. Wenn du mit den Taten der Kirche nicht einverstanden bist verstehe ich das vollkommen, aber das heißt nicht, dass das Christentum zwangsweise schlecht sein muss.

Zudem geht es ja nicht nur um die körperliche Unversertheit, denke wir haben Religionsfreiheit, aber die gilt wohl für diese Kinder nicht.
Religiöse Erziehung wird doch in ihrer ernsthaften Form wenn dann immer von den Eltern praktiziert, oder etwa nicht? Bei wirklich religiösen Familien fängt diese dann auch im frühesten Kindheitsstadium an, egal um welche Religion es sich handelt. Sind die Eltern der Meinung, ihr Kind soll selbst entscheiden, ob es sich, z.B. taufen lässt, so sind sie doch selbst wohl nicht sehr überzeugte, in diesem Fall, Christen. Auch wenn sich das Kind dann für die Taufe entscheidet wird sich also die Erziehung der Eltern nicht ändern.

Beschneidung gehört nicht mehr in die heutige Zeit. Über den Kopf des Kindes hinweg darf das nicht entschieden werden.
Bei jeglicher Art von medizinischen/erzieherischen/sonstnochwelchen Eingriffen darf über den Kopf des Kindes hinwegentschieden werden. Hier nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, vielleicht sieht der Zentralrat der Juden den Angriff auf ihre Tradition als stärker, als den Angriff auf Einzelpersonen.
Die Motivation für die Angriffe definiert für gewöhnlich ihren Hintergrund und wenn der nunmal nicht aus persönlichen Gründen erfolgt sondern sich, ganz egal wen es trifft, gegen diese spezielle Gemeinschaft an sich wendet, ist er antisemitischer Natur.
Der Zentralrat der Juden biegt sich das zurecht, wie er es braucht. In dem Falle wäre es ein Angriff auf Einzelpersonen und ohne die Beschneidungsdebatte ein "furchtbarer Angriff auf das jüdische Leben in Deutschland wenn nicht sogar ganz Europa".
Wie auch immer - so einen Versuch kann ohnehin niemand starten ohne als Antisemit denunziert zu werden.
Das von mir verwendete Stilmittel nennt sich eine Hyperbel.
Das von mir verwendete Stilmittel nennt sich übrigens Sarkasmus. Als Reation auf die unsinnige Keulen-Aussage, immerhin gibt es schon seit es die Schrift gibt immer wieder Versuche den Wert des Lebens als höchstes Gut zu werten. Auch von Krieg, Leibeigenschaft und Klassenunterschieden geprägte Gesellschaften haben diesen Vorstoß wiederholt gewagt. Aber das ist OT.
Ich würde gerne wissen, wo ich das Gegenteil behauptet habe...
Deine Ausssage du könntest dich in eine Form mit der Weltgeschichte befassen, dass das Christentum im Vordergrund stünde impliziert die Aussage, das Christentum wäre weltweit jeweils zu einem bestimmten Zeitraum so mächtig, dass man es in den Vordergrund rücken könnte. Siehe dazu:
Die Weltgeschichte ist lang, selbst wenn ich mich damit "noch einmal auseinandersetzen würde" wäre es ein leichtes das ganze so zu tun, dass das Christentum im Vordergrund steht.
Diese Behauptung ist falsch. Mit Nordafrika, China, Indien, Indonesien, usw. kannst du dich schwerlich so beschäftigen, als würde das Christentum im Vordergrund stehen.
Das habe ich nie behauptet, sehe es aber auch nicht als Deutsche Kultur. Es wäre vermessen, die Deutschen als Gründer der Demokratie zu bezeichnen.
Ich habe auch nie behauptet, du hättet das behauptet. Das Christentum basiert übrigens auch nicht auf der deutschen Kultur - aber darum ging es auch gar nicht. Zur Debatte stand, ob unsere Kultur "zu größten Teilen auf dem Christentum" basieren würde. Wie oben bereits geschrieben, tut sie das nicht. Aber unsere Kultur basiert auf Werten der Demokratie und eines Rechtsstaates (die nicht auf deutscher Kultur basieren - wir sind in dem Sinne keine im Altertum sonderlich relevante Kultur), beide mussten gleichermaßen gegen Religion etabliert werden.
Was ich, denke ich, verstanden habe (Auch wenn du das nie geschrieben hast), ist dass du ein Problem mit dem Christentum hast.
Ich habe ein Problem mit Religionen die Menschen Ideen aufzwängen, andere Menschen und Ideen diffamieren und einen Anspruch auf Richtigkeit erheben.
Dementsprechend betrifft das also nicht nur Vertreter der Religion sondern auch die kruden Werte der Religion, also auch des Christentums, an sich. Aber meine persönlichen Vorstellungen gehören hier imho auch nicht in den Thread.
Sind die Eltern der Meinung, ihr Kind soll selbst entscheiden, ob es sich, z.B. taufen lässt, so sind sie doch selbst wohl nicht sehr überzeugte, in diesem Fall, Christen.
Das würde nur bedeuten, dass sie vielleicht "etwas weniger verblendet" als andere Christen sind. Wieso sollten Eltern, nur weil sie der Überzeugung sind das ihnen Vanillegeschmack besser gefällt, ihrem Kind vorschreiben Schokogeschmack zu verschmähen und auch Vanille zu wählen?
Bei jeglicher Art von medizinischen/erzieherischen/sonstnochwelchen Eingriffen darf über den Kopf des Kindes hinwegentschieden werden. Hier nicht?
Ach ja? Wenn ich also der Meinung bin mein Kind sieht mit einem Arm weniger oder gespaltener Zunge besser aus, dann darf ich mich auch über geltendes Recht hinwegsetzen? Ich glaube nicht - oder leben wir in verschiedenen Ländern?

Ich persönliche warte nur auf ein paar Fälle von weiblicher Beschneidung, die nach aktueller Lage dann auch legal ist. Das Leid welches die Mädchen dann ertragen müssen ist zwar kaum zu bemessen, aber dann wird das Thema vielleicht ein weiteres Mal mit vernünftigen Argumenten überdacht.
 
Was erzieherisch notwendig ist liegt im Auge des Erziehenden. Für einen gläubigen Juden ist es (anscheinend) erzieherisch notwendig. Ich habe "medizinische/erzieherische/sonstnochwelche Eingriffe" genannt, nicht um die Beschneidung damit zu beschreiben, sondern um darauf hinzuweisen, dass über Kinder diesen Alters immer die Eltern entscheiden.
 
Ich habe deinen Post leider erst jetzt gerade gesehen, da wir damals um die selbe Uhrzeit gepostet haben...

Die Motivation für die Angriffe definiert für gewöhnlich ihren Hintergrund und wenn der nunmal nicht aus persönlichen Gründen erfolgt sondern sich, ganz egal wen es trifft, gegen diese spezielle Gemeinschaft an sich wendet, ist er antisemitischer Natur.
Der Zentralrat der Juden biegt sich das zurecht, wie er es braucht. In dem Falle wäre es ein Angriff auf Einzelpersonen und ohne die Beschneidungsdebatte ein "furchtbarer Angriff auf das jüdische Leben in Deutschland wenn nicht sogar ganz Europa".
Wie auch immer - so einen Versuch kann ohnehin niemand starten ohne als Antisemit denunziert zu werden.
Wie im zweiten Teil des Absatzes, den du oben teilweise zitierst weiß ich es nicht, hier kann ich nur spekulieren.

Deine Ausssage du könntest dich in eine Form mit der Weltgeschichte befassen, dass das Christentum im Vordergrund stünde impliziert die Aussage, das Christentum wäre weltweit jeweils zu einem bestimmten Zeitraum so mächtig, dass man es in den Vordergrund rücken könnte. Siehe dazu:
[...]
Diese Behauptung ist falsch. Mit Nordafrika, China, Indien, Indonesien, usw. kannst du dich schwerlich so beschäftigen, als würde das Christentum im Vordergrund stehen.
Ich denke du hast mich nicht verstanden. Wenn du mir sagst ich soll mich mit der Weltgeschichte auseinandersetzen, gibt es genug über das Christentum, mit dem ich mich auseinandersetzen kann, ohne die anderen Themen (egal ob geografisch oder historisch) anzuschneiden.

Ich habe auch nie behauptet, du hättet das behauptet. Das Christentum basiert übrigens auch nicht auf der deutschen Kultur - aber darum ging es auch gar nicht. Zur Debatte stand, ob unsere Kultur "zu größten Teilen auf dem Christentum" basieren würde. Wie oben bereits geschrieben, tut sie das nicht. Aber unsere Kultur basiert auf Werten der Demokratie und eines Rechtsstaates (die nicht auf deutscher Kultur basieren - wir sind in dem Sinne keine im Altertum sonderlich relevante Kultur), beide mussten gleichermaßen gegen Religion etabliert werden.
Ich habe auch nie behauptet, dass das Christentum, die Demokratie oder der Rechtsstaat auf deutscher Kultur beruhen...
Hier geht es um Kultur in Deutschland, damit meinte ich Kunst, Bauwerke, Literatur und derartiges.

Das würde nur bedeuten, dass sie vielleicht "etwas weniger verblendet" als andere Christen sind.
Weniger verblendet oder weniger gläubig? Synonyme oder doch zwei paar Stiefel?

Wieso sollten Eltern, nur weil sie der Überzeugung sind das ihnen Vanillegeschmack besser gefällt, ihrem Kind vorschreiben Schokogeschmack zu verschmähen und auch Vanille zu wählen?
Im Religionsbeispiel wären die Eltern ja nicht der Meinung, das Christentum würde am besten "schmecken", sondern dass alles andere ungesund wäre, was durchaus zu der von dir genannten Situation führen würde.

Ach ja? Wenn ich also der Meinung bin mein Kind sieht mit einem Arm weniger oder gespaltener Zunge besser aus, dann darf ich mich auch über geltendes Recht hinwegsetzen? Ich glaube nicht - oder leben wir in verschiedenen Ländern?
Lasst uns Äpfel mit Birnen vergleichen...Schließlich geht es bei der Beschneidung nicht ums Aussehen.

Ich persönliche warte nur auf ein paar Fälle von weiblicher Beschneidung, die nach aktueller Lage dann auch legal ist. Das Leid welches die Mädchen dann ertragen müssen ist zwar kaum zu bemessen, aber dann wird das Thema vielleicht ein weiteres Mal mit vernünftigen Argumenten überdacht.
Meines Wissens nach wird diese wie in Deutschland aber nicht praktiziert, oder?
 
So wie ich das sehe, geht es jedem um etwas anderes. Das macht so eine Debatte zwar interessant, aber leider auch fruchtlos, wenn nicht mahr alle durchblicken und jeder nur seine hochwichtige persönliche Betrachtung voranbringen will. Und wenn dann neben durchaus vernünftigen Argumenten noch ein paar opportunistische Juden- oder Moslemhasser sich denken, prima, hier können wir die ärgern und auch mitmischen, wird es richtig peinlich. Meine Meinung ist übrigens, dass es ein Sinnvoller Kompromiss ist, das aufs mündige Erwachsenenalter zu verlegen. Findet Gott bestimmt auch, dann findet ein Mensch nämlich aus freiem Willen zu ihm und nicht weil die Eltern ihm als Baby den Schniepel beschnippeln lassen. :D
 
Du sagst, es geht nicht um Ästhetik - dann sag mal, was du denkst, um was es alles geht/ging.
Um Tradition was wiederum für den Zusammenhalt und für die Weitergabe von religiösen/persönlichen Werten steht.

Findet Gott bestimmt auch, dann findet ein Mensch nämlich aus freiem Willen zu ihm und nicht weil die Eltern ihm als Baby den Schniepel beschnippeln lassen.
Weil jemand (jüdisch) beschnitten wurde heißt dass noch lange nicht, dass er gläubiger Jude ist. Er wurde nur jüdisch erzogen.