Aggression und Zivilcourage

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Killfetzer

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Durch die Medien ging der Fall des Mordes an einem 50jährigen Münchener, der zu Tode geprügelt wurde, weil er 4 Kinder beschützten wollte. 20 weitere Personen griffen nicht ein, wahrscheinlich aus Angst um ihre eigene Gesundheit. Wer kann von sich behaupten anders gehandelt zu haben?

Ich kenne aus meiner Region zwei ähnliche Geschichten. Bei der einen wurden 2 junge Männer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt, als sie jemanden auf ein Rauchverbot aufmerksam gemacht haben. In dem anderen Fall, hat jemand einen anderen Jugendlichen erstochen, weil dieser ihn als Nazi beleidigt hat.

Meines Wissens war in allen drei Fällen Alkohol auf Seiten der Täter im Spiel. Alkohol wirkt enthemmend, aber denn noch muss diese Gewaltbereitschaft ja erst einmal vorhanden sein. Die Frage, die ich in der bisherigen Diskussion vermisse, ist warum reagierten alle Jugendlichen mit solcher Gewalt auf Kleinigkeiten? Woher stammt diese Aggression? Und wie kann man in einer solchen Gesellschaft weiterhin "seinen Kindern" sagen, dass sie Zivilcourage beweisen sollen, wenn man damit rechnen muss sie "in den Tod zu schicken"?

Ich möchte keine Antworten à la "Weil Deutschland einfach schlecht ist". Ich möchte begründete Antworten.
 
Mh...schwieriges Thema...
Ein Punkt ist sicherlich die allgemeine "Verharmlosung" von Gewalt. Gemeint ist damit, dass die meisten Jugendlichen (ich spreche davon einfach, weil es meistens Jugendliche bzw. junge Erwachsene sind, die durch solche Taten auffallen, was nicht heißen soll, das es bei Erwachsene nich auch Gewaltdelikte gibt...) viel mit Gewalt "Kontakt" haben, sei es in der Musik, in den Medien, oder in Spielen. Bevor jetzt die Disskusionen à la "Killerspiele sind nicht der Grund für Gewalt/Amokläufe", das stimmt soweit ja auch, dennoch sind sie nicht ganz unbeteiligt. Man hat einfach ständigen Bezug dazu. Dazu kommt noch der starke, nicht seltene Alkoholkonsum. Mischt man das noch mit einer gewissen Portion "Gruppenzwang/Mutprobe/"Ey isch zeig mein Freunden was fürn geiler Hengst ich bin und hau dem Typen aufs Mundwerk"(ich hoffe ihr wisst was ich meine) und man erhält eine ziemlich Enthemmte Gesellschaft(sgruppe).
Warum Jugendlich gewaltätig reagieren, liegt danach schlicht und ergreifend daran, dass sie das nicht anders kennen. Sie hören "wenn Jemand meine Ehre beschmutzt hat, gehört dem aufs Maul gehaut"(ich denke ein recht typisches Beispiel) u.Ä. Ist es verwunderlich? In den Schulen macht man ja auch nicht soviel für Gewaltprävention, soweit ich das mitbekommen habe. Nungut, in der 4. oder 5. Klasse kamen mal Polizisten zu uns in die Klasse, aber da ging es eher um Drogen und die Straßenverkehrsordnung.

Zu deiner letzten Frage:
Das ist natürlich eine herkle Frage. Das einzige, für die Menschen vernünftige wäre mehr Polizei, bzw. mehr Sicherheitskräfte auf den Starßen/Bahnhöfen. Dass das eigentlich nicht durchgesetzt wird, und keine Langzeitlösung ist, ist mir klar. Aber man müsste die junge Generation, und eigentlich die gesamte Gesellschaft "umkrempeln".
 
Ich denke Zivilcourage ist in unserer Zeit nur noch selten bis gar nicht möglich. Wenn es einen Handfesten Streit zwischen zwei oder mehr Personen gibt sollte man sich heutzutage gar nicht mehr einmischen da man eigentlich damit rechnen kann selber etwas ab zu bekommen. (Jetzt kann natürlich jemand sagen das das dazu gehört aber man muss nett sein...Aber wer möchte wenn er hilft gerne selber auf die Fre*** bekommen?)
Aber vor allem wenn Jugendliche aus unserer heutigen Zeit beteiligt sind sollte man sich das mindestens drei mal überlegen ob man wirklich eingreifen soll. Wie theOutlaw schon geschrieben hat gibt es zu viele Faktoren die die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen drastisch erhöht haben. Meistens lernen die das ja sogar schon an den Schulen und in ihrer unmittelbaren Umgebung wenn dann wieder einer erzählt wie geil es doch war als sie jemandem auf die Fre*** gehauen haben und wie der danach geheult hat. Leider ist es so das das einige Jugendliche anspornt das selber mal zu machen um einfach dazu zu gehören. Und wenn das nicht reicht dann kommt eben noch der Alkohol und eine größere Gruppe der man etwas beweisen will dazu.
Ich selber würde mir das etwas öfters überlegen ob ich meine Kinder, wenn ich denn mal welche haben sollte, erzählen soll das sie immer dazwischen gehen sollen. Ich halte das einfach für meistens unmöglich in unserer Zeit. Die Gewaltbereitschaft der heutigen Jugendlichen ist einfach zu groß als das man das den Kindern sagen kann ohne sich danach schlecht zu fühlen.
 
Ist euch hierzu schon mal aufgefallen, dass die Jugendlichen bzw. Kinder von Generation zu Generation, sagen wir mal, assihafter werden? Gewiss, es sind bestimmt nicht alle, aber wenn ich sehe, dass 12-15-jährige heutzutage im Bus jeden (wirklich jeden) anpöbeln und Kastanien herumwerfen oder ähnliches, dann kommt das meiner Meinung anch von der Erziehung. Ebenso denke ich das Problem mit der erhöhten Gewalt. Entweder ahben die Eltern keine Zeit mehr für ihre Kinder (siehe Schlüsselkinder), meist aus beruflichen Gründen oder sie wollen sich keine Zeit mehr dafür nehmen. Es klingt wahrscheinlich drastisch, aber es gibt bestimmt Menschen, die sich Kinder nur wegen des zusätzlichen Geldes "anschaffen". Und aus solchen Generationen rührt das Problem her, schätze ich.
Ich weiß noch: als ich in der 5. Klasse war, hatten wir irgendwie "Angst" vor den Schülern aus der Oberstufe, weil wir wussten (oder zumindest vermuteten) dass sie größer und stärker, einfach besser waren als wir. Aber heutzutage scheint die das nicht mehr zu stören: die kommen bei dich und schubsen dich, bespucken dich oder ähnliches. Das kommt dann von solchen Eltern, die (wie ich es selbst auf einem Elternabend erfahren habe) zu früherem Schulschluss sagen: "Oh nein, dann ist der ja noch früher zu Hause. Ich will doch noch etwas Zeit für mich haben."
Im Endeffekt ´sind solche Veranlagungen also eine Folge keiner oder falscher Erziehung, obwohl es bestimmt auch Ausnahmen gibt.
Ich bin zB bin Einzelkind einer vollerwerbstätigen Familie gewesen, später kam noch eine Scheidung etc.
Doch ich denke nicht, dass ich dadurch "verdorben" bin, ich ahbe mMn eine gute Erziehung genossen.

Zum Thema Alkohol: Der ist bestimmt auch nicht ein gerade kleiner Faktor dabei. Es gibt den Spruch "Besoffene und kleine Kinder sagen immer die Wahrheit", folglich: "Der Alkohol zeigt den wahren Charakter eines Menschen". Manche werden fröhlich, andere müde, wieder andere tanzen bis zum umfallen und manche werden eben gewalttätig. Ich selbste kenne keinen von dieser Sorte, dochj ich finde dass man Alkohol (auch vor Gericht) nicht als Entschuldigung für seine Taten vorbringen sollte, schließlich entscheidet man selber, ob man welkchen trinkt oder nicht.

Zivilcourage: Mit solchen Fällen hat isch tatsächlich gezeigt, dass sich Zivilcourage nicht lohnt. Traurig aber war. Es gibt eben viel zu viele gefährliche Leute da draußen. Eine Lösung für dieses Problem fällt mir leider keine ein. Wäre ja auch zu schön.



Spiegelt die Meinung des Autors wieder. Angriffe auf bestimmte GFruppen oder ähnliches sind nicht beabsichtigt.
 
warum reagierten alle Jugendlichen mit solcher Gewalt auf Kleinigkeiten?

Die wahre Antwort darauf kann oder wird Dir niemand sagen können. Es ist zum einen das Umfeld und die Gesellschaft, die einen Menschen formt. Wenn es dort schon zu schwerwiegenden Problemen kommt und dann jemand aus einem gewissen "Sumpf" kommt.
Ja, (so dumm es klingt) was verlangst Du? Es ist sind doch alles Heranwachsende, die ihre Grenzen austesten. Wenn es aber niemanden gibt, der Grenzen aufzeigt, wer will es denen verübeln, wenn sie die Grenzen weit überschreiten.
"Ey Alter, isch bin de Supa-Gangsta, alle Fraun stehn auf misch und die Erwachsenen fürchtn misch".

Nicht das hier jemand kommt, der mir vorwirft, die meisten Schläger kommen aus den Migraten-Hintergrund. Aber ein Großteil von deren schon.
Unsere Gesellschaft ist doch durch Gastarbeiter aufgebaut worden. Aber die Azeptanz gegenüber diesen und deren Familien, ist nach über 50 Jahre immer noch nicht oder kaum vorhanden.
Darum gibt es doch zumeist in Großstädten regelrechte Ghettos. Dort traut sich teilweise die Polizei kaum rein. Dort gelten andere Gesetze.
Und wer bildungstechnisch aus diesem Bereich kommt und von der Gesellschaft auch nicht akzeptiert wird? Was ist es da schöneres als den Obermacker, Obergangster rauszukehren?
Der Rest, die keinen Migranten-Hintergrund haben, kommt aus armen Arbeiterfamilien, die ebenfalls in dieser Gesellschaft keine Perspektive bekommen. Und so kommt es, wie es kommen muss.
Ala "Wenn die Gesellschaft mich nicht akzeptiert und ich keine reellen Chancen bekomme, dann werde ich es Ihnen eben zeigen."

Woher stammt diese Aggression?

Und natürlich spielen auch die Medien auch ihre Rolle, Gewaltspiele, Gewaltvideos, Gangsta-Rap, übermässig konsumiert, läßt einen schon angeschlagenen labilen Charakter überschäumen. Drogen, ob legal oder nicht spielen auch ihre Rolle. Die letzten möglichen Hemmungen werden damit betäubt. Da kommt letztendlich eins zum anderen.

Und wie kann man in einer solchen Gesellschaft weiterhin "seinen Kindern" sagen, dass sie Zivilcourage beweisen sollen, wenn man damit rechnen muss sie "in den Tod zu schicken"?

Zivilcourage? Die Polizei verlangt von niemanden das er sich dazwischen stellt. Es sei denn, Du bist He-Man oder ein Selbstmord-Kanditat. Als einzelner machst Du gar nichts. Denn Du kannst nicht in die Seelen der anderen, die Dir dort gegenüberstehen schauen, inwieweit sie schon Angründe in sich haben.
Nimm Dein Handy und benachrichtige die Polizei. Mehr wird nicht verlangt.

Denn es werden Dir nie alle zur Seite stehen. Sowas gibt es nirgendwo.
Sicherlich brauchen nicht alle aufzustehen, aber selbst eine Handvoll wirst Du nicht zusammenkriegen.

Und wie ich selbst in so einer Situation handeln würde? Ich habe keine Ahnung, ehrlich. Hilfe holen, wenn möglich, sicherlich. Aber den Superman spielen? Ich denke nicht. Das Problem bei mir wäre es, ich würde darauf hoffen, daß jemand aufsteht, wohlwissend tief im inneren, daß vielleicht auch noch andere darauf warten. Das jemand aufsteht und demjenigen dann zur Seite zu stehen.

Aber den Anfang zu machen, ohne selber das Ziel zu werden ... :roll:
 
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Tja..wie soll ein 16 Jähriger denn begreifen, das Gewalt in der Gesellschaft nicht toleriert wird, wenn 1: jeder nur zusieht und 2: Auch die 15. Verurteilung mit ein paar Sozialstunden endet... ?
 
Man sollte sich das ganze einfach in der Relation vorher überlegen;
Kann ich helfen, und macht das helfen Sinn, bzw hat es überhaupt einen Effekt.

Der Mann ging sicherlich davon aus, das er als Respektperson dem ganzen Einhalt gebietet. Problem an der Sache ist, solche Kids haben keinen Respekt.

Meine persönliche Intention wäre gewesen. Ich hab eine BW Nahkampfausbildung und betreibe Kampfsport; also sollen sie es versuchen, wenn sie frech werden.

Allerdings verschiebt sich diese Relation natürlich auch nach oben; denn gegen 4-5 Mann hat man dann auch als Kampfsportler nicht mehr als zu gute Ausssichten.


@Meixi; da bin ich ganz klar für härtere Strafen; bis hin zur Todesstrafe; denn wer bewusst einen anderen Menschen tötet, sollte meiner Meinung direkt an die Wand gestellt werden. Oder zumindest wirklich lebenslänglich bekommen. Und da finde ich auch das Jugendrecht für volkkommen albern; denn mit 16/17 weiß man auch schon ziemlich gut was man macht und ist fähig zu eigenen Entscheidungen. Meine Schwester ist 12 und weiß das man niemanden tötet oder grundlos zusammenschlägt.
Da kann dann keiner bei einem 16 jährigen sagen; er ist noch so jung und wusste nicht was er tat.


Ich finde Courage schon sehr wichtig, aber sie sollte im engen Kontext mit der eigenen Gesundheit stehen.
 
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Ich glaube, dass die steigende Armut in unserem Land, der Hauptgrund für die erhöhte Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen ist. Im Grunde müsste man sich doch überhaupt schon fragen, warum Jugendliche sich im minderjährigen Alter schon ins Koma trinken oder sich zukiffen, statt sich mit einer sinnvollen Aktivität zu beschäftigen...

Da weiß man doch schon, dass es an irgendwas fehlt - nämlich Perspektive in den meisten Fällen.

Natürlich haben unsere Gesellschaft und unsere neuen Medien sicher auch einen Teil zu diesen Thema beigetragen, aber sicher ist dieser Teil nicht so groß, wie man vielleicht auf den ersten Blick annehmen würde.

EDIT:

Meine persönliche Intention wäre gewesen. Ich hab eine BW Nahkampfausbildung und betreibe Kampfsport; also sollen sie es versuchen, wenn sie frech werden.

Selbst dann wäre ich vorsichtig, ehrlich gesagt. Es ist nicht unüblich, dass einige von denen dann noch bewaffnet sind.
 
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Ich glaube auch das Fehlende Perspektive ein Grund für Gewalt ist.
Es ist bei den meisten die ich kenne ist es eigentlich immer diese meinung.
"Ich-komme-komme-aus-dem-Ghetto-und-deshalb-bin-ich-ne-coole-Sau-und-kann-alles-machen-was-ich-will-Weil-mein-leben-ja-eh-******e-ist"

Wenn man Tag täglich sowas mitbekommt und es auch einem selbst wiederfährt, fängt man diesen Mist sogar an zu glauben.

Und solange man Jugendlichen den Start ins Berufsleben nicht ein wenig leichter macht, wird sich an dieser Situation auch nichts ändern. Ich weiss gar nicht mehr wie viele bewerbungen ich geschrieben hab bis ich endlich mal ein Bewerbungsgespräch hatte. Und hunderte von Bewerbungen schreiben da sind die meisten einfach zu faul , also ist die Alternative sich mit seinen Kumpels auf der Straße treffen, sich darüber aufzuregen wie Beschi##en unser leben doch ist und seine Wut an anderen auszulassen.

Mein alter Chef sagte mir mal das die meisten Firmen auch nicht immer das Geld aufbringen können einen Azubi einzustellen. Eine Ausbildung kostet der Firma bis zu 15000 Euro. Was da schon helfen könnte ist schlicht und ergreifend den Firmen unter die Arme zu greifen und Finazielle hilfe zu leisten.
 
Ich möchte keine Antworten à la "Weil Deutschland einfach schlecht ist". Ich möchte begründete Antworten.

Willst mal lachen? Genau das ist der Punkt. Weil Deutschland sozusagen moralisch und wirtschaftlich verfällt, ist eine solche Eskalation möglich.

Gib allen Menschen Beschäftigung, einen anständigen Lohn, weniger Alkohol und weniger hirnaufweichende Medien und solche Taten werden weniger.

Davon abgesehen, dass die Jugendkriminalität momentan angeblich sowieso rückläufig ist und sich die Berichterstattung vor allem wegen der Quoten auf so etwas stürzt.

Zivilcourage: Mit solchen Fällen hat isch tatsächlich gezeigt, dass sich Zivilcourage nicht lohnt. Traurig aber war. Es gibt eben viel zu viele gefährliche Leute da draußen. Eine Lösung für dieses Problem fällt mir leider keine ein. Wäre ja auch zu schön.

Sie hätte sich gelohnt, wenn überhaupt mehr Leute aufgestanden wären. Weil einer dabei draufgeht, dass er sich bemüht, will sich jetzt keiner mehr bemühen... na klasse.

Man gerät in einen Teufelskreis. Wenn kein Mensch zivilcouragiert handelt, lohnt es sich natürlich nicht. Wären mehr als einer aufgestanden, hätte man die Jungs ohne Probleme an die Bullen liefern können. Aber es ist nur ein einziger aufgestanden, und ein einziger war ZU WENIG!

Zivilcourage? Die Polizeit verlangt von neimanden das er sich dazwischen stellt.

Sie rät dazu, möglichst viele mit zu motivieren. Frei nach dem Motto, gemeinsam sind wir stark. Zivilcourage nützt nichts, wenn sie nur von einzelnen gelebt wird.

@Meixi; da bin ich ganz klar für härtere Strafen; bis hin zur Todesstrafe; denn wer bewusst einen anderen Menschen tötet, sollte meiner Meinung direkt an die Wand gestellt werden.

Richtig nette Ansicht ... weil Idioten ins geistige Mittelalter zurückfallen, soll es der Staat ebenfalls? Die Todesstrafe wurde aus guten Gründen abgeschafft, und nur, um einen archaischen Rachegedanken zu befriedigen, darf sie nicht wieder eingeführt werden. Man schafft nur Präzedenz für weitere Greueltaten, und das sittliche Gefüge (mit das einzige, was solche Taten überhaupt verhindern kann) kann man danach vergessen.
 
@Ragnar

Härtere Strafen brauchen wir wohl eher nicht..... es würde schon langen, wenn der bestehende Strafenkatalog auch mal ordentlich zur Anwendung käme..... Was nützen einem 10 Jahre Höchst-Strafe, wenn die selbst bei Serientätern so gut wie nie zur Anwendung kommt ?

Klar hat jeder ne 2. und auch 3. Chance verdient.....und jeder macht mal Fehler... Aber ich bin der Meinung, das man spätestens bei der 5. Körperverletzung dann auch mal einsitzen müsste.....
 
Also es gibt in jedem Fall von Gewaltverbrechen wahrscheinlich unterschiedliche Motive die zu solchen Gewalttaten führen, hierzu müßte man mehr zu den Hintergründen dieses Falls kennen.
Auf jeden Fall finde ich es sonst ziemlich platt, einfach zu sagen das waren die Medien, die Eltern, der Alkohol, die Gesellschaft usw.

Daß unsere Jugend insgesammt schlechter wird, halte ich für eine verzerrte Wahrnehmung dank der Medien.

Das Jugendstrafrecht mag durchaus etwas reformbedürftig sein, allerdings weniger in Form durch härtere Strafen, sondern eher in der Anwendung der vorhanden Strafmöglichkeiten, in vielen Fällen spielt mangelndes Konsequenzbewußtsein eine große Rolle.
Auch die Perspektivlosigkeit vieler Jugendliche ist lange bekannt, und hat ebenfalls einen wichtigen Beitrag.

Des weiteren müssen wir uns leider damit abfinden, daß der Homo Sapiens immer noch das ist was er schon seit 10000 Jahren ist. Egal welche Staats,- Gesellschaftform und Strafrecht wir auch haben, den "bösen Menschen" wird es immer geben.
 
Blake91: Waren die Täter überhaupt Ausländer? Müssen die zwangsläufig auch ne gewaltbereitere Mentalität haben? Bevor wir hier jetzt in andere Themen abschweifen, müssen zu der Tat erstmal mehr Hintergründe an die Öffentlichkeit.

Zivilcourage: Das Hauptproblem ist daß man da in Situationen gerät die einem nicht alltäglich sind auch nie gelernt hat und sich darauf nicht vorbereitet hat. Anders gesagt man steigt also immer ins kalte Wasser, Allerdings kann Zivilcourage auch schon mit soetwas wie einfachen wie laut ansprechen und Aufmerksamkeit anziehen schon einiges bewirken.
 
Blake91: Waren die Täter überhaupt Ausländer?

Den Namen zu urteilen Deutsche. Oder Österreicher. Oder Deutschschweizer. Oder Pennsylvaniadeutsche :roll:

Bevor wir hier jetzt in andere Themen abschweifen, müssen zu der Tat erstmal mehr Hintergründe an die Öffentlichkeit.

Was für mehr Hintergründe erwartest du? Das sich Opfer und Täter langjährig kannten und die Täter insgeheim schon lange einen Groll gegen ihn hegten? Willst du solange Hintergründe forschen, bis die simple und doch sehr wahrscheinliche Möglichkeit eines brutalen und sinnlosen Handelns im Affekt nicht mehr in Sicht ist?
 
Blake91: Waren die Täter überhaupt Ausländer? Müssen die zwangsläufig auch ne gewaltbereitere Mentalität haben? Bevor wir hier jetzt in andere Themen abschweifen, müssen zu der Tat erstmal mehr Hintergründe an die Öffentlichkeit.

Endlich fragt das mal einer. Bisher wurde das, ja anscheinend als gegeben vorraus gesetzt. Ich weiß nicht, wie es in München war, aber die beiden von mir geschilderten Fälle betrafen jeweils Deutsche (ohne Migrationshintergrund).

Ragnar schrieb:
@Meixi; da bin ich ganz klar für härtere Strafen; bis hin zur Todesstrafe; denn wer bewusst einen anderen Menschen tötet, sollte meiner Meinung direkt an die Wand gestellt werden. Oder zumindest wirklich lebenslänglich bekommen.

Wohin härtere Strafen führen, kann man ja in den USA sehen. Da stirbt man lieber mit "blazing guns" (um ein bekanntes Lied zu zitieren) bevor man sich verhaften lässt. Ich bin zwar auch für eine deutliche Reform der Strafmaße, aber Todesstrafe muss nicht sein.

Zehka schrieb:
Willst mal lachen? Genau das ist der Punkt. Weil Deutschland sozusagen moralisch und wirtschaftlich verfällt, ist eine solche Eskalation möglich.
Elfenfan schrieb:
Auch die Perspektivlosigkeit vieler Jugendliche ist lange bekannt, und hat ebenfalls einen wichtigen Beitrag.

Deutschland zerfällt wirtschaftlich? Wir (ich bin ja auch noch jung) haben keine Persektive? Und was ist mit den 95% der Weltbevölkerung denen es bei weitem schlechter geht als Deutschland? Deutschland gehört in sämtlichen Zivilisationsindikatoren (Wirtschaft, soziale Vorsorge, Gesundheit, Arbeitsbedingungen, Freiheit, Bildung, ...) zu den führenden Nationen der Welt. Übertroffen werden wir von einer handvoll anderer westlicher Länder.
Warum also wird von so vielen jungen Leuten ihre Situation als so schlecht bewertet?

Zehka schrieb:
Davon abgesehen, dass die Jugendkriminalität momentan angeblich sowieso rückläufig ist und sich die Berichterstattung vor allem wegen der Quoten auf so etwas stürzt.

Ja, das habe ich auch gehört. Die Zahl ist rückläufig, aber schwere (Gewalt-)Taten nehmen prozentual zu. Außerdem stehen immer mehr der Täter unter Alkoholeinfluss.
 
ich kann diese Jugendlichen überhaupt nicht verstehen. Ich bin selber 16 und ich kenne niemanden aus meinem Umfeld der überhaupt auf die Idee kommen würde so tätlich zu werden. Ich komme allerdings eher aus einer kleineren Stadt und glaube auch nicht, dass man die Situationen aus so einer kleinen Stadt oder so einem kleinen Dorf mit der einer Großstadt vergleichen kann. Ich denke es wird auch in zukunft solche Gewalttaten geben und es ist sehr wichtig, dass alle Zivilcourage zeigen, besonders deswegen, weil man als Gruppe schon einen viel größeren Einfluss auf so ein "Geschehen" hätte als ein einzelner. deswegen denke ich , dass man sich nicht abschrecken lassen darf vom Tod dieses einen Mannes, der wohl als einziger wusste, was richtig war, sondern sich den guten Menschen zum Vorbild nehmen soll und es ihm nach tun soll

hört sich fast 'n bissel biblisch an ist aber genauso gemeint wie es geschrieben ist
 
Zekha: Hintergründe sind insofern interrressant, da man darauf schließen kann ob es jetzt tatsächlich an den Alkoholeinfluß lag, an den Medieneinfluß oder an der Erziehung usw. Da solche Taten meist unterschiedliche Beweggründe haben ist es meiner Ansicht vergeblich genau darüber zu diskutieren.

Killfetzer: Perspektivlosigkeit ist in DE gar nicht so selten wie man denkt, und daß es in 3.Welt-Ländern noch perspektivloser aussieht bringt diese Leute auch nicht immer weiter. Daß in diesem Land auch "erfolgreich Verlierer produziert werden" wird nicht nur von Linken festgestellt.

Big Little: Das verstehen wohl auch nur die Täter selber, falls die das können.
 
@Killfetzer
Wer kann von sich behaupten anders gehandelt zu haben?

Das kommt stark auf die Situation an. Tatsache ist aber: Wäre er nicht als Einziger aufgestanden sondern Andere gefolgt hätte die Geschichte einen anderen Verlauf genommen. Deswegen halte ich Zivilcourage immer noch für sinnvoll. Ich selbst kam einmal in die Situation als zwei Deutsche einen Ausländer "belästigt" haben. Aber ich war nicht alleine, sondern mit einem Kollegen unterwegs weswegen wir direkt eingeschritten sind. Alleine bin ich mir nicht sicher, wie ich gehandelt hätte. Das kommt auf die Selbsteinschätzung an.

ie Frage, die ich in der bisherigen Diskussion vermisse, ist warum reagierten alle Jugendlichen mit solcher Gewalt auf Kleinigkeiten?

1. Es liegt in der Natur der Jugend Grenzen auszutesten und -weiten. Außerdem gehört es eben dazu, seinen Respekt vor Älteren zu verlieren, der sogar manchmal ins genaue Gegenteil umschlägt.
2. Unsere Gesellschaft ist roh. Das ist zwar schon eine abgedroschene Phrase, aber wohl kaum abstreitbar. Und ja, Computerspiele haben einen Anteil dabei. (Ich verzichte darauf "verroht" zu schreiben, da dies implizieren würde, dass das irgendwann anders war. Aber denkt man zum Beispiel an die 20er Jahre zurück in denen Straßenschlachten in Deutschland tobten stellt sich das als Trugschluss heraus.)
3. Viele Jugendliche haben keine Perspektive, leben in schlechten Verhältnissen und werden vom Staat und der Gesellschaft ignoriert (oder sogar noch verhöhnt). Das schürt unendlichen Hass der irgendwann raus muss. Am besten gegen jemanden oder etwas was mit der Gesellschaft in Vebindung gebracht wird.

Und wie kann man in einer solchen Gesellschaft weiterhin "seinen Kindern" sagen, dass sie Zivilcourage beweisen sollen, wenn man damit rechnen muss sie "in den Tod zu schicken"?

Wie bereits oben geschrieben: Wären alle eingeschritten wäre die Situation wohl kaum eskaliert. Außerdem muss man auch sehen, dass über die vielen Fälle wo Zivilcourage Menschenleben retten meistens nicht berichtet wird. (Klar Terror und Angst verkaufen sich besser.)

@Scrib
Nimm Dein Handy und benachrichtige die Polizei. Mehr wird nicht verlangt.

Sehr nützlich für eine Person die gerade brutal zusammengeschlagen wird.

E:
Problemlösend könnten da meiner Meinung nach Fortschritte bei der Ausländerfrage sein, denn die meisten Konflikte entstehen eig. dadurch.
Klingt schwer nach 3. Reich auch wenn vielleicht anders gemeint oO

Was mir gerade noch einfällt wo ich schon Godwins Gesetz gebrochen habe: Dieses Gewaltschüren muss nicht unbedingt unbeabsichtigt sein, schließlich kann man das auch irgendwann richtig gut kanalisieren. (siehe George Orwell: 1984)
 
Zuletzt bearbeitet:
Deutschland zerfällt wirtschaftlich? Wir (ich bin ja auch noch jung) haben keine Persektive? Und was ist mit den 95% der Weltbevölkerung denen es bei weitem schlechter geht als Deutschland? Deutschland gehört in sämtlichen Zivilisationsindikatoren (Wirtschaft, soziale Vorsorge, Gesundheit, Arbeitsbedingungen, Freiheit, Bildung, ...) zu den führenden Nationen der Welt. Übertroffen werden wir von einer handvoll anderer westlicher Länder.
Warum also wird von so vielen jungen Leuten ihre Situation als so schlecht bewertet?

Ich glaube, niemand will behaupten, dass Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern schlecht ist, aber die Tatsache, dass es in unserem Land grade wirtschaftlich eher bergab geht, kann man wohl nicht leugnen.

Das ist ein schleichender Prozess und wenn dagegen nichts getan wird, kann man davon ausgehen, dass sich solche Fälle eventuell noch häufen.
 
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