Abendspaziergang

Vadding

Gebannter Benutzer
ich hab ma ein bischen langeweile gehabt und hab deswegen ne Kurzgeschichte geschrieben. ich weiß die is nichts dolles, aber nunja.

Abendspaziergang

„Wäre der Herr so freundlich und würde mal seinen zarten Hintern hier rüber schwingen? Ich will endlich nach Hause. Ich muss morgen früh raus.“ Peter war sauer, sein Kumpel hatte ihm seit zwei Stunden immer wieder versprochen, das sie in zehn Minuten gehen würden. Mittlerweile war es zwei Uhr morgens.
Normalerweise wäre er ja alleine los gelaufen, aber er hatte Martin versprochen, das er die Nacht bei ihm pennen könnte und für gewöhnlich hielt Peter sich an sein Wort. Es kam ihm jedenfalls nicht in den Sinn, dass er es je gebrochen hatte ohne es zu bereuen.
Während Peter an der Tür der kleinen Einraumwohnung stand saß Martin noch immer bei den anderen und flirtete wie ein Bekloppter mit dieser kleinen Gothic während er sein fünftes oder sechstes Bier leerte. Nicht das er besoffen war, aber trotzdem neigte Martin dazu – wie so ziemlich jeder andere Kerl – unter Einfluss von Alkohol nur noch Mist zu labern und sich an jede Frau ran zumachen. Irgendwie tat das Mädel Peter ja leid, sie würde es schwer haben von ihm los zukommen.
„Alter, komm doch ma runter, du musst erst um zehn raus, das is also noch genug Zeit zum Schlafen.“ genug Zeit? Peter würde morgen arbeiten müssen. Nicht irgend so einen „Hauptsache ich lass mich da sehen“ Job, er dürfte den ganzen Tag Steine Schleppen. Irgendwo in dieser verdammten Stadt wurde mal wieder ein Haus abgerissen. Natürlich hat die Stadt sofort einige Hartz vierer ran gezogen und die sollen nun die Vorbereitungen treffen.
Es war ja nicht so, das Peter Hartz4 bezog weil er faul war, so wie Martin. Peter hatte vor zwei Jahren sein Abitur gemacht. Es war nicht einmal schlecht, er hatte einen Schnitt von knapp 13 Notenpunkten erreicht. Trotzdem schaffte er es einfach nicht eine Lehre zu bekommen. Sicherlich könnte er studieren gehen, aber er wollte nicht. Er wollte nicht einmal Abi machen. Peter wollte einen vernünftigen Job als Handwerker, aber er bekam einfach keine Lehre und das Alles nur wegen seines Aussehens.
Peter war ein Punk, genauso wie sein Kumpel Martin und alle anderen aus seine, Freundeskreis. Genau das war das Problem, in der heutigen Gesellschaft dachten alle Menschen Punks wären ungebildete, dauergeile Suffköpfe, aber das waren die wenigsten. Zugegeben, Peter trank öfter mal einen über den Durst, aber er konnte sich beherrschen, im Gegensatz zu Martin.
„komm, hau dich noch ne weile zu uns.“ Fuhr Martin fort. „Schnapp dir n Bier und sauf einen mit uns. Wann kommen wir nochmal so jung zusammen?“
Ok, das war jetzt zu viel! „Sauf du doch dein schei* Bier, ich verpiss mich. Zumindest weiß ich jetzt, was ich auf dein Wort geben kann.“ Peter wartete einen Moment und imitierte dann Martin mit einer Tonlage die eines besoffenen würdig war: „I..ich versprech dir, das ... wir punkt 14 äh 12 bei mir ... nee, wir wollten ja zu dir.“
Peter griff nach seinem Rucksack der neben der Tür lag und öffnete diesen. „Gar nichts, absolut gar nichts ist dein Wort wert.“ Er verließ sofort die Wohnung und ignorierte Rufe seines besten Kumpels, das er doch kurz warten solle. Peter hatte einfach zu lange gewartet. Wenig Später war lautes Getrampel zu hören.
Als Peter die Straße erreicht hatte drehte er sich um und sah in das Gesicht von Martin. „Hey dicker, wasn los mit dir? Wenn du abhauen willst, dann kannst du mir das doch sagen.“ er sah ziemlich mitgenommen aus. Er machte nicht nur den typisch verwirrten Eindruck eines Angetrunkenen, er brauchte Schlaf, sehr viel Schlaf.
Peters zurückhaltung war bereits oben in der Wohnung zerbrochen wie eine Scheibe die man mit Steinen bewarf und so begann er zu schreien. „Ich hab dir mindestens 20 mal gesagt, das ich nach Hause will und du? Du kamst immer nur mit 'Nachher'. So langsam reicht mir das.“
sein Gegenüber zögerte einen Moment und nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche – natürlich sternburg Export, wie es sich für einen echten Punk gehört. „Dicker, du weißt doch, das ich dich nur ärgern will. Steig doch nich immer drauf ein, so macht das doch keinen Spaß mehr.“ er wechselte das Bier von der Rechten in die Linke und hielt die Rechte nach vorne.
Peter reagierte indem er mit seinen Händen in den Nacken fuhr, eine Grimasse zog und sich im Kreis drehte. Danach ergriff er die Hand und schlug mit der anderen auf den Rücken seines Kumpels. „Alter, du stinkst nach Bier.“
„Ey komm mir mal nich so.“ entgegnete Martin und sah ihn wütend an. „Man Stinkt nich nach Bier ...“
„ ... man duftet nach Bier.“ beendeten beide den Satz im Chor. Peter griff nach der Bierflasche und nahm einen kräftigen Schluck. „es geht doch nix über ein Sternie am Abend.“
Martin leerte die Flasche und warf sie auf den Bürgersteig. Anschließend Griff er in seinen linken Ärmel und zog zwei weitere Bier hervor um eins Peter zu geben. Zusammen begannen sie zu singen oder besser gesagt zu grölen. „Es ist Sommer und es is heiß. Wie gerne ich hätt ich jetzt ein Eis. Doch leider is keins hier. Drum trinken wir Sternburgbier. Ja merke dir, ja merke dir. Merke dir, Sternburgbier. Merke dir, Sternburgbier. Merke dir, Sternburgbier. Ja. Ja. Ja.“
Die beiden zogen eine Weile grölend durch die Straßen bis Peter stehen blieb. „Ey Alter, wo sind wir?“ sie hatten es tatsächlich geschafft sich auf einem Weg zu verlaufen, der eigentlich nur 15 Minuten dauern sollte.
Martin nutzte die Pause und befeuchtete den teuersten Wagen, den er in der Nähe gesehen hatte, irgend so ein BMW. „Der wird sich freuen, wenn er morgen feststellt, das sein verdammter B;Q nach Pisse stinkt.“ erst jetzt begriff er, das Peter eine Frage gestellt hatte. „Keine Ahnung. Hier war ich noch nie.“
„Sachma bisde jetz dodal blede du verdammte Zege?“ plötzlich kamen einige Personen mit Glatze aus einem Haus gelaufen. Peter erkannte es sofort als Stammkneipe einiger Nazis. Er hätte es wissen müssen, dieses Straße war in ganz Leipzig für die Nazis bekannt, die hier herum lungerten. „Was pinkelsde gegen meine karre. had dir deine Mudder keene maniern beigrebracht“
Pater und Martin gingen langsam aufeinander zu bis Peter „Lauf“ schrie und beide die Straße runter rannten, gefolgt von diesem braunen Abfall, von diesen verdammten Nazis.
Leider war dies keine Seltenheit, immer wieder rannten die beiden in die Arme von irgendwelchen Nazis und immer waren dies mutigen Arier in der Überzahl und konnten ihr Maul aufreißen. Peter war sich sicher, das die Verfolger irgendwelche billigen Parolen schrien, die schon unter Hitler beschissen klangen. Ein gutes Hatte es zumindest. Wenn diese Idioten so rum schreien würden, müssten sie wegen den Seitenstichen bald aufgeben.
Tatsächlich hatten sie fünf Minuten später keine Nazis mehr hinter sich und kletterten über einen Zaun in einen Hinterhof um sich dort erstmal zu verstecken. „Ist doch n Geiler Abend.“ Sagte Martin völlig außer Atem.
Peter atmete noch mehrfach ein und aus. „Wenn du noch Bier hast, dann ja.“


noch einige anmerkungen:
- meine Rechtschreibung und Grammatik sind für den allerwertesten, das weiß ich.
- der Songtext is von der Band "sparmarktterroristen"
- die sätze, die zumindest sächsisch klingen sollen sind von nihilus übersetzt worden.
 
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Reaktionen: Foxbuild
Sehr nice: Also Kurzgeschochte finde ich die gut^^ Hab das gerade in deustch und as hier war bis jetzt die beste/ lustigste die ich gelesen habe^^.
 
Ganz gut, aber das Ende wirkt ein bischen ... naja.
Die Schachtelsätze sind zwar noch harmlose Exemplare, aber grade in spannenden und actionreichen Szenen sollte man möglichst relativ kurze Sätze verwenden. Außerdem bleibst du sonst von der Erzählperspektive immer sehr nah an den Charakteren und plötzlich kommt diese Flucht.
Leider war dies keine Seltenheit, immer wieder rannten die beiden in die Arme von irgendwelchen Nazis und immer waren dies mutigen Arier in der Überzahl und konnten ihr Maul aufreißen.
Aus diesem Satz könntest du gut mehrere Sätze machen und vielleicht das Ganze etwas greifbarer formulieren. "immer wieder" ist mir persönlich etwas zu schwammig. Da muss ich eher an eine Slapstick Szene mit Circus Musik denken.^^ Insgesamt aber :good:
 
Liest sich ganz gut, könnte ein kleines bisschen länger sein, irgendwie wirkt der Schluss durch seine Plötzlichkeit gestelzt. Wohin haben die sich eigentlich verlaufen? Grünau :lol:?
Ach ja, noch was:
Ich möchte jetzt keineswegs mit Nazis sympathisieren, aber wenn jemand mein hypothetisches Auto bepinkeln würde, wäre ich auch wütend.
 
Ich kenn mich mit sowas nicht besonders gut aus aber die Geschichte hat mir echt gefallen :)

Ich habs Gefühl, du hast aus eigenen Erlebnisen/Erfahrungen geschrieben.
 
irgendwie hab ich den thread ganz vergessen, werd wohl doch alt ...
Aus diesem Satz könntest du gut mehrere Sätze machen und vielleicht das Ganze etwas greifbarer formulieren. "immer wieder" ist mir persönlich etwas zu schwammig. Da muss ich eher an eine Slapstick Szene mit Circus Musik denken.^^
naja an solchen Sachen arbeite ich im Moment. Diesen Text habe ichunter anderem auch meiner Deutschlehrerin die den mal unter die Lupe nehmen wollte.

Wohin haben die sich eigentlich verlaufen? Grünau ?
eigentlich dachte ich da eher an die Ecke Reudnitz/Stötteritz

Doche eine Frage: Welche Rechtschreibung/Grammatik?
erstens: wenn man schon solche Kommentare von sich gibt sollte man auch darau fachten das man selbst keien Fehler einbaut.
zum anderen fühlst du dich durch deine achso bessere rechtschreibung überlegen oder erkennst du nicht das zB. die Wrtliche Rede mit Absicht so geschrieben wurde?

Ich habs Gefühl, du hast aus eigenen Erlebnisen/Erfahrungen geschrieben.
nö. is komplett erfunden