Redguard:KRK-Hammerfell

Der kleine Reiseführer durch das Kaiserreich und seine Umgebung



Hammerfell







Hammerfell ist der ewige Außenseiter unter den von Menschen bewohnten Provinzen. Für den Untertan in der Kaiserstadt ist Hammerfell der dunkle, exotische Westen. Bei anderen[1] gilt es als wildeste, gefährlichste Gegend des ganzen Reiches – von Piraten und Verbrechern heimgesucht. Beide Sichtweisen sind durchaus zutreffend und gelten uneingeschränkt für Hammerfells Einheimische, die stolzen, wilden Rothwardonen.


Vor gut dreitausend Jahren erbebte der Erdteil Yokuda unter Verwerfungen, denen fast die ganze Landmasse zum Opfer fiel. Yokuda versank größtenteils im Meer. Seine Völker suchten in Tamriel Zuflucht. Die weitaus meisten Flüchtlinge landeten auf der unbewohnten Insel Herne. Weitere Neuankömmlinge aus Yokuda erreichten das Festland. Diese erste Welle von Yokuda-Kriegern flutete ins Land und trat einen gewaltigen Eroberungsfeldzug an. Die Yokuda oder Ra Gada besiegten und versklavten die einheimischen Tiervölker und die nedischen Siedler. Sie bahnten einen blutigen Weg für ihr Volk, das vorerst auf Herne blieb. Auch die Na-Totambu, die Könige und Herrschenden, warteten dort. Später zog das gesamte Volk auf das Festland. Im Laufe der Zeit sollten aus den wilden Ra Gada im Sprachgebrauch die Rothwardonen werden. Der Name bezieht mittlerweile die gesamte aus Yokuda stammende tamrielische Bevölkerung ein. Sie hat die nedischen Völker völlig verdrängt. Landwirtschaft und Gesellschaftsform der Rothwardonen waren für Hammerfells raue Umwelt besser geeignet als die der Einheimischen. Dennoch nahmen die Rothwardonen viele Sitten und Gebräuche, den Glauben und sogar die Sprache der nedischen Völker an. Bald ergab sich auch ein Austausch mit den umliegenden Bretonen und den benachbarten Cyrodiil. So wurden die ehemaligen Yokuda Bestandteil von Tamriels Kultur. Yoku, die schriftlose Sprache der Rothwardonen, ging nahezu vollständig verloren. Angesichts der zu treffenden Handelsvereinbarungen und einzugehenden Bündnisse hatte sie in Tamriel keine Zukunft.


Im nach Provinzen gegliederten Zweiten Kaiserreich bildeten sich zwei „Parteien“ unter den Rothwardonen,[2] um Cyrodiil die Verwaltung Hammerfells zu erleichtern. Die alte Herrscherkaste der Na-Totambu behielt ihre Rechte als adliger Kronrat. Die viel bewunderten Ra Gada-Krieger bekamen nun endlich Besitzrechte an ihren Stammesgebieten. Diese Ermächtigung veränderte die Ra Gada grundlegend. Sie begannen sich als Erben zu bezeichnen und bestanden förmlich auf ihrem Status als erste Rothwardonen auf Tamriels Boden.


Doch hatte die Republik nur Bestand, solange die Cyrodiil stark genug waren, um sie zu unterstützen. Während des Interregnums fiel die Macht an die Erbmonarchie der Na-Totambu zurück. Der neue „Großkönig“ verlegte seinen Sitz sogar aus Alt-Hegathe nach dem reicheren Sentinel, einer Stadt der selbsternannten Erben. Zu dieser Zeit wickelte Sentinel bereits ein Drittel des gesamten Handels in der Bucht von Iliac ab.


Die Zwerge.[3]


Hammerfell hieß ursprünglich Volenfell, nach der „Stadt des Hammers“ der Dwemer. Ihre Ruinen liegen unter dem Sand der Alik'r begraben. Der Sage zufolge waren diese Dwemer keine anderen als der Rourken-Clan von Resdayn (Morrowind). Er war lieber freiwillig ins Exil gegangen als mit den Dunkelelfen Frieden zu schließen. So kam es, dass das Oberhaupt der Rourken seinen mächtigen Hammer Volendrung quer durch Tamriel schleuderte und versprach sein Volk dorthin zu führen, „wo der Hammer landet“. Dieses Bild aus der Sage verziert die Mauern diverser Ruinen in Hammerfell: Eine Massenauswanderung goldgewandeter Zwerge beim Marsch durch Cyrodiils Wälder. Gleich einer Sternschnuppe fliegt Volendrung durch den nächtlichen Himmel über ihnen und drängt sie vorwärts. Leider geben die Ruinen keinerlei Hinweis auf das spätere plötzliche Verschwinden der Zwerge aus Tamriel um 1Ä 700.[4] Während wir einmal beim Gegenstand sind, sollten wir den missverständlichen Begriff „Zwerg“ kurz behandeln. Nichts lässt darauf schließen, dass die Dwemer auch nur geringfügig kleinwüchsiger als die ersten Aldmeri waren. Wie diese müssen sie die Menschen eher noch überragt haben. Die wenigen glücklichen Besitzer einer erhalten gebliebenen Goldrüstung passen mehr oder weniger hinein. Kaiserliche Ausgrabungen haben uralte, wundersame Geräte der Zwerge zutage gefördert. Die Funde stützen Dylxexus Annahme, dass „Dwemer“ nicht mit „Tiefe Elfen“ , sondern mit „Kluge Elfen“ übersetzt werden sollte, wenngleich die Vorstellung unpassend anmutet. Vielleicht sind die in der Anuade erwähnten „genialen Schüler“ der titangleichen Ehlnofey demnach mit den Zwergen gleichzusetzen. Ihre großen Lehrer könnten ihnen den Spitznamen verliehen haben.

YR: Menschliche Logik - Warum sollte sich ein selbstrespektierender Mer sich als "Zwerg" bezeichnen. Selbst wenn dieser Name von den gesegneten Erdknochen[5] stammt? Besessen von der Analyse diese Menschen -- Bei ihnen treten keine Gestalten auf die sich ausserhalb des physischen befinden --

Thassad II. war der letzte „Großkönig“. Nach seinem Tod im Jahr 862 CE besetzten die ehrenhaften Erben Sentinel mit Gewalt. Kronprinz A'Tor segelte von Stros M'Kai herüber, um seinen Vater zu rächen und richtete eines der blutigsten Massaker in Tamriels Geschichte an. Als Nachfolger der Reman-Dynastie zur Hilfe verpflichtet, entsandte Tiber Septim auf die Bitte der Erben hin Truppen. Sie machten dem Gemetzel des verrückten Prinzen ein rasches Ende. A'Tor war den kaiserlichen Legionen weit unterlegen, zumal etliche Königstreue ihn verließen, als sie die Herrlichkeit des wiedergeborenen Kaiserreiches erlebten. Der Prinz und einige wenige Anhänger retteten sich nach Stros M’Kai. Doch die Westflotte verfolgte sie und stellte die Flüchtenden schließlich. In der Schlacht der Hundingsbucht brachten die Kaiserlichen Prinz A'Tor eine vernichtende Niederlage bei. In seiner Weisheit hielt der Kaiser es für geraten, nun für die rechtmäßige Wiederherstellung der Republik und Provinz Hammerfell Sorge zu tragen. Hier leben die Rothwardonen nun als stolze Untertanen[6] des neuen Cyrodiil-Reiches.


Die körperliche Erscheinung der Rothwardonen vermag auf Fremde einschüchternd zu wirken. Die schlanken hochgewachsenen Gestalten besitzen einen dunklen Teint, schwarzes Haar und fein geschnittene Gesichtszüge. Ihre Kleidung und Bräuche unterscheiden sich regional. So besitzen die Rothwardonen von Elinhir einen eher colovischen Geschmack, während einige Bewohner Rihads unbekleidet durch die Straßen wandeln. Die Haltung der Rothwardonen ist jedoch überall arrogant. Das hochfahrende Volk lässt sich leicht bis zum Äußersten reizen und verteidigt die eigene Ehre geradezu fanatisch. Zwar ist allgemein anerkannt, dass Hammerfell Heimat der besten Krieger des Kaiserreiches ist. Doch geben die Rothwardonen eher mittelmäßige Soldaten ab. Sie sind zu unabhängig, um sich der Befehlsgewalt anderer unterzuordnen oder militärische Disziplinen zu üben. Nur wenige Rothwardonen dienen in den roten Rängen der Armee.


Hammerfell besitzt kein stehendes Heer. Bezahlte Milizen wachen über die immer wieder umkämpften Grenzländer und die Küste. Uralter Tradition folgend, treten viel Rothwardonen jedoch in Ritterorden im Dienste der Herrscherfamilien ein. Novizen dieser Orden müssen ihr Geschick in gefährlichen, ja, zuweilen tödlichen Prüfungen messen. Die Jugendlichen der Totambu-Krone etwa müssen zu den Ruinen der Dwemer auf Stros M'Kai reisen, ihren Todesfallen entgehen und „ihre mechanischen Menschen wieder in Form ringen“, bevor sie in den Skarabäusorden aufgenommen werden. Die gestrengeren Diagnaritter hingegen stellen jedes Jahr die Belagerung Orsiniums nach. Dabei müssen die Novizen die Rolle der Orks übernehmen…

Hammerfells Besiedlung hat lange gedauert. Das karge, felsige Land, dessen Mitte von der Wüste Alik'r eingenommen wird, ist nicht gerade einladend. Nur entlang der Küste gedeiht ein hufeisenförmiger Streifen Steppe. Die Zivilisation der Rothwardonen hat sich in zwei verschiedene Richtungen entwickelt. Den weltgewandten Bürgern der Hafenstädte stehen die zahlreichen nomadischen Stämme der Wüste gegenüber. Die Städter haben bretonische sowie Cyrodiil-Archtitektur und –Kleidung übernommen. Mit den traditionellen Motiven und Stilrichtungen des untergegangenen Yokuda vermischt, ergibt sich ein ganz eigenständiges Bild. Einige Städte haben sogar ihre Götter und Stammesgottheiten dem im Kaiserreich angebeteten Pantheon der acht Götter angepasst.[7] Die Nomaden dagegen sind deutlich primitiver. Sie weisen geringe Einflüsse der nedischen Völker auf oder verharren stur bei ihren Yokuda-Bräuchen. Selbst von anderen Rothwardonen werden sie als Schiffsbrüchige der Geschichte betrachtet. Unter den Nomaden ist der Glaube an den Schlangengott Satakal verbreitet. Die Religion hat in der Vergangenheit erhebliche Unruhen im Grenzland der Alik'r verursacht. Die von den Stämmen verehrten Irren leben einzig von mildtätigen Gaben anderer. Gelegentlich rotten sie sich jedoch zusammen und überfallen nach alter Ra Gada-Manier rechtschaffene Landesbewohner. Viele dieser Rothwardonen verzichten wie in Rihad auf Kleidung. Sie wälzen sich im Staub, kneifen Passanten in die Beine und stoßen ruckhaft zu wie Schlangen. Andere wiederum entsetzen die Bevölkerung, indem sie in der Öffentlichkeit schlangengleich ihre Haut „abstreifen“. Sie sind beim Durchqueren ganzer Wüstenabschnitte nach Schlangenart gesehen worden. Mühselig rollen und schieben sie sich in kurvigen Zuckungen durch den Wüstensand – von Balhar bis zur Nohotgrha-Oase. Die Satakali haben der Gegenwart des Kaiserreiches schon immer misstrauisch gegenübergestanden. Neuerdings belästigen[8] sie jedoch seine Staatsdiener. Die Übergangs-Gouverneure waren daher gezwungen, sie zum Schutz der Bürger und der Garnisonstruppen aus den Städten zu weisen.


Urlaubsreisende meiden die nicht unmittelbar an der Bucht von Iliac gelegenen Rothwardonen-Städte. Angesichts des (überwiegend verdienten) Rufes der Einheimischen gilt Hammerfell als fremdenfeindlich. Übertretungen aller Art werden mit Blut geahndet. Das ist eine Schande, welcher der Kaiser abzuhelfen gedenkt, denn Hammerfell selbst ist ein schönes Land. Vom Aufgang des Doppelmondes über den Schattentempel der Alik'r bis zu den strengen Schutzwällen Alt-Hegathes ist die alte Pracht überall sichtbar. Hammerfells Menschen sind hart – nach vierhundertjährigem Zwist und korrupter Herrschaft durchaus verständlich. Einzeln betrachtet sind die Rothwardonen jedoch geradezu menschliche Kunstwerke. Vielleicht vermag eine leitende Kraft wie das Kaiserreich die Bevölkerung von A'tors üblem Vermächtnis befreien und vor der Gier der elfischen Nachbarn schützen.[9] So möge denn auch Hammerfell sich bald jenes Wohlstands erfreuen, den es der Welt zu bringen strebt.


Sentinel.

Hammerfells zweite Hauptstadt liegt an der Ostküste der Bucht von Iliac. Sentinel ist schon aufgrund seiner Lage auf den Handel spezialisiert. Die felsigen Berge und kargen Böden des Hinterlandes, das nach Osten in die Wüste übergeht, eignen sich nicht zum Ackerbau. Sentinels Hauptstraße ist ein ausgedehnter Marktplatz. Er erstreckt sich vom Hafen bis vor das Stadttor zum Ödland. Der Palast ist das älteste und größte erhaltene Baudenkmal der Rothwardonen. Er ist während des Ansturms der Ra Gada errichtet worden. Ursprünglich als Bollwerk gegen die Bretonen gedacht, erfuhr er im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche An- und Ausbauten. Derzeit ist der Palast Sitz des Übergangs-Gouverneurs Senecus Gottschlüssel.[10] Der Gouverneur leitet seit Baron Volags Verschwinden[11] die Geschicke der von den Erben bewohnten Fürstentümer. Seit seiner Umgestaltung durch das Kaiserreich ist Sentinel zum bevorzugten Wohnort des Adels von Daggerfall und Wegesruh geworden. Die Oberschicht erfreut sich an der regionalen Küche, der Handwerkskunst und den skurrilen Sittenspielen des Königlichen Theaters.


Stros M'Kai.

Das frühere Königreich von A'Tor, dem Erben Thassads II., ist eine kleine Insel. Heute dient sie Übergangs-Gouverneur Amiel Richton als Amtssitz. Er ist mit der Aufgabe betraut worden, über Hammerfells barbarische Südküste zu wachen und sie zu schützen. Lord-Admiral Richton[12] war jener Offizier, der Prinz A'Tor in der Schlacht um die Hundingsbucht besiegte. Er reiht sich unter die vielen Helden der colovischen Westflotte ein. Stros M'Kai wäre nur ein unbedeutender kleiner Hafen und lediglich für seine Dwemer-Ruine bekannt, wäre seine Lage heute nicht von überragender geostrategischer Bedeutung. Stros M'Kai liegt nahe dem Kap der Blauen Wasserscheide[13], den Gewässern des gefürchteten Aldmeri-Bundes.


Anmerkungen

  1. TA: geändert; Im Original: Anderen
  2. YR: Das furchbarste aller Übel, welches eine Bedrohung für die Zukunft des Reiches ist, sind die Rothwardonen innerhalb ihrer Provinz selbst.
  3. TA: siehe auch Dwemer
  4. TA: siehe auch Verschwinden der Dwemer
  5. TA: Dies kommt von de Mythos des Entstehungsprozesses der Hochelfen. Die et'Ada (Götter/Daedra) transformierten sich selbst in die Ehlnofey, die Erdknochen
  6. YR: !
  7. YR: Schwerlich. Die Rothwardonen tolerieren das Anbeten von Arkay, Zenithar und Kynareth, weil sie wahrscheinlich einige Gottheiten der Agrarkultur von Yokuda mitgebracht hatten. Die meisten der kaiserlichen Gottheiten werden geringeschätzt nur tobr'a (nutzlos) genannt. Derzeit sind die beliebtesten Götter in Hammerfell der Grosse Papa mit seinen Kindern Hunding, Leki und Ansei.
  8. YR: „Bissig“ meint er.
  9. YR: Ich bin überdrüssig dies erneut anzumerken...ich denke den Rest kannst du dir denken.
  10. TA: Im englischen Original heißt er Senecus Goddkey. Gottschlüssel ist zwar die falsche Übersetzung, klingt auch sehr holprig als Nachname, ist aber aufgrund keiner passenderen Alternative beibehalten.
  11. YR: Gerüchten zufolge soll sich dieser Baron Volag in den Bergen bei den „Blutdrinkern“ verstecken, nur darauf wartend einen schwachen Punkt des Kaiserreiches zu finden.
  12. YR: Offenbar ist Richton unter dem Druck seiner Aufträge am zusammenbrechen. Stros M'Kai ist sehr wichtig für den Kaiser und es ist äußerst wichtig die Gewässer von Piraten - vor allem diesen „Renegaten“ Einhalt zu gebieten.
  13. YR: Nördlich des Kap der blauen Wasserscheide. Das Schiff das mich zur Insel bringen sollte wurde von den sogenannten Renegaten übernommen. Sie warfen die Kisten über Bord - Kisten gefüllt mit vielen Waffen für das Kaiserreich auf Stros M'kai. Sie haben jeden ausgeraubt - wenn auch der Anführer nach dem sehen dieses Pamphlet und dem raten meiner Absicht mich in Ruhe lies und sagte „Wir dürfen nicht handeln und sprechen, nur so als würden wir schlafen...“