Der kleine Reiseführer durch das Kaiserreich und seine Umgebung



Wilde Regionen


Argonien.

Einst gehörte das riesige Sumpfland zum Zweiten Reich, das 1Ä 2837 weite Teile von ihm besetzte. Als Provinz Schwarzmarsch wurde das Gebiet dem Herrschaftsbereich eingegliedert. So wird das land von den meisten Menschen auch heute noch genannt. Für die Elfen heißt es jedoch Argonia, nach einem Schlachtfeld aus ferner Vergangenheit,[1] auf dem zahllose Vorfahren fielen. Die Einheimischen des Sumpfgebietes, verschiedene Stämme von Eidechsenleuten, sind nach allgemeinen Sprachgebrauch „Argonier“…


Argonier verlassen ihre Heimat nur selten. Nur die relativ intelligente Art der Hist hält sich zuweilen außerhalb des Landes auf. Ihre Vertreter sind abstoßend, aber so friedfertig, dass sie von den Menschen geduldet werden. Man findet sogar im westlichen Hammerfell einige Hist. Die übrigen Argonier leben zurückgezogen, sind primitiv und drücken ihre Naturverehrung in heidnischen Ritualen aus. Sie leben stets in der Nähe eines dazu benötigten Sporenbaums, der nur im Inneren ihrer heimischen Sumpfwälder gedeiht.


Nach dem Zerfall des Zweiten Reiches erlangte Schwarzmarsch seinen Status als Provinz nicht wieder. Dennoch gelten einige Landesteile weiterhin als Gebiet des Kaiserreiches. CE 560 forderte die Knahaten- Grippe das Leben zahlreicher Kothrinigi, der einzigen Menschen, die lange im Gebiet ausgeharrt hatten. Die Hist erwiesen sich als immun gegen die Seuche. Ihre Widerstandskraft näherte wilde Gerüchte, denen zufolge sie die Krankheitserreger durch besondere Behandlung ihrer Sporenbäume selbst geschaffen hätten.


Pyandonea.

Weit im Süden der Summerset-Inseln liegt das Königreich Pyandonea. Die Insel ist Heimat der Maormer, einer seltenen tropischen Elfenrasse. Pyandonea ist fast gänzlich von üppigem Regenwald bedeckt. Hier tummeln sich die Wassergeister des Südens. Die Maormer reisen fast nie nach Tamriel. Auch ihre Vettern in Summerset besuchen sie selten, wurden sie doch vor langer Zeit von dort aus ins Exil geschickt. Man weiß, dass die Maormer eine chamäleonartige Haut besitzen, die sich ihrer Umgebung anpasst - eine Fähigkeit, die an das Vermögen der Bosmer, mit dem Wald zu verschmelzen, erinnert. Die Maormer besitzen eine mächtige Form des Schlangenzaubers. Mit seiner Hilfe haben sie die Seeschlangen der Insel gezähmt. Die Geschöpfe dienen ihnen nicht nur im Krieg als Reittiere. Die Maormer werden von König Orgnum regiert, einem unsterblichen Magier. Es heißt, Orgnum[2] sei der Schlangengott der Satakal. (vgl. Hammerfell)


Thras.

Das Königreich Thras liegt auf einer Inselkette im Korallenriff des südwestlichen Abecea-Meeres. Hier haust ein gottloser Stamm Tierwesen namens Sload.[3] Die amphibischen Wurmartigen sind wohl die verhassteste Rasse in ganz Tamriel. Lange Zeit hielt man sie für ausgestorben. 1Ä 2200 entließen sie die Thrassianische Seuche in die Welt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Tamriels sollte ihr zum Opfer fallen. Damals stach die Flotte aller Verbündeten in See – die größte ihrer Art, die es je gegeben hatte. Tamriels Racheengel segelten nach Thras und metzelten sämtliche Einheimische nieder, derer sie habhaft werden konnten. Mit Hilfe heute nicht mehr bekannter Magie versenkte die Flotte das gesamte Königreich.


Leider scheint das Reich Thras wieder auferstanden zu sein. Seine Herren, die Sload sind an verschiedenen Orten Tamriels gesehen worden. Wir empfehlen unseren Bürgern dringend, diese Wesen zu meiden und der Obrigkeit sofort zu melden, wenn eines gesichtet wird. Über die Wurmartigen ist vieles bekannt.


Die nebenstehende Anmerkung möge Euch ein eindringliches Bild von der Gefährlichkeit der Sload vermitteln. Bürger, seid wachsam.


Die Sload.


Aus den Aufzeichnungen Bendu Olos, König von Anvil, Baron-Admiral der Vereinigten Flotte, der dem Unrecht des üblen Fleckens Thras ein rasches Ende bereitet hat.

Lebenszyklus:

Jungtiere: Eklige kleine unförmige Larven.
Jugendstadium: Weiche, glitschige, krakenartige Wesen. Können nicht an Land gehen.
Ausgewachsene Tiere: Keine erkennbare Alters- oder Wuchsbegrenzung. Die einzelnen in Tamriel gesichteten Exemplare sind meist ältere Erwachsene von erheblichem Leibesumfang. Ihre ausgeprägte Gier nutzen sie als brillante Händler und Schmuggler. Die Überlebenskunst jüngerer Erwachsener an Land ist nicht besonders ausgeprägt. Man sieht sie dort selten. Alttiere wiederum brechen unter ihrem Gewicht zusammen, wenn es nicht vom Wasser getragen wird.


Fähigkeiten:

Ein perfektes Gedächtnis: Sload können weder lesen noch schreiben. Sie merken sich alles, was sie einmal gesehen oder gehört haben.
Magiebegabung: Alle über Land reisenden Sload beherrschen eine hohe Stufe des Erinnerungszaubers. Sie verwenden ihn wie nebenbei zur Abkürzung ihrer Reisen. Der Zauber dient zugleich als Schutz. Bei Gefahr teleportiert sich das Tier instinktiv fort. Wir sind dagegen auf unsere Füße angewiesen!


Schwächen:

Geringe Greiffertigkeit, sehr schwach ausgeprägte Gliedmaßen: „Die Sload passen ihre Hülle sehr langsam an die Oberfläche und Objekte an. So können sie mit Mühe Dinge aufheben oder an Hindernissen empor kriechen.“ So langsam die Sload sich bewegen, so blitzschnell kreisen ihre Gedanken. Die Wesen sind vorsichtig und außerordentlich besonnen. Entscheidungen treffen sie erst nach langem Abwägen. Wenn ihnen der Sinn danach steht geben sie jedoch recht schnelle Antwort.
Zaghaftigkeit: Das Wort „Abenteuer“ gibt es ihn ihrer Sprache nicht. Der ähnlichste Begriff dafür ist gleichbedeutend mit „tragische Katastrophe“. Die Heldenmythen der Sload handeln von Einzelnen, die jahrelang grübeln und sich mit weisen Artgenossen beraten, bis sie am Ende klug und erfolgreich handeln. Alle Bösewichter ihrer Sagen handeln schnell und unüberlegt – und scheitern.
Abstoßende Moral: Jeder bislang bekannte Sload war ein gieriger, gottloser, herzloser, selbst verliebter Intrigant. Menschliche Gefühlsregungen oder Ähnliches sind nicht festzustellen, doch sind sie glänzende Diplomaten und Schauspieler. Sie vermögen menschliches Verhalten grotesk zu parodieren. Gelächter über schwache Witze. Weinen über vermeintliches Unglück, wütende Tiraden über Dummheit und Unfähigkeit ahmen sie bühnenreif übersteigert nach. Diebstahl, Gotteslästerung, Folter, Entführungen, Mord und Völkermord begehen sie ohne die geringsten Gewissensbisse. Sie übertreten Gesetze, wann immer es ihren Zwecken dient. Freundschaft oder Treue im menschlichen Sinne kennen und achten sie nicht. Nur wer sie besiegt oder erfolgreich betrügt, erfreut sich einer gewissen kollegialen Achtung. Ausgewachsene Sload scheinen sich nicht weiter zu vermehren. Sie zeigen keinerlei Anteilnahme Schicksal ihrer Jungen.


Orsinium.

„Orkstadt“ bedeutet der frühaldmerische Name. Die Orks, Oger, Gremlins und anderen verwandten Rassen Orsiniums benutzen den elfischen Namen ihrer Siedlung voller Stolz. Sein Klang beschwört zumindest bei uns Menschen das Bild einer prächtigen Festungsstadt. Tatsächlich ist Orsinium jedoch ein ärmliches, dreckiges, notdürftig befestigtes Dorf. Seine Gründung geht auf die Camora-Dynastie zurück. Damals ließen die Herrscher der Summerset-Inseln Hunderte von Tiermenschen frei und gestatteten ihnen, einige Gebiete nördlich von Valenwald zu besiedeln. Die orkverwandten Rassen wählten eine unbewohnte Bergregion nahe Alt- Hrol’dan in Hochfels. Das Land kam ihren natürlichen Bedürfnissen entgegen: Die Orkvölker leben von einem seltenen beharrten Riesen- Tausendfüßler, den sie in Herden halten. Sein Lebensraum ist auf alpine Höhen beschränkt, auf denen bestimmte Gräser gedeihen.


In der ersten Ära besaß Orsinium tatsächlich erhebliche Macht. Zu der Zeit stießen Orks, die vor den in Hammerfell vorrückenden Ra-Gada flohen, zur bereits versammelten Armee der Tiermenschen. Das Heer wollte bis zum Fluss Bjoulsae marschieren und dem Königreich Wegesruh regelmäßigen Tribut für seine Nutzung abfordern. Doch stellten sich andere Mächte den Orks entgegen – vorwiegend der Diagnaorden der Yokuda sowie die Könige und Oberhäupter des frühen Daggerfall. Sie belagerten Orsinium 30 Jahre lang, bis die Stadt fiel. Das war Orsiniums Niedergang.


Die Stadt gelangte unter den Akaviri-Potentaten kurzzeitig unter Reichshoheit. Mit dem Tod von Savirien-Chorak CE 431 endete die Zwischenperiode jedoch. Die Orks haben den Kaiser vor kurzem förmlich um die Gewährung einer vergleichbaren Stellung ersucht. Allerdings ist Tiber Septims Hass auf ihresgleichen bekannt. Er hat den Orkrassen noch keine Antwort zukommen lassen.


Anmerkungen

  1. YR: Wissen die Menschen überhaupt von was sie da reden?
  2. TA: Mehr Infos zu ihm in der Reihe der Wolfskönigin.
  3. TA: Das deutsche Wort für die Rasse ist Krecken.