@ Sgt Fontanelli
Ich war auf Montage, hab zum größten Teil auf die herkömmliche Art gemauert (Stein auf Stein), daher denke ich schon, das ich weiß wovon ich spreche.
Ist dir schon mal aufgefallen, das die meisten Baustellen im Winter ruhen, sobald ein bestimmtes Temperaturniveau erreicht ist?
Klar sind Innenarbeiten oder die von dir angesprochenen Ausbauarbeiten auch bei -20 Grad möglich.
Denn Innen kann man für ein Klima sorgen, was das Arbeiten auch möglich macht. Auch ein Sanitärhandwerker kann nicht bei -20 Grad arbeiten. Das liegt aber nicht am Menschen sondern am Material, welches bei solchen Temperaturen nicht mehr verarbeitbar ist, selbiges trifft auch auf Mörtel und Beton zu.
Bevor es Innenbereiche gibt, muß erstmal die Hülle her und das geht bei solchen Temperaturen nunnmal nicht.
ich denke, ihr beide werdet nicht zum punkt kommen. auf der einen seite der provokante sozialdarwinist, auf der anderen seite der betroffene ossi.
Das hätte ich auch als Wessi-Maurer geschrieben, denn die Möglichkeiten bei einen bestimmten Klima zu arbeiten sind in Ost und West mitlerweile gleich.
Natürlich kann und soll jeder entscheiden was er machen möchte. Wenn ich es für richtig halte Alkoholiker zu werden, dann ist das auch mein gutes Recht. Aber dann darf man sich danach auch nicht beschweren wenn man seinen Job verliert respektive im Falle des Abiturienten aufgrund der schlechten Noten keine Lehrstelle bzw. keinen Studienplatz findet. Wenn man eben zu dumm (und das ist nicht negativ gemeint ist, man kann sonst ein herzensguter Mensch sein) für ein gutes Abitur ist, dann muss man eben einen anderen Weg einschlagen. Ist keine Schande - und allemal vernünftiger als ein Abitur mit 3'er Schnitt.
Da geb ich dir vollkommen Rech. Jeder ist seines Glückes Schmied. Das funktioniert aber nur solange, wie man es selber auch beeinflussen kann. Was nutzen gute Noten, Arbeitseifer etc, wenn in der Heimatregion Ebbe ist, man keine Möglichkeiten hat sich zu entfalten, entwickeln sprich seinen Lebensunterhalt auch zu verdienen.
Der Arbeit ständig hinterher zuziehen kann wohl nicht die Lösung sein.
Ein Langzeitarbeitsloser hat diese Möglichkeit nicht , seine Ersparnisse wurden auf das Niveau geschrumpft, das es nur noch dazu reicht um zu überleben. Und wer sagt mir, das ich nach einen halben Jahr nicht wieder vor dem selben Problem stehe, sprich arbeitslos.
Wieder umziehen? Vor allen Dingen wer soll das bezahlen? Selbst werden das nur die wenigsten können. Der Steuerzahler? In Zeiten von massiven Streichungen von Sozialbudgets eher Utopie.
Wie gesagt ich spreche von Langzeitarbeitslosen (egal ob in Ost oder West) nicht von Arbeitslosen die es erst 4 Wochen sind, denn die haben diee Möglichkeit durchaus noch, der Arbeit hinterher zuziehen, aber nicht einer der schon über einen längeren Zeitraum von 359€ leben muß und keine Ersparnisse mehr hat. Kann er auch nicht, denn um die 359€ zu erhalten muß erst Bedürftigkeit vorliegen. Und bedürftig ist man erst, wenn man nichts mehr auf der Bank liegen hat.
Ich kenne privat eine ganze Reihe von Handwerkern. Es ist nicht so, dass diese nicht ausbilden wollen, sie können nicht, weil sie einfach keine Bewerber finden. Ein Freund von mir ist jetzt seit 2 Jahren Meister in der Zeit waren in seinem Betrieb bereits 3 Auszubildende, die nach ein paar Wochen/Monaten einfach nciht mehr zur Arbeit gekommen sind. Sag mir also nicht, dass es keine Ausbildungsplätze gibt.
Das mög regional unterschiedlich sein. Ich kann nur von Leipzig schreiben, wo ich weiß das es so ist. Laut bundesdeutscher Statistik ist es aber so, das nur für reichlich 50% Ausbildungsplätze vorhanden sind/waren. Deshalb ist auch davon auszugehen das nicht nur ein Leipzigproblem ist sondern ein gesamtdeutscher Zustand.
Um jetzt mal wieder den Ossi raushängen zu lassen. Im Osten wird diese Quote noch ein gehöriges Stück höher sein, einfach weil es an der vergleichbaren Struktur wie im Westen Deutschlands fehlt.
Und das eigentlich auch das, was ich aussagen wollte. Was nutzt Abitur, Studium, wenn als Zukunft ein 1€ Job (den man noch aufstocken muß), keine Lehrstelle oder gleich Arbeitslosigkeit steht?