Die Elderscrolls-Reihe war nicht meine erste Rollenspielerfahrung, davor gab es bereits die Wizardry-Reihe, Baphomets Fluch und die Nordlandtrilogie, aber mit Morrowind wohl die einschneidenste Erfahrung. Morrowind gab mir das, was ich in den anderen genannten Teilen immer vermisst habe, die totale Freiheit tun und lassen zu können, nach was mir der Sinn stand, auch auf die Gefahr hin mich völlig zu verzetteln und desöfteren mal im "Schlamm" zu liegen.
Das war völlig neu, ebenso die permanente Erfahrung das man Herr über das Tun seines Avatars war (und natürlich noch ist), ohne vom Spiel darin eingebremst zu werden ("Du kommst hier [noch] nicht rein!"), oder irgendwelche -meist schwachsinnige- Einschränkungen im Sinne der Ausstattung oder Klassenbeschränkung hinnehmen zu müssen.
Zudem mochte ich schon immer Spiele, die den Spieler nicht von A nach B an die Hand nehmen und ihm jeden Schritt erklären, sondern Eigeninitiative erfordern, eine gewisse Hartnäckigkeit und einen gesunden Lernwillen. Das wiederum bedingt, dass man sich mit der Spielwelt identifizieren kann, und genau das ist noch ein starker Punkt der TES-Reihe. Bethesda schafft es, trotz der schon klassischen dünnen Hauptstory, den Spieler im TES-Universum zu fesseln, vor allem durch die Bücher. Allein diese sind es wert, das man sich ein paar Stunden Zeit nimmt und sie liest. Außerdem hat Bethesda das Meisterwerk -nach meiner Meinung- vollbracht, eine in sich stimmige Historie über das gesamte TES-Universum aufzubauen, ohne dabei so begnadete Geschichtenerzähler zu haben, wie etwa BioWare.
Diie Elderscrolls-Reihe wirkt, auch wieder nach meiner Meinung, erst als Gesamtwerk. Wer nur einen Teil kennt, der wird sich nicht der gesamten Faszination hingeben können, als wenn er zumindest die letzten drei Teile gespielt und erlebt hat.
Daher ist für mich die Lore ein zentrales Bestandteil, die ich auch gerne mal -bevorzugt hier bei Scharesoft- nachschlage, um für mich selbst Zusammenhänge darzustellen, die mir bis dato noch nicht geläufig waren. Der Anstoss dazu kommt meist wiederum aus den Ingame-Büchern.
Skyrim setzt das konsequent fort und selbst nach 1810 Stunden (laut Steam) gibt es in dieser Welt immer noch was zu entdecken, noch irgendwas zu erledigen, etwas was ich noch nicht gesehen oder gemacht habe.
Kurz, TES hört für mich bei der Lore auf, fängt aber auch damit an.
TES ist wie ein gutes Buch...
...am Anfang braucht es Mühe sich einzulesen, in der Mitte steigt die Spannung und am Ende kommt meist etwas völlig Anderes raus, als man es sich bereits vor dem geistigen Auge zusammengereimt hat.
noch nen netten Tag
Taktkonform