[Eintrag 1]
Tag 16 der letzten Saat, Abend
Ich habe mir schon lange vorgenommen, einmal Tagebuch zu schreiben, doch seit meiner Flucht nach Skyrim hielt sich der Unterhaltungswert meines Lebens doch arg in Grenzen. Es hätte ruhig noch einen weiteren Tag so bleiben können, aber ich mag mein Buch ebenso heute beginnen wie morgen.
Ich erwachte mit dem Gesicht im Dreck, was mich im Zusammenhang mit derben Kopfschmerzen zu dem Schluss brachte, dass man mich nieder geschlagen haben musste. Ich stemmte mich hoch und musste gegen den Schwindel ankämpfen, der mich umgehend erfasste. Ich brauchte nicht lange um mich zu fangen, und zu realisieren dass ich weder wusste wo ich war, noch das man mir mehr gelassen hatte als die Kleider am Leib.
Ich sah mich um und konnte dadurch wenigstens das erste Problem lösen.
Deep Folk Crossing, eine alte Brücke der Dwemer. Die Erinnerungen kehrten zurück, ich war mit einer Frau unterwegs gewesen, ein kleiner Abstecher auf dem Weg nach Solitude, sie wollte sich die Ruinen ansehen. Im den Schatten der untergehenden Sonne waren sie dann über uns her gefallen, Späher der Forsworn. Sie hatte mich im wahrsten Sinne des WOrtes bis aufs Hemd ausgeraubt, nachdem sie mir eine über gebraten hatten und die Frau war verschwunden.
Immernoch desorientiert und von Kopfschmerzen geplagt, trugen mich meine Füße aus irgend einem Grund über die Brücke hinzu den Ruinen der Dwemer, die dahinter warteten. Und wenn ich auf den dumpfen Protest meines Kopfes gehört hätte, dann wäre ich vielleicht nicht angekommen, wo ich heute nächtige.
Ich fand, wie auf einem Schrein aufgebahrt, einen eisernen Helm und ein Breitschwert. Daneben präsentierte sich mir eine Scherbe eines seltsamen, bläulichen Materials, dass weder Metall noch Vulkanglas zu sein schien und sich mit einem Leuchten umgab, dass an Magie denken ließ. Ich griff Helm und Schwert und Steckte die Scherbe ein, um sie später zu verkaufen, oder gegen eine Rüstung zu tauschen, ehe ich mich auf den Rückweg machte.
Den Weg nach Solitude wieder zu finden war relativ einfach, denn ich wusste, ich müsste nur dem Fluss nach Norden folgen, um zur Drachenbrücke zu gelangen. Ein paar hundert Meter weiter Flussabwärts fand ich schließlich die Frau wieder, kalt wie das Wasser das sie ausgespuckt hatte, immernoch in ihre nachtblaue Robe gehüllt. Sie umklammerte immernoch das Buch, über dass sie ständig gesprochen hatte. Irgendeine Schrift über ein Geheimnis der Zwerge. Ich nahm das Buch an mich und schloss ihr die Augen. Mögen die Götter ihr in Zukunft gnädiger sein.
Mein weiterer Weg führte mich über glatte Felsen und saftige Wiesen. Ich mied die Straßen, in dem wissen in meinem gegenwärtigen Zustand kein Gegner für einen Räuber, oder gar eine ganze Bande zu sein. Nahe dem Ufer waren Schlammkrabben und der gelegentliche Wolf das einzige Problem, und die ließen sich umgehen.
Die Lager der Forsworn, an denen ich vorbei schlich, waren auffällig leer, doch den Grund dafür fand ich erst am Lager der Sturmmäntel bei Lügners Rückzug: Eine große Gruppe Forsworn hatte das Lager angegriffen und jämmerlich verloren.
Die Sturmmäntel selbst hielten sich von den Leichen fern, doch sie gingen in ihrer Ehrfurcht vor den Toten nicht soweit, mich davon abzuhalten sie zu plündern. Nur die ihren bargen sie selbst. Die Beute, vorwiegend Waffen und zerfetzte Trachten tauschte ich beim Quartiermeister des Lagers gegen einen ordentlichen Schild und ein paar Septime ein, wobei ich einen Bogen und die Pfeile die ich gefunden hatte für mich behielt.
Weil mir Dwemer-Ruinen bis dato Glück gebracht hatten, untersuchte ich auch jene vor dem Lager und wurde nicht enttäuscht, die "Patrioten" hatten nämlich eine Kiste übersehen, in der sich ein verzaubertes Schwert versteckte.
Noch vor Anbruch des Abends erreichte ich die Drachenbrücke und quartierte mich im Gasthaus Vier Schilde ein. Morgen werde ich nach Solitude weiter ziehen und mir eine ordentliche Rüstung besorgen, bevor ich mich für die Legion mustern lasse. Ich hoffe nur, ich begegne keinem Thamor, dem ich schonmal die Nase gebrochen habe.
[Eintrag 2]
Tag 17 der letzten Saat, Vormittag
Als ich die Siedlung an der Drachenbrücke hinter mir ließ, war die Luft klar. Einer der Dörfler warnte mich, dass Regen in der Luft läge. doch ich gab nichts darauf und stapfte gen Solitude. Ich hätte besser auf ihn gehört, doch bevor der Eisregen mich an den Rand des Erfriertodes brachte, stieß ich auf eine weitere Patroullie der Sturmmäntel, die gerade das Blut imperialer Soldaten von den Klingen wischte.
Mein erster Impuls war, auf den Anführer der Gruppe los zu gehen und ihn in Stücke zu hacken, wie es einem Verräter gebührt. Allerdings hatten sie gerade erst ein halbes Dutzend Legionäre abgeschlachtet und zuletzt waren selbst Schlammenkrabben zu herausfordernden Gegnern für mich geworden. Auch wenn meine Kopfschmerzen zurück gegangen sind, bin ich dennoch außer Form und ungerüstet.
Ich nahm erneut die Rolle des Leichenfledderers ein, brachte die Schwerter und Schilde der Gefallenen an mich - ebenso etwas Gold und auf was sie eben so verzichten könnten - die Rüstungen ließ ich ihnen, auch weil ich diese nach Solitude hätte schleifen müssen. Wieder eine Klinge der Legion in Händen zu halten erinnerte mich an früher. Noch einmal überkam mich der Drang die Sturmmäntel abzuschlachten, doch meine Wut würde mir für den Moment als Antrieb genügen, und nicht meine Hand führen.
Noch ein Drittel des Weges lag vor mir, als der Regen einsetze. Hlab gefrorene Tropfen, die sich den Weg durch meine Tunika bahnten und in eiskalten Bächen von meinem Helm rannen. Ich habe schon immer die eher moderaten Temperaturen rund um Riften, Helgen und Falkreath bevorzugt, doch während der Regen dort eher lästig ist, bringt er einen im Norden von Skyrim um, wenn man nicht vorbereitet ist.
Ich war nicht vorbereitet, doch ich schaffte es dennoch, meine tauben Glieder mit Hilfe einer Flasche Met in die sicheren Mauern der Stadt und an den warmen Ofen der Taverne zu retten. In Zukunft sollte ich die Warnungen der Dorfbewohner nicht in den Wind schlagen. Ich habe keine Lust als bretonische Eisscholle zu Enden.
Nachdem ich mich aufgewärmt hatte, führte mich mein Weg in die Burg, wo ich mich der Legion anschließen wollte. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Musterungen bis zur Rückkehr von General Tullius ausgesetzt wurden. Offensichtlich weilt der General gegenwärtig in Helgen.
Trotzdem bekam ich eine Aufgabe übertragen: Ich soll nach Helgen reisen und Tullius eine Botschaft überbringen, deren Inhalt ich nicht kenne. Die Überfälle der Sturmmäntel sind hier kein Geheimnis und es scheint man braucht einen unabhängigen Boten.
Helgen ist nicht gerade um die Ecke, vielleicht kann ich auf dem Weg dorthin noch mehr Ausrüstung auftreiben.
[Eintrag 3]
Tag 17 der letzten Saat, Nachmittag
Captain Aldis bat mich, einer Mutter die Nachricht vom Tode ihrer Tochter zu überbringen. Sie fiel in einem der zahlreichen Hinterhalte der Sturmmäntel, so sagte er mir. Ich kann nur hoffen, dass die Hinterhalte der Legion ähnlich erfolgreich darin sind, die Sturmmäntel aufzureiben. Natürlich war die Mutter nicht besonders erfreut über die Nachricht, doch immerhin hatte ich das Gefühl, die Gewissheit würde ihr Ruhe geben.
Als der Regen abflaute, machte ich mich wieder auf den Weg. Erneut wurde mir bewusst, wie weit sich der Bürgerkrieg bereits ausgedehnt hatte, als ich auf eine Imperiale Patroullie schließ, die gerade ein halbes Dutzend Sturmmäntel aufgerieben hatte. Ich half ihnen kurz, ihre Wunden zu versorgen und zog weiter.
Auf der Straße begegnete mir ein junger Mann, der offensichtlich auf dem Weg nach Solitude war. Ich grüßte ihn freundlich und fragte ihn, was ihn antreibe. Frei heraus gab er zu, sich den Sturmmänteln anschließen zu wollen und für sie Erkundungen einzuziehen. Ich war einen Augenblick so überrascht, dass er bereits an mir vorbei war, als ich realsierte, was er da eben gesagt hatte.
Mein Bogen glitt wie von selbst in meine Hand, ich zog ohne darüber nachzudenken einen Pfeil auf und ließ die Sehne fahren. Der Pfeil durchborte seinen Schädel, tötete ihn bevor er auch nur einen Laut über die Lippen bringen konnte. Man musste sich fragen, wie Ulfric überhaupt seine Stellung halten konnte, wenn er solcherlei Trollschädel zu Rekruten bekam.
Ich nahm mir Geld, Tränke und seine Schuhe, dann stürzte ich die Leiche von der Klippe. Sollen ihn unten die Wölfe und Schlammkrabben zerreißen.
Ich habe micht entschlossen in den Vier Schilden Mittagspause zu machen, bevor ich gen Osten weiter ziehe. Ich muss meine Kleider trocknen und mich aufwärmen, vielleicht ein bisschen Feuerholz schlagen.
[Eintrag 4]
Tag 17 der letzten Saat, Abend
Der Krieg lässt mich nicht los. Eine Stunde östlich von Drachenbrücke stolperte ich erneut in einen Zusammenstoß der Legion und der Sturmmäntel. Noch bevor ich irgendeinen Gedanken gefasst hatte, zog ich mein Schwert und stürmte mit gehobenem Schild in die Schlacht. Ich zertrümmerte einem Sturmmantel den Schädel und setzte den nächsten mit einem Strich von Zorn - so habe ich das Schwert genannt - in Brand.
Ein halbes Dutzend Verräter fiel in kaum drei Minuten unter meinen Hieben und als mir klar wurde, was ich getan hatte, waren die Bogenschützen gerade dabei, die letzten fliehenden Sturmmäntel nieder zu machen.
Der Offizier der den Trupp anführte klopfte mir auf die Schulter und als ich ihn ansah, erblickte ich das Gesicht eines alten Freundes, der verschwörerisch grinste. "Ich weiß nicht wer ihr seid, aber die Legion schuldet euch dank." sagte er, dann rief er seine Männer zusammen und ließ die Toten bergen.
Ich rastete, bis sie abzogen, dann machte ich mich daran die toten Verräter nach verwertbarem abzuklopfen, eine Tätigkeit die mich so lange beschäftigte, dass ich erst kurz vor einbruch der Nacht wieder unterwegs war. Glücklicherweise präsentiere sich mir ein verlassenes Lager als willkommene Raststätte und eine Schlammkrabbe steuerte ein passables Abendessen bei.
Auf der anderen Seite des Flusses erhellt der Schein von Feuern die Räuberschlucht. Ich werde mir einen Weg daran vorbei suchen.
[Eintrag 5]
Tag 18 der letzten Saat, Abend
Angesichts der starken Präsenz von Banditen um die Räuberschlucht herum, entschied ich mich für den Weg über die Berge, Richtung Markath um von dort die Straße nach Whiterun zu nehmen und damit den größten Teil der Unannehmlichkeiten zu umgehen, im Grunde also den Weg zurück zu verfolgen, den ich vor meiner Begegnung mit einer Keule Richtung Solitude gereist war.
Unterwegs traf ich auf ein Paar Säbelzähne, die sich eben an Teilen ihrer Beute gütlich taten. Ich kletterte auf einen Felsblock, hoch genug als dass die Tiere mich nicht würden erreichen können und erlegte beide mit ein paar gut gezielten Pfeilen.
Ich zog ihnen das Fell ab und durchsuchte ihren Futterplatz, der nicht nur die unkenntlichen Reste einiger unglücklicher enthielt, sondern auch die Leiche eines Jägers, der selbst zur Beute geworden war. Obgleich Blutverschmiert und mitgenommen, schien seine Rüstung intakt geblieben und seine Statur war der meinen sehr ähnlich.
Normalerweise halte ich nichts davon, eine Leiche bis auf den Lendenschurz zu plündern, doch ich wusste um die bevorstehende Kälte und das gefütterte Leder war zu wertvoll für mein Überleben in den Bergen, als dass mein Gefühl für Anstand meinen Bedarf hätte aufwiegen können. Auch den Gedanken sie zu säubern schlug ich nach kurzem Überlegen in den Wind. Der Geruch der Säbelzähne würd die meisten anderen Raubtiere von mir fern halten.
Ich begann meinen Aufstieg also fern der Wege, erklomm steile Hänge und kletterte über zerklüftete Felshänge, ehe ich auf eine Passstraße stieß, die von einer Festung in der Hand der Forsworn bewacht wurde. Es kostete erneute Klettereinlagen, um mich in eine günsitge Position zu bringen, aus der heraus ich die Wachen nicht nur sehen, sondern auch beschießen konnte. Anschließend ließ ich mich wieder auf die Straße herab und passierte die Festung, kaum hundert Schritte weiter in ein Drei-Fronten-Scharmützel hinein laufend, in dem Legion, Sturmmäntel und Forsworn um die Brücke kämpften, die den Pass mit der Straße nach Markath verband.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, auf wessen Seite ich in den Kampf eingriff. Gerade so gelang es der Legion schließlich die Brücke zu erobern und ich konnte mich einmal mehr an der Kriegsbeute bereichern, nachdem ich geholfen hatte, zwei Legionäre zu bergen, die beim Kampf in den Fluss gestürzt waren. Der Offizier erlaubte mir, zu nehmen was ich brauchte, bis auf die Waffen, denn seiner Einheit fehlte es an solchen.
Ich fand einen verzauberten Mantel aus Bärenfell, einen Rucksack, der es mir etwas leichter machen sollte meine Beute zu verstauen, genügend Pfeile um einen Zug Bogeschützen damit auszurüsten, Bolzen und eine Armbrust. Außerdem einen leichten Helm mit Fellkapuze, der meinen Schutz gegen die Kälte komplettierte.
Der Rest des Weges gen Markath verlief Ereignislos, bis auf ein Treffen mit einem Paar Späher der Forsworn nahe der Mine, eine Bogenschützin und einen der zwei Äxte trug. Ich entdeckte sie zurerst und es gelang mir die Frau nieder zu strecken, bevor der Axtschwinger mich erreichte. Seinem ersten Angriff ausweichend brachte ich ihn mit einem Schlag meines Schildes aus dem Gleichgewicht, schlüpfte an ihm vorbei und stieß Zorn bis zur Parrierstange in seinen Leib.
Nun sitze ich auf einem Karren, der gen Whiterun rollt. Obgleich die Nacht schon herein brach, wollte der Mann aufbrechen und ich nahm die Gelgenheit an, meinen Weg dorthin für einen Handschlag und das Versprechen den Wagen im Fall des Falles zu schützen um ein gutes Stück zu verkürzen.
[Eintrag 5]
Tag 19 der letzten Saat, früher Nachmittag
Gestern Abend hörte ich ein Gespräch zwischen der Betreiberin der örtlichen Schmiede und einem imperialen Offizier mit. Es ging um eine große Bestellung, so groß, dass die Schmiedin sie kaum allein Bewältigen kann. Ich nutzte die Gelegenheit, meine Hilfe anzubieten. Adrianne - so ihr Name - aktzeptierte, als sie von meiner Abstammung hörte und hieß mich, am Tag darauf in die Schmiede zu kommen. Außerdem wmpfahl sie mir die örtliche Taverne zum Schlafplatz.
Auf dem Weg zur "Beflaggten Mähre" wurde ich Zeuge einer unschönen Szene. Der Offizier und ein Mann der wohl sein Vater war - beide vom Clan der Battle-Born, einer Familie mit Tradition in der Legion, deren Name mir bereits unterkam - verhöhnten eine ältere Frau, eine Greymane ihrerseits, ob des vermeintlichen Todes ihres Sohnes, den sie dem Imperium anlastete.
Obgleich ich kein Mitleid mit ihrem Sohn hatte, der sich Ulfrics verrätern angeschlossen haben musste, ging ich dazwischen. Auf die Frage, seit wann es die Art imperialer Offiziere sei, alte Frauen einzuschüchtern, wusste keiner von beiden eine Antwort. Sie trollten sich mit dem ein oder anderen gemurmelten Fluch und ich setzte meinen Weg fort, ohne die Frau eines Blickes zu würdigen.
Den Abend verbrachte ich in angenehmer Gesellschaft. Nicht zuletzt Saadia, die hübsche rothwardonische Kellnerin und der Barde, dessen Namen ich vergessen habe, sorgten für reichlich Met und gute Stimmung. Auch das Zimmer unter dem Dach stellte an Bequemlichkeit so manch andere Kaschemme in Skyrim in den Schatten und ich schlief wie ein Baby bis kurz vor Sonnenaufgang.
Als ich erwachte, war die einzige wache Seele im Haus Saadia. Ehe sie mich bemerkte, sah ich wie sie gedankenverloren und wohl schon seit längerer Zeit ein Buch anstarrte, das dem Einband nach aus Hammerfall stammte. Als sie ejdoch meine Schritte hörte, legte sie es rasch beiseite und begrüßte mich mit einem Lächeln, dass die Reste von Heimweh in ihren Augen nur mangelhaft verbarg.
Ich nahm nur ein kleines Frühstück und eilte zur Schmiede, an der mich Adrianne schon erwartete. Ich verbrachte den ganzen Vormittag damit, ihr bei kleineren Aufträgen zur Hand zu gehen, die Schmiede zu befeuern und Leder zu zu schneiden. Die eigentliche Schmiedearbeit wird sie selbst angehen, denn mein Handwerk ist zu eingerostet, um Klingen und Rüstzeug zu machen, dass der Legion würdig ist, doch dank mir schaffte sie in sieben Stunden, wofür sie allein einige Tage gebraucht hätte.
Inzwischen habe ich genug Septime im Beutel, um mir ein Pferd leisten zu können. Damit wird der Weg nach Helgen ein Katzensprung und ich kann ruhigen Gewissens noch eine Nacht hier bleiben, um meine Ausrüstung aufzubessern. Arcadia, die Besizerin des Alchemieladens kann mir vielleicht ein Rezept oder zwei verraten. Wissen um die Herstellung von Heiltränken könnte sich als äußerst Nützlich erweisen, ebenso wie ein Rezept gegen die Kälte.
[Eintrag 6]
Tag 20 der letzten Saat, Abend
Ich habe einen Drachen gesehen. Diesen Satz allen kommenden voran zu setzen, erlaubt es mir hoffentlich, dieses unwirkliche Ereignis als so real zu aktzeptieren wie es ist. Auf dem Weg nach Helgen segelte ein Schatten über mich hinweg. Ich gebe zu, ich schenkte ihm wenig Aufmerksamkeit, denn ich war zu sehr damit beschäftigt, mich über den Ork zu wundern, der mich auf der Straße zunächst angesprochen und - auf meine Beteuerungen keinen Ärger zu suchen hin - schließlich seine Keule zog und auf mich los ging. Obwohl in Stahl gekleidet, war es doch keine Rüstung die er trug, viel mehr ein verschlissenes Sammelsurium an Teilen. Ein Kürass von nordischer Machart, schwere stählerne Stiefel der Legion und Armschienen, deren Herkunft sich mir nicht erschloss, dazu ein Barbarenhelm aus krudem Eisen.
Zorn biss in die vielen Lücken der Panzerung und einen kurzen. zugegeben recht heftigen Schlagabtausch später sank der Ork mit einem letzten Grunzen zu Boden. Ich habe nie verstanden, warum soviele Orismer sich in Prügeleien verstricken, statt ihren Furor der Legion zur Verfügung zu stellen. Aber ich schweife ab.
Kurze Zeit nach dem der Schatten vorrüber gezogen war, traf ich auf die Reste eines Legionszuges. Vier Mann allesamt mit verkohlten Rüstungen und Schwertern, die aussahen als hätten sie versucht einen Schmelzofen nieder zu stechen. Ich fragte sie nach General Tullius und erfuhr, dass dieser Helgen auf einem anderen Wege bereits verlassen hatte, gen Solitude natürlich. Außerdem bat mich der Anführer der Gruppe, an ihrer statt dem Jarl von Whiterun einen Bericht über die Geschehnisse zukommen zu lassen. Ich gab den Männern, was ich an Wasser und Vorräten erübrigen konnte und war kurz davor mich auf den Rückweg zu machen, als zwei Säbelzähne angelockt vom geruch des gebratenen Ziegenfleisches aus dem Dickicht brachen. Wir erschlugen beide, jedoch nicht bevor sich die Reißzähne einer der Bestien in die Kehle eines Soldaten gegraben hatten.
Ich machte mich so schnell wie möglich auf den Weg nach Whiterun. Der Weg verlief ereignislos, bis beim Abstieg in die Ebene Justikare der Thalmor vor mir auftauchten. Sie waren selbst auf dem Weg gen Whiterun wie es schien, und ich blieb in ihrem Rücken, bis ich in einer der Serpentinen abkürzen konnte.
Meine Ausbilder lobten früher stets meine Erfolge bei Hinterhalten - und sie beklagten allzu oft meine Waghalsigkeit. Mit einem kräftigen Sprung katapulitere ich mich von einem Felsen, um den herum die Serpentine verlief, auf die drei Hochelfen darunter und streckte den Anführer, gekleidet in rituelle Roben der Thalmor, nieder, bevor ich die Klingen mit seinen Leibwächtern kreuzte. Beide fielen in den Flammen meines Zorns.
Erst danach realisierte ich, dass alle drei altemrische Frauen waren. Nicht, dass ich irgendwelche Probleme damit hätte, eine Frau zu töten - doch es überraschte mich zugegebenermaßen. Der Elfenstahl brachte mir bei Adrianne einiges an Gold, die nicht fragte, woher die Rüstungen stammten. Die Robe habe ich Belethor verkauft. Ich nehme an er wird sie neu färben wollen, bevor er sie in seinem Laden ausstellt.
Jarl Balgruuf hörte die Neuigkeiten erwartungsgemäß ohne große Freude. Als ich mich zurück zog, war er gerade dabei seine Huscarl mit der Verstärkung der Verteidigungen zu betrauen. Sein Stewart suchte mich heute Abend im der beflaggten Mähre auf, um mir den Dank des Jarls zu überbringen und versuchte, mir einen Auftrag seines Königs aufzuschwatzen, doch ich wimmelte ihn ab. Das beste was ich tun kann, um die Drachen in Schach zu halten, ist mich der Legion anschließen und den Bürgerkrieg beenden. Ohne Einheit wird Skyrim den Drachen nichts entgegen zu setzen haben.
[Eintrag 7]
Tag 21 der letzten Saat, Nachmittag
Zwei Drachen an ebensovielen Tagen sind eindeutig zuviel. Bei Fort Greymoor geriet ich in ein Scharmützel zwischen einer imperialen Patroullie und den Banditen, die das Fort schon seit Jahren beanspruchen. Es sah nicht gut für die Legionäre aus, also gab ich meiner Stute die Sporen und griff auf ihrer Seite in den Kampf ein.
Eigentlich bin ich kein Freund des Kampfes zu Pferde, einer Übermacht unterstützt von Bogenschützen und Magiern zu Fuß gegenüber zu treten schien mir jedoch bloßer Selbstmord.
Zorn verteilte seinen feurigen Bisse und wäre ich einen nach dem anderen seinem Tode näher brachte, bemerkte ich garnicht, dass ich mittlerweile allein gegen die ganze Bande kämpfte. Erst als ein Schatten über mich hinweg fegte, nahm ich meine weitere Umgebung wieder wahr. Ein Blick in den Himmel bestätigte meine schlimmste Vermutung: Ein Drache kreiste direkt über uns.
Mit einem gewaltigen Brüllen setzte er die Türme von Greymoor in Brand, zog eine Schleife und schnappte sich einen der Männer, die mich kurz zuvor noch verfolgt hatten. Ich sprang vom Pferd. Der Drache war viel schneller als meine Stute und sie war mit Sicherheit ein apptetlicheres Ziel für das Mistvieh. Ich versetzte ihr einen Hieb und sie lief davon, während ich mich unter einen Vorsprung warf, in der Hoffnung das weder der Feuerspucker noch meine Verfolger mich dort finden würden.
Es verging eine lange Zeit. Wahrscheinlich waren es nur Minuten, eine halbe Stunde höchstens. Für mich waren sie ein Blick in die Ewigkeit. Es war totenstill, lange nachdem der Drache sich verzogen hatte, begann Regen zu fallen und löschte die wütenden Feuer. Ich kroch aus meinem Versteck und sah mich um. Von den Banditen war kaum etwas übrig geblieben, dass ich hätte plündern können.
Glücklicherweise hat das Pferd es mir nicht übel genommen, dass ich es als Köder opfern wollte. Ich pfiff, sie kam angetrabt als wäre nichts gewesen und trug mich nach Rorikstead. Nun sitze ich in der Taverne am Feuer und versuche die Kälte abzuschütteln, die mir in die Glieder gekrochen ist.
[Eintrag 8]
Tag 21 der letzten Saat, Abend
Die Straßen von Solitude begrüßten mich mit Finsternis. Ohne die Monde scheint die Nacht jedes Licht, sei es eines Feuers oder einer Kerze, aufzufressen wie ein gieriger Troll einen Hasen verschlingt. Die Straße von Rorikstead nach Solitude ist übersäht von den Leichen unermüdlicher Kämpfe und Scharmützel.
In der Räuber Schlucht wurde ich Zeuge einer Schlacht mit vier Fronten. Nicht nur die Legion und Ulfrics Verräter, sondern auch zwei augenscheinlich verfeindete Fraktionen von Wegelagerern schlugen sich in wildem Durcheinander die Schädel ein.
Ich nutze den Umstand, dass sie mich noch nicht entdeckt hatten und suchte mir eine erhöhte Position, von der aus ich dem Getümmel mit Pfeilen beikommen konnte. So gut es ging, deckte ich meinen Brüdern von der Legion den Rücken, dennoch schafften sie es nicht, sich von der Brücke zurück zu ziehen, ehe eine Abteilung Sturmmäntel sie zwischen sich und den Banditen aufrieben.
Ich änderte meine Taktik dahingebend, dass ich nun die Sturmmäntel unterstützte bis soviele Banditen im Dreck lagen, dass Ulfrics Männer ihnen ebenbürtig waren, ehe ich Zorn zückte und mich ins Getümmel warf. Von diesem Augenblick an kannte ich keine Freude mehr. Obwohl Zorns Flammen nach der Hälfte des Kampfes erloschen, fällte ich einen nach dem anderen. nur pausierend um zu sehen, ob es unter den Legionären einen Überlebenden gab.
Der Kampf ging zuende, nur ich und zwei Sturmmäntel waren übrig. Sie hatten in der Schlacht nicht gesehen, wie ich meine Klinge ins Blut der ihren getaucht hatte und gingen wohl davon aus, ich sei auf ihrer Seite. Als sie mir, nickend, den Rücken zuwendeten, trieb ich Zorn durch den Leib des ersten und schlug dem zweiten mit dem Schild den Schädel ein, ehe er überhaupt bemerkte was geschah.
Es mag feige gewesen sein, doch es hindert Ulfric daran, die Schlucht zu nehmen und damit eine wichtige Versorgungslinie Solitudes zu unterbrechen.
In Solitude erwartete mich ein weiterer Auftrag. Nachdem General Tullius zurück gekehrt war, lag ihr die Räumung einer Grenzfestung am Herzen, die von Banditen bewohnt wurde. Sie stellte mir einen Platz in der Legion in Aussicht, wenn es mir gelänge die Festung für die Legion zu beanspruchen.
Allein werde ich gegen eine ganze Festung voller Gesetzloser nicht viel ausrichten können, auch wenn die letzten Tage mich näher an meine alte Form geführt haben. Ich brauche Kampfgefährten, vorzugsweise solche die nicht viel Geld verlangen.
[Eintrag 9]
Tag 22 der letzten Saat, früher Nachmittag
Fünfhundert Septime haben mich die zwei Männer gekostet, die ich in Solitude und an der Drachenbrücke angeheuert habe. Einer ein in die Jahre gekommener Söldner, der andere ein abenteuerlustiger, wenn auch ziemlich von sich eingenommener Barde, der Zweifel daran hat, ob er überhaupt sterben kann.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich es mit ein wenig Glück wohl doch allein geschafft hätte, dennoch war es die richtige Entscheidung nicht allein zu gehen. Wir überraschten die zwielichtigen Gesellen beim Mittagessen. Ein paar gut platzierte Pfeile schalteten die Wachen auf den Mauern aus, dann stürmten wir den Hof der Festung und erschlugen jeden den wir fanden. Einige versuchten zu fliehen, doch Skjarn - der Barde - sah keinen Grund sie laufen zu lassen und ich keinen ihn aufzuhalten.
Im Inneren der kleinen Festung stießen wir auf keinen nennenswerten Widerstand, sodass wir ungestört Beute machen konnten. Schließlich führte uns unser Weg zurück nach Solitude. Ich überbrachte Legat Rikke die Nachricht meiens Erfolges, wurde daraufhin - wieder einmal - vereidigt und zum Schmied geschickt, um mich ausrüsten zu lassen. Ich soll für morgen früh neue Befehle erwarten.
Es ist ein gutes Gefühl, wieder die Rüstung der Legion zu tragen. Das beschlagene Leder wird einige Tage brauchen, um sich anzupassen, doch schon jetzt sitzt die Rüstung nach einigen kleineren Einstellungen perfekt. Ihr einziger Nachteil ist der Mangel an Futter. Ich gebe zu ich habe nie verstanden, warum wir in Schwarzmarsch das selbe Modell tragen wie in Cyrodiil oder Skyrim. Ein Umhang hilft gegen Wetter und Kälte, aber er ist kein Ersatz für gefütterte Stiefel und Fellhanschuhe. Ich werde mein altes Rüstzeug in den Satteltaschen verstauen, falls es zu kalt wird, kann ich mich immernoch umziehen.
[Eintrag 10]
Tag 22 der letzten Saat, später Abend
Ich habe den Rest des Tages mit Hilfsarbeiten in der Schmiede verbracht. Beirand weiß eine geschickte Hand zu schätzen und kann jede Hilfe gebrauchen. Neben etwas Geld gibt es mir die Gelegenheit mein altes Handwerk wieder zu üben. Ohne sein Feuer ist Zorn eine Klinge wie jede andere, und nicht einmal besonders scharf. Über kurz oder lang wird es so stumpf sein, dass ich eine neue Waffe brauche. Mit genügend Übung kann ich mir selbst eine Waffe schmieden. Ein Schwert das mir wahrlich wie ein Teil meines Körpers dienen kann.
Überdies habe ich mit meinem Begleitern gesprochen. Skjarn wird seinen eigenen Weg gehen, der Dienst in der Legion scheint nicht seinem Naturell zu entsprechen. Belrand hingegen ist es egal, für wen er sein Schwert schwingt. Er hat nicht vor der Legion selbst beizutreten, aber er sagte er würde weiter für mich arbeiten, solange die Beute oder das Geld stimmen. Ich beabsichtige Beides in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.
Die Situation in Skyrim verschlechtert sich derweil von Tag zu Tag. Ich hörte Berichte von Vampir-Angriffen und Werwolfsichtungen, die sich nich anhörten wie die üblichen wilden Fabeln. Eine Wache bemerkte, dass sich in Dämmerwacht eine Gruppe versammeln würde, um gegen die Vampire vorzugehen. Erst der Brügerkrieg, dann Drachen, nun Vampire. Welche Schrecken warten noch darauf, die Schwäche des Imperiums auszunutzen um Skyrim für sich zu beanspruchen?
Aber eins nach dem anderen. Solange die Nord einander bekämpfen, können sie sich weder gegen Drachen noch gegen sonst eine Übernatürliche Bedrohung wenden. Wer glaubt ein einzelner Held könnte alle Probleme dieses Landes lösen ist nichts weiter als ein verträumter Dummkopf. Ich fürchte Skyrim braucht eine ganze Armee von Helden.
[Eintrag 11]
Tag 23 der letzten Saat, früher Morgen
Ich erinnere mich wage daran, gestern Abend meine Wiederaufnahme in die Legion gefeiert zu haben. Bei einem Wirtshaus voller Barden fällt das Trinken leicht und der Spaß kommt nicht zu kurz, doch aus dem dumpfen Pochen in meinen Schläfen steigen andere Fetzen auf, die ich lieber vergessen würde
Belrand hat nur gegrinst, als ich darauf zu sprechen kam, dass ich geträumt hätte von jeder Frau des Abends abgewiesen worden zu sein und mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass es kein Traum war. Selbst diese Ashwood habe ich angegraben. Ich vermute ich sollte froh sein, dass es nicht geklappt hat.
[Eintrag 12]
Tag 23 der letzten Saat, Abend
Ich blicke hinunter auf das knisternde Feuer, dass die Beflaggte Mähre erhellt. Neben mir, eingeschlagen in dickes Bärenfell liegt ein Relikt, dass Legat Rikke die Zackenkrone nannte. Mit dem Morgengrauen werden ich mit Belrand nach Solitude zurück kehren, und sie General Tullius übergeben.
Allein das nieder zu schreiben bringt meine Mission in Gefahr, doch es gibt niemanden mit dem ich über das Geschehene sprechen könnte. Ich hoffe es hier zu schreiben wird mir erlauben, heute Nacht ruhig zu schlafen.
Heute Morgen kamen wir unter dem Vorwand einer Eskorte für einen Versorgungskarren nach Whiterun. Von dort aus unternahm ich mit Belrand und den Pferden eine "Patroullie" zur Weißwacht. Auf dem Weg traf ich einen besonders dummen Drogenhändler. Der Dunmer spazierte mir direkt in die Arme und wagte es tatsächlich, mir trotz meiner imperialen Uniform Skooma anzubieten. Als ich ihn darauf hinwies, dass er mit diesem Angebot gegen das Gesetz verstieß, stürmte er mit bloßen Fäusten auf mich los und fiel in mein Schwert. Sechs Mal.
Unsere Patroullie zur Weißwacht endete an selbiger. Wir kamen gerade Rechtzeitig, um den Wachen von Whiterun bei der Abwehr eines Banditenangriffes zu helfen und ich traf außerdem auf einen weiteren seltsamen Dunmer, der mir erklärte, mit allem zu handeln dass Reisende und Abenteurer nicht brauchten. Die Idee war so unsinnig, wie genial. Er besaß eine Kiste, an der sich jeder Bedienen oder etwas hinein legen durfte. Regelmäßig leerte er eben diese und verkaufte alles. Ich bezweifle, dass er damit reich wird, aber es scheint seinen Lebensunterhalt zu decken.
Zu Pferd ging es weiter nach Norden. Wir passierten eine kleine Farm, vor der ein Narr liegen geblieben war. Ich spielte mit dem Gedanken, dem seltsamen Mann meine Hilfe anzubieten, doch der Schatten eines Drachen, der über uns hinweg zog belehrte mich eines besseren.
In vollem Galopp versuchten wir ihn abzuhängen, zunächst auf der Straße, dann, als er sich nicht abhängen ließ, steuerte ich mein Pferd in den Wald und raste durch die Bäume. Dennoch, jedes Mal wenn ich dachte ich hätte ihn abgehängt, hörte ich das Dröhnen seiner Schwingen, oder das Krachen der Äste, wenn seine Klauen die Wipfel streiften.
Schließlich schaffte ich es, seine Aufmerksamkeit für kurze Zeit an einen Riesen und dessen Mammuts zu verlieren um mich zur orientieren. Wir hatten Kovarlund fast erreicht, und dort wartete eine Abteilung der Imperialen Armee. Keine Große, wenn ich den Legaten richtig verstanden hatte, aber immerhin ein paar Hände mehr.
Noch einmal trieb ich mein Pferd an und wieder folgte uns der Drache, dessen Interesse an uns ich mir immer noch nicht erklären kann. Als wir Rikke und die anderen erreichten, blieb uns gerade noch genug Zeit sie zu warnen, ehe sich das Biest auf den Boden fallen ließ und seinen Eisatem entfesselte.
Die Details der Schlacht entziehen sich meinen Erinnerungen, doch nachdem drei Männer gefallen waren und wir die Kreatur mit unzähligen Bolzen, Pfeilen und Schwerthieben eingedeckt hatten, erlag die Echse endlich ihren zahlreichen Wunden und brach zusammen.
Legat Rikke war nicht begeistert. Die Hälfte der Einheit ausgelöscht von einem Drachen und die Sturmmäntel hatten die Gunst der Stunde genutzt um sich Zugang zum Grab zu verschaffen. Uns blieb nichts anderes übrig als ihnen nach zu stürmen und zu hoffen, dass unsere überlegene Ausbildung und das Überraschungsmoment genug sein würden, um sie zurück zu schlagen.
Es gelang. Zum Lohn für mein Mitbringsel durfte ich mich als Köder verdingen, doch mit Belrands Hilfe gelang es mir, schweren Verletzungen zu entgehen und der Einheit den Weg zu bereiten und schließlich streckten wir die letzten Verräter kurz vor dem Eingang zur Krypta nieder.
Wir brauchten einige Zeit um den Mechanismus zu knacken, der die Krypta mit einer massiven Felsplatte versiegelte, doch nachdem ich ein klauenförmiges Ornament unter einem der toten Sturmmäntel entdeckt hatte, war der Rest nur eine Frage der Kombinationsgabe.
Der König erwartete uns mit zwei Dienern, weder lebendig noch tot verteidigten sie die Krone bis zu ihrem endgültigen Ende und kosteten einen weiteren Soldaten das Leben. Rikke vertraute mir und Belrand die Krone an, zurück bleibend um die Krypta zu verschließen und eventuellen Verstärkungen der Verräter Fallen zu stellen. Ulfric sollte die Erkenntnis das das Imperium ihm zuvor gekommen war möglichst teuer bezahlen.
Im Schatten der einbrechenden Nacht und verborgen durch starken Regen machte ich mich mit meinem Gefährten aus dem Staub. Wir mieden die Straßen und entzündeten kein Licht, bis sich die Siluette Whiteruns vor uns aus dem Dunkel erhob.
[Eintrag 13]
Tag 24 der letzten Saat, früher Nachmittag
Vor Sonnenaufgang verließen wir Whiterun und trieben unsere Pferde im Galopp über die Straßen nach Westen. Bis auf ein paar jagende Füchse und eine Khajiit-Karavane begnete uns keine Seele. Die Sonne im Rücken durchquerten wir die Räuberschlucht vollkommen unbehelligt und erreichten noch bevor sie in den Zenit kletterte die Tore von Solitude.
General Tullius machte nicht viele Worte, als er die Krone sah. Stattdessen händigte er mir einen Brief aus und schickte mich direkt nach Whiterun zurück, dessen Jarl ich Informationen über einen bevorstehenden Angriff der Sturmmäntel überbringen sollte. Er legte mir außerdem nahe, dass es nicht die beste Entscheidung wäre, die Botschaft in Uniform dorthin zu tragen.
Belrand war noch bei den Pferden, als ich zurück kehrte. Er war nicht begeistert von meinem Plan, sofort wieder auf zu brechen und erinnerte mich an die Gefahren, wegen derer wir überhaupt erst diesen wahnsinnigen Ritt auf uns genommen hatten. Außerdem waren die Pferde erschöpft.
Ich verstaute meine Uniform und legte meine Jagdrüstung an, während ich mit Belrand unsere Route besprach.Wir waren uns einig, dass die Straßen kaum eine Option darstellen, egal ob zu Pferde, oder als Passagiere auf einem Karren. Wenn die Sturmmäntel Wind von den Inhaltend es Briefes bekämen, würden sie zuschlagen bevor das Imperium Balgruuf zur Vernunft bringen konnte.
Belrand schlug vor, der Straße zunächst Richtung Markath zu folgen, vor dort zum Labyrinthian-Pass aufzusteigen und durch die Steppen gen Whiterun zu reiten. In Ermangelung einer Alternative,stimmte ich zu und wir ritten mit der Mittagsonne.
Zunächst hielt uns nichts auf, bis wir in einen Hinterhalte einer Gruppe marodierender Magier gerieten. Selbst zu Pferde war dieser Meute aus Pyromanten, Beschwörern und Sturmrufern nur schwer beizukommen, doch Belrand entschied sich aus unerklärlichen Gründen abzusteigen und sich gegen ihre Eskorte aus Knochen zu werfen.
Ich tötete einen nach dem anderen, manche zweimal, einen gar dreimal, bis ich endlich auch nur die Beschwörer unter Kontrolle hatte. Bis dahin hatte ich Belrand immer wieder irgendwo gesehen, doch plötzlich wurde mir bewusst, dass er nirgends mehr zu erblicken war.
Erst nachdem ich die restlichen Magier erschlagen hatte, fand ich seine Leiche gegen einen Stein gesunken im Gebüsch neben der Straße. Um ihn herum die Leichen zweier Zauberer, Asche und unzählige Knochen. Ein Pfeil ragte aus seinem Hals. Die Spitze war durch den Kehlkopf gedrungen und auf der Rückseite ausgetreten, kein Wunder, dass ich ihn nicht gehört hatte.
Unser Plan lautete, Markath zu meiden, doch ich brachte es nicht übers Herz, meinen Kampfgefährten einfach liegen zu lassen. Ich lud ihn auf sein Pferd und brachte ihn in die Stadt, um ihm die Riten zukommen zu lassen.
[Eintrag 14]
Tag 24 der letzten Saat, später Abend
Ich konnte nicht bleiben um Belrands Begräbnis beizuwohnen, doch ich bin überzeugt der Priester dem ich seine Leiche anvertraute wird sich gut um ihm kümmern. Die tausend Septime die ich ihm dazu gab werden ebenfalls dazu beigetragen haben.
Nur zwei Stunden nach meiner Ankunft in Markath hatte ich alles geklärt. Da die Handelsrouten vom Krieg unterbrochen wurde, hielt ich mich an den Ursprünglichen Plan und erklomm die Treppen von Labyrinthian zu Pferde. Schon auf dem Weg nach oben hörte ich das Thu'um der Draugr. Mitten in den alten Ruinen schlugen sich die Untoten Wächter Labyrinthians mit einem paar hungriger Trolle. Ich gab meinem Pferd die Sporen und vermied erfolgreich die Aufmerksamkeit der Kämpfenden, bis mir auf der andere Seite einige Sturmmäntel entgegen kamen. Vielleicht waren die Trolle garnicht hungrig gewesen, sondern hatten sich nur vor Ulfrics Männern zurück gezogen.
Einer von ihnen rief mir irgendetwas zu, ich solle verschwinden bevor die Schlacht anfinge. Für einen Augenblick hatte ich Angst, dass meine Nachricht zu spät kommen würde, doch es stellte sich auf dem Weg hinunter in die Steppe heraus, dass die "Schlacht" ein Scharmützel in den Redoran-Ebenen war. Die Imperialen trieben die Sturmmäntel bergauf - gen Labyrinthian - sodass Ulfrics Soldaten nicht nur mit ihnen, sondern auch mit allen möglichen aufgeschreckten Raubtieren zu tun hatten.
Niemand interessierte sich wirklich für mich, abgesehen von ein paar Wölfen, denen ich mit einem geschickten Schlenker durch die Bogenschützen der Sturmmäntel leichtere Beute empfahl.
Der weitere Ritt querfeldein verlief problemlos und ich erreichte Whiteruns Tore noch vor Sonnenuntergang. So schnell ich konnte, ohne auffällig zu rennen, erklomm ich die Stufen zur Festung und trat vor den Jarl, um Tullius' Brief zu überbringen.
Zu sagen Balgruuf wäre entnervt gewesen, ist nicht ausreichend. Ich hatte Mühe ihn überhaupt dazu zu bringen, dass Schriftstück anzunehmen. Wenn meine Befehle nicht andere gewesen wären, hätte ich sie seinem Stewart gegeben. Aventus Avenicci scheint dem Imperium deutlich mehr zugetan zu sein, als sonst jemand an diesem Hof.
Jener war es auch, der mich nachdem der Jarl die Halle verlassen hatte zur Seite nahm und mir eine Möglichkeit zeigte, den Jarl davon zu überzeugen, dass das Imperium ihm von Nutzen sein würde. Offenbar hat der Hofmagier etwas entdeckt, dass helfen soll Whiterun gegen die Drachen zu verteidigen. Es war zu spät um noch mit ihm zu sprechen, daher werde ich ihn morgen in aller Frühe aufsuchen und herausfinden, welche Hilfe er braucht.
[Eintrag 15]
Tag 24 der letzten Saat, Mitternacht
In der Beflaggten Mähre habe ich eine junge Frau getroffen. Sie wendete sich auf der Suche nach einem Diebesduo an mich, dass ihr eine Art magisches Artefakt entwendet hatte. Einer Wache zufolge hatten die beiden erst kurz zuvor die Stadt verlassen, es war daher Eile geboten.
Dieser Eile stellte sich zunächst jedoch ein Vampir in den Weg. Ich habe bereits davon geschrieben, dass sie Berichten zufolge Wanderer auf den Straßen anfallen, doch ich hörte noch von keinem, der versucht hätte eine Stadt zu stürmen.
Die Kreatur bezahlte ihre Pionierarbeit mit dem Leben. Noch bevor ich und meine neue Begleitung - ihr Name ist Vilja - das Tor erreicht hatten, war sie unter zahlreichen Hieben der Wachen bereits zusammen gebrochen und begann zu Asche zu zerfallen.
Die Diebe stellten wir weit weniger aufregend nahe der Metbrauerei. Ein Nord marke grobschlächtiges Skeever-Hirn und ein Waldelf, der mich eher an einen Goblin erinnerte. Beide waren durchaus willig das Artefakt wieder heruas zu geben, und gaben vor es für ein Getränk gehalten zu haben. Zum Zeichen seines guten Willens gab mir der Nord auch noch zweihundert "fast ehrlich erworbene" Septimen. Vilja schien kein Interesse daran zu haben, die beiden zu bestrafen, daher ließ ich sie laufen.
Ich weiß nicht mehr genau warum, aber ich habe ihr versprochen irgendeinen magischen Ort mit ihr zu suchen. Bis dahin wil sie mich begleiten...
[Eintrag 16]
Tag 25 der letzten Saat, früher Morgen
Habe mit Farengar gesprochen. Er ist ein Snob, aber sobald er Wind von meinen Kenntnissen der "höheren Künste" bekam, konnte man sogar mit ihm reden. Er ist überzeugt, dass der Schlüssel zum Schutz der Stadt gegen die Drachen darin liegt, mehr über ihre Geschichte zu erfahren - eine Auffassung, die ich teile. Allerdings sieht er sich nicht in der Lage, einen Teil dieser Geschichte selbst aus dem Ödhügelgrab zu bergen. Ich vermute ihm ist es außerhalb des Plastes schlicht zu kalt, oder er hat Angst vor Spinnen.
Wie auch immer, ich werde mit Vilja nach Rorikstead reisen und mir von den Bewohnern den Weg zeigen lassen. Einen Stein aus einem alten Grab zu bergen sollte leicht genug sein, um mich nicht allzu lange damit aufzuhalten. Und wenn es Balgruuf dazu bringt sich dem Imperium anzuschließen, ist es das wert.
[Eintrag 17]
Tag 25 der letzten Saat, Abend
Den Drachenstein zu bergen stellte sich als unerwartet leichte Aufgabe heraus. Von Riverwood aus wiesen uns die Bewohner den Weg zum Grab, in dem sich uns nicht mehr als ein paar ausgehungerte Banditen und einige Untoten entgegen stellten.
Offenbar hatten die Räuber geplant, die verschlossene Tür zum Sanktum des Grabes zu öffnen und zu diesem Zweck den Schlüssel - wieder in Form einer Drachenklaue - aus dem Besitz des Krämers von Riverwood geraubt. Im Gegensatz zu Vilja und mir kamen sie nichtmal bis zur Tür.
Dahinter fand sich eine Art Schrein mit einer zerkratzten Wand, bewacht von einem zähen Draugr, der uns letztlich jedoch wenig entgegen zu setzen hatte.
In Whiterun angekommen, übergab ich den Stein Farengar, der sich mit einer verhüllten Gestalt über staubige Folianten beugte. Ich hatte keine Gelegenheit den Inhalt ihres Gesprächs zu verfolgen - und wenig Interesse daran - denn die Huskarl des Jarls rief Farengar und mich selbst zum Jarl.
Eine der Wachen war gerade dabei, dem Jarl von einer Drachensichtung beim südlichen Wachturm zu berichten. Auch wenn die Kreatur nur ihre Kreise zog, ordnete der Jarl an, dass eine Abteilung der Wache sich dem Drachen am Turm entgegen stellen sollte.
Eine solche Gelegenheit meine Hilfe anzubieten konnte ich nicht ausschlagen und informierte den Jarl, dass ich bereits geholfen hatte einen Drachen zu töten und meine Expertise - nicht viel, aber mehr als jeder andere im Raum hatte - zur Verfügung stellen würde. Mein Vorschlag wurde dankbar aktzeptiert.
Beim Kampf gegen einen Drachen ist die Wahl der Waffe entscheidend für die Taktik. Ihre Flügel bestehen größtenteils aus ledriger Haut, die stark blutet, während der Rest des Körpers mit dicken Panzerschuppen bedeckt ist. Der einfachste Weg einen Drachen mit einem Pfeil zu verletzen ist auf seine Flüge zu zielen. Zudem beschränken verletzte Flügel seine Beweglichkeit und mit genügend Wunden kann man ihn sogar zu Boden zwingen.
Armbrüste sind stark genug um mit Bolzen die Drachenschuppen zu durchdringen, daher ist es sinnvoll, mit ihnen auf Brust und Bauch des Ungetüms zu schießen, um ihm innere Verletzungen zuzufügen. Dies sollte von der Seite geschehen, damit die Bolzen nicht wirkungslos abgleiten. Pfeile und Bolzen mit Gift bestrichen erreichen den größten Effekt.
Einfache Zauber nutzlos gegen ein Wesen das Magie im wortsinne atmet, doch ein guter Rüstzauber schützt gegen Feuer und Klauen. Auch am Boden sollte man einen Drachen möglichst nicht im Nahkampf gegenüber treten, doch wenn man muss, sollte man die Zähne von sich fern halten. Der Kopf ist stark gepanzert, bis auf Augen, Nase und Rachen. Ein Schwert in den Rachen zu stoßen kann den Kampf beenden - für einen oder beide Kontrahenten.
Der Turm stand in Flammen, als wie eintrafen und von drei Wächtern war nurnoch einer am Leben, doch dank meiner Ratschläge und Irileths herausragenden Fähigkeiten in defensiver Magie, die es ihr erlaubte die Aufmerksamkeit des Drachen auf sich zu ziehen, ohne zu Asche zu zerfallen, gelang es uns das Ungetüm ohne weitere Verluste zu fällen.
Irileth zeigte sich beeindruckt, ebenso wie der Jarl, der mich zum Dank für meine Hilfe zum Thane seines Fürstentums ernannte. In meiner neuen Funktion übertrug er mir außerdem die Aufgabe, nach Windhelm zu reiten und Ulfric seine Axt zu überbringen.
Auch wenn mir die Traditionen der Nordkönige nicht allzu bekannt sind, werde ich dieser Bitte Folge leisten, denn es ist eine Art Symbol für Balgruufs Entscheidung, sich dem Imperium anzuschließen. Einmal mehr werde ich ohne Uniform reisen. Ich habe keine Lust einem Hinterhalt oder Scharfschützen zum Opfer zu fallen, bevor ich meine Nachricht überbracht habe.
[Eintrag 18]
Tag 26 der letzten Saat, früher Abend
Schwerer Rauch hängt über der ganzen Stadt und der Wind stinkt nach Blut. Ulfric ließ mich den Traditionen folgend nach Whiterun zurück kehren, doch seine Boten waren mir auf den Fersen und überbrachten seinen Truppen Angriffsbefehle. Zwischen meiner Ankunft in Whiterun und den ersten Brandbomben der Sturmmäntel lagen kaum mehr als zwei Stunden.
Balgruuf unterstellte mich wieder der Legion und ich wurde zum Stadttor abkommandiert um dem Vorstoß des Feindes am forderster Front zu begegnen. Ich hieß Vilja und eine Huscarl, die mir vom Jarl zuerkannt war, die Wache am Inneren Tor zu verstärken und schloss mich Legat Rikke und dem Rest der Truppe an.
Noch in Dragonsreach hatte ich mir von Farengar zeigen lassen, wie ich die magische Energie die Zorns Flammen nährte wieder aufladen konnte, nun entzündete ich sie an den brennenden Überresten eines Karrens neu. Dann kamen sie, mit wütendem Gebrüll und gezogenen Waffen.
Bolzen um Bolzen senkte sich ins Fleisch der Angreifer, die im Irrglauben für Skyrim zu Kämpfen an uns zu Grunde gingen. Trotzdem fiel das äußere Tor schon nach Minuten. Ich schleuderte einem Sturmmantel meine Armbrust entgegen, sprang hinterher und trieb dem Mann Zorn durch den Leib ehe er reagieren konnte. Irgenwo hinter mir rief Rikke zum Rückzug zum mittleren Tor, doch mein Weg dorthin war bereits abgeschnitten. Mit dem Rücken zur Wand kämpfte ich gegen drei weitere Sturmmäntel.
Der erste schob sein Bein zuweit nach vorn. Ich schlitzte erst seinen Oberschenkel auf und dann seine Kehle. Der Zweite holte auffällig weit aus, ich brachte ihn mit einem Schildstoß aus dem Gleichgewicht und stieß ihm die Klinge in die Schulter. Die Flammen ergriffen beinahe sofort seinen ganzen Körper. Der schreckliche Tod seines Kameraden lenkte Nummer drei lange genug ab, als dass ich ihm den Kopf von den Schultern schlagen konnte.
Ich war eingeschlossen im Hof hinter dem äußeren Tor. Die Sturmmäntel drängten nach drinnen, die Verteidiger hatten sich bereits soweit zurück gezogen, dass jeder Versuch vorbei zu schlüpfen meinen Tod bedeutet hatte, da hörte ich plötzlich Vogellaute. Als ich nach oben blickte, grinste mich eine der Wachen an und warf mir ein Stück Seil entgegen.
Ich zog mich so schnell wie möglich auf die Mauer und entging mit viel Glück der Aufmerksamkeit ihrer Bogenschützen. Just als die Sturmmäntel das Mittlere Tor zu nehmen versuchten, konnte ich mich wieder an der Seite meiner Brüder in die Schlacht werfen. Später, ich weiß nicht wie lange, baute sich plötzlich einer von Ulfric Hauptleuten vor mir auf. Zwei Äxte in den Händen ein schweres Bärenfell über den Schultern. Trotz seiner massigen Gestalt tanze er beinahe durch die Schlachtreihe und tauchte auch unter meinen Hieben hinweg. Nicht so sein Bärenfell.
Schließlich gelang es uns mit einer letzten Kraftanstrengung, Ulfrics Streitkräfte vor dem Inneren Tor in ihre Schranken zu weisen. Ich erinnere mich kaum noch, Vilja erzählte mir, ich sei noch während der Siegesrede des Jarls vom Blutverlust ohnmächtig geworden. Es wird eine Weile dauern alle meine Wunden zu heilen. Sobald ich wieder Einsatzfähig bin, soll ich mich beim General Tullius melden.
[Eintrag 19]
Tag 28 der letzten Saat, Nachmittag
Die Magie der Heiler hat ihre Wirkung getan, nur eine besonders tiefe Wunde im Oberschenkel schmerzt noch und zwingt mich, einen Karren statt meines Pferdes zu nehmen.
Heute morgen traf ich auf zwei Krieger der Alik'r, die eine Rothwardonin suchen. In Whiterun habe ich nur eine einzige gesehen: Saadia. Ich nahm es auf mich, ihr auf den Zahn zu fühlen, woraufhin sie mir offenbarte, dass es sich bei den Alik'r um Assassinen im Dienste der Thalmor handle, die ihr aus politischen Gründen nach dem Leben trachten würden.
Ich gebe zu, dass mir Saadia sympatisch war, aber in dem Moment, indem sie den Alik'r Kooperation mit den Aldmer vorwarf, war ihr Schicksal besiegelt. Um ehrlich zu sein war ich fast beleidigt, dass sie einem imperialen Soldaten vorlügen wollte, dass ausgerechnet die die seit Jahren gegen die Thalmor kämpfen und den Aldmer Hammrfell abgerungen haben für diese Arbeiten sollten.
Mit Viljas Hilfe informierte ich die Alik'r und lockte Saadia vor der Stadt in eine Falle. Kematu, der Anführer der Gruppe, nahm sie persönlich in Gewahrsam. Es liegt nun bei ihm und seinen Auftraggebern was mit ihr geschieht.
Nachtrag:
General Tullius hat einen unzweifelhaften Sinn für Stil. Er ließ mir für meine Verdienste um die Sicherung von Whiterun nebst einer Beförderung zum Quaestor auch eine wunderschönes Dwemer-Schwert zukommen, welches er, wohl auf Grund einiger sehr lebhafter Berichte über mein feuriges Wüten in der Schlacht, in Flammen hüllen ließ.
Zorn hat mich zu vielen Siegen geführt, doch die Schneide ist schartig, das Eisen ausgebrannt und spröde. Es wird Zeit es zur Ruhe zu legen. Meine neue Klinge wird ihm ein würdiger Vertreter sein, und schon als ich diese das erste mal zog und die Flammen sich um das rotgoldene Metall schlängelten, flüsterten sie seinen Namen: Morgenröte.
[Eintrag 20]
Tag 29 der letzten Saat, Vormittag
Die Schlacht um Whiterun hat die Sturmmäntel viele gute Männer gekostet. Ulfric muss seine Kräfte neu sammeln und unsere Posten melden viel weniger Scharmützel als vor der Schlacht. Der Bär hat sich übernommen und nun ist es an uns, ihn zu erlegen solange er schwach ist.
Tullius hat mich ins Fürstentum Pale abkommandiert. Der General ist der Ansicht, dass ich als regulärer Soldat weniger von Nutzen wäre, als in einer "flexiblen" Position. Er hat außerdem Vilja als meine Untergebene anerkannt, solange ich für ihre Verschwiegenheit und Treue zum Kaiserreich bürge. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht wie es um beides bestellt ist, doch so geschwätzig sie auch normalerweise ist, ich denke sie kann besser den Mund halten als manch anderer, wenn es darauf ankommt.
[Eintrag 21]
Tag 29 der letzten Saat, früher Abend
Legat Rikke hat mir versichert, dass die Vorbereitungen für unsere Operationen in Pale noch einige Tage in Anspruch nehmen werden. Sie gab mir eine Beschreibung zum Lager der Legion, in dem ich mich binnen einer Woche einfinden solle. Sie legte mir außerdem Nahe, die Zeit der Ruhe zu genießen.
Ruhe liegt mir allerdings nicht allzu sehr, wie der geneigte Leser wohl bereits vermutet. Außerdem, bin ich nicht der einzige mit einer Mission. Vilja hat mir seit wir uns trafen tapfer zur Seite gestanden und ich finde, es ist an der Zeit mich zu Revangieren. Das Eldergleam Sanktum, welches sie sucht, ist sicherlich eine Reise wert, auch wenn man dort kein Familiengeheimnis zu lüften hat und ich erinnere mich gehört zu haben, dass der Götterbaum in Whiterun etwas mit dem Eldergleam zu tun habe. Dort werden wir mit der Suche beginnen, obgleich es bedeutet, dass wir schon wieder dorthin zurück fahren müssen.
[Eintrag 22]
Tag 30, der letzten Saat, Vormittag
Die Drachenbrücke macht ihrem Namen alle Ehre. Wir kehrten für eine kurze Rast ins Vier Schilde ein, um unsere Kleider am Feuer zu trocknen. Als wir die Schenke wieder verließen, grüßten uns strahlender Sonnenschein und ein mächter Schatten.
Der Drache spie uns Eis entgegen. Ich schaffte es nur knapp, mein Gesicht hinter dem Schild zu bergen, ehe die eisigen Splitter einschlugen. Ich gebe unumwunden zu, dass mich die Aussicht Morgenrötes ersten Streich gegen einen Drachen zu führen erfreute, doch als sich die Echse erneut in die Lüfte schwang, griff ich dennoch zuerst nach meiner Armbrust.
Vilja und ich wurden von drei oder vier imperialen Soldaten unterstützt, die man von Solitude zur Wache abkommandiert hatte. Ihr Geschrei - offenkundig beflügelt von ihrer Sehnsucht nach Sovngard - lenkte den Drachen sehr erfolgreich von mir und meiner Begleiterin ab, sodass wir den Drachen mit geschickt gesetzten Bolzen schließlich zu Boden zwangen.
Zwischen den Häusern eingezwängt hatte die Kreatur einen großen Nachteil. Ich stürmte ihr direkt entgegen, rutschte unter ihrem Flügel hindurch und kam an ihrer Flanke wieder auf die Beine. Morgenröte entflammte in freudiger Erwartung des Drachenblutes. Ich sog Luft in meine Lungen und zwang mich, langsam zu handeln. Ich sah wie die Haut des Drachen an seinen Beinen Falten warf und wie die Schuppen sich bewegten. Da war sie, eine Verletzung, wie von den Klauen eines anderen Biests. Wo die Krallen getroffen handen, waren die Schuppen gebrochen, die ledrige Haut darunter deutlich zu sehen. Ich stieß Morgenröte bis zum Anschlag in den Leib des Drachen. Ein markerschütternder Schrei donnerte in meinen Ohren und hallte von den Bergen wieder, dann brachen Flammen aus dem Körper des Tieres und verzehrten es bis auf die Knochen.
Ich mag schon geholfen haben Drachen zu töten. Doch nun, im Angesicht der Tatsache wirklich selbst einen Drachen erlegt zu haben, überkommt mich eine tiefe Ehrfurcht, gleichermaßen vor der Macht dieser Echsen, als auch vor den Taten zu denen Menschen und Mer fähig sind, wenn sie in die Enge getrieben werden.
[Eintrag 23]
Tag 31 der letzten Saat, später Abend
Meine Erinnerungen haben mich nicht getäuscht. Die Priesterin von Kynareth konnte uns tatsächlich in Richtung des Elderglean-Sanktums weisen, doch sandte sie uns zunächst aus, ein Artefakt zu finden, dass ihr bei der Heilung des Gildergleam in Whiterun helfen sollte. Nettlebane, eine Klinge älter als Menschen und Mer, verzaubert mit längst vergessenen Worten und ihrem Glauben nach die einzige Klinge, die die Borke des Eldergleam würde durchdringen können, um ein Schluck seines Saftes abzuzapfen.
Orphan Rock, das Hagraven-Nest in dem jenes Artefakt zu finden sein sollte, befand sich nur unweit der ausgeglühten Ruinen von Helgen, in denen nur ein einsamer Flammenatronach noch seine Kreise zog.
Wir brachen am Morgen zu Pferde auf und passierten Helgen keine zwei Stunden später. An der Weggabelung zum Nest ließen wir unsere Pferde zurück und pirschten zu Fuß tiefer ins Dickicht. Ich überraschte eine der Hexen, wohl das Zielen übend, Blitze auf einen Fuchs werfend und stieß ihr Morgenröte in die Rippen, ehe sie begriff was vor sich ging.
Danach ging der Wald mehr oder weniger in Flammen auf. Fünf Hexen ließ das Unterholz praktisch explodieren und verbreiteten genug Chaos für drei Dutzend. Ein Chaos das ihnen soviel gutes Tat, wie es ihnen schadete. Denn auch wenn ich sie in dem Hagelaus Feuerbällen nur schwer ausfindig machen konnte, vermuteten mich die meisten im falschen Moment irgendwo, wo ich nicht war.
Nun da Nettlebane gefunden ist, hat sich die Priesterin bereit erklärt, und den Weg zum Sanktum zu weisen. Zudem hat sich ein Pilger entschieden, uns auf unserer Suche zu begleiten. Ich bezweifle, dass er besonders nützlich sein wird, doch solange er auf sich selbst aufpassen kann, soll es mir gleich sein. Und Vilja freut sich immer, wenn mit jemandem reden kann der gesprächiger ist als ich.