Stimmt schon, das man Arena nicht Mittelhochdeutsch übersetzen sollte, aber für "Where dost thou hail from?" würde ich auch einmal Shakespeare-Übersetzungen durchsehen oder das auf ähnliche Weise nachahmen.
In Daggerfall ist das sehr uneinheitlich, mal recht umganssprachlich (las übrigens mal, Battlespire soll dahingehend die alltäglichsten Formulierungen haben, weiß jemand ob das stimmt?) bis hin zu direkten Referenzen zu klassischer englischer Literatur. Wir haben eine DfD-Seite, um solche Details zu sammeln. Hoffe Deep hat nichts dagegen, wenn ich angelegentlich einmal daraus zitiere...
- Edmund Spenser, Die Feenkönigin (The Faerie Queene), 1590/1596
- John Webster, Die Herzogin von Malfi (The Duchess of Malfi), 1623
- John Milton, Das verlorene Paradies (Paradise Lost), 1667
- Alexander Pope, Der Lockenraub (The Rape of the Lock), 1714
- Robert Herrick, Gedichte, 17. Jhdt.
Wir haben die alle im Original und deutschen Übersetzungen nachgesehen, um dem so nahe zu kommen wie es eben geht. Und teilweise haben wir auch festgestellt, dass ältere, heute etwas aus der Mode gekommene Formulierungen - insbesondere bei den vielen Briefen, die wir von Adligen und Königen bekommen, die selbst ein gewisses Interesse an gehobenen Formulierungen haben dürften - einfach angemessener und ästhetisch zufriedenstellender klingen. An Sprachgefühl / -gewalt ist das geschriebene Wort im 16., 17. Jahrhunderts unserer Sprache, wie ich finde, zumeist überlegen. Wenn so etwas direkt aufgegriffen wird - Where dost thou hail from? - sollte man es auch dem Original entsprechend übersetzen statt zu modernisieren. Größere Verständnisprobleme dürfte es damit wohl kaum geben.
Für den Übersetzer gibt es da meinem Eindruck nach vor allem zwei Gefahren, zum einen, es nicht hoffnungslos erzwungen und damit lächerlich klingen zu lassen (
Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt, wie es Napoleon mal sehr treffen gesagt hat), zum anderen nicht in Versuchung zu geraten, es bei aller Bewunderung für herrliche alte Sprachwendungen nicht unnötig aus anderen ES-Teilen herausstechen zu lassen. Man übersetzt schließlich auch für die größten Fans der ElderScrolls-Reihe, das nicht zu vergessen
MWs Sprachstil als Hauptreferenz und ein höherer Ton, wenn es sich eben anbietet und gerechtfertigt ist, damit kann man gut arbeiten, denke ich. Auf keinen Fall solche sprachlichen Grässlichkeiten, wie man sie alltäglich viel zu oft hört.
Kiunntet îr mich hiulfen unt dîses %mi ze der %tg in der %ct %tc scaffen? În Vertreter der %tg werd das %mi imfangnemen unt iuch %a Goldstiukke zekommen lassen. %tc lîget bloz %du Tage %di hinnan. Îr miuzt dî Kundt binnan %tl biz ze dem %da bi dem Manne der %tg ablîfern , alsonst waeret Alles vergebens gewesent. Man maeret, daz %o iuch des Weges ze hindren suchen werd. Ob dîs der Wahrheit entsprechet, bin ich ze urtîlen im Stande nict. Dennoch haltet Auschau nach Gefâren. Ihr taetet mînen Liuten einen grozen Dînst darmit. Sclakt îr allsô în?
Das klingt ganz wundervoll, Idrachod. Stell dir vor es gäbe den
Parzival oder
Iwein als Spiel in dieser Sprache (einmal als Gedankenspiel, so etwas stilsicher umzusetzen wäre ein einzigartiges Kunststück) ... für's erste:
von alter schrift arena muget ir nû wunder hœren sagen!
Edit: Aber ernsthaft, mittelhochdeutsch würde nicht so gut zu Arena passen, imo auch nicht in dessen sehr generischen Fantasy-Setting. Schon klar, der Witz ist gelungen. Aber zu deiner Frage von gestern würde ich auch die erste Variante eindeutig bevorzugen, so wie Vedam, Elandra und Schare schon meinten. Es muss passen, in dem Fall sagt mir deine zweite Variante ehrlich gesagt auch überhaupt nicht zu. Nicht sehr schön zu lesen, nimmt sich selbst nicht ernst und ist, so kultig das im bestimmten Kontext auch sein mag, wirklich nicht jedermanns Sache. Zu TES passt es überhaupt nicht, ich finde es auch sonst unangenehm, so dass es mir und anderen Vorpostern hier wohl das Spiel verderben würde. Da ist das Original doch am sichersten.