Hatte in den rund zwölf Jahren viel zu viel Lebenszeit in diesen Unsinn gesteckt, und mir die Nächte um die Ohren geschlagen, um mal wieder einen Mod-Konflikt zu lösen.
Ich verstehe absolut, was du meinst, habe Skyrim ja über 4000 Stunden gespielt und ohne weiteres nochmals 3000 oder viel mehr mit Modding verbracht. An sich habe ich jetzt eine absolut zeitgemässe Skyrim-Version drin: Ich kann prozedural klettern und abrollen, alle Bewegungsabläufe und die Kamera sind getweakt, ein Favoritenmenü brauche ich nicht mehr, weil ich alles mit der Sprachsteuerung regeln kann, und das Game sieht so gut aus, wie noch nie und ist so gross, wie man es machen kann, da sämtliche nennenswerten Quest- und Land-Mods installiert sind. Und es kommt um Jahre zu spät und fühlt sich auf hohem Niveau trotzdem nicht perfekt an und ist natürlich völlig ausgelutscht. Ich war gestern eine halbe Stunde im Spiel und bin von Riverrun nach Whiterun gewandert, aber ich konnte mich noch nicht mal aufraffen, mit dem Jarl zu reden. Und statt Palworld zu spielen, habe ich mir drei Folgen Monk angesehen.
Eigentlich habe ich Skyrim wieder installiert, weil ich einen Koller in Palworld hatte, aber jetzt habe ich einen Koller in beiden Games. Und so einen grossen Fallout 4-Koller, dass ich selbst Fallout London nicht mehr spielen kann. Und in den Fällen Fallout NV und 3 kann die Nostalgie ebenfalls nicht mehr das unglaublich altbackene Gameplay und die Instabilität aufwiegen.
Es ist halt einfach eine Ära zu Ende gegangen und eine neue hat nicht begonnen, was auch der Grund ist, wieso Skyrim überhaupt noch solange ein Thema war. Ich kann selbst relativ neue Qualitäts-Games wie The Village, Eldenring, Cyberpunk oder The Witcher nicht ertragen, wie sollte ich mich dann mit dem zufriedengeben können, was Bethesda nach Fallout 4 getan hat? Und das war auch schon ein Game, das ohne Mods völlig sinnlos war.
Die Firma ist in meinen Augen so irrelevant geworden, wie die Macher von Suicide Squad, Concord, Gears ohne War oder Halo: Finite. Die Bethesda-Formel funktioniert nicht mehr, genauso wie fast alle anderen. Ich möchte keine Rolle in einer halbgaren Story spielen, die von Gen-Z-Illiteraten mit Sendungsbewusstsein geschrieben wurde. Oder einen an sich soliden Shooter wie Borderlands 3, in der ein Charakter nerviger ist als der andere und alles irgendwie mit Social-Media zu tun haben muss. Borderlands 4 kommt, aber wahrscheinlich wird es noch mehr Social Media drin haben, weil Game-Entwickler heute grundsätzlich lernresistent sind.
Okay, einen Tolkien oder Herbert gibt es nur einmal, aber da muss doch noch irgendwo eine zweite Garnitur sein, die eine Game-Story schreiben könnte oder deren Stoffe man in ein Game giessen könnte, wie etwa Alastair Reynolds mit Chasm City. Und ein Team von Old-School-Keller-Nerds, das noch weiss, was ein gutes Game ausmacht und es in weniger als 8 Jahren umsetzen könnte.
Da ich nicht mal versuchen muss, Black Myth: Wukong auf meinem PC laufen zu lassen, warte ich jetzt im Prinzip auf die neuen Warhammer 40K und DOOM, die aber beide auf jeden Fall nicht so lange wie ein Skyrim vorhalten werden. Wenn ich übrig Kohle hätte, würde ich vielleicht auf ein Kino verzichten und mir stattdessen eine Jacht (oder ein Team von Old-School-Keller-Nerds) kaufen, weil es das moderne Gaming ganz einfach nicht wert ist, selbst mit viel zu viel Kohle. Ich habe früher mal davon geträumt, ein Mass Effect auf einem Holodeck zu spielen, aber es gibt kein Mass Effect mehr.