Ich habe das geschrieben, weil ich Fan von vielen Fantasybüchern bin. Da ich schon viel gelesen habe, bin ich irgendwann an dem Punkt angelagnt, an dem ich mich nach ungewöhnlicher Fantasy umsah, weil mich die normale nicht mehr so fesseln konnte. Ich habe viel gefunden und lese immernoch genauso viel Fantasy wie vorher. Doch die Art der Fantasy hat sich geändert. Es ist schwer zu erklären, was so besonders ist, an der Art von Fantasy, die ich jetzt lese, weil man nicht vermeiden kann, die "normale" Fantasy als Gegenpunkit zu nehmen.
Daher habe ich den folgenden Text geschrieben, um zu beschreiben wo die Unterschiede sind, aber auch um auf die Situation des deutschen Fantasymarkts einzugehen.
Wiso verkauft sich der einhundertste Hohlbein-Roman? Warum verkauft sich der dritte Teil der Zwergen-Reihe, wo diese Reihe weder außergewöhnlich schön geschrieben ist, noch wirklich inovativ ist? Wie kommt es, dass jede Spezies dessen Name auch in Tolkiens Universum auftaucht ein Buch bekommt, dessen Inhalt noch so wenig mit Tolkien oder seiner Beschreibung dieser Rassen zu tun haben kann? Wie kommt es, dass sich diese Autoren so gut verkaufen, während die Verkaufszahlen der wirklichen Meister der modernen Fantsy nur so vor sich hindümpeln?
Ich selbst sehe mich immer wieder diesen Fragen ausgesetzt, schließlich lesen viele Gleichaltrige Fantasy und auch in den Foren gibt es immer wieder Threads über (Fantasy) Bücher. Daher habe ich merhereThreads genommen um die Zahl der Nennungen von Autoren zu nehmen und hier aufzulisten. Die Threads wurde erstellt, um gute Fantasybücher zu finden und was man gerade ließt zu posten. Dabei hab ich nur Fantasywerke gezählt und Harry Potter rausgelassen, weil diese Bücher auserhalb der Bereichs liegen, den ich hier untersuchen will. Hier also die Statistik:
Hohlbein – 33 – 18%
Heitz (Zwerge) – 19 – 10,5%
Hennen (Elfen) – 16 – 8,8%
Nicholls (ua. Orks) – 15 – 8,3%
Tolkien – 12 – 6,6%
Paolini (Eragon) – 11 – 6%
Drachenlanze – 9 – 5%
Williams – 9 – 5%
King – 7 – 3,9%
Pratchett – 7 – 3,9%
Funke – 7 – 3,9%
Conrad (Drachen) – 6 – 3,5%
Feist – 6 – 3,5%
Zimmer Bradley – 3 – 1,6%
Warcraft – 3 – 1,6%
Jordan – 3 – 1,6%
Martin – 3 – 1,6%
Salvatore – 3 – 1,6%
Pulman – 2 – 1,2%
Lewis – 2 – 1,2%
Le Guin – 2 – 1,2%
Gemmell – 1 – 0,5%
Meißner – 1 – 0,5%
Erikson – 1 – 0,5%
Wie man erkennen kann, halten Heitz, Hennen, Nicholls und Conrad, die Bücher zu den „Tolken-Rassen“ geschrieben haben, 31% der gelesenen Fantasybücher. Hohlbein hällt 18%. Klassiker wie Tolkien, Le Guin (Erdsee), Lewis (Narnia) und Zimmer Bradley (Avalon) erreichen zusammen 10,6%. Martin (A Song of Ice and Fire) und Erikson (The malazan Book of the Fallen), die für sich den Thron der epischen Fantasy teilen, können zusammen nur 2,1% erreichen. Tad Williams, der mit Osten Ard und Otherland Bücher geschrieben hat, die sich seit Jahren konstannt gut verkaufen kommt auf 5%.
Zahlen alleine bedeuten aber wenig ohne Erklärung. Allein nach der Statistik könnte man schließen, dass Hohlbein der beste Autor sei und, dass Meißner nur einen Bruchteil des Könnens eines Hohlbeins besitzt. Doch muss man erst einmal die Zahl und Art der veröffentlichten Bücher betrachten. Hohlbein veröffentlicht ununterbrochen. Heitz und Hennen sind durch gutes Marketing so weit gekommen. So sind sowohl die Zwerge-Reihe als auch die Elfen-Reihe Auftragsarbeiten, die gezielt auf den Markt zugeschnitten sind. Sie zielen auf all die Leser und Seher von Herr der Ringe ab. Natürlich sind die Bücher nicht schlecht geschrieben, doch entsprechen sie dem Schema-F. Der Inhalt ist der gleiche, wie in so gut wie jedem mittelmäßigen Fantasybuch.
Eine Gruppe von Helden zieht aus, um das Böse, dass ihre Heimat bedroht zu bekämpfen. Meist gibt es dann noch einen Verräter in den eigenen Reihen und am Ende ist der Feind besiegt oder zurückgeschlagen, wobei zweites Platz für Fortsetzungen offen lässt. Gut und Böse sind zumeist Ordentlich getrennt und das Gute gewinnt, weil sie die Hoffnung nicht verlieren und weil sie eben die Guten sind.
George R. R. Martin und Steven Erikson, sowie auch Bakker, der in der Liste überhaupt nicht vorkommt, stehen für merhere paarallel verlaufende Handlungsstränge, dreidimensionale Charaktere, die sich auch entwickeln, Welten mit einer komlexen, meist über mehrere tausend Jahre zurückreichende Geschichte und für das Fehlen eines einfachen Gut-Böse-Prinzieps. Martin und auch Robert Jordan schaffen es, in die New York Times Bestsellerlisten zu gelangen und sich wochenlang zu halten.
Tobias O. Meißner wird von der deutschen Presse bejubelt. Seine Geschichten, allen vorran „Das Paradies der Schwerter“ zeichnen sich durch ihren ausergewöhnlichen Stil, machmal wächselt der Stil von einem Kapitel zum nächsten, und seine ungewöhnlichen Welten und Ideen. In seiner Reihe „Im Zeichen des Mammuts“ gilt es, eine Fantasywelt vor Umweltverschmutzung zu schützen. Was absurd klingt, wird durch das Können des Autors zu einem äußerst kurzweiligen Leseerlebniss.
[hr:c24517ea7e]
Diese Autoren werden von der Presse bejubel, haben treue Anhängerschaften und doch schaffen sie es nicht so viele Bücher zu verkaufen, wie ein Auftragsautor wie Heitz oder wie Hohlbei, der schon seit längerem bezichtigt wird seine Bücher schreiben zu lassen. Kann es sein, dass wir Deutschen mit den vielen Handlungssträngen, die ein Erikson gleichzeitig spinnt, überfordert sind? Liegt es vieleicht am Umfang der Reihen? Ich zumindest denke nicht. Man sollte erst einmal einen Blick auf die Verlage werfen. Dort werden viele Bücher aufgespalten. "Das Rad der Zeit" von Robert Jordan besteht bisher aus 30 Teilen. Doch das liegt nicht daran, dass der Autor größenwahnsinnig ist. Es liegt am Verlag. Im englischen ist vor kurzer Zeit der 11. Band erschienen. Doch wurde jeder englische Band übersetzt, in zwei bis 4 Teile aufgeteilt und so veröffentlicht. Das obwohl das Aufteilen überhaupt nicht nötg ist. Denn Beweis der Unsinnigkeit wurde von Heyne und Piper selbst geliefert. Die Serie wurde neu aufgelegt und das unzerstückelt und die Verkaufszahlen zeigen, dass der Markt größer ist, als wenn einem ein 30 bändiger Zyklus vorgelegt wird.
Ein weiterer Punkt, der zu so geringen Verkaufszahlen von komplexer Fantasy führt sind die Vorurteile, mit denen die Fantasy behaftet ist. So gilt Fantasy für etwas, dass man zwischen 13 und 19 ließt. Doch vor allem Erwachsene dürften von den Welten, die ein Martin oder Bakker erdenkt, angesprochen werden. Schließlich geht es hier nicht um sinnloses Monstergeschnetzel, sondern um politische Machtkämpfe, Intriegen und Charaktere, die sich Entwickeln, Motive haben und auch mal nicht so heldenhaft sind. Einem Kind dürfte es wenig gefallen, wenn sein Lieblingscharakter von hinten erdolcht wird oder sonst einen Tod stirbt. Da aber Kinder und Jugendliche, die auf der Suche nach einer einfacheren Welt mit Helden sind oder das Gefühl, dass beim anschauen des HdR Films aufkam, in einem Buch wiederfinden wollen, nicht von Erikson angetan sind, fällt schon einmal eine Käufergruppe aus. Dafür schaffen es Bücher wie "Die Zwerge" und "Die Elfen" in die Bestsellerlisten und was es in die Bestsellerlisten schafft, verkauft sich gleich nochmal so gut und lenken die Aufmerksammkeit von anderen Büchern ab. Schon werden die Bücher von Erikson nur noch von Leuten gekauft, die einmal Abwechslung zur Standartfantasy wollen oder die von einem Fan dieser Serien dazu gebracht wurden, einmal reinzuschnuppern.
Vielen Leuten ist nicht enmal klar, was sie verpassen, wenn sie sich auf Tolkien und seine Nacharmer beschränken.Ob es nun komplexe Geschichten, wie die oben Angesprochenen sind oder Werke, die durch Sprache und Stil glänzen, ob sie nun eine Fantasywelt verpassen, die in der Industrialisierung steckt oder ob sie wunderbare, kleine Ausflüge in die Philosophie verpassen, sie verpassen das, weswegen wir Fantasy lesen: Wir wollen in andere Welten eintauchehn, von Geschichten begeistert werden und vieleicht auch etwas neues lernen. Doch das verpassen wir, wenn wir immergleiche Fantasy konumieren.
Nachdem ich nun Versucht habe zu zeigen, wo in der Welt der Fantasybücher nicht so läuft, wie es vieleicht sollte, will ich ein paar Bücher auflisten, die sich von der Masse der Fantasy abheben und ein außergewöhnliches Leseerlebniss bieten:
George R. R. Martin: Ein Lied von Eis und Feuer
Diese Serie hab ich schon vorher angesprochen, weil sie als eines der großen Werke der letzten Jahre gehandelt wird. Die Welt gleicht dem englischen Mittelalter. Anfangs werden politische Intriegen beschrieben, die schließlich in einem Krieg ändern. Gleichzeitig werden die sieben Königreiche von außen bedroht und langsamm fließen immer mehr Fantasyelemente ein, auch wenn sich diese zurückhalten. Der erste Band heißt im deutschen "Die Herren von Winterfell".
Steven Erikson: Das Spiel der Götter
Auch diese Serie habe ich schon früher angesprochen. Außergewöhnlich ist vor allem die Welt, in der die Bücher spielen. Ihre Geschichte reicht mehrere einhunderttausend Jahre zurück. Magie existiert in den unterschiedlichsten Formen und ist in der Büchern außerordentlich häufig. Sie wird für alles Mögliche genutzt: Vom Transportmittel bis als Massenvernichtungswaffe. Jedes Buch lässt sich für sich selbst lesen, doch erst zusammen erkennt man die übergeordnete Handlung. Es gibt viele Schlachten an allen Enden der Welt und doch gibt es immer wieder etwas zu lachen.
Tobias O. Meißner: Das Paradies der Schwerter
In der Befestigten Stadt findet ein Kampftunier statt. Sechzehn kämpfer treten auf Leben und Tod an. In der ersten Hälfte werder die Schicksale der Kämpfer aufgezeigt, ihre Gründe, am Tunier teilzunehmen. In der zweiten Hälfte werden die Kämpfe selbst beschrieben und das mit aller Härte. Es gibt keine Helden, es geht alleine ums Überleben. Außerordentlich sind die herrvorragende Sprache und das ungewöhnliche Setting.
China Mieville: Perdido Street Station
Dieses Buch wurde in der Übersetzung aufgeteilt und unter den Titeln "Die Falter" und "Der Weber" veröffentlich. Außergewöhnlich sind hier die ungewöhnliche Sprache und die Stadt. In einer Fantasywelt mit den ungewöhnlichsten Wesen, die man sich vorstellen kann, gibt es eine industrielle Revolution. Das Buch überzeugt vor allem durch seine Ideen und bewegt sich fließend irgendwo zwischen Fantasy und Science Fiction.
Danke für ihre Aufmerksammkeit
[hr:c24517ea7e]
Ich hoffe, ihr könnt mit meiner Meinung etwas anfangen. Ich will aber noch ein paar Anmerkungen machen:
Harry Potter ist nicht in der Statistik, weil er eine Mode/ein Hype ist, den sich nur wenige Leute entziehen. Die Gruppe der HP-Leser ist viel größer, als die der Restlichen Fantasy. Da ich aber aufgrund der Fantasy geschrieben habe, wollte ich keine Verzerrungen durch einen Hype.
Die Tatsache, dass Gemmell in der Liste ist, ist ein Zufall.
Ich habe Threads in vier Verschiedenen Foren und 6 verschiedene Threads geschaut, um die Statistik zu bekommen (2 MW, 1 HL2, O-Game Forum)
Der Text ist etwas überspritzt geschrieben.
Ich wäre jedem Verbunden, der diesen Text weiterverbreitet. Es wäre aber nett, wenn man mir mitteilt, wohin er schon gegangen ist.
Daher habe ich den folgenden Text geschrieben, um zu beschreiben wo die Unterschiede sind, aber auch um auf die Situation des deutschen Fantasymarkts einzugehen.
Wiso verkauft sich der einhundertste Hohlbein-Roman? Warum verkauft sich der dritte Teil der Zwergen-Reihe, wo diese Reihe weder außergewöhnlich schön geschrieben ist, noch wirklich inovativ ist? Wie kommt es, dass jede Spezies dessen Name auch in Tolkiens Universum auftaucht ein Buch bekommt, dessen Inhalt noch so wenig mit Tolkien oder seiner Beschreibung dieser Rassen zu tun haben kann? Wie kommt es, dass sich diese Autoren so gut verkaufen, während die Verkaufszahlen der wirklichen Meister der modernen Fantsy nur so vor sich hindümpeln?
Ich selbst sehe mich immer wieder diesen Fragen ausgesetzt, schließlich lesen viele Gleichaltrige Fantasy und auch in den Foren gibt es immer wieder Threads über (Fantasy) Bücher. Daher habe ich merhereThreads genommen um die Zahl der Nennungen von Autoren zu nehmen und hier aufzulisten. Die Threads wurde erstellt, um gute Fantasybücher zu finden und was man gerade ließt zu posten. Dabei hab ich nur Fantasywerke gezählt und Harry Potter rausgelassen, weil diese Bücher auserhalb der Bereichs liegen, den ich hier untersuchen will. Hier also die Statistik:
Hohlbein – 33 – 18%
Heitz (Zwerge) – 19 – 10,5%
Hennen (Elfen) – 16 – 8,8%
Nicholls (ua. Orks) – 15 – 8,3%
Tolkien – 12 – 6,6%
Paolini (Eragon) – 11 – 6%
Drachenlanze – 9 – 5%
Williams – 9 – 5%
King – 7 – 3,9%
Pratchett – 7 – 3,9%
Funke – 7 – 3,9%
Conrad (Drachen) – 6 – 3,5%
Feist – 6 – 3,5%
Zimmer Bradley – 3 – 1,6%
Warcraft – 3 – 1,6%
Jordan – 3 – 1,6%
Martin – 3 – 1,6%
Salvatore – 3 – 1,6%
Pulman – 2 – 1,2%
Lewis – 2 – 1,2%
Le Guin – 2 – 1,2%
Gemmell – 1 – 0,5%
Meißner – 1 – 0,5%
Erikson – 1 – 0,5%
Wie man erkennen kann, halten Heitz, Hennen, Nicholls und Conrad, die Bücher zu den „Tolken-Rassen“ geschrieben haben, 31% der gelesenen Fantasybücher. Hohlbein hällt 18%. Klassiker wie Tolkien, Le Guin (Erdsee), Lewis (Narnia) und Zimmer Bradley (Avalon) erreichen zusammen 10,6%. Martin (A Song of Ice and Fire) und Erikson (The malazan Book of the Fallen), die für sich den Thron der epischen Fantasy teilen, können zusammen nur 2,1% erreichen. Tad Williams, der mit Osten Ard und Otherland Bücher geschrieben hat, die sich seit Jahren konstannt gut verkaufen kommt auf 5%.
Zahlen alleine bedeuten aber wenig ohne Erklärung. Allein nach der Statistik könnte man schließen, dass Hohlbein der beste Autor sei und, dass Meißner nur einen Bruchteil des Könnens eines Hohlbeins besitzt. Doch muss man erst einmal die Zahl und Art der veröffentlichten Bücher betrachten. Hohlbein veröffentlicht ununterbrochen. Heitz und Hennen sind durch gutes Marketing so weit gekommen. So sind sowohl die Zwerge-Reihe als auch die Elfen-Reihe Auftragsarbeiten, die gezielt auf den Markt zugeschnitten sind. Sie zielen auf all die Leser und Seher von Herr der Ringe ab. Natürlich sind die Bücher nicht schlecht geschrieben, doch entsprechen sie dem Schema-F. Der Inhalt ist der gleiche, wie in so gut wie jedem mittelmäßigen Fantasybuch.
Eine Gruppe von Helden zieht aus, um das Böse, dass ihre Heimat bedroht zu bekämpfen. Meist gibt es dann noch einen Verräter in den eigenen Reihen und am Ende ist der Feind besiegt oder zurückgeschlagen, wobei zweites Platz für Fortsetzungen offen lässt. Gut und Böse sind zumeist Ordentlich getrennt und das Gute gewinnt, weil sie die Hoffnung nicht verlieren und weil sie eben die Guten sind.
George R. R. Martin und Steven Erikson, sowie auch Bakker, der in der Liste überhaupt nicht vorkommt, stehen für merhere paarallel verlaufende Handlungsstränge, dreidimensionale Charaktere, die sich auch entwickeln, Welten mit einer komlexen, meist über mehrere tausend Jahre zurückreichende Geschichte und für das Fehlen eines einfachen Gut-Böse-Prinzieps. Martin und auch Robert Jordan schaffen es, in die New York Times Bestsellerlisten zu gelangen und sich wochenlang zu halten.
Tobias O. Meißner wird von der deutschen Presse bejubelt. Seine Geschichten, allen vorran „Das Paradies der Schwerter“ zeichnen sich durch ihren ausergewöhnlichen Stil, machmal wächselt der Stil von einem Kapitel zum nächsten, und seine ungewöhnlichen Welten und Ideen. In seiner Reihe „Im Zeichen des Mammuts“ gilt es, eine Fantasywelt vor Umweltverschmutzung zu schützen. Was absurd klingt, wird durch das Können des Autors zu einem äußerst kurzweiligen Leseerlebniss.
[hr:c24517ea7e]
Diese Autoren werden von der Presse bejubel, haben treue Anhängerschaften und doch schaffen sie es nicht so viele Bücher zu verkaufen, wie ein Auftragsautor wie Heitz oder wie Hohlbei, der schon seit längerem bezichtigt wird seine Bücher schreiben zu lassen. Kann es sein, dass wir Deutschen mit den vielen Handlungssträngen, die ein Erikson gleichzeitig spinnt, überfordert sind? Liegt es vieleicht am Umfang der Reihen? Ich zumindest denke nicht. Man sollte erst einmal einen Blick auf die Verlage werfen. Dort werden viele Bücher aufgespalten. "Das Rad der Zeit" von Robert Jordan besteht bisher aus 30 Teilen. Doch das liegt nicht daran, dass der Autor größenwahnsinnig ist. Es liegt am Verlag. Im englischen ist vor kurzer Zeit der 11. Band erschienen. Doch wurde jeder englische Band übersetzt, in zwei bis 4 Teile aufgeteilt und so veröffentlicht. Das obwohl das Aufteilen überhaupt nicht nötg ist. Denn Beweis der Unsinnigkeit wurde von Heyne und Piper selbst geliefert. Die Serie wurde neu aufgelegt und das unzerstückelt und die Verkaufszahlen zeigen, dass der Markt größer ist, als wenn einem ein 30 bändiger Zyklus vorgelegt wird.
Ein weiterer Punkt, der zu so geringen Verkaufszahlen von komplexer Fantasy führt sind die Vorurteile, mit denen die Fantasy behaftet ist. So gilt Fantasy für etwas, dass man zwischen 13 und 19 ließt. Doch vor allem Erwachsene dürften von den Welten, die ein Martin oder Bakker erdenkt, angesprochen werden. Schließlich geht es hier nicht um sinnloses Monstergeschnetzel, sondern um politische Machtkämpfe, Intriegen und Charaktere, die sich Entwickeln, Motive haben und auch mal nicht so heldenhaft sind. Einem Kind dürfte es wenig gefallen, wenn sein Lieblingscharakter von hinten erdolcht wird oder sonst einen Tod stirbt. Da aber Kinder und Jugendliche, die auf der Suche nach einer einfacheren Welt mit Helden sind oder das Gefühl, dass beim anschauen des HdR Films aufkam, in einem Buch wiederfinden wollen, nicht von Erikson angetan sind, fällt schon einmal eine Käufergruppe aus. Dafür schaffen es Bücher wie "Die Zwerge" und "Die Elfen" in die Bestsellerlisten und was es in die Bestsellerlisten schafft, verkauft sich gleich nochmal so gut und lenken die Aufmerksammkeit von anderen Büchern ab. Schon werden die Bücher von Erikson nur noch von Leuten gekauft, die einmal Abwechslung zur Standartfantasy wollen oder die von einem Fan dieser Serien dazu gebracht wurden, einmal reinzuschnuppern.
Vielen Leuten ist nicht enmal klar, was sie verpassen, wenn sie sich auf Tolkien und seine Nacharmer beschränken.Ob es nun komplexe Geschichten, wie die oben Angesprochenen sind oder Werke, die durch Sprache und Stil glänzen, ob sie nun eine Fantasywelt verpassen, die in der Industrialisierung steckt oder ob sie wunderbare, kleine Ausflüge in die Philosophie verpassen, sie verpassen das, weswegen wir Fantasy lesen: Wir wollen in andere Welten eintauchehn, von Geschichten begeistert werden und vieleicht auch etwas neues lernen. Doch das verpassen wir, wenn wir immergleiche Fantasy konumieren.
Nachdem ich nun Versucht habe zu zeigen, wo in der Welt der Fantasybücher nicht so läuft, wie es vieleicht sollte, will ich ein paar Bücher auflisten, die sich von der Masse der Fantasy abheben und ein außergewöhnliches Leseerlebniss bieten:
George R. R. Martin: Ein Lied von Eis und Feuer
Diese Serie hab ich schon vorher angesprochen, weil sie als eines der großen Werke der letzten Jahre gehandelt wird. Die Welt gleicht dem englischen Mittelalter. Anfangs werden politische Intriegen beschrieben, die schließlich in einem Krieg ändern. Gleichzeitig werden die sieben Königreiche von außen bedroht und langsamm fließen immer mehr Fantasyelemente ein, auch wenn sich diese zurückhalten. Der erste Band heißt im deutschen "Die Herren von Winterfell".
Steven Erikson: Das Spiel der Götter
Auch diese Serie habe ich schon früher angesprochen. Außergewöhnlich ist vor allem die Welt, in der die Bücher spielen. Ihre Geschichte reicht mehrere einhunderttausend Jahre zurück. Magie existiert in den unterschiedlichsten Formen und ist in der Büchern außerordentlich häufig. Sie wird für alles Mögliche genutzt: Vom Transportmittel bis als Massenvernichtungswaffe. Jedes Buch lässt sich für sich selbst lesen, doch erst zusammen erkennt man die übergeordnete Handlung. Es gibt viele Schlachten an allen Enden der Welt und doch gibt es immer wieder etwas zu lachen.
Tobias O. Meißner: Das Paradies der Schwerter
In der Befestigten Stadt findet ein Kampftunier statt. Sechzehn kämpfer treten auf Leben und Tod an. In der ersten Hälfte werder die Schicksale der Kämpfer aufgezeigt, ihre Gründe, am Tunier teilzunehmen. In der zweiten Hälfte werden die Kämpfe selbst beschrieben und das mit aller Härte. Es gibt keine Helden, es geht alleine ums Überleben. Außerordentlich sind die herrvorragende Sprache und das ungewöhnliche Setting.
China Mieville: Perdido Street Station
Dieses Buch wurde in der Übersetzung aufgeteilt und unter den Titeln "Die Falter" und "Der Weber" veröffentlich. Außergewöhnlich sind hier die ungewöhnliche Sprache und die Stadt. In einer Fantasywelt mit den ungewöhnlichsten Wesen, die man sich vorstellen kann, gibt es eine industrielle Revolution. Das Buch überzeugt vor allem durch seine Ideen und bewegt sich fließend irgendwo zwischen Fantasy und Science Fiction.
Danke für ihre Aufmerksammkeit
[hr:c24517ea7e]
Ich hoffe, ihr könnt mit meiner Meinung etwas anfangen. Ich will aber noch ein paar Anmerkungen machen:
Harry Potter ist nicht in der Statistik, weil er eine Mode/ein Hype ist, den sich nur wenige Leute entziehen. Die Gruppe der HP-Leser ist viel größer, als die der Restlichen Fantasy. Da ich aber aufgrund der Fantasy geschrieben habe, wollte ich keine Verzerrungen durch einen Hype.
Die Tatsache, dass Gemmell in der Liste ist, ist ein Zufall.
Ich habe Threads in vier Verschiedenen Foren und 6 verschiedene Threads geschaut, um die Statistik zu bekommen (2 MW, 1 HL2, O-Game Forum)
Der Text ist etwas überspritzt geschrieben.
Ich wäre jedem Verbunden, der diesen Text weiterverbreitet. Es wäre aber nett, wenn man mir mitteilt, wohin er schon gegangen ist.