Eure Geräte-Garantie-Erfahrungen

Kleiner Prinz

Ratsmitglied
Bevor ich meine Frage an euch stelle, hier zunächst meine aktuelle Erfahrung.

Vor recht genauen 18 Monaten kauften wir uns ein Fernsehgerät im unteren Preis-Segment, bei MediaMarkt.
Einen 58 Zoll 4K-TV von Hisense, zum Preis von 430,-Euro, an einem dieser Black Friday, oder was das damals für Angebotstage waren.
Wir waren sehr zufrieden damit, und der TV hatte ein sehr gutes Bild, ...zumindest für diese Preisklasse.

Nach rund 18 Monaten, schaltete er während des Filme Schauens, urplötzlich in den StandBy, in dem er dann auch blieb.
Ich betone deshalb die 18 Monate, da ja zwei Jahre Garantie drauf waren.
Wir also MediaMarkt kontaktiert, die uns an den Hersteller verwiesen.
Da dachten wir schon, das wird einen langen Prozess geben, bis wir Ersatz erhalten.

Also haben wir Hisense angerufen, und dann ging überraschenderweise alles ganz schnell.
Denn Hisense hat sofort den Kontakt zu einer Vertragswerkstatt in unserer Nähe aufgenommen, und noch in derselben Woche stand ein Techniker mit einer Ersatzplatine vor unserer Tür.
Leider musste der Techniker aber feststellen, dass auch die neue Platine das Gerät nicht mehr rettet.
So erhielten wir von Hisense ein Schreiben für MediaMarkt, die uns nun den vollen Kaufpreis erstatten werden.

Wir werden uns davon, & eines Geldaufschlages, ein hochwertigeres Gerät kaufen.
Dazu hätten wir eine Frage an euch.

Fast jeder Anbieter, ob MediaMarkt, Saturn, und wie die sonst so alle heißen, bieten ja gern Zusatz-Versicherungen an, welche die Garantie auf 5 Jahre und mehr, verlängern.
Lohnt solch eine Versicherung, die um die 50 bis 70,-Euro kostet ?
Im Internet, schreiben manche, man solle sich dieses Geld sparen, und diese Versicherungen seien nur rausgeworfenes Geld.

Andere schreiben das Gegenteil, und loben solche Versicherungen.
Habt ihr damit schon Erfahrungen sammeln können.
Es geht mir nicht darum, was ihr darüber gelesen habt, sondern ob ihr damit reale Erfahrungen gemacht habt.

Meine Sorge ist halt, dass heutige Technik oft nicht mal mehr die Garantiezeit überlebt.
Jetzt hatten wir das "Glück", dass das TV-Gerät innerhalb der zwei Jahre Garantie kaputt ging.
Beim nächsten Gerät ist es womöglich kurz nach den zwei Jahren.
 
Grundsätzlich kaufe ich nicht bei MediaMarkt, Saturn oder ähnlichen. Man bekommt keine Garantie, dass es sich bei den Geräten nicht B-Ware oder schlechter handelt. Als Beispiel, bei MediaMarkt wollte ich mir einen Samsung Fernseher anschauen. Dazu muss man sagen, dass ich mich beruflich gut mit Displays auskenne. Das Ausstellungsstück hatte ein Pixelfehler, den vielleicht ein Laie nicht gleich erkennt. Denn Verkäufer darauf angesprochen, wollte er mich überzeugen, dass ich falsch liege. Habe dann um den Abteilungsleiter gebeten und nach dem er mir keine Auskunft geben wollte, ob sie auch B-Ware verkaufen, bin ich gegangen. Meine Recherchen im Internet und Kollegen in der Informatik haben dann ergeben, dass sogenannte Elektrofachmärkte haben ergeben, dass solche Elektrofachmärkte ihre Margen mit B-Ware machen. Man muss sich so vorstellen, wenn z.B. LCD Display bei Samsung hergestellt werden, beträgt der heutige Ausschuss um die 11 %. Da die LCD Produktion schon Jahre stattfindet, verringert sich der Ausschuss. Aber trotzdem gibt es fehlerhafte Displays, die nach internationalen Standards für den Verbraucher noch als nutzbar gelten. Sie werden dann bei Zweithersteller verkauft oder im Falle von Samsung mit einer gewissen Typennummer deklariert. Nur ist dieses Typennummernsystem für den durchschnittlichen Verbraucher nicht transparent und ein Verkäufer sollte dich normalerweise darauf hinweisen. Wir aber in den Elektronikmärkten nicht gemacht. Weil sie lieber den Garantiefall in Kauf nehmen und sich sagen, 25 % der Systeme sind als Rücklauf schon einkalkuliert. Der Rest läuft oder geht nach der Garantie kaputt.
Das Typennummernsystem bei Samsung als Beispiel, der Fernseher mit der fiktiven Seriennummer UE65NU8009TXZG ist das 65 Zoll (1,65 m) Topmodell, das für europäischen Markt, das speziell für Deutschland hergestellt wird. Aber entscheidend ist die Seriennummer 8009. Anhand dieser man die Qualitätsunterschiede feststellen kann. Aber über Seriennummern gibt für den Verbraucher keine Informationen. Das war nur ein Beispiel vom Display, die ganze Elektronik, die verbaut wurde, ist nicht sichtbar.

Im Falle der Garantie muss man sich auf die Kulanz des jeweiligen Unternehmens verlassen. Das ist auch noch so ein schwieriger Punkt. Ich bin schon zwanzig Jahre Kunde bei Computeruniverse, die kennen mich und ich habe bisher nur gute Erfahrung mit Garantieabwicklung. Wie gesagt, Elektromärkte meide ich und leider gibt es den stationären Elektrofachhandel kaum noch. Durch meinen Beruf bekomme ich mehr Hintergrundinformation zur Technik, aber denke für den normalen Konsumenten ist es schwer noch zu vertrauen, dazu sind die Unternehmen zu groß und zu wenig Transparent sind. Sich nur auf das Internet zu verlassen, würde ich nicht und Fachzeitschriften, mit Ausnahme die des Heise Verlag, haben stark nachgelassen.
 
Just eine sehr einprägsame Negtiverfahrung mit "5-Jahres-Garantie" gemacht:

Vor 3 Jahren habe ich ich bei Utron / Ultraforce einen recht teuren PC gekauft bzw nach meiner Detailauswahl bauen lassen. Ultraforce wirbt mit "5 Jahre Garantie" und "24 Std. Dauertest".

Der Dauertest war erst mal ein schlechter Witz; denn wie die das ohne Monitor anzuschliessen gemacht haben wollen, bleibt deren Geheimnis. Grund: Es ließ sich kein Monitor anschließen, die NVIDIA GraKa war falsch eingebaut, so dass die Gehäuseverblendungen die Einsteckbuchsen der Karte verdeckten. Erst Ausbau der Karte und neu Positionierung machten den PC gebrauchsfähig. (Auch beim Setup war man offensichtlich in Eile: CPU und Ram wurden nicht im Bios eingetragen, so dackelte die 3,6/4,7 CPU mit nur 2, und Ram war nicht justiert. Aber 24 Std. Test.)

Vor 3 Wochen bumms: nichts ging mehr, alles sah aus wie Motherboard-Defekt (was mich an meine Erfahrung mit meinem Medion-Notebook vor 3 1/2 Jahren erinnerte, wo das nicht reparierfähige Motherboard nach 3 Jahren und 1 Monat zu leben aufhörte (in Folge dessen ich dann eben diesen PC kaufte).

Also Email an Support von Ultraforce geschrieben und die Hotline angerufen.
Die Hotline: "ja, ich sehe den Vorgang hier, aber wir können da nichts machen, warten Sie auf die Antwort auf die Email"
Ich wartete ...
wartete ...
... bis heute keine Antwort, 3 Wochen sind vergangen, nur dumme Ausreden am Telefon.

So viel zum Thema "5 Jahre-Garantie", wobei man mir bei MSI (die ich dann auch kontaktiert habe) sagte, man könne das mit der 5-Jahresgarantie sowieso nicht verstehen, weil die Herstellergarantie hierbei 3 Jahre sei und also gar kein Austausch gegen dasselbe neu möglich wäre, das Board würde nicht mehr vertrieben. (Im Ersntfall wird dann evtl. der Betrag desTeile-EK abzüglich Nutzungsentschädigung für 3 Jahre angeboten, also 2/5)

Nun, zum Glück habe ich mit Hilfe von MSI das Teil wieder ans Laufen bekommen, aber eben das hätte von Ultraforce entweder per Email oder am Telefon geleistet werden können und müssen.

Dazu muss man noch wissen, wie das genau rechtlich ist:
Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung (Verbraucherzentrale)

Da bei Ultraforce die Suche nach den Garantiebedingungen eine Webseite mit "not found" liefern, beim Kauf nichts mitgeliefert wird, kann das gedreht werden, wie der Verkäufer Lust hat. Also reine Werbe-Nebelkerze ohne Gehalt.

Aber es gibt auch Unterschiede:
Bei Neukauf gibt es auf Elektroartikel zwar 3 Jahre "Garantie", aber kein "Ware zurück gegen Geld", sondern Ausfüllen von umfangreichen Formularen und Fehlerbeschreibung, dann Einsenden an Hersteller und evtl. nach Wochen/Monaten repariert zurück.
Bei Kaufland hingegen gibt es Ware zurück sofort gegen Geld, ohne Verbiegungen (wr jedenfalls vor 3 Jahren nach meiner erfahrung so).
Bei Saturn habe ich auch vor Jahren gute Erfahrungen gemacht. Zwar wollte der Techniker dort auch erst mal eine Fehlerbeschreibung, aber dann ging es flott und hatte mein Geld direkt zurück. 1 Std. Aufwand, mehr nicht.

Also: Ob eine Zusatzversicherung (Garantieerweiterung) was bringt oder heiße Luft ist, erkennt man erst bei SEHR genauem Durchlesen der Bedingungen. Sie müssen verständlich formuliert sein und dürfen kein Verschleierungen oder Wortspielereien enthalten. (Ansonsten ist es eine 50%-Wette auf die (Un-)Ehrlichkeit der Versicherung und/oder des Händlers. N.m. Erfahrung sind "guter Ruf" /"Reputation" völlig wertlos, nur Ergebnis von gutem Marketing und Selbstdarstellung und Werbebudget, um gute Rezensionen zu erhalten. - Gerade wieder bei Heise entdeckt: Mittelklassesoft wird hochgelobt und mit "Kommentaren" gewürzt.)

Also: Nicht direkt kaufen, sondern Vertragsbedingungen geben lassen, zu Hause in Ruhe lesen und evtl. noch eine Juristen fragen, dann entscheiden. Wird die Aushändigung der Versicherungs-/Garantiebedinungen verweigert, ist was faul.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe Negativ-Erfahrungen vor allem mit Fernbedienungen. Eine ist spurlos verschwunden, eine andere reagiert nicht mehr auf Eingaben, dann wieder eine, die nimmt keine neuen Batterien an - während am Hauptgerät kaum noch manuelle Bedienung möglich ist, und wenn doch, eher ziemlich umständlich.

+5-Jahre Garantie kommt drauf an: Bei so Haushaltsgeräten über 500 Euro kann man das schon mal machen. Oft bekommt man den Service auch aus der Nähe.
PCs würde ich lieber selber bauen (so schwer ist das nicht) oder eben auf Standardpläne zurückgreifen.
Die Schwierigkeit beim Selber bauen ist, seine Liste mit den Liefer-Realitäten abzugleichen. Man fragt also erstmal, was (kurzfristig) lieferbar ist, und was nicht, dann schaut man nach Ersatzlösungen für das ein oder andere Teil auf der Liste.

Software? Naja, es wurmt mich schon, dass ich auf meinem Dell Precision NB kein Windows 11 installieren kann, obwohl potent genug.
Linux hat die Unterstützung für ältere Grafikkarten auch einfach undokumentiert rausgeschmissen. Bis Graka, Steam und Wine wieder einigermaßen zusammen auf Reihe sind, ist wahrscheinlich Weihnachten.