Die olympischen Spiele in China

Spiele ja/nein?

  • NEIN, man sollte sie China aberkennen

    Stimmen: 26 59,1%
  • JA, sie sollten stattfinden

    Stimmen: 18 40,9%

  • Umfrageteilnehmer
    44
Zitat von Cherubion
egal ob da in allen Zeitungen drin steht, es wurde Tibet zugelassen bzw. der Dalai Lama als "Redenschwinger" eingeladen oder nicht.
Das wird leider nie passieren. Denn diese Diktatur darf keine Zugeständnisse machen. Alles was die Partei sagt ist richtig und darf nicht angezweifelt werden und wenn doch dann gibts blut und Morde. Die können gar nichts widerrufen was sie einmal gesagt haben.
 
China... weit mehr als eine Milliarde Menschen, auf einer Fläche, in der Europa als Provinz kaum auffallen würde, und mit einer seit einigen tausend Jahren überwiegend stabilen Kultur.

Was sagt man solchen Leuten, wenn sie einem aufzählen, wie viele entgegengesetzte Modetrends in den letzten zehn Generationen halb Europa umkrempelten, um zu fragen, ob wir nicht doch lieber mal ein paar Generationen warten wollen, bevor wir etwas fordern, weil wir es uns ja doch alle Nase lang anders überlegen?

Ich meine: vom Absolutismus über die Äufklärung in den napoleonischen Cäsarismus, rassistisch und imperialistisch durch das neunzehnte Jahrhundert, technikbegeistert und voller sozialer Ideen romatisch in den Jahrhundertbeginn, schlagartig auf Ausrottungskämpfe fixiert, dann wieder pazifistisch, und "nie wieder Krieg", um gleich darauf Jugoslawien, den Irak und Afghanistan auszubomben, wo wir uns über die Opferzahlen gewohnheitsmäßig was in die Tasche lügen.

Und damit im Gepäck als zerstrittener Kleinstaatenbund vor eine Großmacht ziehen, und ihr unsere augenblicklichen Launen als Norm aufzwingen wollen, wärend wir sie selbst nicht einhalten?

Hat irgendjemand gefordert, die USA zu boykottieren, als bekannt wurde, daß US-Einheiten die Bevölkerung Kabuls abschlachteten wie beim Tontaubenschiessen?

Ich fürchte, die Chinesen werden uns kaum ernstnehmen, und so ganz verdenken kan ich es denen nicht.

Und dann gibt mir da noch etwas zu denken. Bush hat ganz zu Beginn seiner Laufbahn eine militärische Auseinandersetzung mit China riskiert. Es ist ja das große Trauma der Amerikaner, daß sie in Korea von den Chinesen geschlagen wurden, ohne daß China auch nur im Mindesten an seine Reserven gehen mußte. China macht es keine große Mühe, mal eben fünf, oder zehn, oder zwanzig, oder fünfzig Millionen Mann unter Waffen zu stellen. Nuklear ist das Land nicht zu besiegen, weil man dazu so viele, oder so große Sprengköpfe einsetzen müßte, daß man die Folgen selbst nicht mehr überleben kann.

Die Chinesen sind sich dessen sehr bewußt. Wie sehen eigentlich die Risiken wirklich aus? Nach dem letzten Krieg forderten einige, die deutsche Bevölkerung zu sterilisieren, um uns auszurotten. Das hat man nicht gemacht, und ich bin mir sicher, das hat damit zu tun, daß sich Amerikaner und Engländer mit Europäern identifizieren. Für Rassismus ist da wenig Platz, aber gilt das denn auch bei Auseinandersetzungen mit Asiaten?

Der vorletzte Verteidigungsminister Chinas wurde entlassen, weil er einen Erstschlag mit nuklearen, chemischen und biologischen Waffen gegen den Westen plante. Das zeigt doch, wie weit rassistischer Wahnsinn gehen kann.

Sollten wir da nicht froh sein, wenn sich China und der Westen öffentlichkeitswirksam in einer Weise begegnen, die dazu beiträgt, daß solche Wahnideen weniger Anklang finden können?

Mit dem Hund (China) wird der Schwanz (Westen) nicht wedeln können. Und Kritik kann man auch nur üben, wenn man nicht im Glashaus sitzt. Wer Guantanamo akzeptiert, aber in China wettern will, macht uns doch lächerlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist richtig. China hat seine Kultur und Traditionen sehr gut dem "Zeitgeist" anpassen zu können im Gegensatz zum "technikverrückten" Europa.

Leider ja. Aber in China wurden ja auch viele Menschen umgebracht, weil die dem Regimes nicht gepasst haben. Sei es nun unter den ganzen Kaisern, unter Mao Öse Tung oder unter seinen Nachfolgern.

Ja. Aber haben wir nicht bereits seit knapp 60 Jahren unsere "demokratische Norm" behalten können - Also mehr oder weniger - während sich China schwer tut, den seit über 80 Jahren bei ihnen existierenden Sozialismus abzuschaffen?

Nein, das hat niemand gefordert. Aber wenn wir nicht die olympischen Spiele anschauen, dann setzen wir zwar die Chinesen nicht direkt unter Druck, aber anhand der Fernsehzuschauer, die als Zahl dem IOC zugespielt werden, kann Herr Rogge erkennen, dass sie deswegen ausschalten, weil man eine "heile Chinesische Welt", anstatt die Unruhen in Tibet zeigt. Okay. Es gibt ja nicht nur die Unruhen in Tibet. Aber im Moment ist China bei mir unten durch.

Ja. Auch deswegen, wegen solchen Verteidigungsminister wird China kritisiert. Aber warum soll man denn ein Land als "den wahren Staat" bezeichnen, wenn er doch nur so tut, als wäre er so schnell wie möglich eine Demokratie geworden?



Cherubion
 
Also ich finde, ein Olympia-Boykott für China wäre ein nötiger Schritt. Die bilden sich ein wenig zu viel auf ihre "Machtposition" ein. Wer verlangt, dass sich Angela Merkel dafür entschuldigt, den Dalai Lama zu empfangen, sollte vielleicht einmal von seinem hohen Ross heruntergeholt werden. China ist da aber nicht der einzige mit einer riesigen Frechheit. Ich finde es absolut unverschämt, einen Krieg gegen ein Land, das einem gar nichts getan hat, komplett aus Schulden zu finanzieren, nur um "die Welt zu verbessern", indem man Saddam Hussain stürzt. In sofern finde ich es auch gut, dass jetzt einige große Internationale Unternehmen daran denken, von Dollar auf Euro umzustellen, auch wenn es nur an der Wall Street liegt.
Aber ich komme vom Thema ab... Kann man die Olympischen Spiele nicht einfach in ein anderes Land verlegen, quasi den Termin mit China tauschen? Ich weiß nicht, wer als nächstes dran ist, aber wäre es nicht möglich, dass diese Nation die Spiele 2008 ausrichtet und China 2012 noch einmal eine Chance bekommt? Das ist vielleicht etwas kurzfristig, aber eine starke Wirtschaftsmacht dürfte das schon hinbekommen.
 
China ist da aber nicht der einzige mit einer riesigen Frechheit. Ich finde es absolut unverschämt, einen Krieg gegen ein Land, das einem gar nichts getan hat, komplett aus Schulden zu finanzieren, nur um "die Welt zu verbessern", indem man Saddam Hussain stürzt.

Da stimme ich Dir zu. Wenn die Tibeter Rabatz machen, sollen die olympischen Spiele in Peking gleich boykottiert werden. Wenn die Spiele z.B. in Amiland stattfinden, hat niemand was dagegen. Außerdem regen sich die Leute erst jetzt über China auf und reden vom Boykott, wo China doch schon seit Langem ein solches Regime führt.

MfG Shah
 
Ich glaube, das haben sogar die Deutschen, genauer gesagt der BND angeordnet. Genau so wie den Irak-Krieg.
Das habe ich im Spiegel gelesen.

Cherubion
 
Wo soll das bekannt worden sein?

Ob in Kabul, weiß ich nicht... aber in jedem Fall gab es einen ähnlichen Vorfall im Vietnam. Soldaten der US Army brennen ein ganzes Dorf nieder und töten fast die komplette ansässige Zivilbevölkerung. Alles nur wegen dem verdacht, dass einige feindliche Guerilla Kämpfer in dem Dorf versteckt waren. Zum nachlesen: Link. Die Sache hatte vor ein paar Tagen Jahrestag, toll nich?

Naja ich denke das deckt sich soweit mit der Frage von weiter oben. Hat jemand die USA boykottiert nach diesem Vorfall?
 
Aber die Ursache für den Irak-Krieg waren doch angebliche ABC-Waffen und die hat angeblich ein "BND-Überläufer" gefunden. Also kann man praktisch sagen, der Irak-Krieg ging vom BND aus.

Cherubion
 
Aber die Ursache für den Irak-Krieg waren doch angebliche ABC-Waffen und die hat angeblich ein "BND-Überläufer" gefunden. Also kann man praktisch sagen, der Irak-Krieg ging vom BND aus.
...muss doch so sein - es ist doch ein ungeschriebenes Gesetz dass ohne Deutschland kein Krieg mehr ausbrechen darf :lol:

naja Spass beiseite ... du meinst sicherlich die "Curveball"-Geschichte - ich würde nicht darauf vertrauen was die US-Presse da reininterpretiert ... der besagte irakische Informant wurde mit dem Hinweis dass seine Berichte unbestätigt sind vom BND an die CIA "weitergereicht" - dies sollte noch lange kein Grund für ne Kriegserklärung sein (aber die USA nehmen sowas ja nicht so genau wenns in ihren Plan passt) ... außerdem bestreitet eben dieser Informant jemals irgend etwas über Massenvernichtungswaffen dem BND erzählt zu haben. Schon irgendwie komisch... :roll:
 
Dass die USA nur wegen des von ihnen begehrten Öls den Irak angegriffen haben, ist doch wohl unbestreitbar. Es ging dabei keineswegs um den Sturz Saddam Husseins oder Atomare Waffen, die eh nur erfunden wurden.
 
Dass die USA nur wegen des von ihnen begehrten Öls den Irak angegriffen haben, ist doch wohl unbestreitbar. Es ging dabei keineswegs um den Sturz Saddam Husseins oder Atomare Waffen, die eh nur erfunden wurden.

Ich denke mal dass es nicht ausschließlich um das Öl ging. Wenn die Kriegsmission im Irak erfolgreich gewesen wäre und die USA das Land in den Griff bekommen hätte, wäre der Irak ein wichtiger Außenposten gewesen mithilfe dessen man den Iran und seine "Atomwaffen" besser im auge hätte behalten können. Im Zweifelsfall wäre es dann den USA gelungen einen schnellen Militärschlag gegen den Iran durchzuführen, wesentlich praktischer als erst noch die See überqueren zu müssen. Doch wie man ja weiß ging das ganze mächtig in die Hose, die US Army hat gar nichts in den Griff gekriegt und im Gegenteil die Lage des Landes nur noch verschlimmert...vielleicht ziehen sie sogar in wenigen Jahren wieder dort ab.

Aber wir schweifen ab, es ging um die olympischen Spiele. Heute ist die olympische Fackel entzündet worden, hier nachzulesen. Parallel dazu sagte IOC Präsident Rogge, die Spiele würden einen Wandel in China beschleunigen und man solle sie nicht boykottieren. Steht auch in dem Text. Also ich glaube nicht dass diese Spiele irgendeinen Wandel verursachen... wieso auch?
 
Ich denke mal dass es nicht ausschließlich um das Öl ging. Wenn die Kriegsmission im Irak erfolgreich gewesen wäre und die USA das Land in den Griff bekommen hätte, wäre der Irak ein wichtiger Außenposten gewesen mithilfe dessen man den Iran und seine "Atomwaffen" besser im auge hätte behalten können. Im Zweifelsfall wäre es dann den USA gelungen einen schnellen Militärschlag gegen den Iran durchzuführen, wesentlich praktischer als erst noch die See überqueren zu müssen. Doch wie man ja weiß ging das ganze mächtig in die Hose, die US Army hat gar nichts in den Griff gekriegt und im Gegenteil die Lage des Landes nur noch verschlimmert...vielleicht ziehen sie sogar in wenigen Jahren wieder dort ab.
tjaja die "Atomwaffen" ... es ist ja immer wieder erstaunlich was die USA so alles rausfinden, so hat US-Präsidentschaftskandidat McCain erst vor wenigen Tagen mehrmals behauptet dass Al Qaeda im Iran trainiert wird um im Irak Terror zu verbreiten ... gut das musste er dann mit den Worten "Upps ... Es tut mir leid, die Iraner trai..tranieren Extremisten, nicht Al Qaeda." korrigieren nachdem er auf Rückfragen der Presse diesbezüglich diese tolle Antwort von seinem Berater ins Ohr geflüstert bekommen hat - hier sieht man mal die gesamte Idiotie die dahinter steckt. Und das ist ja erst der Anfang - gut der Iran ist jetzt nicht unbedingt das tollste Land, aber dieses ewige Geplänkel zwischen USA/Israel und dem Iran wirkt langsam lächerlich - den einen Tag erklären die USA die iranische Armee zur Terrororganisation woraufhin der Iran die CIA zur Terrororganisation erklärt, den nächsten Tag erklärt Israel dass der Iran als Staat nicht tolerierbar ist woraufhin der Iran erklärt das dies auch auf Israel zutrifft. Und dann dieses andauernde Gezerre um das Atomprogramm - der Iran der noch nie nen Krieg angefangen hat, den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat und ständig von unabhängigen Beobachtern der Internationalen Atomenergiebehörde und anderen Organisationen überwacht wird darf keine Atomenergie nutzen - tjaja billige effektive Energieerzeugung is ja so böse ... wenn man jetzt da mal zu Israel rüberschaut: die haben absolut freie Hand und sogar Atomwaffen gibts ohne das jemand was dagegen sagt ... schon irgendwie komisch. Und jeden Tag gibts neue Behauptungen seitens der USA die zwar genauso haltlos sind wie Wasser in nem Sieb ... aber was solls je öfter und je mehr sie was erfinden, desto glaubhafter wirds, die Medien machen das schon - hat ja schon beim Irak funktioniert.

So um mal wieder zum Thema zu kommen ... wie China bzgl. der tibetanischen Unruhen vorgeht ist keineswegs gut zu heißen und dazu wurde hier schon viel gesagt und ich teile diesbezüglich auch die meisten meinungen, aber was die Medienlandschaft mal wieder von sich gibt um möglichst viel Sensationen aus diesem Konflikt herauszuholen ist nicht mehr feierlich ... so werden gleich zu Beginn Assoziationen zum Tiananmen-Massaker gezogen ohne dass schon groß was passiert war, dann veröffentlichte CNN irgendwelche völlig aus dem Zusammenhang gerissene zurechtgeschnittene Szenen und deutsche Fernsehsender und Zeitungen zeigen Fotos von nepalesischen Polizisten, die grob mit tibetischen Demonstranten umgehen mit der Behauptung dass das gezeigte aus China stammt. Gut ... Bilder und Nachrichten aus einem abgeschotteten Land sind schwer zu bekommen, aber dann zusätzlich noch mit falschen Beweisen und verfälschten Bildern zusätzlich Stimmungsmache zu veranstalten ist genauso verwerflich.
 
So um mal wieder zum Thema zu kommen ... wie China bzgl. der tibetanischen Unruhen vorgeht ist keineswegs gut zu heißen und dazu wurde hier schon viel gesagt und ich teile diesbezüglich auch die meisten meinungen, aber was die Medienlandschaft mal wieder von sich gibt um möglichst viel Sensationen aus diesem Konflikt herauszuholen ist nicht mehr feierlich ... so werden gleich zu Beginn Assoziationen zum Tiananmen-Massaker gezogen ohne dass schon groß was passiert war, dann veröffentlichte CNN irgendwelche völlig aus dem Zusammenhang gerissene zurechtgeschnittene Szenen und deutsche Fernsehsender und Zeitungen zeigen Fotos von nepalesischen Polizisten, die grob mit tibetischen Demonstranten umgehen mit der Behauptung dass das gezeigte aus China stammt. Gut ... Bilder und Nachrichten aus einem abgeschotteten Land sind schwer zu bekommen, aber dann zusätzlich noch mit falschen Beweisen und verfälschten Bildern zusätzlich Stimmungsmache zu veranstalten ist genauso verwerflich.


Natürlich kann das keiner gut heißen. Aber dieser Boykott gegenüber chinesischen Produkten und den olympischen Spielen finde ich langsam doch recht "naiv".
Vor allem auch, weil unsere Medien es mal wieder so übertreiben, als ob man zur "Olympia-Zeit" ruhig auch etwas Anderes schauen sollte. Also, "Wetten dass..." oder "Big Brother" :)-D). Sicher, es schaut ja nicht jeder von uns die Spiele an. Selbst Turnen nicht, wenn Fabian Hambüchen auftauchen sollte.
In Wirklichkeit interessiert ja die Deutschen ja mehr die einzelnen Welt-bzw. Olympiarekorde als unser "Abräumen" in zweitklassigen Sportarten.
Übrigens: Die Fotos sind deswegen zusammen geschnipselt worden, weil China der Welt-"Medienlandschaft" Druck gemacht hat, keine Bilder mehr aus Tibet seit Karfreitag zu zeigen.


Cherubion
 
Olympia in China wie 1936

Der Schauspieler Hannes Jaenicke hat die Situation vor den Olympischen Spielen in Peking mit der von 1936 in Deutschland verglichen. Menschrechtssituation in China dramatisch verschlechtert . "Verlogenheit von Helmut Schmidt, Steinmeier und Beck macht mich sprachlos."

„Da wird einfach der größte Weltmarkt erschlossen, für Sportartikelhersteller, für Coca-Cola, für VW, für ich weiß nicht was alles. Ich glaube, Herr Coubertin, der Gründer der Olympischen Idee, dreht sich im Grab wie ein Brathähnchen.“


Hoffentlich taucht die Sendung bald bei Youtube auf.