Die Bauruine einer TES-Geschichte

Vedam Dren

Ehrbarer Bürger
Dies ist das erste und die Hälfte des zweiten Kapitels einer TES-Geschichte, die ich im Februar geschrieben und nie beendet habe. Ich möchte gar nicht groß über den Inhalt referieren, der noch folgen sollte, ich präsentiere die Geschichte einfach roh. Auch wenn ich an dieser Geschichte wahrscheinlich nicht weiterarbeiten werde, so wäre ein Feedback doch ganz schön. Aus stilistischer und schreibtechnischer Sicht wäre mir die Kritik willkommener, als aus inhaltlicher Sicht, denn von ausgereiftem Inhalt meiner Geschichte kann man ja nicht sprechen, da ich sie nie fortgeführt habe.


Eins

König Ancuar setzte sich vor den Rat der Hohen Adligen und sprach:
„Nun, ich werde euch eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von Topal dem Navigator, oder auch Torval der Pilot. Es ist nur rechtens, dass ihr es erfahrt, denn dem einzig ursprünglichen Volk soll seine eigene Geschichte nicht vorenthalten werden. Nun werdet ihr sagen: Haltet ein! Wir kennen diese Geschichte schon, aber ich sage euch ihr kennt sie nicht. Nicht meine, die wahre Geschichte. Was ihr hörtet war nur das Wissen, die Geschichte die allen zu Teil werden darf. Ja, sogar den niederen Rassen vom Kontinent. Sie haben ihre eigenen Übersetzer, die uns unser Wissen und unsere Geschichte enteignen, uns in Verruf bringen und nicht als das sehen können was wir wirklich sind. Doch nun kommen Zeiten des Umbruchs. Das Kaiserreich ist geschwächt und wir können uns von ihm entledigen, wir haben es nie gebraucht. Wir haben lange Stand gehalten, während Tamriel unter der Flammenwalze kaiserlicher Herrschaft verschwand, wir bewiesen wieder einmal, dass wir das höchste Volk waren und heute noch sind, wir werden es immer sein. Doch auch als sich der dunkle Schatten des Reichs über uns legte konnten sie uns nichts anhaben, sie streiften uns nur wie ein Windeshauch den Baumwipfel. Und nun sind sie fort, nach hunderten von Monden verschlungen von innen, schwach. Tamriel stirbt! Doch wir werden erstarken.
Und hier werde ich euch die Geschichte erzählen, die uns helfen wird unseren Stand zu verstehen , um uns als das zu offenbaren was wir sind. Sie wird uns erzählen wie wir vorzugehen haben, wie es Topal uns gezeigt hat, nach seiner Vorhersehung. Ihr hört diese Geschichte das erste Mal und es wird vieles anders sein als ihr es aus seiner Geschichte in Erinnerung habt, doch dies ist die Wahrheit:
Einst, als die Aldmer noch das einzig merische Volk waren, als auf Tamriel noch Chaos herrschte, als die Götter verborgen waren und auf Summerset wenig Wissen herrschte wurde Topal in unsere geliebte Hauptstadt Alinor bestellt. Er kam auf Geheiß des Königs und es wurde ihm verordnet, dass er drei Tage in der Hauptstadt weilen solle bis er vorgelassen werde. Also weilte er drei Tage in der Stadt. Sie verflogen schnell und waren so hellerfreulich, dass er wie im Schlaf durch die Straßen, über Brücken und sogar durch Luft wandelte, hypnotisiert durch die grellendweißen Türme der Stadt, die wie aus Glas gemacht schienen oder aussahen wie gewaltige Insektenflügel, die das Licht der hellen Sonne brachen. Die Paläste, von Farbe der Mandelblüte, ragten aus dem Lande empor wie ein flourizierender Strahl weißen Lichts. Es gab Gärten in denen speisten die Aldmer, Gärten in denen die buntesten und seltensten Insekten surrten, Parkanlagen, die Topal sich in seinen Träumen nie hätte vorstellen können. Der Große Palastdistrikt, der viele hundert Meter in den Himmel ragte war von noch größerer Schönheit. Es war ein beeindruckendes und erschütterndes Schauspiel. Auf dem höchsten Turm der Stadt konnte man weit in die grünenden Lande, aber auch weit auf das tiefblaue Meer blicken auf dem meist die Boote armer Fischer kreuzten.
Und schon damals war die Stadt das Inbild der Ordnung: Jede Straße und jedes Gebäude hatte eine zugeteilte Nummer.
Als der dritte Tag gekommen war sprach der König Falindel zu Topal: „Sei willkommen an der Stätte der Ordnung und Disziplin. Ist sie nicht prächtig unsere Stadt? Du bist wegen all dieser Dinge hier. Wegen den Palästen, den Türmen, den Gärten und Parkanlagen, dem grünenden Umland, Feldern, Weihern und sanften Hügeln. Wir haben diese Lande gefunden, als wir von Aldmeris hierher kamen und wir wussten es zu schätzen und zu bewahren. Was sind wir nicht für ein Volk! Der König legte eine lange Pause ein. Wir sind die einzig Wahren, wir brauchen nichts außer uns selbst, niemand ist würdiger, ehrenhafter oder reiner als wir! Doch was sind wir nicht für ein Volk!“, wiederholte der König. „Wir wissen nichts über unsere Heimat!“, schmetterte er. „Wenn wir so ein gewaltiges Volk sind, wenn uns all dies beschert wurde, warum ist es uns nicht vergönnt zu erfahren was aus unserer vermissten Heimat wurde… TOPAL!! Du wirst den Weg finden. Wir müssen uns unser selbst würdig erweisen und unsere Heimat suchen. Wir müssen es…“
So kam es, dass Topal, sowie zwei andere Seefahrer, den Auftrag erhielten nach unserer alten Heimat zu suchen. Und Topal verstand, dass er diese Reise für sein Land, für alles was darin existierte antrat. Die Tage in der Stadt hatten ihn gelehrt, dass dieses Volk würdig war und es verdient hatte zu erfahren, was auf ihrem Heimatkontinent geschehen war. Ja, vielleicht war Summerset gar ein unwürdiger Platz für die Aldmer, eine Gruft in der sie als irrende Flüchtige eingesperrt waren, auf der Suche nach der alten Heimat, einer viel besseren, der einzig wahren. Etwas das den Aldmern wirklich gerecht wurde… Er hatte gesehen welche Wunder es in der Stadt Alinor gab, er war überzeugt davon, dass dieses Volk, welches so etwas erschaffen hatte eine Aufgabe hatte, eine Bestimmung: Sie standen in der Schuld der Altvorderen.“
Der König endete seine Erzählung.
„Sagt, mein König, woher stammt eurer Wort“, warf Fürst Bulfindar ein. „Es war eine Vision, Fürst, eine sehr einprägsame. „Ehrfürchtig blickte der Fürst vor dem König zu Boden. „Zweifelst du etwa an meinen Worten, Fürst?“ Er wandte sich den übrigen Fürsten zu: „Ich werde noch weiter erzählen und ich will euch mit der Vision etwas mitteilen. Sie wird die Geschicke unseres Volks bestimmen“ Denkt darüber nach. Wir treffen uns morgen wieder. Und somit teleportierte der König in den Kristallturm und ward erst am nächsten morgen wieder gesehen und mit ihm verschwand auch der drückende Vorhang, der auf die Kehlen der Fürsten drückte und ihnen den Mund austrocknen ließ.
Die Fürsten blieben noch einen Augenblick still sitzen, dann atmeten sie auf, jeder für sich still und leise, wie der erste Frühlingshauch der die Lande streift. Dann ergriff Fürst Bulfindar vorgeblich entspannt das Wort: „Was will uns unser König mitteilen?“ „Nun, wir werden es wohl kaum verstehen, doch morgen werden wir mehr wissen.“, sagte Fürst Sarghetar. „Es ist mir eine große Ehre die Gedanken des Höchsten teilen zu dürfen.“, entgegnete Fürst Verrid aufrichtig und alle stimmten zu. „Überdies ist die Angelegenheit meines Erachtens äußerst wichtig. Auf jeden Fall wissen wir, dass es um das verfluchte Kaiserreich geht… oder um Tamriel.“ Bei diesen Worten wurden die Fürsten aufgebracht und brachen in große Beschimpfungen auf den Kontinent aus, zu dem sie sich nicht gehörig fühlten, ja sogar abgestoßen fühlten!“„Aber worauf will er nur hinaus, Fürst Verrid?“ „Nun ich glaube er will, dass wir mehr über unsere eigene Geschichte erfahren, er will, dass wir irgendetwas erkennen und natürlich will er, dass wir ihm zuhören und seiner Vision wenn möglich folge leisten. Aber mir obliegt es nicht darüber zu urteilen.“ „Uns obliegt es nicht einmal darüber zu sprechen…“, kam es aus der Runde. „Richtig, Fürst Dranel. Aber eins können wir feststellen: Er sagte, dass wir erstarken werden. Wir wären dumm, wenn wir diese Chance nicht nutzen würden, das sei gesagt! Unsere Loyalität wird dabei immer dem König gehören! Lasst uns abwarten und die Herausforderungen des nächsten Tages meistern, wie wir es schon seit Jahrhunderten untereinander halten, meine Fürsten. Pflicht. Ordnung. Disziplin.“, und so wandten die Fürsten sich der großen steinernen Tür zu, durch die das Abendrot schon brannte und gemeinsam tauchten sie in das brennende Feuer der Sonne über Tamriel ein. Es hatte sich etwas bewegt. Die Steine waren ins Rollen geraten.


Zwei

Königin Hlaalu Morgiah Karoodil von Erstburg stand im grellen Licht der untergehenden Sonne, es bot sich ihr die allabendliche Szene: Die zarten Wolkenschwaden des Himmels über Summerset verwoben sich sanft mit dem brennenden Feuerball, der hinter dem Ozean unterging. Sie bildeten mit ihm eine perfekte Einheit aus Garn und fließender Energie. Nach kurzer Zeit entschlüpfte der Ball den Wolkenfängen wieder und sie standen unberührt und dunkel am Himmel. Friedliche Dunkelheit legte sich über das Land um Erstburg. Der blaue Frieden erfasste die Bäume, die Seen, die Weiher, übermannte die Tiere, schlich sich allmählich in die Stadt und gelang schließlich über die tausend Treppenstufen hinauf in das Gemach der Morgiah, auf dessen Balkon sie stand. Doch die Fürstin blieb unberührt und wand sich schweren Herzens von der Landschaft ab, in ihr dunkles Gemach.
Der mit Stuck verzierte Raum hinter dem Balkon hatte hohe Decken, blau weiß gemusterte Wände und war sehr groß. In der Mitte stand ein hölzernes Himmelbett mit weißen Vorhängen, daneben einige Kommoden. Der Rest des Raumes war leer und nur durch wenige Kerzen erhellt.
Morgiah schritt durch die Schatten , als ein erster Mondesstrahl durch die Tür in das Zimmer fiel. Das Gemach wurde in ein blasses Licht getaucht, aus dem sie wieder Hoffnung schöpfen konnte, denn die Gestirne waren die einzige Konstanz in ihrem Leben gewesen. Während alles um sie herum ständigem Wandel unterworfen war, standen die Monde Masser und Secunda in ruhiger Eleganz, Nacht für Nacht am Firmament und strahlten aus, was man von ihnen erwartete. Manche sahen in ihnen Götter, manche berechenbare Körper, anderen waren sie ein Zeichen der Nacht, aber für sie strahlten sie Ruhe und Vertrautheit aus. An ihnen erkannte sie, dass sie sich nicht in einem bösen Traum befand, in dem sie über alle Bühnen der Welt irrte, denn ihre Reise war lang und beschwerlich gewesen und nicht ohne Entbehrungen. Als Tochter einer Königsfamilie war sie lange Zeit über den Kontinent gezogen worden, mitgerissen von politischen Wirrungen, die sie oft große Macht schmecken ließen. Nur die Ruhe der Nacht, der Schein der Gestirne ließen ihre Gedanken, wie das Wellental im Sturm, zur Ruhe kommen.
Doch in dieser Nacht erwartete sie, mit ihrem Gatten Reman, hohen Besuch: Die Könige von Himmelswacht und Dusk. Sie erkannte, dass dies nicht das letzte Kapitel ihres Lebens war, nur ein weiteres unter vielen. Nachdem sie an den Hof von Erstburg kam hatte die Königin geglaubt sich auf dieser abgelegenen Inselwelt ein beschauliches Leben leisten zu können, doch Zwist und Politik folgten ihr und sie wusste, dass sie nicht entkommen konnte. Ihr war ein Leben unter Königen beschert, wie den Bauern das Leben unter ihresgleichen beschert war. [...]

Ab hier ist die Geschichte von mir zwar noch weitergeschrieben worden, aber nur in Bruchstücken zusammengefügt, sodass ich euch das nicht antun will...
 
Ich finde es gut geschrieben. Über die "altdeutsche" Sprache und auch die etwas distanzierte Schreibstil (man fühlt sich nicht ganz mittendrin) kann man streiten, aber das passt schon so. :D

Bitte schau dir mal die Interpunktion an - manchmal passt das nicht so ganz ;)
 
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Was mir aufgefallen ist, dass du den Sprachstil nich konsequent durchhälst. Vor allem in den Sequenzen, wo nur der Erzähler spricht, verfällst du des öfteren in einen moderneren Stil, der nicht zum Rest passt. Ich geb dir hier mla zwei Beispiele, wo es besonders deutlich ist:

Und somit teleportierte der König in den Kristallturm und ward erst am nächsten morgen wieder gesehen und mit ihm verschwand auch der drückende Vorhang, der auf die Kehlen der Fürsten drückte und ihnen den Mund austrocknen ließ.

Der mit Stuck verzierte Raum hinter dem Balkon hatte hohe Decken, blau weiß gemusterte Wände und war sehr groß. In der Mitte stand ein hölzernes Himmelbett mit weißen Vorhängen, daneben einige Kommoden. Der Rest des Raumes war leer und nur durch wenige Kerzen erhellt.

Ansonsten ist denke ich alles ok, bis auf kleinere Grammatik- und Rechtschreib/Interpunktionsfehler, aber die sind normal, wenn man am PC tippt.

MfG
Arachnid
 
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Erinnert mich sehr stark an den Stil, in dem ich noch vor 2-3 Jahren geschrieben habe. Nach den ersten Zeilen dachte ich, Du wirst es gnadenlos mit dieser alt wirkenden Sprache übertreiben. Doch Dir gelingt es, diese doch recht passend mit den sehr bildhaften Beschreibungen in Einklang zu bringen. Liest sich auf jedenfall sehr angenehm, auch wenn, wie angesprochen, noch einige Schönheitsfehler herumgeistern. Mit "flourizierender" meinst du doch sicherlich "floureszierender". ;)

Wirkt etwas theatralisch, gefällt mir. Allerdings ist es an einigen Passagen selbst für meinen Geschmack zu überladen mit farbenfrohen (teils klischeehaften) Beschreibungen, sodass es an diesen Stellen etwas seelenlos bzw. aufgesetzt wirkt. Beispiel:
Die Paläste, von Farbe der Mandelblüte, ragten aus dem Lande empor wie ein flourizierender Strahl weißen Lichts.
Vielleicht würde man diesen Eindruck schon beseitigen, wenn die gewählten Vergleiche etwas "alltäglicher" wären.
 
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