Der Unterschied zwischen den Spielen und dem Lore

Killfetzer

Super-Moderator
Teammitglied
Da es immer wieder Verwirrung gibt, warum im Lore etwas anderes steht als in den Spielen umgesetzt wurde, habe ich mir mal einen kleinen Vergleich ausgedacht, der das vielleicht anschaulicher macht.

Die Spiele sind eine verkleinerte, kondensierte Form der eigentliche Lorewelt (außer vielleicht Daggerfall). Der Maßstab, in dem die Lorewelt abgebildet wird, ist dabei nicht konstant. Die einzelnen Gegenstände werden im korrekten Maßstab abgebildet, aber die Gesamtheit wird in einem viel kleineren Maßstab gezeigt.

Stellt euch vor, ihr wollt eine Modelleisenbahn eures Heimatortes bauen. Selbst wenn das nur ein 1000-Seelen-Kaff ist, wird es von der Fläche wahrscheinlich mindestens 1 km² groß sein. Auf einer H0-Platte wären das dann nach immer 152 m², also weit mehr wie du bauen kannst. Deshalb wirst du nur die wichtigsten Stellen deines Ortes nehmen und einbauen (die Kirche, die Tankstelle, den Bahnhof, den Gasthof, ausgefallene Gebäude, ...). Die ganzen einfachen, gleichaussehenden Häuser fallen einfach raus. Die Eisenbahnplatte stellt damit eindeutig dein Dorf dar. Auch der Maßstab für jedes Gebäude und die Gebäude zueinander ist immer gleich (nämlich 1:81). Aber der wirkliche Ort wird durch Weglassungen in einem kleineren Maßstab (bei einer 10 m² großen Platte 1:316) dargestellt.

Genauso ist is in TES. Wichtige Ortschaften sind im Spiel vorhanden (Balmora, Vivec, ...), für die Handlung unwichtige Ortschaften werden einfach weggelassen (Mir Corrup, ...). Viele Städte werden als gigantisch groß beschrieben mit zehntausenden Einwohnern (Kaiserstadt, ...), aber in den Spielen tauchen wieder nur die wichtigen Personen und Häuser in diesen Städten auf.

Ich hoffe, dieser Vergleich hilft einigen zu verstehen, wie sich die Beziehung von Lore zum Spiel verhält. Bei Gelegenheit rechne ich mal die Maßstäbe von Morrowind und Oblivion aus.

/EDIT:
Wie versprochen gibt es noch die Maßstäbe von Morrowind und Oblivion zum Lore-Tamriel. Es gibt im Lore eine für uns bekannte Längenangabe, nämlich die Strecke Gramfeste - Roter Berg mit 250 Meilen. Die Größe der Spielwelt lässt sich über die Editoreinheiten berechnen (deren Umrechnung in reale Maßeinheiten der Hilfe des CS angegeben ist). Wenn eine tamrielsche Meile genauso lang ist wie eine amerikanische, ergibt sich ein Maßstab von etwa 1:28. Das heißt, dass Vvardenfell im Lore etwa 28mal so lang ist, wie im Spiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre schön mal ein paar Meilenangaben zu bekommen z.B, von der Kaiserstadt bis Anvil, Einsamkeit bis Senchal, oder kleine Entfernungen Chorrol bis Kaiserstadt damit man eine Ungefähre vorstellung hat wie lang man von A nach B braucht. Würde mich über ein bisschen Hilfestellung freuen !!! Im voraus Danke !
 
Das einzig wirklich bekannte, ist die Entfernung Gramfeste - Roter Berg: 2500 Meilen

Anderes ließe sich zumindest theoretisch errechnen, allerdings bräuchte man dafür Angaben wie z.B.: 'Die Reise von Anvil zur Kaiserstadt dauert drei Tagesritte'
 
Das einzig wirklich bekannte, ist die Entfernung Gramfeste - Roter Berg: 2500 Meilen

Eigentlich sind es nur 250 Meilen. ;)

Anderes ließe sich zumindest theoretisch errechnen, allerdings bräuchte man dafür Angaben wie z.B.: 'Die Reise von Anvil zur Kaiserstadt dauert drei Tagesritte'

Wenn man annimmt, dass die Tamriel-Karten maßstabsgetreu sind, kann man das schon berechnen. Wenn man die Provinzkarten aus Oblivion benutzt, wäre die Strecke Kaiserstadt - Anvil 1,24fach so groß wie Gramfeste - Roter Berg. Also würde das einer Entfernung von etwa 310 Meilen entsprechen.

Einsamkeit - Senchal: 810 Meilen
Kaiserstadt - Chorrol: 130 Meilen
Hegathe - Tränenstadt: 1005 Meilen

(natürlich alles Luftlinie)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke !!! Nächste Frage wie viele Meilen schafft man an einem Tag zu Fuß und wie viele zu Pferd ??? Will Fragen wie lange braucht man Z.b. zu Fuß von Chorrol in die Stadt der Kaiser ???
 
Für ein Pferd würde ich maximal von den doppelten Werten ausgehen.

Zu Fuß bräuchte man also ca 9 Tage, zu Pferd ca 5 Tage, wenn du zwischendurch auf Banditen, Monster oder Daedra triffst natürlich länger ;)
 
Natürlich müsste man noch einbeziehen, dass die Strassen und Wege nicht wie mit einem Lineal gezogen verlaufen und auch die besten Strassen in einem Zustand sind, die manch einer seinem Auto nie antun würde
 
Mit Gepäck dürften über längere Zeit so etwa 15 Meilen (~ 30 Kilometer) pro Tag zu Fuß drin sein.
Dem muss ich gepflegt widersprechen.
Ich bin beim ÖBH und wir marschieren relativ häufig. Ausgehend davon, dass die qualität der Straßen und der Stiefel ungefähr der heutigen entspricht ist man nach einer Woche in der man jeden Tag rund 30 km geht selbst als geübter marschierer irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem die schmerzen durch die Blasen unerträglich werden bzw sich entzünden.
Hierbei spreche ich von folgendem Marschgepäck:
Rucksack, Kleidung, 1 Waffe (die man ja auch im Spiel hat), im rucksack Ersatzkleidung, sowie 2 jacken, ein Zelt, eine Regenschutzplane, 2 Wasserflaschen zu je 1 1/2 liter, 1 ersatzpaar Schuhe (mit nassen schuhen kann man nicht marschieren).
Rechne ich jetzt noch dazu, dass die Reisenden Rüstung tragen, bzw. vielleicht sogar einen Schild ist es ein Ding der unmöglichkeit wirklich über 2-3 wochen jeden Tag 30 km zu gehen.
15-20 maximal, als ungeübter geher eher 10.
Natürlich wird die leistung besser, aber 160 km in vier tagen ist derzeit einer der härteren Märsche weltweit. Natürlich sind wir das gehen nicht mehr so gewöhnt wie die "Mittelalterliche" Bevölkerung Nirns, die ja keine Autos hat, aber 30 km halte ich für mehr als 3 Wochen für unrealistisch.
 
Ich bin beim ÖBH und wir marschieren relativ häufig. Ausgehend davon, dass die qualität der Straßen und der Stiefel ungefähr der heutigen entspricht ist man nach einer Woche in der man jeden Tag rund 30 km geht selbst als geübter marschierer irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem die schmerzen durch die Blasen unerträglich werden bzw sich entzünden.

Okay, ich bin nicht beim Militär. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man durchaus 2 Wochen lang jeden Tag 20-30 km durchs Gebirge laufen kann ohne sich Blasen zu holen. Das ist nur eine Frage wie gut das Schuhwerk einem passt. Natürlich hatte ich dabei keine 30-40kg Marschgepäck dabei, sondern eher so 10.

Rechne ich jetzt noch dazu, dass die Reisenden Rüstung tragen, bzw. vielleicht sogar einen Schild ist es ein Ding der unmöglichkeit wirklich über 2-3 wochen jeden Tag 30 km zu gehen.

Natürlich gehe ich auch nicht davon aus, dass jemand solche Entfernungen mit Rüstungen zurücklegen kann. Das ist einfach irrwitzig. Solche Angaben beziehen sich eher auf "normale" Reisende dieser Zeit, die außer einem kleinen Beutel mit Verpflegung und Kleidung nichts dabei hatten (übrigens stammt diese Angabe von 15 Meilen aus einem Geschichtsbuch bzgl. der Reisegeschwindigkeit um 1700). Wobei dann hier die Frage aufgeworfen wird, welche Meile damit gemeint war. Das können ja 1,6 km oder 1,8 km gewesen sein.

aber 30 km halte ich für mehr als 3 Wochen für unrealistisch.

Mehr als 3 Wochen sind auch schon sehr lange. Das wären ja dann schon 600 km. Ich glaube nicht, dass solche (Fuß-)Reisen im Mittelalter häufig vorkamen.
 
Dem muss ich gepflegt widersprechen.
Ich bin beim ÖBH und wir marschieren relativ häufig. Ausgehend davon, dass die qualität der Straßen und der Stiefel ungefähr der heutigen entspricht ist man nach einer Woche in der man jeden Tag rund 30 km geht selbst als geübter marschierer irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem die schmerzen durch die Blasen unerträglich werden bzw sich entzünden.

Mmmhh...
...ich weiß zwar nicht, was ihr da beim österreichischen Bundesheer so treibt, aber ich weiß eines sicher, das 30km Tagesleistung, über längere Zeit, für einen geübten Wanderer durchaus machbar sind.
Ich bin nun inzwischen zweimal den Appalachian Trail gewandert, der nicht nur als der längste der Welt gilt, sondern sich auch auf 90% der Strecke fernab jeglicher Straßen bewegt. Dabei sind mit 20-30 kg Gepäck Tagesleistungen um die 30 km erreichbar, für einen normal trainierten Wanderer. Man hat nunmal "nur" 6 Monate Zeit für die Strecke und man sollte bedenken, dass die Tagesleistung zu Anfang nur schwer über 20 km kommt, man also im weiteren Verlauf des Trails ein wenig Gas geben muss, will man es vor Einbruch des Winters (der in den Appalachen heftig ausfallen kann) schaffen.

Wirklich trainierte Wanderer, zu denen ich mich noch nicht zähle, schaffen sogar Tagesleistung von 45 km und mehr.

Ergo liegt Killfetzer gar nicht so weit vom wahren Wert weg, insbesondere wenn man in Erwägung zieht, das ein Mensch, dessen einzige dauerhaft verfügbare Kraftquelle, seine eigene Muskelkraft ist, bedeutend höhere Leistungen vollbringen kann, als wir modernen Menschen.

Als Beispiel wird dafür gern die Körperkraftangabe eines mittelalterlichen Mannes um die 20 genommen, der uns in Punkto Körperkraft etwa zweifach überlegen gewesen sein soll.

noch nen netten Tag
Taktkonform
 
Ich hatte mich auch mal drangesetzt, für Skyrim Längenangaben zu bestimmen und dazu über eine Vergleichsstrecke die schritte meines chars gezählt und die Zeit bestimmt. Der Maßstab ist in etwas 1:20, wenn man 1000 Doppelschritte = 1 Meile zugrunde legt.
1:20 ist auch der timescale-Faktor für Skyrim, was sinn macht, denn sonst müsste beim Gehen die Landschaft mit 20facher geschwindigkeit am Char vorbeiziehen.
Ob nun 1:20 für Skyrim oder 1:28 für Morrowind, vermutlich ist das Größenverhältnis sowieso von Provinz zu Provinz verschieden.