Man merkt, das du kein Oldscooler bist und wahrlich noch nicht viele RPG`s, MMORPG`s oder Action RPG gezockt hast. Oder hast du schon welche vor ca. 20 Jahre gespielt, oder davor? Ich spiele alle TES Spiele, aber das Learning by Doing System habe ich immer schon verurteilt. Ich setze meine Punkte lieber selbst und verskille mich von mir aus gerne. Die Variationsmöglichkeiten sind mannigfaltig, aber nicht bei den TES Spielen. Es lebe der GIMP.
Mein erstes CRPG war DSA 1. Danach die ganze DSA-Reihe im Expertenmodus (2x), dann (in nicht chronologischer Reihenfolge ... eigentlich in gar keiner Reihenfolge):
Whales Voyage, Walls of Bratock ... :-D, Ambermoon, Albion, Ultima VII, Planescape Torment, Baldurs Gate 1 und 2, Icewind Dale, M&M VI, die Quest-for-Glory-Reihe, Fallout 1 und 2, Fallout NV, Gothic 1 und 2, alle TES-Teile seit Daggerfall jeweils über 100 h (bei Oblivion dabei die meiste Zeit mit Modtesten verbracht und kaum gespielt^^), Mass Effect, Dragon Age, The Witcher, Vampire: Bloodlines, Diablo und ein paar seiner Klone ... und sicher noch ein paar, die fallen mir aber grad nicht ein.
Das sind so die, die ich entweder länger als ein paar Stunden oder durchgespielt habe.
Mit MMORPGs hab ich wenig Erfahrung, hab nur eine Zeitlang auf einem Ultima-Online-Freeshard mit angeblich viel Rollenspiel mitgespielt, war aber nix, die haben die ganze Zeit wie die Autisten ihre schlossartigen Eigenheime ausgebaut oder Tiere gezähmt, statt mal was zusammen oder gegeneinander zu unternehmen. Dieses MMORPG war toter als jede CRPG-Welt. ^^
An Rollenspielen sind mir erst mal nur zwei Sachen wichtig:
1. Wie gut erzählt ist die Geschichte im Spiel und wie atmosphärisch gelungen die Spielwelt?
2. Kann ich das Spiel meiner gewählten Rolle entsprechend spielen? Kann ich das Spiel also z.B. als Magier ausschließlich durch Steigerung und Anwendung meiner magischen Talente gewinnen?
Bsp:
Fallout ist in jeder Hinsicht großartig in Punkt 1. Eher lausig gebalanced ist es dagegen bzgl Punkt 2, denn als Diplomat (wählbare Spezialisierung zu Beginn) hab ich nur Nachteile, da sich manche der wirklich fiesen Gegner eben nicht durch Zureden davon abbringen lassen, einen zu töten. Noch schlimmer hab ich es als Nahkämpfer, damit lässt sichs nur durch sehr geschickte Charakterentwicklung und mit Glück überleben.
Choices&Consequences interessieren mich übrigens kaum, CRPGs sind imo auch nur Geschichten zum Mitspielen und je weniger nicht nur vorgegaukelte, sondern tatsächlich folgenreiche Choices das Spiel bietet, desto besser (weil detaillierter) lässt sich die Geschichte umsetzen.
Ein gutes Beispiel für ein CRPG nah an der absoluten Perfektion ist für mich übrigens Planescape Torment, das hat ja auch kaum wirkliche C&C.
zum Learning-by-doing-Ansatz in den TES-Spielen:
Das hab ich schon seit Daggerfall geliebt, vom Rollenspiel her sehr überzeugend (weil das Spiel damit etwas simuliert, was auch im RL so funktioniert) und bis auf die Koppelung der Attributssteigerungen an die gelevelten Fertigkeiten (die dümmste Idee ever, weil es mein Spielverhalten jedesmal phasenweise in dümmliches Powerleveln umwandelt) auch immer ziemlich gut umgesetzt.
Skyrim mit seinem Ansatz, dass alle Fähigkeiten (allerdings gewichtet nach ihrem Fortschritt) ins Leveln eingehen, bringt dieses imo in keiner Weise dem XP-Leveln gegenüber schlechtere System nun endlich zu einem Punkt, an dem ich mir um die weitere Charakterentwicklung keine Gedanken machen muss und trotzdem nicht benachteiligt werde.
Mein Zweihänderaxt-Krieger entwickelt sich jedenfalls wie gewünscht, hochspezialisiert und er kann mit seinen erbärmlichen Zauberfähigkeiten und seinem geringen Manavorrat höchstens eine Ratte mit einem Feuerball rösten.
Für kompliziertere Manöver fehlt leider sowohl das Mana als auch das Wissen.
Besser geht es nicht und auch gegenüber XP-Systemen hat es den Vorteil, dass man hier einfach nur in die Welt eintauchen und auch drinbleiben kann, denn die Levelsteigerung ist kinderleicht und erfordert null Planung.
Negativbeispiele TES bisher:
Hab ich schon alle Attributsboni auf Maximum? Vorher besser nicht mehr mit dem Schwert auf diesen Gegner einschlagen, denn sonst steig ich auf und bekomme schlechtere Boni.
Ich muss die Konstitution schnellstmöglich auf 100 bringen, sonst addieren sich die entgangenen HP pro Level auf und ich hab am Ende trotz gleicher Attribute ein Drittel weniger Lebensenergie als ich mit richtigem Leveln hätte.
Trotz der Einfachheit erlaubt das System hochspezialisierte Charaktere, was will man mehr?
Und nein, ich will keine NPCs oder Gegner, die wie Speedy Gonzales vor mir weglaufen können. Genausowenig will ich selbst schneller laufen können als mein Pferd. Atmosphärisch fand ich dieses mit Speed 100 durch die Gegend flitzen schon immer extrem irritierend und fehl am Platz. Und so sinnlose Attribute wie Konstitution oder Agilität vermisse ich eh nicht. Wer schleichen will, soll Diebesperks erforschen, und wer mehr HP will, soll die gefälligst beim Levelaufstieg auswählen. Es ist also nichts weggefallen, die Spezialisierungen sind nur anders wählbar.
Magier sind endlich mal dazu gezwungen, richtige Glaskanonen zu spielen. Denn sie müssen ja ihr Mana leveln, für mehr als ein paar notdürftige Punkte in die HP bleibt da keine Gelegenheit. Das ist nicht wie bisher, dass man einfach nebenbei auch Konstitution mitlevelt und dann auch als Magier so viele HP bekommt, dass man sich in aller Ruhe von den Gegnern vermöbeln lassen kann, während man seine Skelette beschwört.