Abendstern, 3Ä 432
Anwesenheitsappell
- Dhavin (Vorsitz)
- Arielle Waldhaus (Schreiberin)
- Svontilda Lautgelächter (Vortragende)
- Julius Cadiusus (anwesend)
- Varinturco (anwesend)
- Ulrorn Schwarzbart (anwesend)
- Gondyr Armentine (anwesend)
- Jo'Hamiir (anwesend)
- Shahavra (anwesend)
- Orphala Orethi (anwesend)
- Artonia Melus (anwesend)
- Thoroth (anwesend)
- Quiritonwe (anwesend)
- Spricht-mit-Federn (anwesend)
Bestätigung der Sitzungsprotokolle
Die Protokolle des letzten Treffens bleiben aufgrund ihrer harschen und unkollegialen Kritik an Mitgliedern der HGZMA unbestätigt.
Während einer ungewöhnlich heftigen Debatte über die Protokolle wurde Gondyr durch eine ungünstige Wortwahl vonseiten Vandrils zu der Annahme verleitet, dass Vandril in irgendeinem Spiel der beiden gezinkte Karten benutzt habe. Vandril hat dies mehr oder weniger zugegeben und nahegelegt, dass es Gondyr, wenn es ihm schon an Verstand mangeln würde das zu bemerken, auch verdient hätte zu verlieren. Es folgte ein recht unwürdiger Schlagabtausch, woraufhin Vandril hinausstürmte (er fluchte von Rache, Assassinen, Beschwörungen und allerlei schrecklichen Dingen), dieweil ich mich um Gondyrs geringfügige Wunden kümmerte.
Da die HGZMA einen neuen Schreiber brauchte, wurden Nominierungen entgegengenommen, worauf eine Abstimmung folgte. Gondyr nominierte mich und da es weder weitere Nominierungen noch Einwände gab, bin ich, Arielle Waldhaus, die neue Schreiberin der HGZMA. Ich werde mich bemühen, gewissenhafter mit den Protokollen umzugehen als mein Vorgänger. Ich wage sogar zu sagen, dass die Protokolle von nun an weniger Bierflecken aufweisen könnten und in lesbarer Handschrift abgefasst sein werden.
Schwur und Ordnungsruf
Da wir an diesem Abend Gäste haben (willkommen Svontilda und Spricht-mit-Federn!), soll die HGZMA mit unserem hehren Schwur beginnen:
Wir, die Mitglieder der Historischen Gesellschaft „Zur munteren Argonierin”, ein offizieller Ortsverband der Historischen Gesellschaft von Tamriel, verpflichten uns, die Vergangenheit zu studieren, unsere Vorfahren zu respektieren, die Wahrheit zu suchen, klar zu sprechen, geduldig zuzuhören, höflich zu debattieren, zu trinken und fröhlich zu sein.
Ich fürchte, dass uns nach den jüngsten Ereignissen allen eine sanfte Erinnerung daran guttun könnte, warum wir eigentlich hier sind.
Vortrag: Svontilda Lautgelächter über das Thu'um
Ulrorn stellte eine Freundin von sich namens Svontilda vor, die sich ausgiebig mit dem Thu’um befasst hat. Svontilda ist eine ungestüme Nord und ein bemerkenswerter Charakter. Es fällt ihr nicht schwer, die volle Aufmerksamkeit der HGZMA zu gewinnen, ganz besonders, da sie neben der Diskussion des Thu’um auch noch eine echte Demonstration versprochen hat!
Im allgemeinen handelt Svontildas Vortrag davon, dass das „Thu'um” ein konzentrierter Schrei ist, der imstande sein soll, Dinge zu zerbrechen, Objekte zu verschieben und (zumindest der Legende nach) Schwerter zu schleifen, Feinde aus der Entfernung heraus zu töten und verschiedene andere scheinbar magische Taten zu vollbringen.
Die Einübung des Thu'um wird der „Weg der Stimme” genannt und seine Anwender heißen „Zungen”. Svontilda glaubt, dass der Weg der Stimme ursprünglich aus Atmora kam und dass zumindest manche Legenden darüber zutreffen, obwohl heute schon viel Wissen über das Thu'um vergessen ist. Getreu ihrem Wort zerbricht Svontilda Becher auf der anderen Seite des Raumes, blättert die Seiten eines Buches um, ohne es zu berühren, lässt Gondrys gezogenes Schwert klirren, als ob es einen Hieb abbekommen hätte und wirft einen Stuhl um. Svontilda beharrt darauf, dass sie nur über ein grundlegendes Verständnis des Thu’um verfüge und ein wahrer Meister, obwohl schon so viel Wissen verloren gegangen ist, noch viel mehr ausrichten könnte.
Nach dieser eindrucksvollen Demonstration zielen die meisten Fragen natürlich darauf ab, wie man ein Thu’um ausführt, aber Svontilda sagt, dass sich der Weg der Stimme (paradoxerweise) nicht mit Worten erklären ließe. Ein Thu’um lässt sich nur mit intensiver Ausbildung und Übung erzeugen, einen einfachen „Trick” gibt es nicht.
Jo'Hamiir scheint von der Demonstration besonders fasziniert zu sein und fragt, ob jeder in der Lage wäre, das Thu’um zu erlernen oder ob es sich um etwas handeln würde, das nur die Nord (und Atmoraner, falls einige überlebt haben) ausführen könnten. Svontilda weiß es nicht, da sie noch nie jemanden gesehen habe, der kein Nord war und im Thu’um ausgebildet wurde. Sie mutmaßt aber, dass jeder die Anwendung lernen könnte. Obwohl es für eine Zunge ungewöhnlich wäre, einen Nichtnord als Schüler anzunehmen, kennt sie auch keine Tradition, die es verbieten würde.
Dhavin spekuliert, dass das Thu'um vielleicht nicht ganz natürlich sei. Er führt mehrere wohlbekannte Bücher auf, die Magie mit Musik oder Gesang verbinden und legt nahe, dass man beim Thu’um eigentlich nur eine spezielle Form der Magie erlernen würde. Svontilda scheint diese Vorstellung zu verärgern, sie besteht darauf, dass das Thu'um vollkommen nichtmagisch sei. Als ihr weiter zugesetzt wird, kann sie jedoch keinen Grund nennen, warum es nicht mit Magie erklärt werden könnte. Dhavin fragt, ob schon einmal jemand, der unter dem Atronachen geboren wurde, das Thu'um erlernt habe (was für eine nichtmagische Beschaffenheit sprechen könnte), Svontilda weiß darauf aber keine Antwort (sie wurde unter der Diebin und ihr Vater, der ihr das Thu’um beigebracht hat, unter dem Turm geboren).
Varinturco hat für Svontildas Demonstration nur ziemlich harsche Kritik übrig und wirft ihr sogar Betrug vor (sogenannte „Bühnenmagie”, diese Sorte Tricks wird manchmal in Theatern der Unterschicht angewandt, die sich die Gebühren der Magiergilde nicht leisten können). Er behauptet, dass man die demonstrierten Effekte des Thu'um durch Magie oder Trickserei herbeiführen könnte, besonders dann, wenn sie einen Komplizen in der HGZMA hätte (zum Beispiel hätte jemand anderes den Stuhl umkippen oder einen Telekinesezauber wirken können, während jeder auf sie konzentriert war). Svontilda bietet eine erneute Demonstration unter den Auflagen an, die Varinturco für erforderlich hielte, aber der Altmer besteht nicht weiter darauf, er würde schließlich schon wissen, dass es sich um Betrug handelt.
Dhavin und ich entschuldigen uns bei Svontilda für das unglückliche Benehmen des Altmer und sie ist großzügig genug, dies zu akzeptieren. Da niemand weitere Fragen stellt, endet Svontildas Vortrag bedauerlicherweise mit diesen (sicherlich unbegründeten!) Vorwürfen.
Die Debatte
Die HGZMA hält an diesem Abend keine geplante Debatte ab, so dass die Debatte größtenteils davon handelt, worüber debattiert werden soll. Es gab keine endgültige Entscheidung, ich konnte aber einige sehr interessante private Gespräche mit HGZMA-Mitgliedern über die Geschichte Tamriels führen. Vielleicht können einige von ihnen überzeugt werden, ihre Spezialgebiete in Vorträgen zur Weiterbildung ihrer Gelehrtenkollegen zu präsentieren. Da diese Gespräche nicht offizieller Teil der Sitzung waren, wurden sie auch nicht aufgezeichnet.
Aufhebung der Versammlung
Es gab an diesem Abend kein offizielles Sitzungsende, obwohl die Versammlung vermutlich schon lange vorbei war, als Gondyr und ich Dhavin und Ulrorn in einem geborgten Karren nach Hause beförderten. Es könnte ein Antrag erforderlich werden, um die massiven Trinkgelage einzuschränken.