Am 31. August 1996 brachte Bethesda den Nachfolger zu Arena heraus, Daggerfall. Vermutlich ist Daggerfall sogar älter als die Jüngsten hier im Forum. Es stellt sich also die berechtigte Frage, "Warum soll ich so ein Relikt 15 Jahre nach Release spielen, wenn es doch Morrowind, Oblivion und bald auch Skyrim gibt, die mit ungleich hübscherer Optik punkten können?" Das will ich auch gar nicht abstreiten - Daggerfall ist häßlich. Daggerfall hat monotone Landschaften, austauschbar wirkende Städte und elendig gestreckte Dungeons, die wohl eher den Namen "Irrgarten" verdient hätten. Aber dennoch muss es ja etwas geben, was viele Spieler auch noch jetzt daran reizt, dieses Spiel zu spielen. Und das liegt sicher nicht nur daran, dass man es seit einigen Jahren kostenlos auf elderscrolls.com herunterladen kann.
Vielleicht fangen wir einfach chronologisch im Spiel an. Im Introvideo weist euch Kaiser Uriel Septim VII (ja, das ist der gleiche Greis, welcher zu Beginn von Oblivion den Häschern der mythischen Morgenröte zum Opfer fiel) dazu an, nach Daggerfall zu reisen. Ihr sollt dort den Tod des einstigen Königs Lysandus aufklären, der nun die Einwohner von Daggerfall in den Wahnsinn treibt, indem er von Rache getrieben, nachts durch die Gassen der Stadt spukt. Bevor er euch dazu verabschiedet, möchte der Kaiser noch, dass ihr einen etwas persönlichen Brief an die Königin von Daggerfall findet, da dieser niemals sein Ziel erreicht hat. Anstatt aber den Brief auszuliefern, sollt ihr ihn vernichten.
Man merkt schon einen deutlichen Unterschied zu späteren Teilen der Elder Scrolls-Reihe; es gibt keine Hinweise auf einen archetypischen, übermächtigen Schurken, der die Welt vernichten oder versklaven will und womöglich der Endgegner ist. Dies ist auch tatsächlich so und das macht die Welt so glaubwürdig wie kaum ein anderes Rollenspiel, aber ich möchte an diesem Punkt nicht weiter spoilern. Daggerfall wartet mit der größten Spielwelt auf, die jemals in einem Computerspiel umgesetzt wurde, insgesamt doppelt so groß wie Großbritannien (also 487.000km²). Dass diese Spielwelt fast zu 100% zufallsgeneriert ist, muss wohl nicht dazugesagt werden. Handlungsort ist die Iliac-Bucht, ein Gebiet, welches Teile der beiden Provinzen Hammerfell und Hochfels umfasst.
Der Spieler wird ähnlich wie in Morrowind direkt nach Spielbeginn in ein Ränkespiel zwischen verschiedenen Hauptfraktionen geworfen, ohne überhaupt genau zu wissen, worum es geht. Nur, dass eine riesige Verschwörung im Gange ist, merkt der Spieler recht früh, während er mehr und mehr Leichen aus den Kellern der Adelshäuser zerrt. Der Unterschied zu Morrowind ist aber, dass die Wahl der Seite den Ausgang des Spiels bestimmt... (mehr)
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