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Totenbeschwörung, auch Nekromantie und die schwarzen Künste[1] genannt, ist eine Form der Magie, die in weiten Teilen Tamriels auf Ablehnung bis Verfolgung stößt. Offiziell verboten ist sie aber nur in Morrowind. Nekromanten praktizieren eine Wiedererweckung von Toten, um diese als Diener fungieren zu lassen. Aber auch das Einfangen von humanoiden Seelen fällt in diese Kategorie. Besonders die Krecken sind in der Kunst der Nekromantie bewandert.

Praxis

Aufbereitetes Skelett in Mawia

An skelettierten Leichen

Zunächst benötigt der Nekromant ein annähernd vollständiges Skelett, weil sonst die Beschwörung wenig Erfolgsausssichten hat. Viele Beschwörer legen auch stark verweste Leichen in Küstenregionen oder Sümpfen ab, damit vor allem Schlammkrabben diesen das Fleisch von den Knochen nagen. Dann kann er damit beginnen, das Skelett mit Lederriemen zu stabilisieren, damit die Gelenke gefestigt werden. Allerdings sollte ein Totenbeschwörer die Riemen nicht zu fest binden, weil der Skelettdiener nachher sonst eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit hat. Einige schlagen auch Nägel zwischen die Gelenke, was die Diener an ihren Schwachstellen enorm sichert. Nun kann der Beschwörer den Erweckungszauber wirken. Meist können Skelette kein zweites Mal wiederbelebt werden, da sie oft so beschädigt sind, dass eine erneute Reanimation unmöglich ist[2].

Ein Zombie vor der Aufweckung

An frischen Leichen

Mit einer frischen Leiche verbindet ein Totenbeschwörer, eine Leiche, die in noch keine allzu fortgeschrittenen Verwesungsstadium ist. Zuerst legt der Totenbeschwörer den Leichnam in ein Bad aus Salz und Natron und lässt diesen darin mindestens einen Monat liegen. Dies hält die Verwesung auf und unterbindet den unangenehmen Geruch. Bei feuchterem Klima benötigt man meist größere Mengen an Salz. Einige Nekromanten entfernen vorher oder nachher noch lebenswichtige Organe, allerdings ist der praktische Nutzen umstritten. Als nächstes wird der Diener in Stoff und Leinen gehüllt, was die Verwesung weiterhin aufhält und unter Umständen ihn auch schützt. Dann kann der Beschwörer mit dem Ritual beginnen, welches dem Zombie mit Stärke und Leben erfüllt. Der Vorteil von einem Zombiediener im Vergleich zu einem Skelett ist, dass er Dutzende Male wiederbelebt werden kann, ohne das er ernsthaften Schaden davonträgt und die Aufbereitung ist in der Regel mit weniger Arbeit verbunden [3].

Datei:MW Knochenwolf klein.jpg
Knochenwolf

An Tieren

Totenbeschwörung an Tieren wird vor allem aus Übungszwecken ausgeführt, da dies selten interessante Ergebnisse erzielt. Es scheint, dass die Fähigkeit Befehle auszuführen mit der Intelligenz des Wesens zu Lebzeiten zusammenhängt. So nutzen einige Totenbeschwörer Tierleichen als eine Art Wachhund. Viele Beschwörer wurden allerdings schon von ihrem Diener getötet, da das Tier nicht zwischen seinem Herren und dem Rest der Lebenden unterscheiden konnte[4]. Eine Ausnahme ist Solstheim, wo man Knochenwölfe gezielt zum Bewachen von Gräbern einsetzt.

Rituale

Neben den praktzierten Ritualen zur Erweckung von Dienern, gibt es auch welche, die zur Herstellung von schwarzen Seelensteinen benötigt werden. Bei einer bestimmten Himmelskonstellation, die sich Totenbeschwörermond nennt, muss der Praktizierende einen großen Seelenstein auf einen Altar der Totenbeschwörer legen und den Zauberspruch Seelenfalle auf den Stein wirken.

Ein weiteres Ritual wird verwendet, um Verstorbene wieder ins Diesseits zu holen. Dazu benötigt man ein bestimmtes schwarzmagisches Artefakt, dass aussiehen soll wie eine schwarze Scheibe, mit orangenen Edelsteinen besetzt. Die genaue Durchführung des Rituals ist unbekannt[5].

Ob man die Geistermagie der Aschländer als nekromantische Praktik bezeichnen kann ist umstritten, da lediglich Kontakt zu den Ahnen aufgenommen wird, um diese nach Rat und der Zukunft zu fragen.

Verbreitung

Datei:Totenbeschwoerer obl.jpg
Ein typischer Totenbeschwörer aus Cyrodiil

Cyrodiil

In Cyrodiil ist Nekromantie als legitimes Wissensgebiet annerkannt. Das war aber nicht immer so. Körper und Geist sind allerdings per Gesetz geschützt, wodurch ein cyrodiilischer Totenbeschwörer gezwungen ist, sich erst die Erlaubnis des Eigentümers einholen zu müssen, bevor er mit seinen Studien beginnen kann. Die öffentliche Zuschaustellung ist aber weitgehend verboten. Des öfteren werden Nekromanten mit Vampiren verwechselt und gejagt. Priester des Arkay sind dennoch strenge Gegner der Nekromantie und jeglicher Form von Untoten.

Elsweyr

In den tropischen Wäldern Elsweyrs schreitet durch das feuchte Klima die Verwesung sehr rasch ein, weshalb es dort nur wenige Totenbeschwörer gibt. Die Wüste konserviert allerdings die Leichen äußerst gut. Die dort lebenden Nekromanten können leicht die Khajiit-Gräber freilegen, da diese oft nur unter einem Stein beigesetzt werden. Die Einheimischen stehen dieser Praxis ziemlich gleichgültig gegenüber. In der Hafenstadt Senchal soll man sogar frische Leichen kaufen können[4].

Hammerfell

In Hammerfell ist der Arkay-Kult am meisten verbreitet, wodurch beinahe alle Toten nach dessen Gesetzen beerdigt werden. Nekromanten kommen beinahe ausschließlich durch vergangene Schlachten oder in entlegenden Regionen an Leichen. Allerdings sind sie oft in einem sehr schlechten Zustand, was eine aufwändige Aufbereitung mit sich zieht[4].

Himmelsrand

Wegen des kalten Klimas und den abgelegenen Regionen können Nekromanten in Skyrim beinahe uneingeschränkt agieren. Die Kälte wirkt zwar konservierend, allerdings gibt es nur Leichen von im Kampf gefallen oder erfrorenen Nord zu finden. Ausserdem ist das Finden von Leichen, aufgrund des Schnees erschwert, Forschungen über magische Ortung von Toten hat dies enorm erleichtert[4].

Hochfels

Im Norden von Hochfels ist die Tradition vorherrschend, die Toten einzuäschern. In den südlicheren Regionen werden hingegen die Leichen meist in Grüften oder auf Friedhöfen bestattet. Desweiteren gibt es noch reihenweise Leichen, die aus der Zeit des Betonienkrieges und danach stammen[6]. Laut Gerüchten soll sogar König Gothryd Leichen von Verbrechern Totenbeschwörern kostenlos zu Verfügung stellen, was auch zur Abschreckung von Banditen und Piraten dienen soll[4].

Morrowind

Ein telvannischer Nekromant

Totenbeschwörung ist in Morrowind offiziell verboten. Allerdings wird zwischen heiliger, die zum Schutz der Ahnengräber und als Geistermagie fungiert (und somit erlaubt ist) und philosophischer Totenbeschwörung unterschieden[7]. Das Kaiserreich hat diese Sitte der Dunmer offiziell als Religion annerkannt, aber dennoch setzen viele imperiale Beamte und Händler beide Formen miteinander gleich. Vor dem Waffenstillstandsvertrag war Nekromantie allerdings an nicht-elfischen Rassen und Tieren in Morrowind erlaubt. Mit der dritten Ära kam es immer weiter aus der Mode, Skelette als Ganzes zu beerdigen, sondern stattdessen einzelne Körperteile in einem Tempel zu deponieren, was es Beschwörern schwieriger machte, an vollständige Skelette zu kommen[8]. Fast alle Dunmer lehnen die philosophische Totenbeschwörung kategorisch ab, da sie darin Eingriffe in die Ruhe ihrer Toten sehen. Das sechste Haus hegt eine offene Feindschaft gegenüber den Nekromanten und bezeichnet diese Magieform als böse Hexerei der Eindringlinge. Während der Tempel meist geplünderte Gräber als Anzeichen von Totenbeschwörung wertet, ermöglicht der Umstand der erlaubten Sklaverei einem umsichtigen Totenbeschwörer hin und wieder einen Sklaven zu nehmen, ohne das er auffällt[4]. Das Buch N'Gasta! Kvata! Kvakis! ist vor allem bei den Nekromanten in Morrowind sehr beliebt.

Schwarzmarsch

Durch die schnell voranschreitende Verwesung, diverse Krankheiten und einheimische Argonierstämme gibt es in Schwarzmarsch nur einige wenige Krecken, die diese Praxis ausüben. Wegen Gefahren leben sie meist in Küstennähe[4].

Summerset

Manche adlige Altmer studieren in aller Öffentlichkeit Leichen, zum Zweck Erkenntnisse zu gewinnen, ihr eigenes Leben zu verlängern. Totenbeschwörer anderer Rassen haben aber mit hohen Strafen zu rechnen, wenn sie in Summerset erwischt werden[4]. Das Zurschaustellen von Leichen wird aber im Allgemeinen als barbarisch angesehen, da Altmer ihre Toten begraben[8].

Valenwald

Weil primitivere Bosmer heute oft noch Kannibalismus an ihren getöteten Feinden ausüben, verringert sich die Zahl der verfügbaren Leichen. Sie stehen der Nekromantie äußerst intolerant gegenüber. Deshalb müssen sich viele Totenbeschwörer in den Bäumen Valenwalds verstecken. Die Beerdigungsriten des Arkay sind aber kaum verbreitet[4]. Bosmer sollen es als ein Sakrileg empfinden, Körperteile von Toten zur Schau zu stellen[8].

sonstige Gebiete

Kurz nach der Gründung der Provinz Orsinium wurde eine Delegation von Totenbeschwörern geschickt [6], damit sie König Gortwog überzeugen einen Handel mit toten Orks mit ihnen abzuschließen, da Orks wegen ihrer Anatomie besonders begehrt bei Totenbeschwörern sind. Über das Ergebnis der Verhandlungen ist nichts bekannt[4].

Auf Solstheim wird Nekromantie ausschließlich zum Bewachen von Hügelgräbern genutzt. Die Skaal betrachten die Knochenwölfe aber als eine Verhöhnung der guten Wölfe.

Geschichte

Während der ersten Ära war Nekromantie praktisch durch alle frühen Gesetze des Kaiserreiches bei Androhung der Todestrafe verboten. Sie wurde allerdings von unabhängigen Magiern weitergeführt. Der Psijic-Orden auf Artaeum verbot ebenfalls die Ausübung dieses Magiezweiges, da die Differenzierung und der Glaube an heilige und unheilige Ahnengeister als Ketzerei bezeichnet wurde und Nekromantie als ausgesprochen unkalkulierbar und gefährlich galt. Dennoch sollen viele Magier diese Bestimmungen ignoriert haben und sich weiter ihren Studien gewidmet haben.

Als Vanus Galerion die Magiergilde gründete, wollte er nicht erlauben, dass Nekromantie in der Gilde gelehrt werde. In den 1100 Jahren nach Galerions Tod wurde die Frage der Nekromantie immer wieder gestellt. Es war zwar nie erlaubt sie zu unterrichten, doch viele Erzmagier haben sie ignoriert oder waren laut Gerüchten selbst Totenbeschwörer, andere haben aktiv gegen sie gekämpft[9].

Im Jahre 433 der dritten Ära[10] wurde sie erneut von Hannibal Traven in Cyrodiil geächtet. Kurze Zeit später tauchte der König der Würmer erneut auf und stellte mit seinem Orden des schwarzen Wurmes eine Gefahr für die Magiergilde dar. Während dieser Zeit sollen viele Magier Angst davor gehabt haben, selbst als Totenbeschwörer verdächtigt zu werden, weil eine Infiltration seitens der Nekromanten stattgefunden habe. Dem nachfolgendem Erzmagier gelang es aber, diesen Bund zu zerschlagen und Mannimarco zu töten.

Anmerkungen

  1. Nach Hannibal Traven allgemeiner Name für die Nekromantie
  2. Laut dem Buch Aufbereitung einer Leiche, Band 2
  3. Laut dem Buch Aufbereitung einer Leiche, Band 3
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 Laut dem Buch Aufbereitung einer Leiche, Band 1
  5. siehe Palla, Buch 1 und 2
  6. 6,0 6,1 Folglich muss das Buch nach 3Ä 403 geschrieben worden sein
  7. Nach den Aussagen von Sharn gra-Muzgob
  8. 8,0 8,1 8,2 Dem Buch Ahnen und die Dunmer zufolge
  9. Nach Die schwarzen Künste auf dem Prüfstand von Hannibal Traven
  10. Dies ist eine Vermutung, da gesagt wird, dass Erzmagier Traven die Ächtung erst kurz vor Eintreten der Oblivion-Krise veranlasst habe.