Daggerfall:Vampire der Iliac-Bucht, Kapitel I

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Diese Seite enthält den Text von Vampire der Iliac-Bucht, Kapitel I aus The Elder Scrolls II: Daggerfall (Originaltitel: Vampires of the Iliac Bay).

Inhalt

Vampire der Iliac-Bucht
Kapitel I[1]

Es gibt über hundert klar voneinander unterscheidbare Arten von Vampiren in Tamriel. Allein die Iliac-Bucht kennt neun Variationen mit jeweils einzigartigen Kräften und Fähigkeiten. Ich verfüge nicht nur über dieses Wissen, weil ich diese Geißel der Welt die letzten zehn Jahre meines Lebens über erforscht habe, sondern auch wegen der sieben Jahre davor, in denen ich selbst eine dieser Kreaturen war.

Vampirismus ist eine Krankheit wie Hirnfäule oder Cholera, allerdings wesentlich heimtückischer. Man kann durch bestimmte magische Gegenstände oder den Fluch eines mächtigen Zauberers zum Vampir werden, aber für gewöhnlich ist ein von einem Vampir zugefügter Biss oder Kratzer die Ursache. Es gibt keine Symptome für Vampirismus außer einem - wenn das Opfer nach der Attacke, aber noch bevor es zum Vampir wird einschläft, dann wird es von Alpträumen heimgesucht.

Während dieses drei- bis viertägigen Zeitabschnitts, in dem die Krankheit schon übertragen wurde, das Opfer aber noch sterblich ist, kann so gut wie jeder Tempelheiler den Fluch des Vampirismus entfernen. Weitere Warnzeichen gibt es nicht.

Ich kann mich nicht ans Sterben erinnern. Ich diente als Kundschafter eines Ritterordens, der hier ungenannt bleiben soll. Die Tochter eines lokalen Adligen war von einer mysteriösen Person entführt worden und mein Hauptmann hatte ihr Versteck ausfindig gemacht. Ich suchte so lange tief in den dunklen, unterirdischen Kammern, bis ich das Mädchen gefunden hatte. Oder das, was von ihr übrig war: Ein Körper, weiß wie Schnee, der letzte Tropfen Blut entzogen. Nun wusste ich, was der mysteriöse Mann gewesen war, aber er spürte mich auf, bevor ich den Ausgang finden konnte. Er riss mir ein großes Stück Fleisch aus dem Schwertarm, bevor ich ihm davonlaufen konnte. Ich war glücklich, noch am Leben zu sein. Was man so Glück nennt.

Mein Weg zurück zum Ritterorden bestand aus einer fünftägigen Reise. Ich entschied mich für eine frühe Rast, um meinen Arm in eine bessere Form zu bringen, bevor ich in weitere Schwierigkeiten geriet. Ich kann mich nicht mehr an die Träume jener Nacht erinnern, nur noch, dass ich etwas Schreckliches tat und mich selbst nicht daran hindern konnte. Ich wachte schreiend auf. Die nächste Nacht, in einem Gasthof etwas näher an meinem Reiseziel, war mein Schlaf tief und traumlos. In der dritten Nacht starb ich.

Natürlich wusste ich nicht, dass ich gestorben war. Ich hatte mich in einem netten, warmen Federbett schlafen gelegt und erwachte auf einer kalten, feuchten, steinernen Grabplatte. Benommen öffnete ich die, wie ich glaubte, ins Schloss gefallene Tür des Mausoleums, in dem ich eingesperrt war und stand auf einem Friedhof nicht weit von einer Stadt, die ich kannte. Also ging ich dorthin. Es war spät in der Nacht und so waren herzlich wenig Seelen auf den Straßen unterwegs. Ich hielt an, um eine öffentliche Mitteilung zu lesen und bemerkte das Datum. Es war zwei Wochen später, als es meiner Meinung nach hätte sein dürfen.

Als ich darüber rätselte, sah ich ein Mädchen, eine Hure aus meiner Lieblingstaverne in der Stadt, auf mich zukommen. Ich grüßte, aber sie ignorierte mich. Ich rief sie beim Namen und sie wandte sich mir lächelnd zu, allerdings mit einem Gesichtsausdruck, der mir verriet, dass sie mich nicht erkannte. Ich hatte ihre Taverne auf dem Weg zum Versteck des mysteriösen Mannes besucht, aber sie kannte mich nicht mehr!

Ich nannte ihr meinen Namen. Sie erwiderte daraufhin ungehalten, dass dies ein armseliger Scherz wäre, ich nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem tapferen Ritter hätte, der die Stadt zu besuchen pflegte und ob ich nicht wüsste, dass er tot war. Ich war mehr als durcheinander. Aber ich konnte sehen wie sie keine Witze darüber machte, dass ich überhaupt nicht wie ich selbst aussah. Ich war von ihrer Trauer über meinen Tod berührt und entsetzt, als mir die Vorstellung dämmerte, zu was ich geworden war. Plötzlich überwältigte ein übermächtiger Instinkt all meine Gedanken - Begierde. Ohne auch nur im Geringsten darüber nachzudenken, was ich tat, griff ich zu und riss ihr die Kehle auf. Ich trank, bis sie aussah wie die Leiche in den Katakomben des mysteriösen Mannes.

Der weitere Verlauf meiner Geschichte wird in „Vampire der Iliac-Bucht, Kapitel II“ erzählt.

There are over one hundred distinct kinds of vampire in Tamriel. The Iliac Bay region alone has nine variations with unique powers and abilities. I have this information not only because I have been researching this blight of the world for the last ten years of my life, but because for the seven years before that, I was one of the creatures.

Vampirism is a disease, like brain rot or cholera, but far, far more insidious. One can become a vampire through certain magical items or by the curse of a powerful wizard, but the most common cause is the bite or scratch of a vampire. There are no symptoms of vampirism except this -- if the victim sleeps after the attack but before he becomes a vampire, his sleep will be plagued with nightmares.

During this two to four day period, when the disease has been spread but the victim is still mortal, most any temple healer can remove the curse of vampirism. There will be no further warning.

I do not remember dying. I had been a scout for an order of knights which shall go nameless for this. A daughter of a local nobleman had been kidnapped by a mysterious character, and my captain had located his hideout. Deep in the dank underground chambers, I searched until I found the girl. Or what remained of her, a corpse the color of snow, drained of every drop of blood. I knew what the mystery man was right then, but he found me before I found the exit out. He took a good sized hunk out of my fighting arm before I managed to outrun him. I figured I was lucky to be alive. Some luck.

My trip back to the knightly order was a five day journey. I decided to get some rest early to get my arm in better shape in case I found any more trouble. I can't remember the dreams I had that night -- only that I was doing something horrible and I couldn't stop myself. I woke up screaming. The next night, at an inn a little closer to my destination, my sleep was deep and dreamless. On the third night, I died.

Of course, I didn't know that I died. I had gone to sleep in a nice warm feathered bed and I woke on a cold wet stone mortuary slab. Dazed, I opened the door to the masoleum [sic] I was in, which I think must have been locked. I was in a cemetary [sic] not far from a town I knew, so I wandered in. It was late at night, so there were precious few souls in the streets. I paused to read a public notice and noticed the date. The date was two weeks later than I thought it must have been.

As I puzzled over that, I saw a girl, a wench at my favorite tavern in that town, wandering toward me. I hailed her. She ignored me. I called her by her name, and she turned to me, smiling, but with an expression that told me she did not know who I was. I had visited her tavern on my way over to the mystery man's hideout, but she didn't know me!

I told her my name. She angrily told me that it was a very poor joke, that I looked nothing like the brave knight who used to visit the town, and that if I didn't know he was dead. My emotions were a tangled skein. I could tell she was not joking, that I looked nothing like myself. I was touched by her sorrow at my death, and horrified by the idea dawning on me of what I had become. Suddenly, an overriding instinct overcame all my thoughts -- hunger. Without even thinking about what I was doing, I reached out and tore her throat open. I drained her until she looked like the corpse in the mystery man's dungeon.

The rest of my story is told in Vampires of the Iliac Bay, Chapter II.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Cato d. Ä. erstellt, sowie durch Numenorean und Deepfighter für das Projekt Daggerfall Deutsch komplett überarbeitet und unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht. Der englischsprachige Originaltext ist hier zu finden.