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Diese Seite enthält den Text von Des Narren Ebenerz, Die Erste Abhandelung aus The Elder Scrolls II: Daggerfall (Originaltitel: Fools' Ebony, Part The Oneth).
Inhalt
Dramatis Personae
- PROLOGIST
- Der ABENTEURER, ein spitzbübischer Dunkelelf
- KOMON, ein Priester des Akatosh
- LHEBAN, noch ein Priester des Akatosh
- EPILOGIST
- STETE, ein Priester des Julianos
- RAIC, noch ein Priester des Julianos
- SHUB, ein Magier
- SHUB, ein anderer Magier mit gleichem Namen
- NEPHRON, ein etwas schmieriger Händler
- Fünf WAFFENSCHMIEDE
- ORTHO
- CRUNN, Millies Ehemann
- Eine frivole COMTESSA
- MILLIE, Wirtin und Philosophin
- GURNSEY, einfältige Hure
- Verschiedene HUREN und SCHUFTE aus den Tavernen
- SOLDATEN
- ZWERGE
- RIESEN
- Dolchsturz und Umland irgendwann in der Dritten Ära.
Wie dem Abenteurer, der zur Stunde kein Abenteuer und nichts besseres zu tun hatte, lang und breit von zwei Priestern des Akatosh berichtet wird. Worin (womöglich ungewollt) ein Licht auf die Priesterschaft und ihre Mitglieder geworfen wird, und auf eine alte Bauernmär von gewisser Bedeutung, die in Hochfels sonders geläufig ist. Und worin des Narren geheimnisvolles Ebenerz aufscheint, jener fremdartige Stoff, der einen einschneidenden Kulturwandel für die vielen, großen Profit für die wenigen, den Tod von ein paar oder überhaupt keine Auswirkungen welcher Art auch immer haben könnte.
Früh im Monat Eisherbst. Gasthaus Zum Toten Daedra.
- PROLOGIST tritt auf.
PROLOGIST: Unsere armen Darsteller werden versuchen, sich an ihre Textzeilen zu erinnern und nicht über die spärliche Szene zu stolpern. Ich bitte euch, verehrtes Auditorium, nicht dazwischenzurufen, zu stören oder mit fauligen Essensresten zu werfen: Ihr würdet dieses kurze Stück nur in die Länge ziehen. Die Gilde der Theaterautoren, Schauspieler und Bühnendichter ersucht all jene unter euch, die auf weitschweifige Dialoge, hölzerne Darbietung, unverständliche Exposition oder unbefriedigende, einen verwirrt und traurig zurücklassende Enden empfindlich oder allergisch reagieren, unverzüglich den Saal zu verlassen. Euer Gold wird leider nicht zurückerstattet. Zur Rettung enthält die Folge der Charakterzeichnungen jedoch überflüssige Anspielungen auf sämtliche Freuden des Fleisches. Daran mögt ihr Gefallen finden ... Ah, da kommt unser Held, der schurkische Dunkelelf, den man den Abenteurer nennt. Für den Prologisten ist es nun geboten, fröhlich das Weite zu suchen.
- PROLOGIST ab. Der ABENTEURER tritt auf.
ABENTEURER: Was für ein seltsames Gespräch habe ich da eben zwischen diesen zwei Magiern gehört! Es wäre klüger, so etwas nicht in der Nähe von Hecken mit langen Ohren zu besprechen.
- Zwei Priester des Akatosh treten auf (LHEBAN, KOMON)
LHEBAN: Ob wir uns Euch zugesellen dürfen, Kamerad? ... Gut, wir brauchen selbst etwas Gesellschaft. Ich heiße Lheban, mein Mitpriester hier ist Komon. Wir beide dienen Akatosh, ganz auf unsere Weise, versteht sich ...
ABENTEURER: Macht es Euch bequem, die Bank gehört mir nicht. Aber ich dachte, dass Priester ... nicht an ... äh ... Orte wie diesen gehen, Tavernen, meine ich ... wenn nicht zur Mission?
LHEBAN: Oh, wir sind nicht zur Mission. Müssen unsere inneren Lebenssäfte wieder auffüllen, damit wir noch segnen und heilen können …
- (KOMON kichert)
LHEBAN: Schauen nach denen, die Trost und Segen brauchen, versteht sich …
KOMON: Oh ja, oh ja ... wie dieses junge Mädchen draußen den anderen Abend ...
- (LHEBAN tritt KOMON)
KOMON: ... und unser Hohepriester meinte ohnehin, dass wir verschwinden sollten …
LHEBAN: Er will sagen, dass er uns an die frische Luft schickte. Wir hatten Visionen, versteht Ihr ...
KOMON: Ja, äußerst sonderbar, wirklich ... und wir hatten noch gar nichts von diesem ...
- (LHEBAN tritt KOMON)
LHEBAN: Wir haben beide dieselben Visionen - wirklich merkwürdig.
ABENTEURER: Erzählt ruhig, ich habe nichts mehr vor.
LHEBAN: Nun, wir beide haben so etwas wie ... Worte … gehört, um damit anzufangen. Wie 'Sir Nich' oder 'Sankt Nack'...
ABENTEURER: Sagtet Ihr 'Nich' oder 'Nack'? Moment ... lasst mich schnell einen Schluck aus Eurer Flasche nehmen, Bruder ... Ah! Schon besser - ein herrlicher Tropfen, den Ihr Kameraden trinkt! Ja, ich erinnere mich - so eine Geschichte oder alte Legende über einen Elfen namens Nuckle, glaube ich - aus Morrowind?
LHEBAN: Nun ja, Ihr seid da vermutlich an etwas dran - es gibt eine alte Legende in dieser Region, kommt tief aus Hochfels, glaube ich ... hmmmm ... Nackles, das ist es!
ABENTEURER: Nackles, wie? Scheint, dass einige Dunkelelfen diesen Namen tragen ... besonders die … seltsameren …
KOMON: Ja, ich nehme an, die üblen Kerle gehen alle ganz in diesem Kampfmagickazeug auf … sehr garstige Leute …
LHEBAN: (zu KOMON) Komon! Dieser Kerl hat spitze Ohren und rote Augen ...
KOMON: Entschuldigt, Freund ... es ist ziemlich dunkel, und ich sah nicht ... ähem …
ABENTEURER: Oh, das geht in Ordnung. Dies sind seltsame Zeiten. Ihr wisst schon, leben und leben - oder sterben - lassen, was es auch gerade sein mag. Nun ... ich nehme an, Ihr erzählt mir nun diesen Nacklesmythos? Lasst mich euch bei der Flasche da helfen ... Ah! Danke.
LHEBAN: Äh ... sicher, trinkt aus, wenn Ihr wollt ... Hier, noch einen Schluck! Sicher, wir haben die Zeit, und mir steht jetzt wieder alles klar vor Augen.
KOMON: Ja, wir haben ein paar Stunden, bis sich die kleine Blonde bei ihrer Laterne ...
- (LHEBAN tritt KOMON)
LHEBAN: (zu KOMON) Schweigt! Denkt daran, wir mussten dem Hohepriester ihre Adresse geben, sie wird also eine Weile nicht da sein!
(zu allen) Also gut, hier kommt die Geschichte, so gut ich mich just daran erinnern kann. Es ist ein Märchen, das die Bauern oben in Hochfels ihren Kindern erzählen, um ihnen Angst einzujagen, damit sie wieder ein Weilchen brav sind, glaube ich. Sie erzählen es, lasst mich nachdenken ... entweder zu Geschichten bei Kerzenschein oder beim Hexenfest? - kurz bevor die Kinder in die Scheune oder den Schweinestall zum Schlafen geschickt werden.
KOMON: Garstige, grausame Bauern! Ich würde sie ja alle in die Jauchegrube schicken ...
LHEBAN: Ehrlich, Komon! Bedenkt, dass diese armen Seelen unser Mitleid und unseren Segen brauchen, wir sind ihre Erlösung!
KOMON: Wer hat hier jetzt den altehrwürdigen Dreckskerl studiert?
LHEBAN: Äh ... Es läuft etwa so: Wenn die Kinder das Jahr über wirklich brav waren - genug auf dem Markt stibitzt, täglich die Ställe ausgemistet, nicht mit den Goblins spielen waren, die Schafe in Ruhe gelassen haben und so weiter. Nun, wenn sie wirklich brav gewesen sind, haben sie nichts zu befürchten. Aber wenn sie es nicht waren, gibt es diesen garstigen, schrecklichen Geist des Dunkelelfen Nackles. Sieht nicht aus wie der typische Dunkelelf, ist dünner, größer. Ein teigiges, weißes Gesicht, so lang wie dein Arm. Läuft, als bögen sich seine Knie und Ellbogen im falschen Winkel. Kichert so, als würde man mit dem Fingernagel über eine Schieferplatte kratzen. Trägt einen engen schwarzen Anzug (nicht den der Khajiit, eher wie ein förmlicher Anzug mit Knöpfen), der aber zu eng und kurz ist. Er besucht die bösen Mädchen und -
KOMON: Warum sprecht ihr noch gleich über den altehrwürdigen Dreckskerl, Lheban?
- (KOMON hickst) (LHEBAN tritt KOMON)
LHEBAN: Ihr müsst Komon wirklich entschuldigen: überarbeitet, wenn Ihr versteht. Zu viele Heilungen und Konvertierungen ... einerlei, von dem Alten Garstigen Nackles wird vermutet, dass er unter unserem Tamriel umherwandert, in dreckigen, tiefen, dunklen Zwergenstollen. Überall unter den Landen, könnt Ihr Euch das vorstellen?! Fährt in einer rostigen, quietschenden, alten Lore auf abgenutzten Minengleisen ...
ABENTEURER: Ich habe solche vor langer langer Zeit in Fangzahns Höhle gesehen, unten in Hammerfall …
KOMON: (zu LHEBAN) Was beim Sheogorath hat er in Fangzahns Höhle gemacht?!
LHEBAN: (zu KOMON) Seid still! Wenn er der ist, für den ich ihn halte, wollt Ihr es gar nicht wissen! (an alle) Ähm, ja. Nun, Nackles wird von Goblins durch all diese tiefen Tunnel gezogen - nicht Eure gemeinen gelben, sondern ganz scheußliche, schwarze Dinger. Jedenfalls ziehen sie ihn durch die Tunnel herum. Spät in der Nacht hält Nackles dann unter jeder Hütte, jedem Haus oder Schloss der unartigen Kinder - er macht da keinen Unterschied. Dann kriecht er die Abflussrohre hinauf ...
KOMON: Kriecht Ritzen hinauf ... zwängt sich durch Löcher …
LHEBAN: Sickert Oublietten hoch ...
KOMON: Klettert kichernd den Abort hinauf ....
LHEBAN: Direkt in das Kinderzimmer! Wenn das Kind dann nur ein klein bisschen unartig war, sorgt er allenfalls für ein Durcheinander, damit’s Ärger kriegt. Macht überall schmierige Schmutzflecken hin (jedenfalls mehr als üblich), zerbricht ein paar Sachen, stiehlt dies und das und so weiter. Vielleicht nimmt er auch auch Süßigkeiten mit und lässt dafür ein paar Klumpen von des Narren Ebenerz zurück …
ABENTEURER: Des Narren Ebenerz - was ist das? Habe es vor, oh, nur ein paar Stunden erst erwähnt gehört … zwei Magier …
LHEBAN: Das habt Ihr? Interessant ... Sehr ... Nun, lasst uns gleich darüber reden ... lasst mich nur eben diese Nackles-Sache zu Ende bringen. Wo war ich? Oh ja ... nun, wenn das kleine Balg wirklich ungezogen war - dann nimmt er ihm alle Spielsachen weg. Den Kupferdolch, das Holzschwert, die kleine Gerte, und so weiter. Die ganzen Lieblingskindersachen eben.
KOMON: Gerten? Die mag ich.
- (KOMON hickst) (LHEBAN tritt KOMON)
LHEBAN: Und wenn das Balg sehr, sehr böse war, dann nimmt Nackles ihn mit. Steckt ihn oder sie in seinen großen Drecksack. Schleppt den Sack durch die Löcher und Ritzen in seine rostige, alte Lore hinab! Und weg sind sie!
KOMON: Hoffentlich lässt er ein paar ungezogene Mädchen da.
- (LHEBAN tritt KOMON)
LHEBAN: Äh ... natürlich damit wir sie retten können, Freund. Nun, manchmal, habe ich sagen hören, kommt das Balg nicht mehr zurück. Kein großer Verlust, würde ich meinen, die Bauern machen einfach noch einen.
KOMON: Darüber weiß ich Bescheid, jaja ...
- (LHEBAN kneift KOMON in die Nase)
LHEBAN: Allerdings, so geht man die Geschichte jedenfalls hier, werden die Bälger an die Arbeit geschickt, schürfen nach Klumpen von des Narrens Ebenerz, schaufeln Dreck und füllen ihn in Säcke. Bauen für Nackles die Tunnel aus. Nach einiger Zeit werden sie wieder zurückgebracht, wo sie hergekommen sind. Es scheint, als würde das Balg denken, er wäre ein Jahr da unten gewesen, aber oben ist nur ein Tag vergangen … er kommt jedenfalls richtig dünn und dreckig zurück, ganz mit schwarzem Schmutz bedeckt … schlussendlich habe ich am Tag nach dem Hexenfest auch schon ein paar kleine Bälger gesehen, dürr, voller schwarzem Schmutz und mit verstörtem Blick. Eltern schleppen sie in die Tempel, damit sie gesegnet und geheilt werden, jedenfalls wenn sie Geld haben. Beim Barte Sheogoraths, das Gejammere und der Lärm! Genug, um einen Priester in den … äh … ach, vergesst es … das ist unser Problem …
KOMON: Nein ... ist ein Problem mit unseren Anhängern, sage ich Euch ...
- (LHEBEN schmeißt KOMON durch eine Trennwand)
LHEBAN: Jedenfalls ist das die Kurzfassung dieser Nackleslegende hier in der Gegend. Nun fällt mir wieder ein, dass sie in ganz Tamriel weitverbreitet ist ... und ich meine den Ort ganz gut zu kennen, vielleicht steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in der Geschichte, vielleicht sehr viel mehr ...
ABENTEURER: Also, ich glaube, manche der ... ähem, dunkleren Dunkelelfen könnten Nackles sein. Von der Person aus zu schließen, sozusagen...
LHEBAN: Genau, die kämen dafür in Frage ... aber wir sehen nicht gerade, wie diese Typen Bälger im Sack wegschleppen, oder?
KOMON: Nee, das machen wir doch, unartige kleine Mädchen jedenfalls, nicht wahr?
- (KOMON hickst) (LHEBAN zertrümmert eine Flasche auf KOMONs Kopf) (KOMON verliert das Bewusstsein)
ABENTEURER: Das ist eine sehr interessante Geschichte, meine Herren. Sagt, kann ich Euch im Gegenzug noch eine Flasche ausgeben? Was trinkt Ihr da? Ah, dachte ich mir - Wirtin! Mehr heiligen Wein für diese heiligen Männer!
LHEBAN: Möget Ihr für diese freundliche Geste gesegnet sein, Freund.
ABENTEURER: Ich danke Euch, ich könnte sicher einen oder drei davon gebrauchen ... Nun, von Narrenerz habe ich in letzter Zeit viel Munkeln und Murmeln gehört - meist, indem ich Magier und dergleichen … belauschte … verzeiht, ihnen zuhörte. Was hat es mit dem Zeug auf sich? Hier, nehmt noch einen Schluck ... gut!
LHEBAN: Nun, wir sollten Außenstehenden nichts davon erzählen ... Ihr scheint dagegen schon etwas darüber zu wissen. Und wenn Ihr das Magiergeschwätz gehört habt ... nun, vielleicht können wir uns auf einen kleinen Handel einigen. Mit Gewinn für jeden! Nun ... für die Kantorei des Akatosh, versteht sich, und Euer Entgelt, werter Herr.
ABENTEURER: Das wird immer interessanter - ich bitte Euch, fahrt fort.
- (KOMON kommt auf die Füße) (KOMON hickst)
KOMON: Zeit für mich, das kleine Laternenmädchen zu bekehren ... nein, nein, nein - nicht die von letzter Nacht, sondern die Blonde ...
- (KOMON ab) (Hinter der Kulisse schreit eine Frau)
LHEBAN: Ihr müsst Komon entschuldigen, mein Freund. Er ist etwas ... komisch, wisst Ihr ... Hat diese…
ABENTEURER: Oh, das ist schon in Ordnung, wir alle haben unsere …
- (LHEBAN und der ABENTEURER ab) (EPILOGIST tritt auf)
EPILOGIST: Wir entschuldigen uns für die bisherige Qualität des Dramas. Wenn die von euch, die geblieben sind, ein paar Minuten warten mögen, während unser Barde „Schweigen zeugt von Zustimmung“ spielt, werden wir die Bühne für den nächsten Akt umbauen, die Zweite Abhandelung. Bitte vergesst nicht, eurer Schankmaid Trinkgeld zu geben. Glaubt ihr, dass es so etwas wie des Narren Ebenerz gibt? Vielleicht erfahren wir es in der Zweiten Abhandelung. Vielleicht auch nicht.
- (Fanfare) (EPILOGIST ab)
Ende der Ersten Abhandelung, wie sie größtenteils die Legende des Nackles behandelte.
Selber Ort, selbes Gausthaus, ein oder zwei Flaschen später.
- PROLOGIST, der ABENTEURER und LHEBAN treten auf.
PROLOGIST: Bislang hat sich in unserer Posse nur wenig begeben. Der Abenteurer, unser dunkelelfischer Spitzbube, gab zwei Priestern des Akatosh etwas zu trinken aus. Alle sind schon ordentlich angeheitert. Einer der Priester ist seinem Laternenmädchen auf den Fersen abgezogen. Und wenn ich nichts vergessen oder verpasst habe, als ich anderweitig beschäftigt war, ist das auch schon ein kompletter Umriss der Ersten Abhandelung. Ah, hier kommen zwei weitere Priester. Der bescheidene Prologist muss hier entschwinden.
- (PROLOGIST ab) (RAIC und STETE treten auf)
RAIC: Abend, Lheban! Abend, Fremder. Mein Kollege hier ist Priester Stete, ich bin Raic. Uns obliegt die Ehre, Julianos zu dienen.
ABENTEURER: Was geht hier eigentlich vor sich - Priesterabend? Und ich dachte, dass eure Tempel - Akatosh, Julianos und der Rest ... ich dachte, die stünden alle in mörderischem Wettstreit. In Theologie und Gold, wenn ihr mir meine Direktheit nachseht. Doch ihr scheint alle beste Freunde zu sein? Wenn ich es mir recht überlege, habe ich nicht schon vorher schon einmal mit Stete geredet und ihr meintet, ihr wäret vom Tempel Stendarrs?
RAIC: Ein weitverbreitetes Missverständnis, Freund ...
LHEBAN: ... aber eines, das wir ... zu fördern wissen ...
RAIC: Wir arbeiten wirklich alle sehr eng zusammen, verkehren zwischen den Tempeln, wenn es die Not gebietet ...
LHEBAN: ... tauschen Informationen ...
RAIC: ... teilen Gelder...
STETE: ... tauschen unsere Schwestern...
- (LHEBAN tritt STETE) (PROLOGIST tritt auf)
PROLOGIST: Entschuldigt die Unterbrechung des fröhlichen Klamauks, aber ich hatte eben versäumt zu erklären, dass die 'Des Narren Gold'-Saga - wenn dies das Wort ist - unbegründete Verweise auf priesterliche Fehltritte und sexuelle Ausschweifungen enthält. Ich hoffe, dass die verdrießlichen, prüden, mürrischen, altbackenen oder griesgrämigen Zuschauer sich nicht angegriffen fühlen. Wohlan denn, weiter mit den Lustbarkeiten.
- (PROLOGIST ab)
LHEBAN: ... und all das ...
RAIC: Aber es hilft bei unserem ... heiligen Werk, wenn wir als getrennt und, äh, im Wettstreit angesehen werden ...
LHEBAN: Aber stellt Euch vor, dass es ein oder zwei, äh ... religiöse Organisationen gibt ... nun, so etwas in der Art … mit denen wir rein gar nichts zu tun haben …
RAIC: Gar nichts, rein gar nichts ... Tiere, nichts als Tiere ...
ABENTEURER: Und die wären ...?
LHEBAN: Nuuun - die Dunkle Bruderschaft ... garstige Schlägerbande ... und dann gibt es da noch die Nachtschwarz-Gesellschaft … (zu RAIC) Dieser Kerl scheint ein anständiger Bursche zu sein ... scheint etwas über Magier und des Narren Ebenerz zu wissen ...
RAIC: (zu LHEBAN) Im Ernst? Wie interessant … (zu allen) Hey, Kumpel, gönnt Euch noch eine Flasche - das wird Eure Kehle segnen. Meine, ja, meine wird es ganz bestimmt …
ABENTEURER: Danke, Raic. Macht Euch keine Gedanken …
LHEBAN: Aber lasst mich fortfahren - ich war dabei, des Narren Ebenerz zu erklären ...
RAIC: Ja, des Narren Ebenerz ...
LHEBAN: Nun denn. Also des Narren Ebenerz. Gut, Ihr wisst über gewöhnliches Ebenerz Bescheid, wie selten es ist, dass es nur wenige Zwergenclans schürfen und verkaufen. Und nicht zu viele in diesen Tagen und Zeiten ...
STETE: Wie ging dieses bekannte Lied? (singt) Sagt mir wo die Zwerge sind, wo sind sie geblieben ...
- (LHEBAN wirft den Wirt auf STETE) (RAIC zieht dem Wirt und STETE einen Stuhl über) (Der Wirt verliert das Bewusstsein)
LHEBAN: Es gibt einen Haufen von echtem Ebenerz in den Wrothgarischen Bergen, irgendwo im Norden, habe ich sagen hören. Ihr wisst, wie dieses mattschwarze Ebenerz von Magiern und einigen kundigen Schmieden bearbeitet wird, wie sie daraus alle Arten von mächtigen Waffen, Amuletten, Gürteln und dergleichen herstellen. Diese Gegenstände bringen einen hohen Preis, wenn man sie auftreiben kann. Und die allerbesten wurden vor langer Zeit von den alten Zwergen geschaffen …
- (STETE kommt wieder auf die Füße) (LHEBANtritt STETE wieder um) (Der ABENTEURER lockert seine Tunika)
LHEBAN: Oh! Oh, verzeiht mir, Freund, werter Herr! Ich sehe, Ihr habt - was ist das? Ein Halsring aus Ebenerz? Oh, und ein Ebenerzkatana! Oh du meine Güte! Dann wisst Ihr das alles natürlich schon, Herr.
ABENTEURER: Oh, das ist in Ordnung, Ihr konntet es nicht wissen. Hier, nehmt noch eine Flasche ...
LHEBAN: Vielen Dank der liebe Herr. Nun, dann wisst Ihr, dass alle Abenteurer, selbst rotznäsige Kinder, alle Schatzsucher, immer auf der Suche nach Artefakten, Waffen und was nicht noch alles aus Ebenerz sind. Aber was Ihr vielleicht nicht wisst: einige der erfahreneren Sucher jagen nach rohen Adern, Erzhaufen oder zwergischen Überbleibseln. Dieses Zeug, das rohe Ebenerz, ist weitaus wertvoller.
ABENTEURER: Das ungeformte Rohmaterial, das Arbeit ... und Macht ... für so wenige bietet? Offensichtlich nur mit negativer Magicka geladen?
RAIC: Richtig, richtig!
LHEBAN: Ja, richtig! Ganz genau so. Nun, jetzt zu des Narren Ebenerz. Sieht genauso aus wie das echte Rohmaterial. Zieht sich in Adern durch den tiefen Fels. Fühlt sich genauso an, riecht fast genauso. Aber der große Unterschied: es ist kein echtes Ebenerz. Hat überhaupt keine Macht. Wenn man es aufnimmt macht man sich etwas die Hände schmutzig. Ist nach allen Berichten auch weicher. Auch irgendwie glänzend. Aber wer kann das erkennen, in einer alten Mine, gar mit dem Atem eines Ghuls im Nacken? Da heißt es nur schnappen und rennen, würde ich sagen, in diesen scheußlichen Löchern. So schleppen die Narren, Kinder und verrückten Schatzsucher immer einen Beutel, einen Sack, von des Narren Ebenerz mit sich herum. Und werden von den Kaufleuten, Tauschhändlern, Magiern und uns ausgelacht … daher der Narrenteil. Das Zeug wird einfach in die Bucht geschmissen …
ABENTEURER: Ja … das ist genau das, was ich von den Magiern ... äh ... gehört habe. Aber ich hörte noch etwas anderes …
LHEBAN: Und das wäre, Freund … natürlich nur, wenn Ihr es erzählen wollt … Herr.
ABENTEURER: Oh, natürlich! Ich glaube, wir können eine ... äh ... Abmachung treffen?
LHEBAN und RAIC (zusammen): Gewiss, oh ja!
ABENTEURER: Also diese Magier - Shub und Shub, werden sie nicht immer Shub genannt? - jedenfalls sprachen diese alten Kerle darüber, wie des Narren Ebenerz brennen kann. Nicht magisch, sondern wie ein gewöhnliches Stück Holz. Aber die Flamme währt viel länger, gibt mehr Hitze ab, macht keinen nennenswerten Rauch, kein Geräusch ... sehr interessant ... die Magier meinten, wie gern es Alchemisten zum Erhitzen ihrer Retorten und Kolben nehmen würden ... wie gern die Magiergilde es hätte, um … ähem ... falsche Amulette und so zu verkaufen, ein mieser Trick! Und ganz besonders die Schmiede, die wollen es unbedingt, für ihre Schmiedefeuer, nehme ich an. Und die Alchemisten, für ihre Schmelztiegel …
LHEBAN: Genau meine Information! Nun ... es wird kalt hier oben im Winter, oder? Und alle fällen Bäume, bauen Belagerungsmaschinen und Boote, diese ganze üble Kriegsmaschinerie! All diese reichen Adligen und Händler müssen ihre großen Häuserklötze heizen, so dass ihre Comtessas statt im Pelz in so gut wie nichts herumlaufen können ...
STETE: ... genau wie meine Schwester ...
- (LHEBAN beisst in STETEs Arm) (STETE schreit auf und verliert die Besinnung)
ABENTEURER: All diese Schmiede müssen ihre Öfen und Essen feurig halten …
LHEBAN: ... All diese Magier müssen ihre Vertrauten warm halten ...
RAIC: ... All diese Adligen müssen ihre Comtessas am Laufen halten ...
LHEBAN: ... All diese Bauern müssen ihre Tiere warm halten ...
ABENTEURER: Und zum Sheogorath mit Frau und Kind, oder? Ha! Und ich nehme an, dass es auch für euch Priester nicht ganz einfach ist, Segnungen und Heilungen vorzunehmen, wenn eure Finger steif und gefroren sind ...? Macht das Entkorken ein bisschen schwierig, ganz davon zu schweigen, diese kleinen Pergamentbändchen aufzuzwirbeln …?
RAIC: Wie wahr Ihr doch sprecht!
LHEBAN: Wahrlich ein Mann der Weisheit! Ja!
ABENTEURER: Nun, wo finden wir des Narren Ebenerz - in Massen?
LHEBAN: Da legt Ihr Euren Finger (Ihr habt sechs, merke ich - oh, entschuldigt, werter Herr) auf die Krux der Sache. Ich habe Gerüchte gehört, nur Gerüchte, wohlgemerkt, dass es ganz gewaltig, enorme Adern von diesem Zeug an einem Ort an der Oberfläche gibt, hoch oben in den Wrothgarischen. Ein übler, übler Ort, um dahinzugehen. Aber Wagenladungen von dem Zeug, wenn man es hin und wieder zurück schafft!
ABENTEURER: Das ist genau, was ich zufällig bei den Magiern aufgeschnappt habe - hoch oben in den Wrothgarischen Bergen - Orks, Drachlinge, Daedra, Sheogorath weiß, was noch alles ... diese Magier schienen den Ort aber zu kennen, wollten jemanden finden, der …
RAIC: Ihr habt nicht … mit den Magiern … gesprochen, oder? Ich meine, Ihr habt ihnen nicht …
ABENTEURER: Oh nein. Sie wussten nicht einmal, dass ich da war … (zur Seite) Noch nicht, jedenfalls ...
LHEBAN: Gut, gut - ich kann solchen Magiern nicht trauen, wisst Ihr ... die alten Fossilien würden ihre eigenen Mütter in Krötenschnöten verwandeln! Goldverrückt, machtverrückt, verrücktverrückt, die ganze verdammte Bande! Aber dann haben sie keine Mütter mehr!
RAIC: Ausgezeichnet. Mir scheint es, Freund - oder können wir Euch Partner nennen? Ja? Exzellent. Es sieht mir so aus, dass meine Priesterbrüder und Ihr etwas herumschürfen und anhauen sollten - sehen, ob wir zu diesen Adern, diesen Vorkommen kommen können, was?
ABENTEURER: Ja, in der Tat, Partner! Aber es wird eine gute Stange Goldes kosten, um dahinzukommen - Waffen, Zauber, Frauen, Kleidung, Wagen und Pferde, Verpflegung, Tränke ... man geht am besten gut vorbereitet da rauf.
LHEBAN: Kein Problem, Partner. Unsere Tempel haben ... gewisse Mittel, so dass wir, wenn uns … alleiniger Zugang, alleiniges Wissen der Lage … garantiert wäre, jemanden … jemanden mit den erforderlichen Fähigkeiten, wie Euch selbst etwa? …. finanzieren würden. Wie es der Zufall so will bin ich der Hüter der Bücher … seht Ihr die Möglichkeit?
ABENTEURER: Oh ja! Oh ja! Nun - wollen wir noch eine letzte Flasche köpfen, um auf die Abmachung anzustoßen?
LHEBAN: In der Tat, tun wir das! Zuerst brauchen wir Informationen - wer weiß über die Stätte da oben Bescheid, kennt die Lage, den Weg ... warum treffen wir uns nicht einfach in, sagen wir, einer Woche wieder hier, zur selben Stunde? Und sehen, was wir bis dahin in Erfahrung bringen können?
RAIC: Wir müssen auch einen Händler finden. Jemanden, der es für uns abwickeln kann ... Warenlager, Feilbieten …
LHEBAN: Und behaltet es für Euch!
ABENTEURER: Ich werde mich wegen der Händler umhören ... habe ein oder zwei Kontakte ... das Problem ist - nun, Ihr wisst, wie das läuft - etwas Gold hier, etwas da, und bevor Ihr Euch verseht, habt Ihr wie’s aussieht die halbe Stadt bestochen. Wie’s das Unglück will habe ich gerade nicht allzu viel - wurde von einem verdammten Magier über’s Ohr gehauen, in irgendeiner Stadt im Süden, und verlor den Großteil meines Besitzes in einem Schiffswrack …
LHEBAN: Ah, ja! Ihr braucht etwas … Saatgeld, gewissermaßen.
RAIC: (zu LHEBAN) Lasst mich Stetes Geldbeutel nehmen, er hat viel verdient, nachdem er letzte Woche Schwester verliehen hat …
LHEBAN: Danke, Raic. Hier, um die 100 Goldstücke - reicht das?
ABENTEURER: Oh ja, das ist mehr als genug, meine Herren. Gut, gut, gut ... Wir haben also eine Abmachung? Ja, es gilt. Eine Woche!
- (LHEBAN und RAIC, STETE tragend, ab) (Der ABENTEURER ab) (EPILOGIST tritt auf)
EPILOGIST: Ah, die Dinge nehmen nun Fahrt auf, daran zweifle ich nicht. Ich gebe euch zu bedenken, werte Besucher, das dieses fiktionale Werk von einem der begnadetsten Schreiber des Irrenhauses geschaffen wurde, Frincheps, dem Erzprinzen von ganz Sommersend. So etwas wie des Narren Ebenerz gibt es nicht. Auch wird Ebenerz ganz und gar nicht so geschürft wie es die Priester beschrieben haben. Versteht das bitte. Wenn ihr an diesem Stück als grober Fiktion weiterhin gefallen findet, so bleibt uns für die Dritte Abhandelung erhalten. Wenn nicht, dann lebt wohl. Und vergesst nicht das Trinkgeld für die Schankweiber.
Und so endet die Zweite Abhandelung.
In der Magiergilde, ein bis drei Tage später
- (PROLOGIST tritt auf)
PROLOGIST: Wir sind nun fast zur Hälfte unseres zerlegten Epos gelangt. Wenn ihr eben erst gekommen seid, habt ihr kaum etwas verpasst. Der Abenteurer, unser spitzbübischer Dunkelelf, hat sich mit einer Quadripartie (das ist ein Triumvirat plus einem) von Priestern zusammengeschlossen, um ein brennendes, des Narren Ebenerz genanntes Metall zu entdecken und reich zu werden. Die Priester haben unseren Helden mit etwas Gold ausgestattet, um Händler zu bestechen, doch allein die Magier der Magiergilde wissen, wo sich das Narrenerz findet. Wie der Epilog zum Ende der Zweiten Abhandelung klarstellte, gibt es weder so etwas wie des Narren Ebenerz noch wird echtes Ebenerz geschürft. Das hat unser Stückeschreiber offenbar nicht recherchiert. Nun, nehmt es als epische Phantastik, wenn ihr wollt. Oder als was auch immer. Hört, da kommt unser Held. Stellt euch das Miasma (wenn es das Wort ist, das ich meine) der magischen Elixiere, blubbernden Kessel und schwebenden Kugeln von glitzerndem was auch immer vor. Und so muss der Prologist weichen.
- (Der ABENTEURER und SHUB treten auf)
ABENTEURER: Ho! jemand zuhause?
SHUB: Hier drüben, junger Mann, im Winkel …
ABENTEURER: Guten Morgen. Nennt Ihr Euch ... Shub ...?
SHUB: Oh ja, Shub ist mein Name, Shub ist’s ... Wie in Tamriel konntet Ihr das wissen?
ABENTEURER: Können wir irgendwo ... ungestört reden? ... Ich habe ein … ähm ... delikates Anliegen zu besprechen …
SHUB: Keine Heimlichkeit nötig! Wir Magier haben nichts zu verbergen!
ABENTEURER: Des Narren Ebenerz?
SHUB: Schnell durch diese Tür! Nun rechts ... links ... Ah ... lasst mich schnell einen Privatsphärenzauber auf uns legen ...
- (laute Zischgeräusche) (SHUB tritt auf)
SHUB: Gut! Nun, Herr - Oh, lasst mich hier übrigens meinen Magierkollegen Shub vorstellen.
SHUB: Mmmm.
SHUB: Nun, Ihr erwähntet des Narren Ebenerz … ?
ABENTEURER: Nun, ich glaube mich selbst nicht ganz unwissend in Sachen Ebenerz. Hatte in meiner Zeit schon das ein oder andere Stück in Händen, ich hatte …
SHUB: Wie wir sehen, tragt Ihr ein Ebenerz-Amulett, ein Ebenerzkatana - und auch noch des Blitzes! Und einen Ebenerz-Gürtel ... mmmm...
ABENTEURER: Hände weg von dem Spielzeug, meine Herren, bitte!
SHUB: Verzeiht uns - aber wir schätzen so hervorragende Gegenstände ...
SHUB: ... und sammeln sie auch ...
ABENTEURER: Nun, letztens habe ich, natürlich ganz zufällig, zwei Priester des Tempels von … ähm … Stendarr war’s glaube ich … reden gehört. Sie hatten, nehme ich an, ein bisschen zu tief ins Glas geschaut, waren etwas laut, und haben gar nicht gemerkt, wie ich da gelauert … ähm, wie ich da gestanden habe. Es ging ihnen um dieses Narren Ebenerz - Stoff wie das echte, nur keine Magicka. Nichts. Aber es brennt wie Holz, nur länger, heißer, kein Rauch, gleichmäßige Wärme.
SHUB: Ja ... wir haben auch solche Gerüchte gehört. Haben etwas von dem Stoff gesehen - Klumpen aus ein oder zwei Säcken, die so ein wirrer Schatzsucher angeschleppt hatte, irgend so etwas. Nicht wahr, Shub?
SHUB: Oh - Oh ja, richtig, irgend so was … richtig … (zur Seite) Ich sollte daran denken, das Geheimnis zu bewahren, was es auch sein mag.
ABENTEURER: Nun, diese närrischen Priester sprachen so, als würden sie einen Ort kennen, an dem es so einiges davon gibt, ganze Haufen, meine ich, von diesem Zeug … irgendwo oben in den Wrothgarischen Bergen ...
SHUB und SHUB (zusammen): Wo? Wer? Haben sie’s gesagt? Wie? Wann? Wo?
SHUB: Sie haben aber nicht erfahren, dass Ihr mitgehört habt, oder?
ABENTEURER: Natürlich nicht! Für wen haltet Ihr mich? Für einen Priesterfreund?
SHUB: Beruhigt Euch, mein Herr ... das ist besser ... fuchtelt nur nicht so mit dem Katana herum. Macht uns nervös.
SHUB: Ja, nervös, sehr …
SHUB: Hier, setzt Euch. Da. Wollt Ihr etwas Glühwein? Nein? Oh gut, ich muss nur selbst austrinken.
SHUB: Also schienen sie den Ort zu kennen. (zur Seite) Hmmmm. Das bedeutet, wir müssen schnell handeln, flink, rasant, mit großer Eile.
ABENTEURER: Oh ja! Sie sprachen so, als würden sie in ein paar Wochen oder so eine Ladung erhalten ...
SHUB: Oh du heiliger Dunstschleier ...! Oh, du liebe ... Ohhh ...
SHUB: Nun denn. Scheint, als wüsstet Ihr so einiges über des Narren Ebenerz. Und Ihr erkennt das Potential - denkt nur, große warme Feuer in all unseren Studierzimmern ...
SHUB und SHUB (zusammen): ... Es dem Palast verkaufen ... es diesen dummen Alchemisten verkaufen ... die Schmiedegilde würde viel ordern ... unsere Familiare warm halten ... und unsere Allerwertesten! ... nur daran zu denken, wie sehr Daedrische Verführerinnen ein nettes warmes Feuer mögen ... den Bauern noch schwelende Brocken überlassen, um damit ihre Hütten zu wärmen - gegen etwas Gold, versteht sich ...
SHUB: ... denkt nur an das ganze Gold ...
SHUB: Das Problem ist, Sohn - wir würden das Zeug gerne per Wagenladung bekommen, hier runterschaffen …
SHUB: Einen vertrauenswürdigen Händler haben …
SHUB: Einen Zauber auf ihn legen!
SHUB: ... einen Händler als eine Art Mittelsmann für uns zu haben …
ABENTEURER: Aber ... warum das Zögern, meine Herren?
SHUB: Ihr scheint ein ehrenwerter Kamerad zu sein. Wir werden Euch einweihen - wohlgemerkt, ein Wort davon und ein Flammenatronach wird zu Euch ins Bett kommen ... aber keine Drohungen unter Ehrenmännern, richtig!
ABENTEURER: Sehr gut - ich werde Schweigen wie ein Grab.
SHUB: Wisst Ihr, wir wissen wo das Zeug Wagenladung um Wagenladung liegt. Aber wir können nicht einfach hin und wieder zurück …
SHUB: Wir gehen nicht so gerne an die frische Luft.
SHUB: In der Stadt ist es sicherer.
SHUB: Und auch wärmer.
SHUB: Denkt nur an die ganzen Vorräte, die wir bräuchten.
SHUB: Die ganzen garstigen Dinge da draußen.
SHUB: Wusstet Ihr, dass Verführerinnen uns in der Wildnis nicht besuchen würden?
SHUB: Wir müssten Wachen anheuern, um uns diese schrecklichen Priester vom Leib zu halten.
SHUB: Und die Aufregung, mit all diesen ungeschliffenen Leuten zu verkehren ... diesen Händlern.
SHUB: Den Schmieden.
SHUB: Den Adligen.
ABENTEURER: Mmm. Ich glaube, ich verstehe - Ihr wollt einen erfahrenen Entdeckerhelden, jemanden, der sich in der Wildnis auskennt, es für Euch holt, eine Lieferkette aufbaut und so weiter ...?
SHUB: Genau. Und der einen netten, nützlichen Händler für uns findet. Den wir kontrollieren können.
SHUB: Mit einem großen Warenlager, Lieferdienst und so ....
ABENTEURER: Nun, meine Herren. Lasst mich meine Dienste anbieten! Ich habe euch Herren Magier schon immer bewundert - so schlau, scharfsinnig. Es gibt nichts, was euch zum Narren hält, oder?
SHUB: Nein, nichts ...
- (PROLOGIST tritt auf)
PROLOGIST: Das, meine Damen und Herren, ist Ironie.
- (PROLOGIST ab)
ABENTEURER: Ich sage euch was, ich kann möglicherweise einen passenden Händler auftreiben. Brauche aber etwas Gold - diese Diebe kennen den Wert eines Goldstücks! Und wie es das Unglück will, wurde ich von diebischen Priestern in einer kleinen Stadt südlich von hier um mein letztes Gold gebracht. Und davor habe ich viel gutes Zeug in einem Schiffswrack verloren …
SHUB: Nun ... da Ihr zugestimmt habt, uns zu helfen … könnten wir etwas Gold aus der Gildenkasse entbehren, oder, Shub?
SHUB: Oh! Oh ja, da ist viel drin ... wird immer mehr …
ABENTEURER: Nun, ich muss ungefähr wissen, wo die Stelle ist, weil ich die richtige Sorte Pferd wählen muss, meine Vorräte bis auf den letzten Tropfen zu kalkulieren habe, herausbekommen muss, welche Waffen ich brauchen könnte … Vorräte, wie Verpflegung, lauter Kleinigkeiten … Durchmesser der Wagenräder bei rechteckigen Jurten … Hinterhalte für die Priester, falls sie versuchen, da raufzukommen … mmmmh …
SHUB: Hier sind 500 Goldstücke. Setzt die Dinge in Bewegung!
SHUB: Ja ... wir können jederzeit mehr machen.
SHUB: (zur Seite, zu SHUB) Schweigt!
- (SHUB feuert einen Zauber auf SHUB, der ihn zu Asche verbrennt und stellt ihn dann wieder her)
(zu allen) Entschuldigt ... wo war ich … oh ... besorgt einen Händler, Wachen, Wagen, was immer Ihr für nötig haltet. Kommt wieder, wenn Ihr mehr braucht.
SHUB: Und was ist mit den Priestern?
ABENTEURER: Da habe ich ein oder zwei Ideen. Ich werde mich mit ihnen anfreunden. Vielleicht ein paar Laternenmädchen mieten, ein paar Fässer heiligen Weines besorgen ... und gleich werden sie mir aus der Hand fressen. Und wenn ihr mir zeigt, wo ich sich des Narren Ebenerz findet ... nun, dann kann ich sie irreführen, direkt in eine Trollhöhle oder so schicken.
SHUB: Ihr seid der Experte! Hier, lasst es mich auf der Karte zeigen. Und ich muss Euch nicht an die Flammenatronachen erinnern, oder?
ABENTEURER: Also ... scheint, hmmmm ... nur dreißig Tage dahin, zu dieser Jahreszeit, vielleicht vierzig mit der Ladung zurück. Lasst mich das noch ein wenig studieren ...
SHUB: Natürlich könnt Ihr die Karte nicht mitnehmen ... will nicht, dass es jetzt schon bekannt wird ...
ABENTEURER: Oh nein, das genügt. Nur gebt mir noch etwas mehr Gold. Ich werde ein paar stabile Wagen brauchen. Seht hier, diese Gegend … von den ganzen Abschwemmungen durchzogen ... hmmmm ... der Flummox da wird schrecklich verwirrend sein ... oh, und diese Ruinen, voller Geister, wette ich ... hmmmm ... und dieser Pass, sicher voller Irrlichter …
SHUB: Wenn Ihr das sagt ... Mir scheint, wir haben den richtigen Mann gefunden, Shub!
SHUB: Oh ja, in der Tat.
ABENTEURER: Also - warum treffe ich nicht gleich Vorbereitungen und komme in … äh … sagen wir einer Woche wieder auf euch zurück? Sagt - seid ihr sicher, dass ihr nicht mitkommen wollt? Es gibt schließlich nichts Schöneres als das Leben in der Wildnis. Mit der Sonne aufwachen, den Frost abschütteln. Einen Ork für’s Frühstück fangen - hattet ihr je Orkdarm, gebraten über stinkendem Lorbeer? Oh, das ist eine Gaumenfreude! Jeden Bachlauf nach toten Riesenspinnen absuchen - oder lebendigen! Koboldgalle zum Mittagessen! Die Felsgrate auf Drachlingen prüfen! In einem blendenden Schneesturm gegen Frostatronachen Wache stehen! Oh, was für ein Leben!
SHUB und SHUB (zusammen): Nein, nein ... wir, wir bleiben besser hier in der Gilde. Haben schließlich noch unsere Pflichten ... jemand muss an den Laden denken ... jemand muss die Nachricht unter den ausgewählten Kunden verbreiten ... Nein danke, guter Herr, es klingt nach so einem reizenden Leben, aber ich glaube, wir bleiben am Besten hier … ja, wirklich …
ABENTEURER: Schade, meine Herren. Nun, dann gehe ich es mal an! Und sorgt euch nicht, wenn ihr mich mit diesen Priestern seht - ich muss sie täuschen und in die Irre führen, genau so!
SHUB: Alsdann, bis in einer Woche!
- (SHUB, der ABENTEURER und SHUB ab) (EPILOGIST tritt auf)
EPILOGIST: Shub und Shub, meine Damen und Herren. Unwahrscheinlich zurückgebliebene Magier, ja, aber vielleicht ist noch mehr an ihnen dran, als diese Abhandelung vermuten lässt. Glaubt ihr das etwa? Nun, wenn ihr nicht zur Vierten Abhandelung im Theater seid, werdet ihr es nie erfahren, nicht? Vergesst nicht das Trinkgeld für eure Schankmaid und denkt darüber nach, während wir die Bühne umbauen.
Und so endet die Dritte Abhandelung.
Anmerkungen (Tamriel-Almanach)
- ↑ Die deutsche Übersetzung wurde von Cato d. Ä. erstellt, sowie durch Numenorean und Deepfighter für das Projekt Daggerfall Deutsch komplett überarbeitet und unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht. Der englischsprachige Originaltext ist hier zu finden.