Der folgende Artikel bezieht sich teilweise auf Quellen, die nicht im offiziellen Kontext veröffentlicht, aber aufgrund ihrer inhaltlichen Relevanz miteinbezogen werden. Für mehr Informationen siehe auch die Hilfeseite zum Einbezug inoffizieller Texte. |
Die Ehlnofex-Silbe CHIM bezeichnet ein metaphysisches Konzept, bei dem aus der Erkenntnis der hypnagogischen, „geträumten“ Natur der Aurbis bei gleichzeitiger Behauptung eines allumfassenden Ich die Möglichkeit hervorgeht, selbst Wirklichkeiten formen zu können. Es ist eng mit lorkhanischen Transzendenz-Vorstellungen verbunden und Teil einer komplexen, besonders in Vivecs Schriften entwickelten Ontologie. Vivec und Tiber Septim sind auch die einzigen bekannten Individuen, die den Bewusstseinszustand CHIM erlangten.
Bedeutung im Ehlnofex
CHIM ist eine Sigille aus dem extrem instabilen, sich ständig transformierenden Ehlnofex, der magischen Sprache der et’Ada, und schließt die Bedeutungen „Königtum“, „Sternenlicht“ und „hoher Glanz“ ein.[IET 1] Vivec nennt CHIM die „geheime Silbe des [Königtums]“,[1][2] Tiber Septim atmet „in königlicher Pracht“,[3] um das Land Cyrodiil umzugestalten.[4]
Als Ehlnofex wird CHIM allgemein großgeschrieben. Neben mythischen Namen und Evokationen, etwa „CHIM-EL GHARJYG“[5] oder „AE CHIM NU-MEN NUMANTIA“,[IET 2] findet sich die Silbe auch im Chim-el Adabal[6] - dem Lorkhans Herzwunde symbolisierenden Roten Diamanten - oder der Chim-Schriftrolle der Alten.[7]
Grundlagen
Erkenntnis CHIMs
CHIM als Erkenntniszustand bedeutet, die Gesamtheit des Seins als halluzinierten Traumzustand einer fremden, unerkennbaren, gotthaften Entität[IET 3] zu erfassen und dennoch die eigene Existenz aufrechtzuerhalten statt totaler Selbstauflösung (Nullsummierung)[IET 4] anheimzufallen.[IET 1]
Vivec beschreibt das zur Realisierung CHIMs notwendige Geheimnis des Turms:[IET 1][IET 5]
„Stellt euch vor, mit allen Sinnen in der Lage zu sein, den erbarmungslosen fremden Schrecken, der Gott ist, und euren Platz darin, der überall und daher nirgendwo ist, empfinden zu können und zu erkennen, dass es die totale Auflösung eurer Individualität in grenzenloses Sein bedeutet. Stellt euch das vor und seid dann immer noch fähig, ‘Ich’ zu sagen. Dieses ‘Ich’ ist der Turm.“
Entsprechend wird CHIM von Gelehrten bevorzugt als gekrönter Turm dargestellt.[IET 1] Wer sich den Turm auf dem von Lorkhan demonstrierten, vom Propheten Veloth nach daedrischen Prinzipien gelehrten Prozess des Psijik-Bestrebens, „sterbliche Grenzen zu transzendieren, die von unsterblichen Herrschern errichtet wurden“ aneignet und Meisterschaft über sein Geheimnis erlangt hat[IET 1][8], verliert jede Furcht davor und „residiert“[IET 1]gleichsam im Turm, sein „Wahre[s] Selbst im Universellen Selbst“[IET 1] erkennend. Mit Jubal-lun-Sul:[IET 2]
„Gott außerhalb alles anderen außer dem eigenen, freien Bewusstsein, halluzinierend für die Ewigkeit und sich verliebend: ICH BIN UND ICH SIND ALL WIR.“
Ein Bezwinger CHIMs vermag nun die Wirklichkeit wie einen bewussten Klartraum, uneingeschränkt von „allen bekannten Gesetzen der göttlichen Welten und den Verderbnissen der schwarzen Meeres des Vergessens“, nach eigenem Willen zu formen: [IET 1]
„Jene, die diesen Chim genannten Zustand erreichen können, erfahren den unbeschreiblichen Sinn der Gottheit und entkommen den Einschränkungen des Welteneies.“
Bei Vivec[9] und Talos[IET 6][4] ist untrennbar mit der Realisierung des Turms und dem Potential CHIMs ein vereintes Prinzip aus agapischer Liebe und willentlicher Handlung verbunden. [IET 7] CHIM vereint die selbstvergewissernde „ICH BIN“,[IET 2] mit dem „ICH SIND ALL WIR“[IET 2] als Liebe zur alleinheitlich gewahrten Existenz.
Wie das auch das Zeichen CHIM „bei der leichtesten Konzentrationsstörung zu zerbrechen“[IET 1] droht, ist der Erkenntniszustand nur extrem schwierig zu erreichen. Vivec beschreibt ihn als wiedergewonnenen, initiativen Schöpfungsmoment, eine „Rückkehr zur ersten Berührung von Anu-Padomay, als Stillstand und Veränderung Möglichkeit erschufen.“ Außerdem sie CHIM vonnöten, um die anschließende Dämmerung der Schöpfung in ihrer Multiplizität sicher zusammenzuhalten.[IET 1] Neben dem Psijik-Bestreben sieht Vivec den transformativen, auf Überwindung abzielenden Aspekt CHIMS auch in anderen padomayischen Formen wirksam, darunter dem dwemerischen Numidium, dem Skarabäus oder Ixtah-tithil-meht, dem argonischen Sithis-Begriff.[IET 1]
In Lorkhans Plan
„Die Welt, auf der ihr steht, soll der erste Versuch im Chim gewesen sein. Sie ist auch der bekannteste.“
– Vehks LehrenVehk erzählt, wie der ambivalente padomayische Geist Lorkhan, der den Verlust möglicher Individualität in der unbeständigen Aurbis nicht mehr erträgt, sich zugleich aber nach Wandel sehnt, an die Grenzen des Universums gelangt. Er sieht die Radstruktur des Universums von der Seite aus und erkennt im schräg geschauten Rad das Ideal des Turms, der zugleich das Ich ist:[IET 1][10]
„Er sah den Turm, denn ein seitwärts gedrehtes Rad gleicht dem Ich. Dies war das erste Wort Lorkhans und er sollte es nie und nimmermehr vergessen.“
-
Das Rad von Aurbis
-
Fortgesetzte Turmsymbolik: Sternzeichen, Weißgoldturm, Muatra
Wie die monomythischen Schöpfungslieder in ihren kulturellen Varianten überliefern, überlistet/überzeugt/zwingt der Schöpfergott Lorkhan schließlich andere et'Ada dazu, eine Welt zu schaffen, deren subgradientielle Natur bis zur Sterblichkeit hinabführt.[11] Die Mythen erzählen weiter, wie Lorkhan dafür bei Ada-mantia verurteilt bzw. in den Ehlnofey-Kriegen niedergestreckt und seines Herzens beraubt wurde. Vivec sieht darin einen Vorsatz Lorkhans: [IET 2]
„Der Mondgott scheiterte aus eigenem Vorhaben, um den neuen Nachkommen zu zeigen, wie sie es nicht mehr würden.“
Lorkhans Schöpfung und Opfer habe den Sterblichen, denen sein göttlicher Funke eingegeben wurde, dabei helfen sollen, seine Taten nachzuvollziehen, sich zu verbessern, nicht nach seinem Beispiel zu scheitern und Mundus zum Sprungbrett für wahre Transzendenz zu nutzen.[IET 2] Zusammengefasst:[12]
„Andere glauben, dass Lorkhan die Welt als Probefläche für Transzendenz erschaffen hat; für sie war das Geisterreich bereits ein Gefängnis, das wirkliche Entkommen ist nun endlich möglich.“
Die Meisterschaft über den eigenen Wachtraum der Existenz ihrerseits bildet einen wichtigen Schritt, um mit der Geburt eines neuen Amarant, der eine bessere Welt, einen neuen, eigenen Traum über die gegenwärtige hinaus erschafft und damit über CHIM hinausgeht:[IET 2][IET 8]
„Der Neue Mensch wird Gott wird Amarant, immerwährend hypnagog. Halluzinationen werden unter Seinem Auge luzid, daher hegt und umsorgt der Amarant, wie alle Eltern ihre Kinder, auch alles, das aus Ihm hervorgegangen ist.“
-
Lorkhan als Skarabäus, der sich transformiert
Meister des CHIM
Vivecs Wege
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
-
Vivec
-
Kriegerpoet von Vvardenfell
-
Dieb der Welt
Dschungel und Drachenkaiser
„CHIM. Diejenigen, die es kennen, können das Land [umformen]. Bezeugt das Haus des Roten Königs, [Das Einst] im Dschungel war.“
– Erläuterungen zum Mysterium Xarxes - Band IIITiber Septim vollzieht einen bekannten Akt im CHIM, als er die endlosen Dschungel Cyrodiils[13] kraft seines Willens und seiner Liebe zu den Roten Legionen in klimatisch gemäßigte Landschaften verwandelt.[14] Es wurden dazu auch eine Reihe alternativer Theorien formuliert, die von Transkriptionsfehlern in der Überlieferung[15] bis zur realitätsformenden Macht des Weißgoldturms reichen.[16]
Nachdem der Einsatz Numidiums die Tiberkriege mit der Kapitulation Alinors beendet hat, versammelt der Eroberer seine Hauptleute und demonstriert seine Macht:[IET 6]
„Ihr habt für mich gelitten, um diesen Thron zu gewinnen, und ich sehe, wie ihr den Dschungel hasst. Lasst mich euch die Macht von Talos Sturmkrone zeigen, der aus dem Norden kommt, wo mein Atem der lange Winter ist. Ich atme nun, in königlicher Pracht, und gestalte dieses Land, das mir gehört. Dies tue ich für euch, Rote Legionen, denn ich liebe euch.“
Der Talospriester Heimskr zitiert in seiner Predigt in Weißlauf um 4Ä 200 aus dieser Überlieferung.[4] Die Aneignung CHIMs durch den Drachenkaiser bleibt indes, wie mancher Aspekt seiner Transzendenz, bezeichnend unklar.[IET 9] Realitätsformung durch CHIM drückt sich bei Tiber Septim immer durch seine Stimme aus.[IET 10]
-
„[U]nd gestalte dieses Land, das mir gehört.“
-
Heimskr predigt in Weißlauf
CHIM bei Camoran und anderen
- Mankar Camoran spricht im dritten, mit CHIM übertitelten Band seiner Erläuterungen zum Mysterium Xarxes vom metaphyischen Ideal des Turms, der alle „Mantel des Himmels“ berührt. Auf der Spitze des Turms zu stehen bedeutet für Camoran, nach eigenem Willen sein und verändert auf multiplen Pfaden gehen zu können. Im Geheimnis des Turms, der Erkenntnis CHIMS, liegt in seiner Lehre der dritte der vier Schlüssel zu Nu-mantia, dem lorkhanischen Freiheitsideal. Camoran verurteilt die „Turmverräter“, die den transzendentalen „Pfad der Gottheit“ verlassen hätten, mithin die acht Aedra oder ihre Übermantelungen. Für CHIM gebraucht er das bekannte Beispiel des Roten Königs (Tiber), der sein Land umgeformt habe.
- Die Ontologica Chimera versucht sich an einem teleologischen Beweis CHIMs.[IET 11]
- Bilius Felcrex’ apokryphes Schwarzes Buch Wachträume von einem sternenlosen Himmel verhandelt offenbar mit CHIM verwandte Konzepte.[17]
-
„Nu-mantia!“
Trivia / Hintergründe
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Anmerkungen
- ↑ 36 Lehren des Vivec: Lektion Zwölf
- ↑ EV: “The secret syllable of royalty”, in der originalen DV irreführend als „geheime Silbe des Königshauses“ übersetzt.
- ↑ EV: “I breathe now, in royalty”
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Heimskrs Predigt in The Elder Scrolls V: Skyrim
- ↑ Erläuterungen zum Mysterium Xarxes - Band IV
- ↑ Remanada
- ↑ The Elder Scrolls Online
- ↑ vgl. auch Vivec als Meister in der Tribunals-Trinität, etwa Verschiedene Arten des Glaubens oder Die lebenden Götter
- ↑ 36 Lehren des Vivec: Lektion Fünfunddreißig: Die Heilige Schrift der Liebe
- ↑ Das englische I kann entsprechend als Ich, als Zeichen des metaphysischen Turms und als Eins gelesen werden. Dieses Wort-Zeichen-Spiel lässt sich im Deutschen nicht nachahmen.
- ↑ z.B. Der Monomythos, die Anuade oder Sithis
- ↑ Der Geist von Nirn
- ↑ vgl. Kleiner Reiseführer, 1. Ausgabe: Kapitel Cyrodiil
- ↑ Cyrodiil wie in ES IV: Oblivion, Hintergrund ist der Reboot des Cyrodiil-Settings mit diesem Titel
- ↑ vgl. Das Herzland von Cyrodiil
- ↑ vgl. Das subtropische Cyrodiil: Eine Spekulation
- ↑ Schwarzes Buch: Wachträume von einem sternenlosen Himmel
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 Vehks Lehren
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Liebesbrief aus der Fünften Ära
- ↑ EV: “Godhead” etwa im Liebesbrief, in Vehks Lehren findet sich seine Formulierung vom "relentless alien terror that is God"
- ↑ vgl. Et’Ada, Acht Aedra, fresst den Träumer
- ↑ Der Turm als zu CHIM hinführende Konzeptualisierung des Universums und archetypisches Symbol wird nach Vehks Lehren auch vom Sternbild des Turms reflektiert. Obwohl mittelbar ein Zusammenhang besteht, handelt es sich um ein anderes Konzept als das der merethischen Türme von Mundus.
- ↑ 6,0 6,1 Vom vielköpfigen Talos
- ↑ vgl. Michael Kirkbrides Kommentar über CHIM vom 16.01.2012: „M’Aiq [User, d. Übers.], vergiss nicht den hypnagogischen Teil, der der Natur Tamriels mit einer Beimischung von Elternliebe eingewoben ist [...]. Nicht die ‘Macht’, sondern das liebevolle Hegen und Pflegen.“
- ↑ vgl. Michael Kirkbrides Kommentar vom 16.02.2011 über Amarant: „Ich will sagen dass es, CHIM oder nicht, keinen Beweis gibt dass entweder Talos oder Vehk Amarant erreichten. Wen sie es getan haben wäre Tamriel in ihrem Rückspiegel. Der Amarant verdient wirklich sein eigenes Thema. Sein Kernkonzept ist unter den Mystikern meiner Meinung nach das allerumstrittenste.“
- ↑ Die Obskurität der tiberischen Überlieferung mag nicht zuletzt mit seiner mythischen Nachahmung Lorkhans zusammenhängen, vgl. Michael Kirkbrides Kommentar vom 08.02.2011. Es wird aber angenommen, dass Tiber CHIM von seinem Freund Vivec oder Bal selbst erlernt habe, vgl. Tiber Septims Schwertbegegnung mit Cyrus dem Rastlosen
- ↑ Als Talos Sturmkrone und Ysmir steht er in der Tradition des nordischen Thu'um, als Septim verfügt er über die Stimme des Kaisers, vgl. Tiber Septims Schwertbegegnung für eine weitere Demonstration.
- ↑ Ontologica Chimera, eine Hommage an J.L. Borges
WIP, es fehlen noch
- zwei Abschnitte (Vivec und Hintergründe)
- Details bei den Anmerkungen (Camoran)