Daggerfall:Der verschwundene Prinz

Der folgende Artikel verwendet Texte des inoffiziellen Übersetzungsprojekts Daggerfall Deutsch.
Der verschwundene Prinz
ID: S0000001
Auftraggeber Lhotun
Orte
Belohnung Unbekannt
Weiterführendes
Questgruppe Hauptquest
Vorherige Quest Freibeuternest (Quest)
Nächste Quest Das Gemälde aus Wegesruh oder Medoras Befreiung

Prinz Lhotun von Schildwacht lädt euch in den Palast und beauftragt euch, das Schicksal seines verschwundenen ältesten Bruders in Erfahrung zu bringen. Im Gegenzug bietet er Informationen über Lysandus, die euch bei den Ermittlungen über seine Heimsuchung helfen könnten.

Einladung nach Schildwacht

Sobald ihr Level 5 erreicht habt, kontaktiert euch der Prinz von Schildwacht:

Palast von Schildwacht
Seid gegrüßt [Spielername],
Ihr kennt mich nicht, aber ich kenne Euch. Ich weiß, dass Ihr Schiffbruch erlitten habt. Ich weiß von Euren Bemühungen, den Geist von König Lysandus zu bannen. Wenn Ihr wollt, kann ich Euch erzählen was ich weiß, aber als Gegenleistung brauche ich Eure Hilfe. Wenn Ihr reden möchtet; mein Name ist Prinz Lhotun und ich lebe in Schildwacht im Samaruik, der gemeinhin Palast von Schildwacht genannt wird. Ich hoffe, dass wir uns bald treffen können.
Hochachtungsvoll,
Lhotun,
Prinz von Schildwacht

Lhotuns Auftrag

Im Samaruik begrüßt euch Prinz Lhotun:

Willkommen in Schildwacht, [Spielervorname]. Ich vermute, dass Ihr meinen Brief erhalten habt. Ich weiß einiges über Lysandus und warum er Dolchsturz heimsuchen könnte, doch bevor ich Euch etwas sage, müsst Ihr versprechen, erst etwas für mich zu tun. Einverstanden?

Wenn ihr den Auftrag annehmt:

Ihr wollt mir also helfen? [Zufälliger Gott] sei Dank. Ihr müsst wissen, ich hatte einmal einen älteren Bruder, zehn oder elf Jahre älter als ich. Sein Name war [Name des Prinzen]. Jedes Mal, wenn ich frage, was mit ihm geschehen ist, wird mir eine andere Geschichte aufgetischt. Die einen sagen, er sei krank geworden und gestorben, andere behaupten, der Unterkönig habe ihn entführt. Ich will die Wahrheit erfahren. Wenn Ihr nachweisen könnt, was wirklich aus meinem Bruder geworden ist, werde ich Euch alles sagen, was ich über König Lysandus weiß.

Wenn ihr den Auftrag ablehnt:

[Rothwardonischer Ausruf], [Spielervorname], ich hätte gedacht, Ihr würdet Euch etwas ... heldenhafter verhalten. Da habe ich mich wohl getäuscht.

Gerüchte über den verschwundenen Prinzen

In der Stadt gehen einige aufschlussreiche Gerüchte über den verschollenen Thronerben um:

  • [Name des Prinzen] war ein Prinz von Schildwacht. Er ist vor Jahren gestorben.
  • [Name des Prinzen] bekam schweres Fieber und starb letzten Endes daran.
  • War das nicht der Gelehrtenprinz?
  • [Name des Prinzen] hatte mehr für Bücher als für Schwerter übrig. Das hat König Camaron damals ganz verrückt gemacht.
  • Er war der einzige Prinz, der niemals eine öffentliche Beisetzung erhielt.
  • Der alte König Camaron, möge seine Seele in Frieden ruhen, hatte _brother_ nie wirklich ins Herz geschlossen.
  • Er hätte Greklith als seinen Erben bevorzugt.
  • Ich hörte, dass die frühere Hauslehrerin von [Name des Prinzen] mit einer Kiste voll Gold nach Himmelsrand geschickt wurde.
  • König Camaron schien viel zu unbeschwert, als [Name des Prinzen] damals starb.
  • Ich hörte, dass er an einem Fieber starb.
  • Die Sache mit [Name des Prinzen] hat mich immer schon beschäftigt. Der König verweigerte dem Tempel damals, den Körper für die Bestattung vorzubereiten."

Der gute Ruf des Unterkönigs

Nach einigen Tagen wird euch eine Nachricht überbracht:

Eine zarte, dürre Gerte von einer Frau tritt an Euch heran und gibt Euch eine Botschaft. Mit eingefallenem, ausdruckslosen Gesicht weist sie all Eure Fragen ab.

Die Botschaft lautet:

Seid gegrüßt, [Spielername],
wenn Ihr interessiert seid, die Wahrheit über Prinz [Name des Prinzen] zu erfahren, dann trefft mich im [Taverne] in [Stadt] in der Region Schildwacht.
[unsigniert]

An besagtem Ort trefft ihr die Kontaktperson:

[Spielername]? Schhhh. Ich würde es vorziehen, wenn mich niemand mit Euch sprechen sähe. Es ist uns zu Ohren gekommen, dass der Unterkönig zu Unrecht der Entführung von Prinz [Name des Prinzen] beschuldigt wird. Seht Euch in [Dungeon] um, bevor Ihr urteilt. Ich werde den Ort auf Eurer Karte markieren. Wer ich bin? Nennt mich einfach einen treuen Diener. Jetzt geht weiter, bevor noch jemand Verdacht schöpft. Haut ab, verschwindet!

Letzte Worte

Ihr folgt den Anweisungen des Agenten, die entweder nach Burg Faallem oder Festung Fhojum führen. Dort findet ihr einen todsicheren Beweis:

Ihr hebt einen Totenschein auf.

Es handelt sich um den Abschiedsbrief des Prinzen:

23. Morgenstern 3Ä 400
[Dungeon]
Zwei Tage sind inzwischen vergangen, seit ich, ohne Nahrung und Wasser, in dieser Krypta eingeschlossen wurde. Ich weiß nicht, was mich zuerst umbringen wird, der Hunger, Krankheit oder eine der Kreaturen, mit denen ich dieses feuchte Loch teile - ich weiß nur, dass ich bald tot sein und nicht einmal meine Gebeine zurückbleiben werden. Ich hoffe lediglich darauf, dass dieser Brief in den Jahren, die noch kommen, gelesen und die traurige Geschichte von [Name des Prinzen], Prinz von Schildwacht, erzählt werden wird.
Ich bin zum Zeitpunkt dieses Schreibens fünfzehn Jahre alt und wurde zur Frustration meiner kerngesunden Eltern die meiste Zeit meines Lebens über von schwacher Gesundheit geplagt. Die besten Heiler und Trankmischer Westtamriels mühten sich an jedem meiner Husten und Fieber ab, aber wenn sie mein Leben auch ein ums andere mal retten konnten, gelang es ihnen doch nicht, meiner kränkliche Verfassung aufzuhelfen. Im Nachhinein betrachtet erfuhr ich vom König und der Königin, die beschämt waren, einen solchen Krüppel als Erben des Königreichs gezeugt zu haben, nur selten wahre Zuneigung. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Liebe sehr vermisst habe; ich erhielt viel Aufmerksamkeit von den Ärzten, Priestern und Kräuterkundigen bei Hofe. Zweifellos war es mir nicht bestimmt, der große Krieger zu werden, wie König Camaron einer war, aber einer meiner liebsten Freunde, ein Priester Stendarrs, sagte, dass ich möglicherweise der erste Gelehrtenkönig in der Geschichte von Schildwacht werden könnte.
Meine jüngere Schwester Aubk-i war der wahre Liebling meiner Eltern: athletisch, wunderschön und charmant. Es fällt schwer, an ein unschmeichelhaftes Wort über sie zu denken. Ich habe mich mit meinem bevorstehenden Tod abgefunden, und doch würde ich sie so gerne noch einmal sehen. Sechs Jahre lang waren Aubk-i und ich die einzigen Königskinder von Schildwacht. Vor acht Jahren bekam die Königin einen weiteren Jungen und nannte ihn Greklith, nach dem alten rothwardonischen Wort für „Starker König“. Nur wenige sprechen heute noch diese Sprache, aber all die Gelehrten und Adligen von Hammerfall verstanden. Und Greklith ist in der Tat ein starker Junge - ich habe ihn niemals auch nur husten gesehen. Der Königin nächstes Kind, geboren nur ein Jahr später als Greklith, bekam einen noch ominöseren Geburtsnamen - Lhotun. „Zweiter Junge“. Wäre ich weniger behütet, von Natur aus argwöhnischer gewesen, hätte ich vielleicht meine Schlüsse aus der Wahl dieser Namen gezogen. Lhotun und Greklith sind in unserer Familie keine ungewöhnlichen Namen, dachte ich mir. Heute weiß ich, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits enterbt war - wenn auch noch nicht offiziell.
Einige Monaten vor Lhotuns Geburt und über drei Jahre danach kämpfte ich gegen ein besonders ernstes Fieber. Die Heiler verzweifelten an mir, aber irgendwie schaffte ich es doch noch, mich sehr, sehr langsam, Stück für Stück, zu erholen. Zum ersten und letzten Mal sah ich einen Gesichtsausdruck bei meinem Vater, auf dem Antlitz des Königs, der nicht Gleichgültigkeit bedeutete. Es war Abscheu.
Das war vor zwei Wochen. Vor drei Tagen wurde ich während eines Spaziergangs von Männern überfallen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Meine Hauslehrerin stand einfach bloß da und sah ruhig zu, wie ich geknebelt, gefesselt und grob in einen Sack gesteckt wurde. Ich weiß nicht, wie lange sie mit mir geritten sind, aber irgendwann wurde ich hier zurückgelassen. Als ich mich endlich von meinen Fesseln befreit hatte, erkannte ich, dass ich offenbar allein war. Meine Erkundungen führten zu nichts. Dieser Ort ist voller untoter Kreaturen, die mich davon abhalten, einen Ausgang zu finden.
Ich habe keine Hoffnung mehr, aber auch keine Furcht. Nur ein paar Dinge, die ich bereue. Hätte ich Magie studiert anstatt Geschichte und Wissenschaft, könnte ich mich von diesem Ort befreien. Einer meiner Lehrer erzählte mir einmal die Geschichte vom Unterkönig; davon, wie er seine Lebenskraft in den Körper eines mächtigen Wesens eingepflanzt und so vor langer, langer Zeit ganz Tamriel erobert hatte. Hätte ich doch nur die Stärke so eines mächtigeren Körpers!
Aber ich habe nicht Magie studiert. Ich habe Geschichte studiert, und so hinterlasse ich diesen Brief - nicht, um mich zu rächen, sondern als ein historisches Dokument.

Reaktion im Palast

Ihr könnt den Brief anschließend Lhotun aushändigen, der euch im Austausch Informationen über Lysandus' gibt:

Das entspricht meinen schlimmsten Befürchtungen. Armer [Name des Bruders]. Wie versprochen erzähle ich Euch, was ich über Lysandus gehört habe. Ich weiß nicht, wie viel davon geheim ist, aber ich vertraue Euch. Lysandus war in seine Hofzauberin verliebt, eine Adlige namens Medora Direnni. Seine Königin fand dies während des Krieges gegen uns heraus. Man sagt, Königin Mynisera habe Medora in Abwesenheit ihres Gemahls vom Hofe verbannt. Nun ist meine Schwester Aubk-i dort Königin als Teil des Abkommens, um den Frieden zu wahren, aber Mynisera residiert noch immer als verwitwete Königinmutter auf Burg Dolchsturz.
Ich weiß nicht, wohin Medora gegangen ist, aber sie besitzt einen gewaltigen Burgturm irgendwo auf der Insel Balfiera. Aber ich hörte auch, dass irgendein Fluch auf ihr läge und dass sie ihn niemals verlassen könne. Ich bin mir nicht sicher, ob Euch das weiterhilft, aber das ist alles, was ich weiß. Nochmals vielen Dank für den Brief von [Name des Bruders]. Allein zu wissen, was geschehen ist, wird mein Herz etwas erleichtern. Bitte nehmt dies hier als Zeichen meiner Wertschätzung [magischer Gegenstand].

Damit ist die Quest abgeschlossen.

Alternativ (das bringt ein Scheitern der Quest mit sich) kann der Abschiedsbrief an Königin Akorithi, Prinz Greklith oder Fürst Vhosek überreicht werden. Ihre Reaktion:

Was hat das zu bedeuten? Erpressung? Wartet nur, Ihr verachtenswerter Schurke. Man sollte Euch für den Versuch verprügeln, mir diese billige Fälschung unterzuschieben. Der arme Prinz [Name des Prinzen] starb vor vielen, vielen Jahren an einem Fieber. Warum könnt Ihr ihn nicht in Frieden ruhen lassen?

Gerüchte über Lhotuns Stimmung

Je nach Stand der Quest wird auch über Prinz Lhotuns Gemüt gemunkelt:

  • Der arme Prinz Lhotun versinkt wieder mal in Trübsal. Er ist überhaupt nicht so wie Greklith."
  • Königin Akorithi weiß nicht, was sie mit Prinz Lhotun anstellen soll. Er ist so schwermütig."
  • Prinz Lhotuns düstere Stimmung geht immer irgendwann vorüber. Trotzdem eigenartig für einen Jungen seines Alters."
  • Prinz Lhotun scheint noch schlechterer Stimmung zu sein als sonst. Sehr seltsamer Junge."

Nach der Aufklärung ist er immer noch erschüttert, hat nun aber Gewissheit:

  • Prinz Lhotuns Gemütszustand hat sich gebessert. Er ist immer noch sehr still, aber das ist normal."
  • Königin Akorithi berichtet freudig, dass ihr Jüngster wieder guten Mutes ist."

Tagebucheinträge

Beginn der Quest:

''[Datum]: Prinz Lhotun von Schildwacht hat mich gebeten, den Tod seines Bruders [Name des Prinzen] zu untersuchen, der angeblich vor Jahren vom Unterkönig entführt wurde.

Weitere Dialoge

Verschiedene Dialoge finden sich in den Dateien, werden aber nicht im Spiel angezeigt, darunter der folgende Questeintrag nach dem Treffen mit dem Gefolgsmann des Unterkönigs:

[Datum]: Ich habe mich insgeheim mit einem Diener des Unterkönigs getroffen. Angeblich hatte der Unterkönig nichts mit der Entführung von [Name des Prinzen] zu tun. Ich sollte mich in [Dungeon] umsehen.

In den Dateien finden sich auch Erkundigungen über die Krypta des Unterkönigs (womöglich redundant, nachdem der Agent bereits die Lage des Dungeons verraten hat). Zugleich gibt es hier noch etwas Hintergrund über Burg Faallem oder Festung Fhojum:

  • Der Unterkönig hatte früher eine Gruft ganz in der Nähe - [Dungeon], von hier aus direkt [Himmelsrichtung].
  • Niemand hat viel vom Unterkönig gehört, seit seine Gruft [Dungeon] aufgegeben wurde.
  • König Camaron selbst vertrieb die Dienerschaft des Unterkönigs aus [Dungeon].
  • [Dungeon] war früher die Gruft des Unterkönigs, jetzt ist es aber ein schildwächter Gefängnis.
  • [Dungeon] ist gleich [Himmelsrichtung] von hier. Einige sagen, es sei immer noch eine Gruft des Unterkönigs.

Außerdem finden sich noch interessante Gerüchte über den Unterkönig selbst:

  • Der Unterkönig soll jahrhundertealt sein.
  • Unser König ist eine Witzfigur. Oh...UNTERkönig! Verzeiht, darüber weiß ich nichts.
  • Er ist ein Lich mit sehr großer Macht. So sagt man zumindest.
  • Ich habe gehört, er hätte Prinz [Name des Prinzen] entführt.
  • König Camaron machte den Unterkönig für den Tod von Prinz [Name des Prinzen] verantwortlich. Obwohl das für mich noch nie Sinn ergeben hat.
  • Sie sagen, Tiber Septim sei niemals wirklich gestorben. Er wurde zum Unterkönig.
  • Ach, das ist doch wieder nur so ein Schreckgespenst, Ihr wisst schon, wie dieser Jagar Tharn.
  • Der Unterkönig ist nur ein Märchen für kleine Kinder.
  • Unterkönig? Nie von ihm gehört.

Weiterführendes

  • Nacht über Schildwacht, ein ebenfalls von Ted Peterson geschriebenes Buch aus TES III: Morrowind, erzählt von der Entführung des Prinzen und Lhotuns später Rache. Der Name des Prinzen, in TES II: Daggerfall zufallsgeneriert, lautet hier Arthago.
  • Die Quest um den geheimgehaltenen und beseitigten Thronerben ist vom mysteriösen Mann mit der Eisernen Maske inspiriert. Eine der Haupttheorien (die Voltaire und Alexandre Dumas in einem seiner Musketierromane vertraten) lautete, dass dieser mysteriöse Gefangene ein Bruder Ludwigs XIV. gewesen sei.