Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Des Narren Ebenerz, Die Erste Abhandelung aus The Elder Scrolls II: Daggerfall (Originaltitel: Fools' Ebony, Part The Oneth).

Inhalt

Des Narren Ebenerz
Die Erste Abhandelung[1]
von Frincheps

Dramatis Personae

PROLOGIST
Der ABENTEURER, ein spitzbübischer Dunkelelf
KOMON, ein Priester des Akatosh
LHEBAN, noch ein Priester des Akatosh
EPILOGIST
STETE, ein Priester des Julianos
RAIC, noch ein Priester des Julianos
SHUB, ein Magier
SHUB, ein anderer Magier mit gleichem Namen
NEPHRON, ein etwas schmieriger Händler
Fünf WAFFENSCHMIEDE
ORTHO
CRUNN, Millies Ehemann
Eine frivole COMTESSA
MILLIE, Wirtin und Philosophin
GURNSEY, einfältige Hure
Verschiedene HUREN und SCHUFTE aus den Tavernen
SOLDATEN
ZWERGE
RIESEN
Dolchsturz und Umland irgendwann in der Dritten Ära.


***

Die Erste Abhandelung
- Priester und Nackles betreffend

Wie dem Abenteurer, der zur Stunde kein Abenteuer und nichts besseres zu tun hatte, lang und breit von zwei Priestern des Akatosh berichtet wird. Worin (womöglich ungewollt) ein Licht auf die Priesterschaft und ihre Mitglieder geworfen wird, und auf eine alte Bauernmär von gewisser Bedeutung, die in Hochfels sonders geläufig ist. Und worin des Narren geheimnisvolles Ebenerz aufscheint, jener fremdartige Stoff, der einen einschneidenden Kulturwandel für die vielen, großen Profit für die wenigen, den Tod von ein paar oder überhaupt keine Auswirkungen welcher Art auch immer haben könnte.

Früh im Monat Eisherbst. Gasthaus Zum Toten Daedra.

PROLOGIST tritt auf.

PROLOGIST: Unsere armen Darsteller werden versuchen, sich an ihre Textzeilen zu erinnern und nicht über die spärliche Szene zu stolpern. Ich bitte euch, verehrtes Auditorium, nicht dazwischenzurufen, zu stören oder mit fauligen Essensresten zu werfen: Ihr würdet dieses kurze Stück nur in die Länge ziehen. Die Gilde der Theaterautoren, Schauspieler und Bühnendichter ersucht all jene unter euch, die auf weitschweifige Dialoge, hölzerne Darbietung, unverständliche Exposition oder unbefriedigende, einen verwirrt und traurig zurücklassende Enden empfindlich oder allergisch reagieren, unverzüglich den Saal zu verlassen. Euer Gold wird leider nicht zurückerstattet. Zur Rettung enthält die Folge der Charakterzeichnungen jedoch überflüssige Anspielungen auf sämtliche Freuden des Fleisches. Daran mögt ihr Gefallen finden ... Ah, da kommt unser Held, der schurkische Dunkelelf, den man den Abenteurer nennt. Für den Prologisten ist es nun geboten, fröhlich das Weite zu suchen.

PROLOGIST ab. Der ABENTEURER tritt auf.

ABENTEURER: Was für ein seltsames Gespräch habe ich da eben zwischen diesen zwei Magiern gehört! Es wäre klüger, so etwas nicht in der Nähe von Hecken mit langen Ohren zu besprechen.

Zwei Priester des Akatosh treten auf (LHEBAN, KOMON)

LHEBAN: Ob wir uns Euch zugesellen dürfen, Kamerad? ... Gut, wir brauchen selbst etwas Gesellschaft. Ich heiße Lheban, mein Mitpriester hier ist Komon. Wir beide dienen Akatosh, ganz auf unsere Weise, versteht sich ...

ABENTEURER: Macht es Euch bequem, die Bank gehört mir nicht. Aber ich dachte, dass Priester ... nicht an ... äh ... Orte wie diesen gehen, Tavernen, meine ich ... wenn nicht zur Mission?

LHEBAN: Oh, wir sind nicht zur Mission. Müssen unsere inneren Lebenssäfte wieder auffüllen, damit wir noch segnen und heilen können …

(KOMON kichert)

LHEBAN: Schauen nach denen, die Trost und Segen brauchen, versteht sich …

KOMON: Oh ja, oh ja ... wie dieses junge Mädchen draußen den anderen Abend ...

(LHEBAN tritt KOMON)

KOMON: ... und unser Hohepriester meinte ohnehin, dass wir verschwinden sollten …

LHEBAN: Er will sagen, dass er uns an die frische Luft schickte. Wir hatten Visionen, versteht Ihr ...

KOMON: Ja, äußerst sonderbar, wirklich ... und wir hatten noch gar nichts von diesem ...

(LHEBAN tritt KOMON)

LHEBAN: Wir haben beide dieselben Visionen - wirklich merkwürdig.

ABENTEURER: Erzählt ruhig, ich habe nichts mehr vor.

LHEBAN: Nun, wir beide haben so etwas wie ... Worte … gehört, um damit anzufangen. Wie 'Sir Nich' oder 'Sankt Nack'...

ABENTEURER: Sagtet Ihr 'Nich' oder 'Nack'? Moment ... lasst mich schnell einen Schluck aus Eurer Flasche nehmen, Bruder ... Ah! Schon besser - ein herrlicher Tropfen, den Ihr Kameraden trinkt! Ja, ich erinnere mich - so eine Geschichte oder alte Legende über einen Elfen namens Nuckle, glaube ich - aus Morrowind?

LHEBAN: Nun ja, Ihr seid da vermutlich an etwas dran - es gibt eine alte Legende in dieser Region, kommt tief aus Hochfels, glaube ich ... hmmmm ... Nackles, das ist es!

ABENTEURER: Nackles, wie? Scheint, dass einige Dunkelelfen diesen Namen tragen ... besonders die … seltsameren …

KOMON: Ja, ich nehme an, die üblen Kerle gehen alle ganz in diesem Kampfmagickazeug auf … sehr garstige Leute …

LHEBAN: (zu KOMON) Komon! Dieser Kerl hat spitze Ohren und rote Augen ...

KOMON: Entschuldigt, Freund ... es ist ziemlich dunkel, und ich sah nicht ... ähem …

ABENTEURER: Oh, das geht in Ordnung. Dies sind seltsame Zeiten. Ihr wisst schon, leben und leben - oder sterben - lassen, was es auch gerade sein mag. Nun ... ich nehme an, Ihr erzählt mir nun diesen Nacklesmythos? Lasst mich euch bei der Flasche da helfen ... Ah! Danke.

LHEBAN: Äh ... sicher, trinkt aus, wenn Ihr wollt ... Hier, noch einen Schluck! Sicher, wir haben die Zeit, und mir steht jetzt wieder alles klar vor Augen.

KOMON: Ja, wir haben ein paar Stunden, bis sich die kleine Blonde bei ihrer Laterne ...

(LHEBAN tritt KOMON)

LHEBAN: (zu KOMON) Schweigt! Denkt daran, wir mussten dem Hohepriester ihre Adresse geben, sie wird also eine Weile nicht da sein!

(zu allen) Also gut, hier kommt die Geschichte, so gut ich mich just daran erinnern kann. Es ist ein Märchen, das die Bauern oben in Hochfels ihren Kindern erzählen, um ihnen Angst einzujagen, damit sie wieder ein Weilchen brav sind, glaube ich. Sie erzählen es, lasst mich nachdenken ... entweder zu Geschichten bei Kerzenschein oder beim Hexenfest? - kurz bevor die Kinder in die Scheune oder den Schweinestall zum Schlafen geschickt werden.

KOMON: Garstige, grausame Bauern! Ich würde sie ja alle in die Jauchegrube schicken ...

LHEBAN: Ehrlich, Komon! Bedenkt, dass diese armen Seelen unser Mitleid und unseren Segen brauchen, wir sind ihre Erlösung!

KOMON: Wer hat hier jetzt den altehrwürdigen Dreckskerl studiert?

LHEBAN: Äh ... Es läuft etwa so: Wenn die Kinder das Jahr über wirklich brav waren - genug auf dem Markt stibitzt, täglich die Ställe ausgemistet, nicht mit den Goblins spielen waren, die Schafe in Ruhe gelassen haben und so weiter. Nun, wenn sie wirklich brav gewesen sind, haben sie nichts zu befürchten. Aber wenn sie es nicht waren, gibt es diesen garstigen, schrecklichen Geist des Dunkelelfen Nackles. Sieht nicht aus wie der typische Dunkelelf, ist dünner, größer. Ein teigiges, weißes Gesicht, so lang wie dein Arm. Läuft, als bögen sich seine Knie und Ellbogen im falschen Winkel. Kichert so, als würde man mit dem Fingernagel über eine Schieferplatte kratzen. Trägt einen engen schwarzen Anzug (nicht den der Khajiit, eher wie ein förmlicher Anzug mit Knöpfen), der aber zu eng und kurz ist. Er besucht die bösen Mädchen und -

KOMON: Warum sprecht ihr noch gleich über den altehrwürdigen Dreckskerl, Lheban?

(KOMON hickst) (LHEBAN tritt KOMON)

LHEBAN: Ihr müsst Komon wirklich entschuldigen: überarbeitet, wenn Ihr versteht. Zu viele Heilungen und Konvertierungen ... einerlei, von dem Alten Garstigen Nackles wird vermutet, dass er unter unserem Tamriel umherwandert, in dreckigen, tiefen, dunklen Zwergenstollen. Überall unter den Landen, könnt Ihr Euch das vorstellen?! Fährt in einer rostigen, quietschenden, alten Lore auf abgenutzten Minengleisen ...

ABENTEURER: Ich habe solche vor langer langer Zeit in Fangzahns Höhle gesehen, unten in Hammerfall …

KOMON: (zu LHEBAN) Was beim Sheogorath hat er in Fangzahns Höhle gemacht?!

LHEBAN: (zu KOMON) Seid still! Wenn er der ist, für den ich ihn halte, wollt Ihr es gar nicht wissen! (an alle) Ähm, ja. Nun, Nackles wird von Goblins durch all diese tiefen Tunnel gezogen - nicht Eure gemeinen gelben, sondern ganz scheußliche, schwarze Dinger. Jedenfalls ziehen sie ihn durch die Tunnel herum. Spät in der Nacht hält Nackles dann unter jeder Hütte, jedem Haus oder Schloss der unartigen Kinder - er macht da keinen Unterschied. Dann kriecht er die Abflussrohre hinauf ...

KOMON: Kriecht Ritzen hinauf ... zwängt sich durch Löcher …

LHEBAN: Sickert Oublietten hoch ...

KOMON: Klettert kichernd den Abort hinauf ....

LHEBAN: Direkt in das Kinderzimmer! Wenn das Kind dann nur ein klein bisschen unartig war, sorgt er allenfalls für ein Durcheinander, damit’s Ärger kriegt. Macht überall schmierige Schmutzflecken hin (jedenfalls mehr als üblich), zerbricht ein paar Sachen, stiehlt dies und das und so weiter. Vielleicht nimmt er auch auch Süßigkeiten mit und lässt dafür ein paar Klumpen von des Narren Ebenerz zurück …

ABENTEURER: Des Narren Ebenerz - was ist das? Habe es vor, oh, nur ein paar Stunden erst erwähnt gehört … zwei Magier …

LHEBAN: Das habt Ihr? Interessant ... Sehr ... Nun, lasst uns gleich darüber reden ... lasst mich nur eben diese Nackles-Sache zu Ende bringen. Wo war ich? Oh ja ... nun, wenn das kleine Balg wirklich ungezogen war - dann nimmt er ihm alle Spielsachen weg. Den Kupferdolch, das Holzschwert, die kleine Gerte, und so weiter. Die ganzen Lieblingskindersachen eben.

KOMON: Gerten? Die mag ich.

(KOMON hickst) (LHEBAN tritt KOMON)

LHEBAN: Und wenn das Balg sehr, sehr böse war, dann nimmt Nackles ihn mit. Steckt ihn oder sie in seinen großen Drecksack. Schleppt den Sack durch die Löcher und Ritzen in seine rostige, alte Lore hinab! Und weg sind sie!

KOMON: Hoffentlich lässt er ein paar ungezogene Mädchen da.

(LHEBAN tritt KOMON)

LHEBAN: Äh ... natürlich damit wir sie retten können, Freund. Nun, manchmal, habe ich sagen hören, kommt das Balg nicht mehr zurück. Kein großer Verlust, würde ich meinen, die Bauern machen einfach noch einen.

KOMON: Darüber weiß ich Bescheid, jaja ...

(LHEBAN kneift KOMON in die Nase)

LHEBAN: Allerdings, so geht man die Geschichte jedenfalls hier, werden die Bälger an die Arbeit geschickt, schürfen nach Klumpen von des Narrens Ebenerz, schaufeln Dreck und füllen ihn in Säcke. Bauen für Nackles die Tunnel aus. Nach einiger Zeit werden sie wieder zurückgebracht, wo sie hergekommen sind. Es scheint, als würde das Balg denken, er wäre ein Jahr da unten gewesen, aber oben ist nur ein Tag vergangen … er kommt jedenfalls richtig dünn und dreckig zurück, ganz mit schwarzem Schmutz bedeckt … schlussendlich habe ich am Tag nach dem Hexenfest auch schon ein paar kleine Bälger gesehen, dürr, voller schwarzem Schmutz und mit verstörtem Blick. Eltern schleppen sie in die Tempel, damit sie gesegnet und geheilt werden, jedenfalls wenn sie Geld haben. Beim Barte Sheogoraths, das Gejammere und der Lärm! Genug, um einen Priester in den … äh … ach, vergesst es … das ist unser Problem …

KOMON: Nein ... ist ein Problem mit unseren Anhängern, sage ich Euch ...

(LHEBEN schmeißt KOMON durch eine Trennwand)

LHEBAN: Jedenfalls ist das die Kurzfassung dieser Nackleslegende hier in der Gegend. Nun fällt mir wieder ein, dass sie in ganz Tamriel weitverbreitet ist ... und ich meine den Ort ganz gut zu kennen, vielleicht steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in der Geschichte, vielleicht sehr viel mehr ...

ABENTEURER: Also, ich glaube, manche der ... ähem, dunkleren Dunkelelfen könnten Nackles sein. Von der Person aus zu schließen, sozusagen...

LHEBAN: Genau, die kämen dafür in Frage ... aber wir sehen nicht gerade, wie diese Typen Bälger im Sack wegschleppen, oder?

KOMON: Nee, das machen wir doch, unartige kleine Mädchen jedenfalls, nicht wahr?

(KOMON hickst) (LHEBAN zertrümmert eine Flasche auf KOMONs Kopf) (KOMON verliert das Bewusstsein)

ABENTEURER: Das ist eine sehr interessante Geschichte, meine Herren. Sagt, kann ich Euch im Gegenzug noch eine Flasche ausgeben? Was trinkt Ihr da? Ah, dachte ich mir - Wirtin! Mehr heiligen Wein für diese heiligen Männer!

LHEBAN: Möget Ihr für diese freundliche Geste gesegnet sein, Freund.

ABENTEURER: Ich danke Euch, ich könnte sicher einen oder drei davon gebrauchen ... Nun, von Narrenerz habe ich in letzter Zeit viel Munkeln und Murmeln gehört - meist, indem ich Magier und dergleichen … belauschte … verzeiht, ihnen zuhörte. Was hat es mit dem Zeug auf sich? Hier, nehmt noch einen Schluck ... gut!

LHEBAN: Nun, wir sollten Außenstehenden nichts davon erzählen ... Ihr scheint dagegen schon etwas darüber zu wissen. Und wenn Ihr das Magiergeschwätz gehört habt ... nun, vielleicht können wir uns auf einen kleinen Handel einigen. Mit Gewinn für jeden! Nun ... für die Kantorei des Akatosh, versteht sich, und Euer Entgelt, werter Herr.

ABENTEURER: Das wird immer interessanter - ich bitte Euch, fahrt fort.

(KOMON kommt auf die Füße) (KOMON hickst)

KOMON: Zeit für mich, das kleine Laternenmädchen zu bekehren ... nein, nein, nein - nicht die von letzter Nacht, sondern die Blonde ...

(KOMON ab) (Hinter der Kulisse schreit eine Frau)

LHEBAN: Ihr müsst Komon entschuldigen, mein Freund. Er ist etwas ... komisch, wisst Ihr ... Hat diese…

ABENTEURER: Oh, das ist schon in Ordnung, wir alle haben unsere …

(LHEBAN und der ABENTEURER ab) (EPILOGIST tritt auf)

EPILOGIST: Wir entschuldigen uns für die bisherige Qualität des Dramas. Wenn die von euch, die geblieben sind, ein paar Minuten warten mögen, während unser Barde „Schweigen zeugt von Zustimmung“ spielt, werden wir die Bühne für den nächsten Akt umbauen, die Zweite Abhandelung. Bitte vergesst nicht, eurer Schankmaid Trinkgeld zu geben. Glaubt ihr, dass es so etwas wie des Narren Ebenerz gibt? Vielleicht erfahren wir es in der Zweiten Abhandelung. Vielleicht auch nicht.

(Fanfare) (EPILOGIST ab)

Ende der Ersten Abhandelung, wie sie größtenteils die Legende des Nackles behandelte.


***


Die Zweite Abhandelung
- hauptsächlich des Narren Ebenerz und Tempel betreffend

Selber Ort, selbes Gausthaus, ein oder zwei Flaschen später.

PROLOGIST, der ABENTEURER und LHEBAN treten auf.

PROLOGIST: Bislang hat sich in unserer Posse nur wenig begeben. Der Abenteurer, unser dunkelelfischer Spitzbube, gab zwei Priestern des Akatosh etwas zu trinken aus. Alle sind schon ordentlich angeheitert. Einer der Priester ist seinem Laternenmädchen auf den Fersen abgezogen. Und wenn ich nichts vergessen oder verpasst habe, als ich anderweitig beschäftigt war, ist das auch schon ein kompletter Umriss der Ersten Abhandelung. Ah, hier kommen zwei weitere Priester. Der bescheidene Prologist muss hier entschwinden.

(PROLOGIST ab) (RAIC und STETE treten auf)

RAIC: Abend, Lheban! Abend, Fremder. Mein Kollege hier ist Priester Stete, ich bin Raic. Uns obliegt die Ehre, Julianos zu dienen.

ABENTEURER: Was geht hier eigentlich vor sich - Priesterabend? Und ich dachte, dass eure Tempel - Akatosh, Julianos und der Rest ... ich dachte, die stünden alle in mörderischem Wettstreit. In Theologie und Gold, wenn ihr mir meine Direktheit nachseht. Doch ihr scheint alle beste Freunde zu sein? Wenn ich es mir recht überlege, habe ich nicht schon vorher schon einmal mit Stete geredet und ihr meintet, ihr wäret vom Tempel Stendarrs?

RAIC: Ein weitverbreitetes Missverständnis, Freund ...

LHEBAN: ... aber eines, das wir ... zu fördern wissen ...

RAIC: Wir arbeiten wirklich alle sehr eng zusammen, verkehren zwischen den Tempeln, wenn es die Not gebietet ...

LHEBAN: ... tauschen Informationen ...

RAIC: ... teilen Gelder...

STETE: ... tauschen unsere Schwestern...

(LHEBAN tritt STETE) (PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Entschuldigt die Unterbrechung des fröhlichen Klamauks, aber ich hatte eben versäumt zu erklären, dass die 'Des Narren Gold'-Saga - wenn dies das Wort ist - unbegründete Verweise auf priesterliche Fehltritte und sexuelle Ausschweifungen enthält. Ich hoffe, dass die verdrießlichen, prüden, mürrischen, altbackenen oder griesgrämigen Zuschauer sich nicht angegriffen fühlen. Wohlan denn, weiter mit den Lustbarkeiten.

(PROLOGIST ab)

LHEBAN: ... und all das ...

RAIC: Aber es hilft bei unserem ... heiligen Werk, wenn wir als getrennt und, äh, im Wettstreit angesehen werden ...

LHEBAN: Aber stellt Euch vor, dass es ein oder zwei, äh ... religiöse Organisationen gibt ... nun, so etwas in der Art … mit denen wir rein gar nichts zu tun haben …

RAIC: Gar nichts, rein gar nichts ... Tiere, nichts als Tiere ...

ABENTEURER: Und die wären ...?

LHEBAN: Nuuun - die Dunkle Bruderschaft ... garstige Schlägerbande ... und dann gibt es da noch die Nachtschwarz-Gesellschaft … (zu RAIC) Dieser Kerl scheint ein anständiger Bursche zu sein ... scheint etwas über Magier und des Narren Ebenerz zu wissen ...

RAIC: (zu LHEBAN) Im Ernst? Wie interessant … (zu allen) Hey, Kumpel, gönnt Euch noch eine Flasche - das wird Eure Kehle segnen. Meine, ja, meine wird es ganz bestimmt …

ABENTEURER: Danke, Raic. Macht Euch keine Gedanken …

LHEBAN: Aber lasst mich fortfahren - ich war dabei, des Narren Ebenerz zu erklären ...

RAIC: Ja, des Narren Ebenerz ...

LHEBAN: Nun denn. Also des Narren Ebenerz. Gut, Ihr wisst über gewöhnliches Ebenerz Bescheid, wie selten es ist, dass es nur wenige Zwergenclans schürfen und verkaufen. Und nicht zu viele in diesen Tagen und Zeiten ...

STETE: Wie ging dieses bekannte Lied? (singt) Sagt mir wo die Zwerge sind, wo sind sie geblieben ...

(LHEBAN wirft den Wirt auf STETE) (RAIC zieht dem Wirt und STETE einen Stuhl über) (Der Wirt verliert das Bewusstsein)

LHEBAN: Es gibt einen Haufen von echtem Ebenerz in den Wrothgarischen Bergen, irgendwo im Norden, habe ich sagen hören. Ihr wisst, wie dieses mattschwarze Ebenerz von Magiern und einigen kundigen Schmieden bearbeitet wird, wie sie daraus alle Arten von mächtigen Waffen, Amuletten, Gürteln und dergleichen herstellen. Diese Gegenstände bringen einen hohen Preis, wenn man sie auftreiben kann. Und die allerbesten wurden vor langer Zeit von den alten Zwergen geschaffen …

(STETE kommt wieder auf die Füße) (LHEBANtritt STETE wieder um) (Der ABENTEURER lockert seine Tunika)

LHEBAN: Oh! Oh, verzeiht mir, Freund, werter Herr! Ich sehe, Ihr habt - was ist das? Ein Halsring aus Ebenerz? Oh, und ein Ebenerzkatana! Oh du meine Güte! Dann wisst Ihr das alles natürlich schon, Herr.

ABENTEURER: Oh, das ist in Ordnung, Ihr konntet es nicht wissen. Hier, nehmt noch eine Flasche ...

LHEBAN: Vielen Dank der liebe Herr. Nun, dann wisst Ihr, dass alle Abenteurer, selbst rotznäsige Kinder, alle Schatzsucher, immer auf der Suche nach Artefakten, Waffen und was nicht noch alles aus Ebenerz sind. Aber was Ihr vielleicht nicht wisst: einige der erfahreneren Sucher jagen nach rohen Adern, Erzhaufen oder zwergischen Überbleibseln. Dieses Zeug, das rohe Ebenerz, ist weitaus wertvoller.

ABENTEURER: Das ungeformte Rohmaterial, das Arbeit ... und Macht ... für so wenige bietet? Offensichtlich nur mit negativer Magicka geladen?

RAIC: Richtig, richtig!

LHEBAN: Ja, richtig! Ganz genau so. Nun, jetzt zu des Narren Ebenerz. Sieht genauso aus wie das echte Rohmaterial. Zieht sich in Adern durch den tiefen Fels. Fühlt sich genauso an, riecht fast genauso. Aber der große Unterschied: es ist kein echtes Ebenerz. Hat überhaupt keine Macht. Wenn man es aufnimmt macht man sich etwas die Hände schmutzig. Ist nach allen Berichten auch weicher. Auch irgendwie glänzend. Aber wer kann das erkennen, in einer alten Mine, gar mit dem Atem eines Ghuls im Nacken? Da heißt es nur schnappen und rennen, würde ich sagen, in diesen scheußlichen Löchern. So schleppen die Narren, Kinder und verrückten Schatzsucher immer einen Beutel, einen Sack, von des Narren Ebenerz mit sich herum. Und werden von den Kaufleuten, Tauschhändlern, Magiern und uns ausgelacht … daher der Narrenteil. Das Zeug wird einfach in die Bucht geschmissen …

ABENTEURER: Ja … das ist genau das, was ich von den Magiern ... äh ... gehört habe. Aber ich hörte noch etwas anderes …

LHEBAN: Und das wäre, Freund … natürlich nur, wenn Ihr es erzählen wollt … Herr.

ABENTEURER: Oh, natürlich! Ich glaube, wir können eine ... äh ... Abmachung treffen?

LHEBAN und RAIC (zusammen): Gewiss, oh ja!

ABENTEURER: Also diese Magier - Shub und Shub, werden sie nicht immer Shub genannt? - jedenfalls sprachen diese alten Kerle darüber, wie des Narren Ebenerz brennen kann. Nicht magisch, sondern wie ein gewöhnliches Stück Holz. Aber die Flamme währt viel länger, gibt mehr Hitze ab, macht keinen nennenswerten Rauch, kein Geräusch ... sehr interessant ... die Magier meinten, wie gern es Alchemisten zum Erhitzen ihrer Retorten und Kolben nehmen würden ... wie gern die Magiergilde es hätte, um … ähem ... falsche Amulette und so zu verkaufen, ein mieser Trick! Und ganz besonders die Schmiede, die wollen es unbedingt, für ihre Schmiedefeuer, nehme ich an. Und die Alchemisten, für ihre Schmelztiegel …

LHEBAN: Genau meine Information! Nun ... es wird kalt hier oben im Winter, oder? Und alle fällen Bäume, bauen Belagerungsmaschinen und Boote, diese ganze üble Kriegsmaschinerie! All diese reichen Adligen und Händler müssen ihre großen Häuserklötze heizen, so dass ihre Comtessas statt im Pelz in so gut wie nichts herumlaufen können ...

STETE: ... genau wie meine Schwester ...

(LHEBAN beisst in STETEs Arm) (STETE schreit auf und verliert die Besinnung)

ABENTEURER: All diese Schmiede müssen ihre Öfen und Essen feurig halten …

LHEBAN: ... All diese Magier müssen ihre Vertrauten warm halten ...

RAIC: ... All diese Adligen müssen ihre Comtessas am Laufen halten ...

LHEBAN: ... All diese Bauern müssen ihre Tiere warm halten ...

ABENTEURER: Und zum Sheogorath mit Frau und Kind, oder? Ha! Und ich nehme an, dass es auch für euch Priester nicht ganz einfach ist, Segnungen und Heilungen vorzunehmen, wenn eure Finger steif und gefroren sind ...? Macht das Entkorken ein bisschen schwierig, ganz davon zu schweigen, diese kleinen Pergamentbändchen aufzuzwirbeln …?

RAIC: Wie wahr Ihr doch sprecht!

LHEBAN: Wahrlich ein Mann der Weisheit! Ja!

ABENTEURER: Nun, wo finden wir des Narren Ebenerz - in Massen?

LHEBAN: Da legt Ihr Euren Finger (Ihr habt sechs, merke ich - oh, entschuldigt, werter Herr) auf die Krux der Sache. Ich habe Gerüchte gehört, nur Gerüchte, wohlgemerkt, dass es ganz gewaltig, enorme Adern von diesem Zeug an einem Ort an der Oberfläche gibt, hoch oben in den Wrothgarischen. Ein übler, übler Ort, um dahinzugehen. Aber Wagenladungen von dem Zeug, wenn man es hin und wieder zurück schafft!

ABENTEURER: Das ist genau, was ich zufällig bei den Magiern aufgeschnappt habe - hoch oben in den Wrothgarischen Bergen - Orks, Drachlinge, Daedra, Sheogorath weiß, was noch alles ... diese Magier schienen den Ort aber zu kennen, wollten jemanden finden, der …

RAIC: Ihr habt nicht … mit den Magiern … gesprochen, oder? Ich meine, Ihr habt ihnen nicht …

ABENTEURER: Oh nein. Sie wussten nicht einmal, dass ich da war … (zur Seite) Noch nicht, jedenfalls ...

LHEBAN: Gut, gut - ich kann solchen Magiern nicht trauen, wisst Ihr ... die alten Fossilien würden ihre eigenen Mütter in Krötenschnöten verwandeln! Goldverrückt, machtverrückt, verrücktverrückt, die ganze verdammte Bande! Aber dann haben sie keine Mütter mehr!

RAIC: Ausgezeichnet. Mir scheint es, Freund - oder können wir Euch Partner nennen? Ja? Exzellent. Es sieht mir so aus, dass meine Priesterbrüder und Ihr etwas herumschürfen und anhauen sollten - sehen, ob wir zu diesen Adern, diesen Vorkommen kommen können, was?

ABENTEURER: Ja, in der Tat, Partner! Aber es wird eine gute Stange Goldes kosten, um dahinzukommen - Waffen, Zauber, Frauen, Kleidung, Wagen und Pferde, Verpflegung, Tränke ... man geht am besten gut vorbereitet da rauf.

LHEBAN: Kein Problem, Partner. Unsere Tempel haben ... gewisse Mittel, so dass wir, wenn uns … alleiniger Zugang, alleiniges Wissen der Lage … garantiert wäre, jemanden … jemanden mit den erforderlichen Fähigkeiten, wie Euch selbst etwa? …. finanzieren würden. Wie es der Zufall so will bin ich der Hüter der Bücher … seht Ihr die Möglichkeit?

ABENTEURER: Oh ja! Oh ja! Nun - wollen wir noch eine letzte Flasche köpfen, um auf die Abmachung anzustoßen?

LHEBAN: In der Tat, tun wir das! Zuerst brauchen wir Informationen - wer weiß über die Stätte da oben Bescheid, kennt die Lage, den Weg ... warum treffen wir uns nicht einfach in, sagen wir, einer Woche wieder hier, zur selben Stunde? Und sehen, was wir bis dahin in Erfahrung bringen können?

RAIC: Wir müssen auch einen Händler finden. Jemanden, der es für uns abwickeln kann ... Warenlager, Feilbieten …

LHEBAN: Und behaltet es für Euch!

ABENTEURER: Ich werde mich wegen der Händler umhören ... habe ein oder zwei Kontakte ... das Problem ist - nun, Ihr wisst, wie das läuft - etwas Gold hier, etwas da, und bevor Ihr Euch verseht, habt Ihr wie’s aussieht die halbe Stadt bestochen. Wie’s das Unglück will habe ich gerade nicht allzu viel - wurde von einem verdammten Magier über’s Ohr gehauen, in irgendeiner Stadt im Süden, und verlor den Großteil meines Besitzes in einem Schiffswrack …

LHEBAN: Ah, ja! Ihr braucht etwas … Saatgeld, gewissermaßen.

RAIC: (zu LHEBAN) Lasst mich Stetes Geldbeutel nehmen, er hat viel verdient, nachdem er letzte Woche Schwester verliehen hat …

LHEBAN: Danke, Raic. Hier, um die 100 Goldstücke - reicht das?

ABENTEURER: Oh ja, das ist mehr als genug, meine Herren. Gut, gut, gut ... Wir haben also eine Abmachung? Ja, es gilt. Eine Woche!

(LHEBAN und RAIC, STETE tragend, ab) (Der ABENTEURER ab) (EPILOGIST tritt auf)

EPILOGIST: Ah, die Dinge nehmen nun Fahrt auf, daran zweifle ich nicht. Ich gebe euch zu bedenken, werte Besucher, das dieses fiktionale Werk von einem der begnadetsten Schreiber des Irrenhauses geschaffen wurde, Frincheps, dem Erzprinzen von ganz Sommersend. So etwas wie des Narren Ebenerz gibt es nicht. Auch wird Ebenerz ganz und gar nicht so geschürft wie es die Priester beschrieben haben. Versteht das bitte. Wenn ihr an diesem Stück als grober Fiktion weiterhin gefallen findet, so bleibt uns für die Dritte Abhandelung erhalten. Wenn nicht, dann lebt wohl. Und vergesst nicht das Trinkgeld für die Schankweiber.

Und so endet die Zweite Abhandelung.


***

Die Dritte Abhandelung

In der Magiergilde, ein bis drei Tage später

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Wir sind nun fast zur Hälfte unseres zerlegten Epos gelangt. Wenn ihr eben erst gekommen seid, habt ihr kaum etwas verpasst. Der Abenteurer, unser spitzbübischer Dunkelelf, hat sich mit einer Quadripartie (das ist ein Triumvirat plus einem) von Priestern zusammengeschlossen, um ein brennendes, des Narren Ebenerz genanntes Metall zu entdecken und reich zu werden. Die Priester haben unseren Helden mit etwas Gold ausgestattet, um Händler zu bestechen, doch allein die Magier der Magiergilde wissen, wo sich das Narrenerz findet. Wie der Epilog zum Ende der Zweiten Abhandelung klarstellte, gibt es weder so etwas wie des Narren Ebenerz noch wird echtes Ebenerz geschürft. Das hat unser Stückeschreiber offenbar nicht recherchiert. Nun, nehmt es als epische Phantastik, wenn ihr wollt. Oder als was auch immer. Hört, da kommt unser Held. Stellt euch das Miasma (wenn es das Wort ist, das ich meine) der magischen Elixiere, blubbernden Kessel und schwebenden Kugeln von glitzerndem was auch immer vor. Und so muss der Prologist weichen.

(Der ABENTEURER und SHUB treten auf)

ABENTEURER: Ho! jemand zuhause?

SHUB: Hier drüben, junger Mann, im Winkel …

ABENTEURER: Guten Morgen. Nennt Ihr Euch ... Shub ...?

SHUB: Oh ja, Shub ist mein Name, Shub ist’s ... Wie in Tamriel konntet Ihr das wissen?

ABENTEURER: Können wir irgendwo ... ungestört reden? ... Ich habe ein … ähm ... delikates Anliegen zu besprechen …

SHUB: Keine Heimlichkeit nötig! Wir Magier haben nichts zu verbergen!

ABENTEURER: Des Narren Ebenerz?

SHUB: Schnell durch diese Tür! Nun rechts ... links ... Ah ... lasst mich schnell einen Privatsphärenzauber auf uns legen ...

(laute Zischgeräusche) (SHUB tritt auf)

SHUB: Gut! Nun, Herr - Oh, lasst mich hier übrigens meinen Magierkollegen Shub vorstellen.

SHUB: Mmmm.

SHUB: Nun, Ihr erwähntet des Narren Ebenerz … ?

ABENTEURER: Nun, ich glaube mich selbst nicht ganz unwissend in Sachen Ebenerz. Hatte in meiner Zeit schon das ein oder andere Stück in Händen, ich hatte …

SHUB: Wie wir sehen, tragt Ihr ein Ebenerz-Amulett, ein Ebenerzkatana - und auch noch des Blitzes! Und einen Ebenerz-Gürtel ... mmmm...

ABENTEURER: Hände weg von dem Spielzeug, meine Herren, bitte!

SHUB: Verzeiht uns - aber wir schätzen so hervorragende Gegenstände ...

SHUB: ... und sammeln sie auch ...

ABENTEURER: Nun, letztens habe ich, natürlich ganz zufällig, zwei Priester des Tempels von … ähm … Stendarr war’s glaube ich … reden gehört. Sie hatten, nehme ich an, ein bisschen zu tief ins Glas geschaut, waren etwas laut, und haben gar nicht gemerkt, wie ich da gelauert … ähm, wie ich da gestanden habe. Es ging ihnen um dieses Narren Ebenerz - Stoff wie das echte, nur keine Magicka. Nichts. Aber es brennt wie Holz, nur länger, heißer, kein Rauch, gleichmäßige Wärme.

SHUB: Ja ... wir haben auch solche Gerüchte gehört. Haben etwas von dem Stoff gesehen - Klumpen aus ein oder zwei Säcken, die so ein wirrer Schatzsucher angeschleppt hatte, irgend so etwas. Nicht wahr, Shub?

SHUB: Oh - Oh ja, richtig, irgend so was … richtig … (zur Seite) Ich sollte daran denken, das Geheimnis zu bewahren, was es auch sein mag.

ABENTEURER: Nun, diese närrischen Priester sprachen so, als würden sie einen Ort kennen, an dem es so einiges davon gibt, ganze Haufen, meine ich, von diesem Zeug … irgendwo oben in den Wrothgarischen Bergen ...

SHUB und SHUB (zusammen): Wo? Wer? Haben sie’s gesagt? Wie? Wann? Wo?

SHUB: Sie haben aber nicht erfahren, dass Ihr mitgehört habt, oder?

ABENTEURER: Natürlich nicht! Für wen haltet Ihr mich? Für einen Priesterfreund?

SHUB: Beruhigt Euch, mein Herr ... das ist besser ... fuchtelt nur nicht so mit dem Katana herum. Macht uns nervös.

SHUB: Ja, nervös, sehr …

SHUB: Hier, setzt Euch. Da. Wollt Ihr etwas Glühwein? Nein? Oh gut, ich muss nur selbst austrinken.

SHUB: Also schienen sie den Ort zu kennen. (zur Seite) Hmmmm. Das bedeutet, wir müssen schnell handeln, flink, rasant, mit großer Eile.

ABENTEURER: Oh ja! Sie sprachen so, als würden sie in ein paar Wochen oder so eine Ladung erhalten ...

SHUB: Oh du heiliger Dunstschleier ...! Oh, du liebe ... Ohhh ...

SHUB: Nun denn. Scheint, als wüsstet Ihr so einiges über des Narren Ebenerz. Und Ihr erkennt das Potential - denkt nur, große warme Feuer in all unseren Studierzimmern ...

SHUB und SHUB (zusammen): ... Es dem Palast verkaufen ... es diesen dummen Alchemisten verkaufen ... die Schmiedegilde würde viel ordern ... unsere Familiare warm halten ... und unsere Allerwertesten! ... nur daran zu denken, wie sehr Daedrische Verführerinnen ein nettes warmes Feuer mögen ... den Bauern noch schwelende Brocken überlassen, um damit ihre Hütten zu wärmen - gegen etwas Gold, versteht sich ...

SHUB: ... denkt nur an das ganze Gold ...

SHUB: Das Problem ist, Sohn - wir würden das Zeug gerne per Wagenladung bekommen, hier runterschaffen …

SHUB: Einen vertrauenswürdigen Händler haben …

SHUB: Einen Zauber auf ihn legen!

SHUB: ... einen Händler als eine Art Mittelsmann für uns zu haben …

ABENTEURER: Aber ... warum das Zögern, meine Herren?

SHUB: Ihr scheint ein ehrenwerter Kamerad zu sein. Wir werden Euch einweihen - wohlgemerkt, ein Wort davon und ein Flammenatronach wird zu Euch ins Bett kommen ... aber keine Drohungen unter Ehrenmännern, richtig!

ABENTEURER: Sehr gut - ich werde Schweigen wie ein Grab.

SHUB: Wisst Ihr, wir wissen wo das Zeug Wagenladung um Wagenladung liegt. Aber wir können nicht einfach hin und wieder zurück …

SHUB: Wir gehen nicht so gerne an die frische Luft.

SHUB: In der Stadt ist es sicherer.

SHUB: Und auch wärmer.

SHUB: Denkt nur an die ganzen Vorräte, die wir bräuchten.

SHUB: Die ganzen garstigen Dinge da draußen.

SHUB: Wusstet Ihr, dass Verführerinnen uns in der Wildnis nicht besuchen würden?

SHUB: Wir müssten Wachen anheuern, um uns diese schrecklichen Priester vom Leib zu halten.

SHUB: Und die Aufregung, mit all diesen ungeschliffenen Leuten zu verkehren ... diesen Händlern.

SHUB: Den Schmieden.

SHUB: Den Adligen.

ABENTEURER: Mmm. Ich glaube, ich verstehe - Ihr wollt einen erfahrenen Entdeckerhelden, jemanden, der sich in der Wildnis auskennt, es für Euch holt, eine Lieferkette aufbaut und so weiter ...?

SHUB: Genau. Und der einen netten, nützlichen Händler für uns findet. Den wir kontrollieren können.

SHUB: Mit einem großen Warenlager, Lieferdienst und so ....

ABENTEURER: Nun, meine Herren. Lasst mich meine Dienste anbieten! Ich habe euch Herren Magier schon immer bewundert - so schlau, scharfsinnig. Es gibt nichts, was euch zum Narren hält, oder?

SHUB: Nein, nichts ...

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Das, meine Damen und Herren, ist Ironie.

(PROLOGIST ab)

ABENTEURER: Ich sage euch was, ich kann möglicherweise einen passenden Händler auftreiben. Brauche aber etwas Gold - diese Diebe kennen den Wert eines Goldstücks! Und wie es das Unglück will, wurde ich von diebischen Priestern in einer kleinen Stadt südlich von hier um mein letztes Gold gebracht. Und davor habe ich viel gutes Zeug in einem Schiffswrack verloren …

SHUB: Nun ... da Ihr zugestimmt habt, uns zu helfen … könnten wir etwas Gold aus der Gildenkasse entbehren, oder, Shub?

SHUB: Oh! Oh ja, da ist viel drin ... wird immer mehr …

ABENTEURER: Nun, ich muss ungefähr wissen, wo die Stelle ist, weil ich die richtige Sorte Pferd wählen muss, meine Vorräte bis auf den letzten Tropfen zu kalkulieren habe, herausbekommen muss, welche Waffen ich brauchen könnte … Vorräte, wie Verpflegung, lauter Kleinigkeiten … Durchmesser der Wagenräder bei rechteckigen Jurten … Hinterhalte für die Priester, falls sie versuchen, da raufzukommen … mmmmh …

SHUB: Hier sind 500 Goldstücke. Setzt die Dinge in Bewegung!

SHUB: Ja ... wir können jederzeit mehr machen.

SHUB: (zur Seite, zu SHUB) Schweigt!

(SHUB feuert einen Zauber auf SHUB, der ihn zu Asche verbrennt und stellt ihn dann wieder her)

(zu allen) Entschuldigt ... wo war ich … oh ... besorgt einen Händler, Wachen, Wagen, was immer Ihr für nötig haltet. Kommt wieder, wenn Ihr mehr braucht.

SHUB: Und was ist mit den Priestern?

ABENTEURER: Da habe ich ein oder zwei Ideen. Ich werde mich mit ihnen anfreunden. Vielleicht ein paar Laternenmädchen mieten, ein paar Fässer heiligen Weines besorgen ... und gleich werden sie mir aus der Hand fressen. Und wenn ihr mir zeigt, wo ich sich des Narren Ebenerz findet ... nun, dann kann ich sie irreführen, direkt in eine Trollhöhle oder so schicken.

SHUB: Ihr seid der Experte! Hier, lasst es mich auf der Karte zeigen. Und ich muss Euch nicht an die Flammenatronachen erinnern, oder?

ABENTEURER: Also ... scheint, hmmmm ... nur dreißig Tage dahin, zu dieser Jahreszeit, vielleicht vierzig mit der Ladung zurück. Lasst mich das noch ein wenig studieren ...

SHUB: Natürlich könnt Ihr die Karte nicht mitnehmen ... will nicht, dass es jetzt schon bekannt wird ...

ABENTEURER: Oh nein, das genügt. Nur gebt mir noch etwas mehr Gold. Ich werde ein paar stabile Wagen brauchen. Seht hier, diese Gegend … von den ganzen Abschwemmungen durchzogen ... hmmmm ... der Flummox da wird schrecklich verwirrend sein ... oh, und diese Ruinen, voller Geister, wette ich ... hmmmm ... und dieser Pass, sicher voller Irrlichter …

SHUB: Wenn Ihr das sagt ... Mir scheint, wir haben den richtigen Mann gefunden, Shub!

SHUB: Oh ja, in der Tat.

ABENTEURER: Also - warum treffe ich nicht gleich Vorbereitungen und komme in … äh … sagen wir einer Woche wieder auf euch zurück? Sagt - seid ihr sicher, dass ihr nicht mitkommen wollt? Es gibt schließlich nichts Schöneres als das Leben in der Wildnis. Mit der Sonne aufwachen, den Frost abschütteln. Einen Ork für’s Frühstück fangen - hattet ihr je Orkdarm, gebraten über stinkendem Lorbeer? Oh, das ist eine Gaumenfreude! Jeden Bachlauf nach toten Riesenspinnen absuchen - oder lebendigen! Koboldgalle zum Mittagessen! Die Felsgrate auf Drachlingen prüfen! In einem blendenden Schneesturm gegen Frostatronachen Wache stehen! Oh, was für ein Leben!

SHUB und SHUB (zusammen): Nein, nein ... wir, wir bleiben besser hier in der Gilde. Haben schließlich noch unsere Pflichten ... jemand muss an den Laden denken ... jemand muss die Nachricht unter den ausgewählten Kunden verbreiten ... Nein danke, guter Herr, es klingt nach so einem reizenden Leben, aber ich glaube, wir bleiben am Besten hier … ja, wirklich …

ABENTEURER: Schade, meine Herren. Nun, dann gehe ich es mal an! Und sorgt euch nicht, wenn ihr mich mit diesen Priestern seht - ich muss sie täuschen und in die Irre führen, genau so!

SHUB: Alsdann, bis in einer Woche!

(SHUB, der ABENTEURER und SHUB ab) (EPILOGIST tritt auf)

EPILOGIST: Shub und Shub, meine Damen und Herren. Unwahrscheinlich zurückgebliebene Magier, ja, aber vielleicht ist noch mehr an ihnen dran, als diese Abhandelung vermuten lässt. Glaubt ihr das etwa? Nun, wenn ihr nicht zur Vierten Abhandelung im Theater seid, werdet ihr es nie erfahren, nicht? Vergesst nicht das Trinkgeld für eure Schankmaid und denkt darüber nach, während wir die Bühne umbauen.

Und so endet die Dritte Abhandelung.


***

Die Vierte Abhandelung
- Handelsabwicklungen, die Schmiede bringen sich selbst ins Spiel. Nach etwas allgemeiner Diskussion und Wortgeplänkel wird endlich des Narren Ebenerz erforscht …

Irgendwo in der Nähe des Marktplatzes, im Hinterzimmer eines Ladens namens „Nephrons Gemischtwaren“.

Der Tag danach.

(PROLOGIST, der ABENTEURER und NEPHRON treten auf)

PROLOGIST: Indem die Schauspieler, die den Abenteurer und den Händler Nephron spielen, dramatisch den Mund bewegen, um ein Gespräch zu pantomimisieren, obliegt es dem armen Prologisten, das Auditorium über die Geschehnisse der ersten drei Abhandelungen des Stückes in Kenntnis zu setzen. Der Abenteurer, ein Spitzbube von einem Dunkelelfen, hat bei zwei verschiedenen Gruppen angeheuert - vier illuminierten Priestern und zwei raffgierigen Magiern - um die jeweils andere Gruppe aufzuhalten und das verschollene Lager von des Narren Ebenerz in den Wrothgarischen Bergen zu finden. Nun, stellt euch diese ungeschickt aufgemachte Kulisse als Hinterzimmer eines erfolgreichen Handelsgeschäfts vor. Und bevor der Abenteurer und Nephron Kieferstarre bekommen, wird euch der Prologist damit verlassen.

ABENTEURER: Also, Freund Nephron, erkennt Ihr die Chance, die sich uns bietet? Wir haben dieses neue Handelsgut, für das es, wie Ihr zustimmen werdet, hohe Nachfrage geben wird.

NEPHRON: Besonders durch die Adligen - wenn einer von denen etwas Neues hat, wollen es die anderen natürlich auch haben.

ABENTEURER: Nicht zu vergessen die Schmiede mit ihren Öfen, und die Alchemisten mit ihren Retorten und was nicht noch ...

NEPHRON: Ihr scheint die Magier fein überzeugt zu haben, habt ihren Ort, habt Euch die Zugangskarte eingeprägt und so weiter - wisst Ihr, wir Händler hatten schon immer den Verdacht, dass diese alten Dussel irgendein tiefes, dunkles Geheimnis haben, das für uns von Interesse ist ... nun, die Priester - mit der Schule des Julianos arbeiten wir schon gut zusammen, Hand und Handschuh, könnte man sagen. Aber natürlich sollten wir ihnen die Hauptgewinne vorenthalten - vielleicht lassen wir sie etwas unter ihrer Herde verteilen? Und ihren Tempeln geht es doch gut! Oder sollte ich Geschäftshäusern sagen? Aber die Kantorei des Akatosh ist ein Problem, sie sind unberechenbar und arbeiten auf eigene Initiative, keine Zusammenarbeit, einfach verrückte Leute …wir müssen uns wirklich etwas für sie einfallen lassen, um uns ihrer ... äh ... Mitarbeit zu versichern …

ABENTEURER: Ich habe da schon eine Idee ... erinnert Euch, wie der alte Komon ging und allem Anschein nach ein kleines blonde Laternenmädchen abgeschleppt hat ... nur mal angenommen, rein zufällig, er würde bei seiner … Trunkenheit … irrtümlicherweise jemand Wichtigen abschleppen? Könnte eine Menge Ärger für die Kantorei geben, wenn das rauskäme!

NEPHRON: Hmmm. In der Tat ... da gibt es diese dumme kleine blonde Adlige, die vom ‘echten Leben’ hier in diesem Teil der Stadt so begeistert ist. Verkleidet sich (glaubt sie jedenfalls), kommt hier runter und spielt dann, arm zu sein. Hohle kleine Nuss … Komon ist immer noch mit seiner Blonden untergetaucht, nicht?

ABENTEURER: Ja, in diesem ‘Refugium’, das die Priester unten am Hafen haben.

NEPHRON: Oh ja, den kenne ich - verkaufe ihnen oft gewisse 'spirituelle Pulver' und so ... Gut ... stellt Euch vor, was geschehen würde, wenn sich Komon zufällig diese unters Volk gegangene, kleine Comtessa geschnappt hätte ... die Kantorei des Akatosh hätte mit dem Palast Ärger ohne Ende, wenn ihr etwas ungehöriges zustieße ... und da kämen wir ins Spiel, könnten der Kantorei ‘Beistand’ in diesen harten Zeiten anbieten ... Hmmm. Ja! Überlasst das mir, ich werde ein paar meiner ... äh ... Geschäftspartner kontaktieren, um einige ... Arrangements zu treffen.

ABENTEURER: Und ich rede weiter mit den Priestern, damit sie unser kleines Geschäft unterstützen?

NEPHRON: Genau! Und ich sollte Euch einigen höherrangigen Mitgliedern unserer Bruderschaft ... pardon, Gilde … vorstellen. Lasst mich in ein paar Tagen auf Euch zukommen, wenn alles geklärt ist. Ihr seid jeden Abend hier?

ABENTEURER: Ja, ist dieser Tage ist es bei Nachteinbruch nicht besonders sicher draußen.

NEPHRON: Ich verstehe. Wir sollten einen gewissen … Schutz für Euch besorgen. Nun, dann bis in ein paar Tagen.

(NEPHRON ab, unauffällig) (FÜNF SCHMIEDE treten auf)
(Schmiede und der ABENTEURER kämpfen) (Der ABENTEURER geht zu Boden)
(Die Schmiede fesseln den ABENTEURER und wecken ihn auf)

SCHMIED 1: Gut, Kamerad. Lasst uns nicht um den heißen Brei herumreden! Wir wissen über diese Sache mit dem Narrenerz Bescheid. Und über die Magier, die offensichtlich den Ort entdeckt haben. Und wir haben Euren Tanz mit den Priestern, Magiern und Händlern beobachtet. Fast mit jedem, der zwei Beine hat!

SCHMIED 2: Und dass ihr tatsächlich mit Nephron zusammenarbeitet.

SCHMIED 3: Und wie Ihr die Priester und die Magier gegeneinander ausspielt ...

SCHMIED 2: Bei der Kantorei des Akatosh macht Ihr und Nephron wirklich gute Arbeit, zugegeben.

SCHMIED 1: Aber jetzt wollen wir diese Lieferung mit des Narren Ebenerz. Wir müssen unsere Produktion steigern, unsere Qualität - und unsere Preise. Wir können mit Nephron und seiner Bande arbeiten, wir brauchen ohnehin Warenlager und Verkauf.

SCHMIED 4: Wir könnten es aus Euch heraushämmern ...

SCHMIED 3: Wir könnten den Priestern stecken, was Ihr treibt - sie würden Euch in Blitzeseile der Nachtschwarz-Gesellschaft vorwerfen!

SCHMIED 5: Wir könnten den Magiern stecken, was Ihr treibt - sie würden Euch für sehr, sehr lange Zeit ins Reich des Vergessens schicken.

SCHMIED 1: Aber wir sähen es lieber, wenn Ihr unserer Gilde 'beiträtet'. Wir werden Dolchsturz nicht für einen brenzligen Wildnisausflug verlassen. Gibt dieser Tage zu viel Nachfrage nach unseren Diensten.

SCHMIED 2: Aber wir können Euch eine Gruppe unserer Lehrlinge mitgeben, um Euch Gesellschaft zu leisten.

SCHMIED 4: Die testen für gewöhnlich all unsere Produkte ... und brennen sicher darauf, das einmal dort draußen zu tun.

ABENTEURER: Meine Herren, meine Herren! Bitte - ich wollte Euch wirklich das ganze Geschäft anbieten, sobald ich erst von jedem anderen Gold kassiert hätte.

(SCHMIED 5 schlägt den ABENTEURER mit einem heißen Schürhaken)

Ohhh ... nun, ich habe darüber nachgedacht ...

SCHMIED 5: Sicher! Und ich bin eine Nymphe!

ABENTEURER: Ja, ja, ja, Ihr seid sehr überzeugend. Ich würde eine ... äh ... Eskorte und Wache so robuster Leute begrüßen. Wird da draußen sehr praktisch sein.

SCHMIED 1: Gut. Dachte schon, Ihr würdet es verstehen! Einige unserer Mitglieder haben gerade eine kleine ... Unterredung mit Nephron. Mit ihm kommen wir klar. Und von nun an werden zwei unserer größeren Lehrlinge immer zur Stelle sein. Zum Schutz, versteht sich - diese Stadt kann nachts sehr gefährlich sein ...

SCHMIED 3: Also setzt Eure Vorbereitungen fort und arbeitet mit Nephron zusammen. Ihr könnt in jedem Waffenladen eine Nachricht hinterlassen, wann Ihr aufbrechen wollt. Und wenn Ihr Probleme haben solltet …

ABENTEURER: Gewiss, meine Herren. Ja, Ihr seid in der Tat sehr überzeugend. Ich sollte Euch auf dem Laufenden halten. Und ... äh ... danke für den Schutz.

(ORTHO, der sehr große Lehrling, tritt auf) (Der ABENTEURER wird losgebunden) (FÜNF SCHMIEDE ab)

ABENTEURER: Hallo, wer seid Ihr?

ORTHO: Mich sein Ortho!

ABENTEURER: Mein ... Schutz?

ORTHO: Mich sein Ortho!

ABENTEURER: Ihr kommt mir aus irgendeinem Grund bekannt vor. Schon mal in Morrowind gewesen?

ORTHO: Mich sein Ortho!

ABENTEURER: Also schön. (zur Seite) Mein alter Herr sagte immer, dass ein Abend in Gesellschaft eines ehrlichen Politikers das schlimmste sei, was einem passieren kann. Das hier kommt glaube ich direkt an zweiter Stelle.

(Der ABENTEURER und ORTHO ab) (EPILOGIST tritt auf)

EPILOGIST: Unser Stück hat sechs Abhandelungen, wir haben soeben die vierte beendet. Ist es nicht interessant, dass die frivole Comtessa bislang noch nicht in Erscheinung trat? Ihr glaubt doch nicht etwa, dass unser Stückeschreiber sie umsonst unter den Dramatis Personae aufgeführt hat, oder? Nun, ihr werdet es erfahren, wenn ihr zu Des Narren Ebenerz, Die Fünfte Abhandelung zurückkommt. Und wenn euer Nachbar sich entscheidet, nicht zurückzukommen, so lasst ihn auch nicht wissen, wie es sich begeben. Wir Schauspieler müssen auch unser Brot verdienen. Vergesst nicht, den Schankmaiden ein Trinkgeld zu geben, indes wir die Bühne umbauen.

(EPILOGIST ab)

Und so endet die Vierte Abhandelung.


***

Die Fünfte Abhandelung
- Wieder bei den Priestern, letzte Pläne, und es werden ein oder zwei Morde berichtet …

Zur Mitte im Monat Eisherbst. Gasthaus Zur Pinken Nymphe.

(PROLOGIST, der ABENTEURER, ORTHO, NEPHRON und die FÜNF SCHMIEDE treten auf)

PROLOGIST: Unser spitzbübischer Dunkelelf verkam vor unseren fassungslosen Augen vom König intriganten Ränkespinnens zu einem erbärmlichen, kriechenden Lumpen argonischer Exkremente. Auf der Jagd nach des Narren Ebenerz, dieser Substanz, für die alle töten würden, versuchte der Abenteurer mithilfe des Händlers Nephron, Magier gegen Priester auszuspielen. Aber die fünf Schmiede haben Nephron und den Abenteurer festgesetzt und ihren Plan übernommen. Der gewaltige Ortho beobachtet nun jede Bewegung des Abenteurers. Doch mich beschleicht das Gefühl - und ehrlich, euch nicht auch? - dass unter dem geschlagenen, zitternden Wackelpudding des Abenteuerers eine Dschungelkatze von großer Verschlagenheit und mit den nötigen Mitteln lauert, all ihre Feinde zu verschlingen, wenn die Zeit gekommen ist. Ich kann mich natürlich auch irren. Ah, ich sehe einen der Priester des Akatosh, der sich Freund des Abenteurers wähnt. So muss ich, der Prologist, von dannen.

(PROLOGIST ab) (LHEBAN, ein Priester des Akatosh, tritt auf)

LHEBAN: Abend zusammen, kann ich mich zu Euch setzen?

ABENTEURER: Nun, da Ihr schon sitzt - nein. Und wo ist unser geschätzter Bruder Komon an diesem kalten Abend?

LHEBAN: Habt Ihr es noch nicht gehört? Oh, ich vermute, dass Ihr sehr mit den ... Vorbereitungen beschäftigt wart?

ABENTEURER: Stimmt, stimmt, sehr beschäftigt ...

LHEBAN: Dann lasst es mich Euch erzählen - Oh, was für eine üble Sache. Was für ein Ärger ... Oh je ... Nun ... Ihr könnt Euch sicher daran erinnern, dass der arme Komon dieses ... äh ... Problem .. hatte - Überlastung natürlich!

ABENTEURER: Oh ja - ihr Kameraden arbeitet mehr als hart, scheint mir.

LHEBAN: Nun ... erinnert Euch, wie er ging, irgendwie verwirrt, und ... äh ... und mit dieser kleinen Blonden unter dem Laternenpfahl draußen wegging? Nun - in seinem ... verwirrten Zustand - nahm er das falsche Mädchen mit - oh weh, wirklich die Falsche ...

ABENTEURER: Für mich sehen die alle gleich aus, aber sehe natürlich auch nicht zu genau hin!

LHEBAN: Oh weh! Um es kurz zu machen, der alte Komon hat eine Comtessa erwischt, die meinte, sich ‘verkleiden’ zu müssen. Oh je!

ABENTEURER: Nun - ist sie entkommen? Haben sie Komon geschnappt? Was ist passiert?

LHEBAN: Nun, der alte Komon, beschwipst wie er war, war so schnell wie Spucke im Wind. Entkam der Verfolgung und nahm die Dame in ein kleines, privates ... Refugium mit, das wir besitzen. Oh je! Nun, die Stadtwachen, Palastwachen, ein halbes Dutzend Adliger, all diese fanden ihn drei Tage später. Einen Tag zu spät für die arme Comtessa - ich hörte, dass sie lange brauchten, um all ihre ... äh ... Stücke und Teile zu finden. Komon war da, kalt abserviert. Und noch eine Leiche, irgendein gewöhnliches Laternenmädchen Und jetzt ist er kaltgestellt - dauerhaft, höchstwahrscheinlich auf dem Grund der Bucht.

ABENTEURER: Aha. Er hat die Comtessa richtig bedient, wenn sie schon in so ein Viertel kommt. Aber ich nehme an, das wird Folgen haben?

(Zwei weitere Priester treten auf, RAIC und STETE von Julianos, dazu vier bewaffnete Stadtwachen)

RAIC: Guten Abend, Lheban. Guten Abend, Abenteurer. Und -

ORTHO: Mich sein Ortho.

RAIC: Jaaa, angenehm. Und Lheban, wirklich mein Beileid … wenn es etwas gibt, womit wir helfen können - unser Tempel des Julianos …? Aber mal ehrlich, Ihr hättet Komon an einer kürzeren Leine halten müssen - oder noch besser an einer Schlinge!

ABENTEURER: Hallo, Raic. Und hallo, Stete - wie geht es Eurer Schwester?

STETE: Oh, ihr geht es gut.

(RAIC fackelt STETE an, aber die Flammen erlöschen)

LHEBAN: Ja, ich weiß, ich weiß. Oh, die Folgen! Wisst Ihr, dass die Akatosh-Priester aus Burg Dolchsturz, Schloss Wegesruh und eigentlich überall rausgeschmissen wurden? Dass die königliche Steuerbefreiung für die Kantorei aufgehoben wurde? Dass die Kantorei des Akatosh gerade einen Nachzahlungsbescheid bekommen hat? Oh Schreck!

ABENTEURER: Nun ... ich nehme an, dass wir irgendwie helfen können, oder? Vielleicht durch eine kleine Leihgabe des Julianos für diesen Steuerbescheid? Mit, sagen wir, einem Tempel als Sicherheit? Oh - sind die Steuern nicht auf die Zahl der Akatosh-Priester bezogen? Also könnte doch die Schule des Julianos eine ... erhebliche Zahl übernehmen? Um die Steuern zu reduzieren? Euch ist schon klar, dass das ein schlechter Zeitpunkt ist - wir brauchen einfach alle erdenklichen Mittel für die Expedition, die ich für euch vorbereite.

LHEBAN: Oh, es tut mir so leid für Komon! Aber ja, wenn der gute Bruder Raic vielleicht eine - ich hasse es, das zu sagen - größere finanzielle Bürde tragen könnte? Im Gegenzug für ... äh ... Zugeständnisse?

RAIC: Hmm. So etwas wie eine gewisse Anzahl an 'permanent' entliehener Priester? Ein eingehender Blick in eure Bücher? In euren Keller? Eure Namenslisten? Ein Tempel als Bürgschaft für unser Darlehen? Und, natürlich, eine höhere Beteiligung an dieser ... Expedition? Die Namen eurer ... ähem … Bezugsquellen...?

LHEBAN: Oh, ich habe so etwas vorausgesehen, sprach ein wenig mit dem alten Drecksack darüber - dunkelrot war er. Aber da ich einer der älteren Brüder bin, hat er mich schließlich autorisiert, mich 'der Sache anzunehmen'. Das waren nicht genau seine Worte, er sprach länger, ausführlicher ... aber das bringt es auf den Punkt.

ABENTEURER: Natürlich, Lheban. Wenn - und ich betone 'wenn' - wir Erfolg haben, dann könnt Ihr problemlos in die Annehmlichkeiten des Palastes zurückkehren. Verkauft ihnen einfach die Waren zu einem guten, niedrigen Preis! Vorkaufsrecht auf alle Ladungen? Was ist denn schon eine Comtessa für sie?

LHEBAN: Ja, ja! Das könnte klappen! Ist einen Versuch wert! Aber wie? Die Adligen werden jetzt mit keinem Angehörigen der Kantorei des Akatosh mehr reden ...

ABENTEURER: Überlasst das mir, ich kann ... an bestimmte von ihnen herantreten. Ja, ich kann sie möglicherweise dazu überreden, im Gegenzug für … künftige Gefallen … von der Kantorei abzulassen.

LHEBAN: Oh, Oh wie kann ich Euch danken?

ABENTEURER: Nun, ich brauche einen gewissen Goldbetrag, um meine kleine Reise endlich abrechnen zu können. Vielleicht 10.000? Spezielle Pferde, verstärkte Wagen, Wachen ... die Liste geht setzt sich so fort. Und der Preis, unsere kleine Reise geheimzuhalten, ist wirklich ziemlich hoch.

LHEBAN: Nun, ja, das kriegen wir hin, glaube ich - Ihr habt die Karte, oder? Ich weiß, dass wir 8.000 lockermachen können. Angesichts der zu erwartenden Gewinne ...

ABENTEURER: Bleibt ruhig! - ist alles hier in meinem Mantel - ich zeige es Euch gleich. Ich habe auch ein paar ... gute, junge, kräftige Kerle besorgt, wie den alten Ortho hier, die sich um die Wagen kümmern, schürfen und aufladen, Wachen stellen und so fort ...

LHEBAN: Gut, gut - da kann ich mich wieder etwas entspannen. Oh, die Brüder in der Kantorei werden so erleichtert sein. Wir danken Euch aus tiefstem Herzen, die Bruderschaft dankt Euch - Oh, ich meine die Kantorei des Akatosh, versteht sich!

STETE: Bruderschaft ... Was ist mit unserer Schwesternschaft, heh?

(RAIC packt STETE, so dass LHEBAN ihn mit einem großen Fäustel schlagen kann)

ABENTEURER: Nun, Raic, was ist mit Euch und der Schule? Für wie viel seid Ihr gut, die restlichen 2.000? Und vielleicht noch etwas mehr - Ihr wisst schon, es gibt bei Abstechern wie diesen immer noch schnell etwas in letzter Minute zu besorgen.

RAIC: Nun gut. Da wir eine ganze Extrasekte von Priestern zu bekommen scheinen, und … andere Zugeständnisse … sicherlich!

ABENTEURER: Nun, die Herren - Oh, und Stete - hier ist sie!

(Der ABENTEURER holt die Karte hervor und gibt sie RAIC)

Oh, beim Wappen Zenithars, habe ich jemals so hart für etwas arbeiten müssen? Diese argwöhnischen Magier! Aber letzten Endes bleiben es nur gierige alte Narren! ... Oh, und falls Ihr oder Euer, äh, Oberpriester die Ware noch nicht gesehen hat - hier ist eine Probe. Spielt ein wenig damit.

(Der ABENTEURER reicht RAIC einen kleinen Lederbeutel)

RAIC: Danke, vielen Dank. Ich muss zugeben, dass ich gewisse ...nun, gewisse Zweifel hatte. Das kennt ihr ja, Geschäfte mit einem Fremden und so … aber das war einmal. Partner!

ABENTEURER: Gut, gut!

(STETE hickst)

STETE: Sagt mal, kennt ihr den - was hat ein Priester unter seiner Robe? Haha - seine Schwester! Haheheha!

(Der ABENTEURER, LHEBAN und RAIC prügeln auf STETE ein, bis er bewusstlos wird)

RAIC: Wisst Ihr, ich fürchte, dass wir wirklich etwas wegen des jungen Stete hier tun müssen ... die Schwesternsache ... pfui!

ABENTEURER: Ja, er könnte ein zweiter Komon sein - gerade das hat uns noch gefehlt!

LHEBAN: Hmmmm. Seine Schwester - gibt es die wirklich?

RAIC: Oh ja, oh ja. Wirklich. Wir kennen sie gut - ich meine, wir haben sie oft gesehen ...

LHEBAN: Ich glaube, Bruder, dass man ihr Irrwege aufzeigen sollte. Dann hat sie keinen Einfluss mehr auf Stete ...

RAIC: Ja, ganz sicher ... hmmm...

LHEBAN: Ein ziemlich dibelytisches theologisches Argument - oh, bitte entschuldigt die Fachdiskussion hier - Raic, wenn wir sie ihre Fehler erkennen lassen sollen - nun, wie soll ich es sagen - müssen wir erst einmal wissen … welche Irrwege … sie beschritten hat, oder?

RAIC: In der Tat, eine scharfsinnige Beobachtung! Hmm ... also schlagt Ihr vor, dass ... wir, zusammengenommen, zunächst ihre ... Irrwege erkunden, auf dass wir dann fähig sein mögen, ihr ihre ... ähem... Fehler aufzuzeigen?

LHEBAN: Ganz genau! Bedenkt, es wird wie ich fürchte ein schwieriges, beschwerliches und langwieriges Projekt. Eines, für das wir unsere ganze ... Willenskraft und unsere Energie brauchen.

RAIC: Hmmm, wahrhaftig. Ist aber recht fordernd, oder? Würde viel Zeit beanspruchen - aber wir haben auch etwas Zeit, während unser Abenteurerfreund fort ist, um zu schleppen und zu karren.

LHEBAN: Und ... ich persönlich würde mich um einiges sicherer fühlen, wenn wir ... vielleicht im Refugium wären. Um diese Wege zu erkunden ...?

ABENTEURER: Jawohl - es wäre für euch beide auch eine gute Idee, vielleicht zu verschwinden? Für eine gewisse Zeit, versteht sich. Verringert etwas die Aussichten einer … rivalisierenden Fraktion, es mitzukriegen? Oder euch zu kriegen?

RAIC: Sehr gut! Lheban, warum nehmen Ihr und ich seine Schwester nicht einfach in ein ...wenn man so möchte, theologisches Refugium mit? Um diese Wege bis ins Detail zu studieren und so weiter …

LHEBAN: Wir könnten in diesen ungenutzten kleinen Tempel gehen, oben auf der Schulter vom Edwardsberg ... still und abgelegen...

RAIC: Die Tür hat Schlösser ...

LHEBAN: Dicke Wände ...

RAIC: Einen großen Keller ...

LHEBAN: Gut! Es ist also beschlossen. Ein theologisches Refugium! Wie herrlich!

RAIC: Natürlich, und wenn wir erst einmal ihre ... ähem ... Irrwege genau kennen, können wir dem alten Hohen Drecksack sagen, sich ihrer ... ähem ... ihrer Verfehlungen anzunehmen? Ja, das würde seine Stimmung etwas aufhellen ...

LHEBAN: Dann ist es beschlossen. Lass uns, sagen wir, übermorgen beginnen?

RAIC: Ja! Abenteurer, warum treffe ich Euch nicht einfach an der, oh, dieser grauenhaften Statue von ... was war es noch gleich? - eine Harpyie und ein Gargoyle? Wird irgendetwas idiotisches wie 'Vendigao und ihr Liebhaber' genannt, oder etwas in der Art. Oben in der Nordwestecke der Stadt. Oh, und kann ich die Karte behalten?

ABENTEURER: Sicher, nehmt sie, ich habe eine Abzeichnung. Und werdet Ihr mir dort bei der garstigen Statue eine kleine Tasche übergeben?

RAIC: Die habe ich bereits besorgt - sagen wir, gegen 10 Uhr? Oh, Lheban, ich habe noch eine Idee für den jungen Stete hier. Er braucht wirklich noch etwas ... Felderfahrung, könnte man sagen ...?

LHEBAN: Hmmm. Guter Punkt ... ich weiß es! Der Priester, der für Feldeinsätze verantwortlich ist, kommt morgen vorbei. Wir könnten doch sicher einen ... erzieherischen ... Posten für Stete arrangieren?

RAIC: Sehr gut! Aber wo ... hmmmm ... der Winter naht. Da gibt es auch eine freie Stelle oben in Einsamkeit, weit im Norden von Himmelsrand, glaube ich. Nächtliche Kollekte an Straßenecken und so etwas. Sehr gut! Kommt schon, Lheban. Wir haben Berichten zu schreiben. Dann gute Nacht, Abenteurer. Zehn Uhr morgen!

(LHEBAN und RAIC stehen auf und schleppen STETE mit)

LHEBAN und RAIC (zusammen): ... müssen einige Vorkehrungen treffen ... Leder, Seile ... heiligen Wein ... viel von diesem pinken Pulver ... bevorzuge selbst das Grüne ...

(LHEBAN, RAIC, der STETE schleppt, und Stadtwache ab)

NEPHRON: Nun?

ABENTEURER: Exzellent. Lief ganz so wie ich wollte. Habe von ihnen 5.000 Gold bekommen. Und habt Dank für die Arbeit mit dieser Comtessa ... wir haben die Kantorei vom Hals. Und die Schule des Julianos ist … in einem theologischen Refugium … anderweitig engagiert. Wohl eher ein Sanguine-Refugium!

NEPHRON: Und diese Magier Shub und Shub scheinen verschwunden zu sein ...

ABENTEURER: Wir sind also bereit?

NEPHRON: Ja, Ihr könnt morgen Nachmittag zu meinem Warenhaus kommen. Habe die schweren Wagen bereit.

ORTHO: Und Ortho ...

NEPHRON: Oh ja, wir dürfen euch Kerle nicht vergessen. Wie freundlich von Euch ... Eure Dienste anzubieten …

ABENTEURER: Dann bis morgen!

(Alle ab) (Die letzte Person, die geht, sieht wie eine verkleidete Adlige aus ...) (EPILOGIST tritt auf)

EPILOGIST: Nun, es ist nur noch eine Abhandelung dieses Stücks übrig und ich kann die unaufgelösten Handlungsstränge gar nicht mehr zählen. Entweder dauert die Sechste Abhandelung acht Stunden oder wir müssen manchen Teil unaufgelöst lassen. Ich persönlich hoffe, dass sie den Charakter der liederlichen Comtessa nicht ausfallen lassen. Um Jephres Willen, sie steht seit der Ersten Abhandelung in den Dramatis Personae. Ah, nun wohl. Keiner verlässt seinen Platz. Euer Gold wird nicht zurückerstattet, aber jedes Goldstück, dass ihr den netten Schankmädchen Trinkgeld gebt, ist gern gesehen. Wir müssen nur schnell die Kostüme wechseln und eine Bühne zusammenbauen, dann sind wir zurück. In der Zwischenzeit viel Vergnügen mit unseres Barden Darbietung des nordischen Klassikers „Ach, die verflossenen Jahre gleiten vorbei“.

Und so endet die Fünfte Abhandelung.


***

Die Sechste Abhandelung
Dolchsturz und Umland irgendwann in der Dritten Ära.


Erste Szene

Zimmer des Abenteurers im Gasthaus Zum Toten Daedra.

(PROLOGIST tritt auf, der ABENTEURER und ORTHO, der ins Bett steigt)

PROLOGIST: Vielen Dank, dass ihr uns die Zeit gewährt habt, die spärliche Kulisse umzubauen, während unser Barde den alten Favoriten „Gruß und Lebewohl“ sang. Nun denn, stellt euch, wenn ihr mögt, die luxuriöse und wohlige Suite dieses dunkelelfischen Spitzbuben, des Abenteurers, im Gasthaus Zum Toten Daedra vor. Es ist bald nach dem Ende der letzten Szene, die, solltet ihr es vergessen haben, damit schloss, dass unser Held und sein Mitverschwörer, Nephron, einige Arrangements trafen, um die Magier, Priester und Schmiede zu beschwindeln. Alle sind daran interessiert, ein Vorkommen von des Narren Ebenerz in die Finger zu bekommen, einem wundersam brennenden Mineral. Die Priester und Magier halten den Abenteurer jeweils für ihren Verbündeten. Die Schmiede wissen es besser und haben mit Ortho einen ihrer Lehrlinge abgestellt, um die Züge des Abenteurers im Auge zu behalten. Während Ortho schlummert, erlebt der Abenteurer seinen ersten friedlichen Augenblick seit Tagen. Ich sollte anmerken, dass diese Szene auf Anordnung der Gilde der Theaterautoren, Schauspieler und Bühnendichter mit Rücksicht auf die öffentliche Moral gegenüber dem Original gekürzt wurde. Sie enthält nur noch wenig relevantes Material. Eine vollständige Ausgabe kann nach der Darbietung für nur 50 G.s. Kopiergebühr vom Verfasser erworben werden. Nun ist es an der Zeit, dass der arme Prologist von dannen zieht.

(PROLOGIST ab) (Der ABENTEURER beginnt sich zu entkleiden)
(Tapp-tapp an der Tür. Der ABENTEURER springt erschrocken auf) (ORTHO schnarcht)

ABENTEURER: Wer da? Ich komme!

(Tür öffnet sich - vorsichtig) (COMTESSA tritt auf)

ABENTEURER: Äh, nun ... äh ... kommt herein! Bitte.

(Der ABENTEURER tritt zurück, stolpert über die Hose, die noch um seine Knöchel hängt ...)

COMTESSA: Es tut mir so leid, Euch zu überrumpeln, aber ich dachte, wir könnten etwas gemeinsam ... Oh! Ihr armer Mann, Ihr seid verwundet! Hier, lasst mich den Verband richten ... er sieht frisch aus.

(Legt den Verband an, diesmal richtig)

ABENTEURER: Nun, ich ... öffnete ihn eben. Abendliche Übungen, Kalisthenie und so …

COMTESSA: Wie wurde Euch dieser Schnitt zugefügt - wenn ich fragen darf?

ABENTEURER: Nein, kein Problem. Es war ... etwas früher, in einem Kampf. Diese drei Verrückten fielen über mich her.

COMTESSA: Wirklich? Dieser Stoff sieht mir wie von einer Magierrobe aus.

ABENTEURER: Nun ja, zwei von ihnen waren Magier.

COMTESSA: Oh! Meine Güte! Ihr müsst sehr gut gewesen sein, sie zu schlagen.

ABENTEURER: Oh, ah, nun, ich hatte schon den einen oder anderen Kampf. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wer seid Ihr?

COMTESSA: Oh, verzeiht. Ich vergaß meine gute Erziehung. Ich bin die Comtessa Aveet Videspreed - nennt mich Ave. Vom Hofe zu Dolchsturz.

ABENTEURER (zur Seite): Beim Reich des Vergessens, was nun?

COMTESSA: Hier, helft mir aus diesem Gewand, diese Gasthauszimmer sind immer so ... heiß. Und lasst mich noch einmal Euren Verband prüfen, Ihr Ärmster. Ooh, Ihr tragt einen Ebenerzgürtel der Standhaftigkeit, und Armschienen der Stärke. Ooh, einen Armreif der Ausdauer. Das ist meine Glücksnacht.

ABENTEURER (zur Seite): Hilfe.

COMTESSA: Hier, lasst mich Euch mit diesem alten Hemd helfen - muss Euch noch nach weiteren Schnitten absuchen - die können sich so schnell entzünden, wisst Ihr.

ABENTEURER (zur Seite): Nun, es sind diesmal nicht die Schmiede. Vielleicht hat sich mein Glück gewendet.

COMTESSA: Nun, sieht alles gut aus ... sehr gut, in der Tat ...

ABENTEURER: Äh ... nun, Ave - erzählt mir ... äh ... von Euch.

COMTESSA: Wenn Ihr wollt - aber nur ein bisschen.

ABENTEURER: Hier, trinkt etwas Wein ...

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: An diesem Punkt ist die würdevolle Sprache unseres Stückeschreibers von der Gilde der Theaterautoren, Schauspieler und Bühnendichter stark bearbeitet worden. Ich werde mich bemühen, die gestrichenen Abschnitte zu ergänzen. Doch zuvor sollte ich klarstellen, dass die Comtessa keine Verwandte irgendeines Adligen sein soll, der derzeit auf Burg Dolchsturz weilt. Die Comtessa Aveet erfreut den Abenteurer mit Geschichten über die seltsamen und herzlichen Mitglieder ihrer adligen Familie. Sie hat viele Brüder und Schwestern. Sie stehen sich alle sehr - nahe.

COMTESSA: Ich muss eine Bastardin sein. Ich war die einzige mit rotem Haar und einer Affinität für Magicka. Jeder versuchte, diese meine Fähigkeiten zu verheimlichen. Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Tracht Prügel ...

PROLOGIST: Die Comtessa erläutert weitere Unterschiede zu ihren Geschwistern.

COMTESSA: Während meine Schwestern lernten, auf zehn verschiedene Arten einen Knicks zu machen, und meine Brüder Blumen arrangieren lernten, schlich ich mich in die Wälder oder die Stadt. Und bald lernte ich, alles zu bekommen, was ich wollte, von so gut wie jedem. Nur als Beispiel, da war dieser Händler, der drei Söhne hatte …

PROLOGIST: Die Comtessa geht ins Detail, was ihre Ausbildung betrifft.

COMTESSA: Ich wurde ziemlich gut in der Schule der Illusion. Ihr habt mich unten nie bemerkt, oder? Ich habe auch den Umgang mit einigen Waffen gelernt. Lasst mich erzählen, wie ich waffenlosen Kampf lernte ...

PROLOGIST: Die Comtessa erzählt eine amüsante Anekdote, dann fährt sie fort.

COMTESSA: Und an schlechten Tagen pflegte ich mich in der Bibliothek meines Vaters zu vergraben. Er hatte eine atemberaubende Sammlung alter Schriften. Ich war vom Altzwergischen fasziniert und konnte es recht gut lernen, denke ich. Natürlich hat seit Jahren keiner mehr einen gesehen oder mit einem gesprochen. Also ist es wohl vollkommen nutzloses Wissen, aber ich war schon immer daran interessiert neues Wissen zu sammeln. In der Magiergilde haben sie mir einen alten Hochelfenbrauch beigebracht. Ihr verteilt diesen Trank ganz über Euren Körper ...

PROLOGIST: Die Comtessa berichtet von ihrer momentanen Langeweile.

COMTESSA: Das Leben oben im Palast langweilt mich so. Meine Schwestern ...

PROLOGIST: Die Schwestern der Comtessa unterhalten ein paar Zuschauer.

COMTESSA: Und meine Brüder studieren nun die Fortgeschrittene Floraltheorie, also komme ich hier herunter, um ein paar ... äh ... Geschäfte zu tätigen. Ich versorge all meine Beziehungen mit ihren Lieblingslastern … so kann ich die ganze verdammte Bande erpressen.

ABENTEURER: Aber ist es nicht gefährlich hier unten? Habe ich nicht gehört, dass gerade erst eine junge Comtessa getötet wurde?

COMTESSA: Diese kleine Nuss war meine Cousine, soweit es mich betrifft hat sie bekommen, was sie verdient hat. Sie dachte, sie könnte sich einfach die Kleidung einer Magd besorgen, ihre Haare unordentlich machen und als Gemeine durchgehen. Sie ist in der ersten Minute aufgeflogen, nachdem sie die Palasttore hinter sich gelassen hatte. Nun, ich dagegen nutze Illusion, Geschick, List - und ich bin bewaffnet. Übrigens war das eine hübsche Intrige, die Ihr und Neph euch da habt einfallen lassen.

ABENTEURER: Nun, lasst uns das Thema wechseln, ja? Was tragt Ihr eigentlich? Ich kann nichts sehen ... wie eine Waffe, meine ich ...

COMTESSA: Hier, ich zeige es Euch …

ABENTEURER: Oh, das sind schöne ... Messer ...

COMTESSA: Und hier sind noch mehr ...

ABENTEURER: Oh ja ...

COMTESSA: Aber wir brauchen diese dummen, gemeinen Waffen jetzt nicht, oder?

ABENTEURER: Oh, oh - nun, das nenne ich wirklich Waffen ... Oh ja ... hochbelastbare, und auch noch erstklassige, oh ...

COMTESSA: Ich glaube, dass es an der Zeit ist, das Ebenerz zu prüfen ... um nicht von Eurem Magierstab zu sprechen …

PROLOGIST: An dieser Stelle wurde umfangreiches Material entfernt. Denkt aber daran, dass jeder Gelehrte, der diesen Stoff eingehender zu studieren wünscht, für nur 50 G.s.. eine Kopie erstehen kann - handgezeichnete Illustrationen kosten natürlich extra. Nach etwas Vergnügen schließt sich die Comtessa der Gruppe des Abenteurers an, um des Narren Ebenerz zu finden. Ich weiß, ich weiß, es hat auch im Originalskript nicht viel Sinn gemacht, um der Wahrheit Ehre zu geben.

(PROLOGIST ab)

ABENTEURER: Seid Ihr sicher, dass Ihr mit in die Wildnis gehen wollt?

COMTESSA: Oh, ja. Ich langweile mich hier so sehr. Nun, nicht hier und jetzt, aber allgemein. Und ich kann wirklich eine Hilfe sein. Ich kann sehr gut im Wald überleben, mit dem Messer umgehen, waffenlos kämpfen ... Und es wird da draußen nachts ziemlich kalt, selbst für große ebenerztragende Männer wie Euch ...

ABENTEURER: Also schön. Wisst Ihr, wohin und warum wir gehen?

COMTESSA: Oh, natürlich. Das weiß ganz Dolchsturz. Alle schauen zu und warten, was passiert. Es laufen sogar ein oder zwei Wetten...

ABENTEURER: Auf was ...?

COMTESSA: Oh, auf Euer Leben.

ABENTEURER: Oh je, oh je!

COMTESSA: Keine Sorge - ich weiß alles über die Doppelgeschäfte mit Magiern, Priestern, Händlern, diesen groben Schmieden. Und ich habe vor, dass wir am Ende oben stehen. Ich liebe es, oben zu sein. Mit der Ware und dem Profit. Ich werde meinen dummen Verwandten in ihren langweiligen Palästen noch ein anderes Laster zu verkaufen haben.

ABENTEURER: Aber wäre das nicht wir zwei gegen ganze Horden?

COMTESSA: Oh nein. Fast jeder hier in der Stadt wartet darauf, was passiert und wer zurückkommt. Und ich werde für unsere 'Eskorten' ein paar Überraschung auf Lager haben - Ortho mit eingeschlossen. Draußen in der Wildnis kann man leicht mit ihnen fertig werden.

(ORTHO schnarcht)

ABENTEURER: Erzählt mir mehr.

COMTESSA: Gewiss. Aber lasst uns zunächst sehen, wie viele Reserven Ihr noch in diesem Ebenerz habt. Mmm, Euer Magierstab ist in guter Verfassung ...

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Ganz genau. Entschuldigt die erneute Unterbrechung. aber wir müssen die Szene genau hier stoppen. Auf eine ungestüme Nacht folgt ein sanfter Morgen, der sich wie eine knospende Rose in den Himmel erstreckt. Und dann dämmert ein neuer Tag heran, und noch einer. Zehn Sonnenaufgänge und zehn ungestüme Nächte vergehen, während unser gerissener Abenteurer, die liederliche Comtessa, der schlaue und verschlagene Nephron, der flegelhafte Ortho und eine Mischung aus geilen Schmieden und zurückfallenden Mägden die Straße nimmt. Stellt euch vor, dass sie sich jetzt in der wilden Wildnis von Hochfels unweit der Wrothgarischen Berge befinden.


Zweite Szene

(NEPHRON und allerlei Knaben und Mädchen treten auf) (PROLOGIST ab)

COMTESSA: Ich liebe diese bukolische Fröhlichkeit so sehr.

ABENTEURER: Es wird immer wilder. Ich nehme an, der gefährliche Teil kommt morgen …

COMTESSA: Ja, ein letzter Halt heute Nacht, in der alten Schenke dort - Minnies Taverne.

ABENTEURER: Minnies Taverne? Oh, diese beiden alten Gelehrten, die alles aufgegeben haben, um hier die Taverne zu betreiben … müssen im ganzen Jahr wohl nur zwei Gäste haben.

COMTESSA: Ich glaube, sie mögen die Einsamkeit. Gibt ihnen Zeit zum studieren. Sie wissen viel über altes Zwergenzeug - sprecht sie darauf an und Eure Ohren werden widerhallen.

ABENTEURER: Äh ... wann kommt Eure Überraschung? Ich sollte das wohl erfahren.

COMTESSA: Sorgt Euch nicht, Liebster. In der Taverne, heute Nacht. Lehnt Euch zurück und genießt den Vorstellung.

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Die Zeit vergeht, die Wagen rollen, Dinge geschehen hinten auf den Wagen. Und da sind seltsame, verstohlene Bewegungen auf den hohen Bergrücken ringsum, die keiner bemerkt. Als nächstes sehen wir unsere Schauspieler in Minnies Taverne, dem Heim von Minnie und Crunn, den Philosophenwirten. Stellt euch, wenn ihr mögt, den düsteren Speiseraum von Minnies Taverne vor.

(MINNIE, CRUNN, and GURNSEY treten auf) (PROLOGIST ab) (GURNSEY bringt ORTHO noch mehr Bier. Sie setzt sich plötzlich. Sie starrt in ORTHOs Augen, ORTHO in die ihren. Münder bleiben offen.)

MINNIE: ... äh ... Crunn ...

CRUNN: ... ja ... Minnie ...

MINNIE: ... ich dachte ...

CRUNN: ... ja, du dachtest, Minnie ...

MINNIE: ... äh .... dachte ...

CRUNN: ... ja ... ich auch ...

MINNIE: ... aber ich vergaß ...

CRUNN: ... ja, Minnie ... Minnie ...

MINNIE: ... Ja ...?

CRUNN: ... Sei still...

GURNSEY und ORTHO (zusammen): Moo ... oooh ... moo.

ABENTEURER: Moo?

COMTESSA: Seht, Abenteurer, Ortho ist beschäftigt.

ABENTEURER: Ist er?

COMTESSA: Seht nur.

ABENTEURER: Und was ist mit den anderen Schmieden?

COMTESSA: Jede Minute jetzt.

(ORTHO und das Schankmädchen stehen auf und nähern sich dem Tisch des ABENTEURERs. Der Boden bebt.)

ORTHO: Das ist Gurnsey. Ortho liebt Gurnsey, oooh.

GURNSEY: Gurnsey liebt Ortho ... moo ...

ORTHO: Wir werden heiraten, jawohl.

ABENTEURER: Nun, Glückwunsch! Und das war eine schöne lange Rede, Ortho!

ORTHO: Wir werden Schweinchen großziehen.

GURNSEY: Auch Tiere, werden Bauern sein.

(ORTHO und GURNSEY ab)

ABENTEURER: Außergewöhnlich. Ave, ich glaube, Ihr dürftet schon einmal hier gewesen sein.

COMTESSA: Oh ja. Ich komme oft hierher, um dem Palast zu entkommen und mit Minnie und Crunn die Zwerge zu besprechen.

ABENTEURER: Ihr meint, dass diese beiden alten ... äh ... Gelehrten-Tavernenwirte wirklich Zwergisch und über Zwerge sprechen?

(Alle außer dem ABENTEURER, der COMTESSA, MINNIE und CRUNN fallen schlafend in ihre Essensschüsseln.)

COMTESSA: Oh ja, Ihr müsst sehr geduldig sein. Aber seht nach unseren anderen Begleitern ...

ABENTEURER: Bei der Fürstin!

COMTESSA: Minnie war Alchemistin, bevor sie Crunn kennenlernte, und weiß eine Menge über vergessene Zwergentränke.

ABENTEURER: Aber was machen wir mit ihren Körpern?

COMTESSA: Wartet …

(MAJOR tritt auf)

COMTESSA: Abenteurer, lernt Major Blutnok kennen, den Befehlshaber meiner eigenen ... privaten kleinen Leibgarde. Er ist an meiner Seite, seit ich ein Kind war. Diente mir sehr gut, oder, Major?

MAJOR: Wir geben Euch alles, Milady.

ABENTEURER: Erfreut, Euch kennenzulernen, Major.

COMTESSA: Wie geht es meinen anderen Männern?

ABENTEURER: (zur Seite) Andere Männer?

(Andere Männer in Khajiitanzügen treten auf)

MAJOR: Alle da und einsatzbereit, Milady. Hatten ein wenig Ärger mit etwas, das wie eine Händlergesellschaft aussah, die Euch gefolgt ist, aber die sind jetzt alle eine Schlucht runter und von der Bildfläche verschwunden. Nur noch eine Sache …

COMTESSA: Ja?

MAJOR: Meine Männer und ich haben verstohlene Bewegungen ausgemacht, oben auf den Klippen, auf Bergrücken - immer gerade am Rand unseres Blickfelds. Und wir haben nach wie vor das Gefühl, beobachtet zu werden. Nun, meine Männer und ich sind die Besten, aber da draußen ist irgendwas. Mir gefällt das nicht, kein bisschen.

COMTESSA: Oh je - und das, als es gerade lustig wurde.

MAJOR: Es ist nichts Menschliches. Keine Magier, Schmiede, Priester. Und es sind nicht die üblichen Werwölfe, Harpyien, Orks, Daedra. Nichts dergleichen, ganz und gar nicht.

MINNIE: Zwerge!

CRUNN: Wo? ... oh ... Minnie ... denkst du ... dort ... oben ...

MINNIE: ... Zwerge, dort oben ...

CRUNN: ... Wie aufregend ... mmmm ...

MINNIE: ... Dort, dort, Crunn, beruhige dich ... nur Zwerge ... Ich wusste, dass sie eines Tages ...

CRUNN: ... erwachen ..?

MINNIE: ... wiederkommen ...

CRUNN: ... aber... ich war nirgendwo ...

MINNIE: ... die Zwerge, Crunn …

CRUNN: ... Oooh ... zurück... so aufregend... Zwerge! ... oooh ...

COMTESSA: Nun, Major, ist das möglich?

MAJOR: Alles ist möglich, vor allem hier oben. Zwerge? Ich weiß nicht. Ich und meine Männer, wir werden mal bei denen aufräumen. Dahinten ist ein guter, tiefer Minenschacht.

(Alle ab, außer dem ABENTEURER und der COMTESSA)

ABENTEURER: Zwerge, Ave! Bedeutet das Ärger? Ich meine, gewissermaßen gehört ihnen all das Ebenerz da unten, oder?

COMTESSA: Vielleicht. Ich glaube, wir müssen nur vorwärtsdringen und abwarten, wie es sich entwickelt. Vielleicht kann ich versuchen, mit ihnen zu reden? Oh, und Abenteurer, Ihr müsst den ersten Wagen fahren. Ich werde den des alten Nephron nehmen. Wir lassen die anderen hier - für später.

ABENTEURER: Was? Keine bukolische Fröhlichkeit mehr?

COMTESSA: Tut mir leid, aber wir müssen zu unserem Ziel und wieder zurück, bevor sich das Wetter verschlechtert.

ABENTEURER: Können Euer Major und seine Männer nicht mit den Wagen umgehen?

COMTESSA: Oh, nein. Sie werden uns nach allen Seiten decken, um Überraschungen zu verhindern.

ABENTEURER: Tja, alle guten Dinge enden, nehme ich an.

COMTESSA: Nicht unbedingt. Wenn Ihr noch Ladungen in Euren Armreifen der Ausdauer habt, können wir nach oben gehen und sehen, was sich entwickelt.

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Nun, ich glaube, wir alle haben das kommen sehen. Die dritte Szene findet etwas später am Zielort statt. Flankiert von den Männern des Majors sind der Abenteurer und die liederliche Comtessa erfolgreich der Karte der teuren, verblichenen Magier gefolgt. Stellt euch große Adern glitzernden, ebenerzartigen Materials vor, das die Oberfläche durchdringt, und ein angenehm warmes Feuer aus des Narren Ebenerz, an dem sich der Abenteurer und die Comtessa ausgestreckt haben. Im Westen stehen die Zeichen auf einen Wetterwechsel und den ersten großen Schneesturm des Jahres. Sie haben einige Zeitlang geschürft und der Abenteurer beginnt, die Strapazen echter Arbeit zu spüren.

(PROLOGIST ab)


Dritte Szene

ABENTEURER: Ich habe Blasen an den Händen davon, diesen schwarzen Unfug auszugraben, Blasen am Hintern vom Kutschbock und uns geht das Bier aus. Mein Armreif ist auch bald leer und meine Finger frieren ein.

COMTESSA: Was, Euer Armreif ist bald leer? Oh, das ist etwas ernstes.

(MAJOR tritt auf, rennend)

MAJOR: Zwerge! Milady, Zwerge, dutzende dieser kleinen Kerle haben meine Männer erwischt! Es tut mir leid, Milady.

(Die COMTESSA springt auf die Füße)

COMTESSA: Major, verschwindet auf der Stelle von hier. Wenn Ihr es schafft, könnt Ihr uns vielleicht später helfen. Ich werde versuchen, mit ihnen zu reden.

(MAJOR ab) (ZWERGE treten auf)

COMTESSA: Hhjgys jjvvu klpss Jjqqx zzyzx.

ZWERGE (zusammen): Jjpoo Kalagloo gashnoo bibloo franoo Xxnadoo

COMTESSA: Jnik? Balpo?

ZWERGE (zusammen): Gabloo! Wazzikoo! Eppapupu!

COMTESSA: Glooky, glooky, glooky.

ABENTEURER: Ave, was geht hier vor?

COMTESSA: Beruhigt Euch. Ich glaube, ich habe sie damit beeindruckt, dass ich ihre Sprache spreche. Ich verstehe nicht alles, aber es scheint, dass sie nur 'aufgewacht' sind oder so. Und dass sie uns nichts von des Narren Ebenerz mitnehmen lassen werden - irgendwie ist es mit dem echten Material verbunden. Und es gehört wirklich den Fürsten des Reichs des Vergessens - die Zwerge kümmern sich nur darum oder so.

ABENTEURER: Sehr interessant. Nun, was ist mit uns?

COMTESSA: Ich habe einen Handel herausgeschlagen, den einzigen, der möglich war. Ich erzählte ihnen von Minnie und Crunn, wie sehr die beiden Alten in Zwergengeschichten und Legenden bewandert sind. Die Zwerge sagten mir, dass sie jetzt, wo sie ‘aufgewacht’ sind oder so, drei Dinge wollen - Bier, Frauen, und dass wir des Narren Ebenerz in Ruhe lassen.

ABENTEURER: Ah, das wars dann.

COMTESSA: Nun, ich erzählte ihnen von dem ganzen Bier in Minnies Taverne. Und von den beiden Rothaarigen dort. Sie gehen dorthin, gerade eben. Wir dürfen nur einen leeren Wagen nehmen, zwei Pferde. Und sie werden uns den ganzen Weg lang bewachen. Sie sagten auch, dass sie - keine Ahnung, wie - des Narren Ebenerz hier ganz vernichten wollen. Es sollte nicht so an der Oberfläche liegen, sagen sie. (zur Seite) Zwergisch ist eine erstaunlich kompakte Sprache.

ABENTEURER: Bei den gewaltigen dröhnenden Arschbacken von Sheogorath! All diese Blasen und Rückenschmerzen für nichts! Ah nun. Wenigstens leben wir noch. Für’s erste ...

(Alle ab) (PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Farnoo Lickety Kanoo Gadfloo. Oh, tut mir schrecklich leid. Wenn die vierte Szene beginnt, sind wir wieder zurück in Minnies Taverne, wo die Zwerge in den Ferien zu sein scheinen.

(Der ABENTEURER, die liederliche COMTESSA, MINNIE, CRUNN, und die ZWERGE treten auf)
(PROLOGIST ab)


Vierte Szene

MINNIE: ... ga ... sszx ... spnoo? ...

CRUNN: ... glurky ...

ZWERGE (zusammen): Jotcha potchka lazzo lanni joopy hoopy qui me amat, amat et canem meam

ABENTEURER: Ave, irgendwelche Ideen? Ich kann meine magischen Artefakte nicht nutzen. Und wenn das Bier ausgeht ...

COMTESSA: Euer Ebenerzmaterial ist gegen sie nutzlos. Zwerge arbeiten mit Ebenerz, also schätze ich, dass sie es irgendwie unterdrücken können. Keine Sorge - bedenkt, diese Zwerge haben jahrhundertelang geschlafen oder so. Und Minnie hat einen großen Vorrat an Bier. Es kommen nicht so viele Gäste hier entlang, und sie weiß, wie man das Bier richtig salzt, um es über Jahre hinweg haltbar zu machen.

ABENTEURER: Oh, deshalb sieht meine Zunge nach ein oder zwei Krügen immer wie ein Lederriemen aus.

COMTESSA: Zwerge scheinen Bier zu lieben. Ich erwarte, dass sie in einer Stunde oder so hinüber sind.

(ZWERGE fallen ins Koma)

COMTESSA: Wenn nicht früher. Kommt schon, Abenteurer. Nehmt Euch einen Sack und fangt an zu sammeln! Wenn die Zwerge aufwachen, erledigen sie das Bier und dann uns.

(Die liederliche COMTESSA und der ABENTEURER plündern die Zwerge aus)

ABENTEURER: Nach Süden, so schnell uns die Pferde bei diesem Wetter tragen können.

COMTESSA: Wenn wir weit genug wegkommen, bevor sie aufwachen, haben wir es geschafft - ich glaube nicht, dass sie ihre teuren Berge verlassen. Ich hoffe nicht.

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Der wimmernde weiße Winterwind wirbelt, beisst, treibt den Schnee vor sich her, bis er hüfthoch liegt. Der Abenteurer und die Comtessa verirren sich im Schneesturm. Ein paar Tage später finden wir sie verzweifelt nach Wärme suchend und ausgezehrt wieder.

(PROLOGIST ab)

ABENTEURER: Die Pferde können nicht mehr. Sie kommen keinen Schritt mehr vorwärts und es schneit schon wieder. Kein Bier mehr da und nur noch ein Laib Brot.

COMTESSA: Das muss reichen.

(Plötzlich springt eine Gruppe Riesen auf den Helden und die Heldin zu, aber nach schnellem Werk mit den Armschienen des Feuersturms liegen haufenweise tote Riesen herum.)

ABENTEURER: Noch etwas übrig, Ave?

COMTESSA: Nein, kein Feuer mehr - nur meine Dolche.

ABENTEURER: So wie hier, nur ein gewöhnliches Kurzschwert. Sheogorath verfluche diese Zwerge! Diese Deppen haben unsere Pferde gefressen! Glaubt Ihr, dass der Major es geschafft hat?

COMTESSA: Wenn es einer kann, dann er. Ich schätze, wir werden es in der Stadt erfahren. Mir kommt eben ein interessanter Gedanke. Jagen Riesen nicht in mehreren Gruppen? Höre ich da noch mehr?

(Grummelnde und grunzende Geräusche hinter der Bühne)

ABENTEURER: Ja, noch mehr Riesen da draußen. Schnell, Ave, helft mir mit dem hier.

(Der ABENTEURER fängt an, den Körper eines Riesen auszuweiden)

COMTESSA: Was in Tamriel macht Ihr da? Das ist kein guter Zeitpunkt, um Anatomie zu studieren!

ABENTEURER: Keine Diskussionen, klettert hinein!

COMTESSA: Geschwätz und Geschwurbel! In diesen stinkenden, toten Riesen? Mein lieber Abenteurer, ich bin eine Dame.

ABENTEURER: Es ist unsere einzige Chance! Der Riesengestank wird unseren Geruch überdecken, und lebende Riesen berühren niemals tote. Schnell!

(Der ABENTEURER und die COMTESSA klettern in den dampfenden Riesenkadaver)

ABENTEURER: Hier, helft mir, die Haut zuzuziehen - und versucht Euch nicht zu übergeben Macht keinen Mucks.

(PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Einige Stunden vergehen.

(PROLOGIST ab) (Der ABENTEURER und die liederliche COMTESSA stecken ihre Köpfe aus dem Bauch des Riesen)

ABENTEURER: Sie sind alle weg, aber es schneit stark. Wird definitiv ziemlich kalt. Wir bleiben besser hier.

COMTESSA: Hier ist es wirklich warm.

ABENTEURER: Es wird uns warm halten und vor Sturm und Riesen schützen, zumindest einen Tag oder so, wenn wir den Gestank aushalten. Hier, wollt Ihr etwas Brot?

(Die COMTESSA fällt der Übelkeit zum Opfer) (PROLOGIST tritt auf)

PROLOGIST: Für diese letzte Szene des Stücks müssen wir, bitte vergebt uns, die Bühne umbauen. Die „Riesenleichen“ und was nicht noch alles wegschaffen. Bitte habt Geduld, während unser Barde den zeitlosen Klassiker „Wohin gehst du?“ spielt. Wenn der Szenarist zu lange braucht, wird er auch noch „Zur weiteren Betrachtung“ spielen.


Fünfte Szene

PROLOGIST: Ah, da sind wir wieder, zurück im Gasthaus Zum Toten Daedra. Die Comtessa und der Abenteurer haben es letzten Endes doch noch geschafft. Sie mussten dreimal den normalen Preis zahlen, da sie sehr schmutzig waren und stanken. Nun sagt euch der arme Prologist Lebewohl, verehrtes Volk.

COMTESSA: Den Göttern sei Dank für heißes Wasser und Seife! Ich fürchtete schon, ich würde für immer wie ein Riese stinken.

ABENTEURER: Ich auch. Wohin seid Ihr gegangen, als ich gebadet habe? Und fordern da draußen keine Magier, Priester, Schmiede oder Händler unser Blut?

COMTESSA: Ich war schnell im Palast und habe das richtiggestellt, ein paar Cousins haben den Schmieden und Händlern gesagt, dass wir keine Wagenladungen mit des Narren Ebenerz haben.

ABENTEURER: Zu schade, dass das leider wahr ist.

COMTESSA: Aber zumindest interessiert sich keiner mehr für uns. Offenbar wurden einige Priester tot in einem alten Tempel oben am Edwardsberg gefunden. Zusammen mit einem Mädchen, alle an einem 'bösen grünen Pulver' oder so etwas gestorben. Und ein paar alte Magier namens Shub sind verschwunden ...

ABENTEURER: Nun denn, was habt Ihr in die Säcke gestopft, das so wichtig war?

COMTESSA: Hier, leert sie aus, seht es Euch an.

ABENTEURER: Bei den Göttern, seht Euch das an!

COMTESSA: Ja, diese Zwerge waren schwer mit Ebenerz beladen. Ringe, Halsringe, Armschienen, Gürtel, Helme. Alles gutes, altes Ebenerz.

ABENTEURER: Und dieses ganze Zeug fühlt sich nur so mit Magicka geladen an. Ich könnte wetten, dass allein dieser Ring tausend Anwendungen ermöglicht ... was immer er bewirkt.

COMTESSA: Ooh! Seht! Armschienen der Extremen Ausdauer und ein Gürtel der Stärke! Legt sie an, Abenteurer, lasst uns feiern!

ABENTEURER (zur Seite): Hilfe!

(EPILOGIST tritt auf)

EPILOGIST: Wie ich befürchtet hatte, wurden alle offenen Handlungsstränge durch summarisches Blutvergießen abgeschlossen. Mehr von den Abenteuern des Abenteurers werden folgen, es sei denn natürlich, sie tun es nicht. Wir danken euch für eure besondere Geduld. Vergesst auf eurem Weg hinaus in den Abend nicht das Trinkgeld für eure geschätzte Schankmaid und genießt unseres Barden Darbietung des Khajiiti-Klassikers “Es ist Glückssache”. Gute Nacht!

(Fanfare) (Alle ab)

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Cato d. Ä. erstellt, sowie durch Numenorean und Deepfighter für das Projekt Daggerfall Deutsch komplett überarbeitet und unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht. Der englischsprachige Originaltext ist hier zu finden.