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Aktuelle Version vom 24. Juni 2019, 14:41 Uhr

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Inhalt

Handwerksstil 7: Die Khajiit

Aufzeichnungen von Doktor Alfidia Lupus für eine Reihe von Broschüren über die wichtigsten kulturellen Stilrichtungen Tamriels

(Dr. Lupus war von 2Ä 418 bis 431 kaiserliche Ethnographin für den Potentaten Savirien-Chorak.)

Als ich heute Morgen das Stadthaus des Professors betrat, wollte ich mich zuerst bei Divayth entschuldigen, aber Seif-ij sagte mir, dass er nicht im Haus sei; offenbar ist er von der Portalkammer aus irgendwohin gereist, und nach einer Zauberformel war nichts mehr übrig von ihm als ein verbrannter Geruch. Dann mal weiter, sagte ich zu mir: Die Arbeit wird dich schon ablenken. Also suchte ich nach Morian.

Ich fand den lieben alten Mann beim Frühstück, wo er gerade mit seinem Süßkringel und Chal fertig wurde. Als ich die Küche betrat, stieß er fast seinen Krug um, so eilig hatte er es, aufzustehen und sich zu verbeugen! Ich sagte ihm, dass ich mir ein paar Aufzeichnungen über die Khajiit machen wollte und fragte ihn, ob er etwas über das Katzenvolk wisse, da das bei mir so gar nicht der Fall war. Er sagte, dass er da genau die richtige Person kenne und dass er mir nur zu gerne helfen würde, da „dieser jähzornige Telvanni“ sich den Tag freigenommen hätte.

Ich war schon oft am saisonalen Lager der Baandari-Krämer vor dem Markttor vorbeigegangen, aber ich hatte es noch nie betreten; wohl noch ein Überbleibsel der Warnungen meines Vaters, verstärkt durch den heftigen Geruch. Außerdem war ich schon immer mehr der Hundemensch. Aber Morian stürzte sich ohne zu zögern ins Getümmel und führte mich zu einem Pavillon, der mit farbenfrohen Gebetsfahnen verziert war. Ich folgte Morian in das Zelt, wo er mich Madame Shizahi-jo vorstellte, einer khajiitischen Zauberin, die Azurah und Magrus verehrte. Obschon sie im Schneidersitz saß, verbeugte sie sich höflich (das Katzenvolk ist gelenkig!), bevor sie auf zwei Sitzkissen zeigte und fragte, wie „diese hier“ uns helfen könnte.

Wir hatten einen langen und herrlichen Plausch. Es gibt oberflächliche Ähnlichkeiten zwischen den Motiven und Formen der Khajiit und der Rothwardonen, vielleicht weil beide Völker in heißen, trockenen Gegenden leben, aber wo die Rothwardonen lange, fließende Kurven bevorzugen, ist das Katzenvolk Freund von kreis- und halbkreisförmigen Monden. Die Umrisse von Masser und Secunda in all ihren Phasen sind überall auf khajiitischen Kleidungs- und Schmuckstücken zu finden. Die Mondsichel erinnert auch an die Krallen, die die Khajiit aus Händen und Füßen ausfahren können und die den weicheren Völkern gegenüber eine unterschwellige aber stets präsente Bedrohung darstellen.

Shizahi-jo machte uns Tee, klebrig süß, wie alles Essen und Trinken der Khajiit, und bat mich dann, ihr die Blätter am Boden meiner Tasse zu zeigen. Sie rührte mit der Kralle ihres kleinen Fingers darin und sagte, dass sie jetzt den Grund meiner Sorge sehen könne: Ich ließe es zu, dass die Angst mein Verlangen trübt und mein Herz verfinstert. Da platzte es aus mir heraus, dass Divayth versucht hatte, mich zu küssen, und Morian fiel seine Tasse aus der Hand, und die arme Shizahi wurde mit Tee übergossen.

Ich dachte erst, er würde vor Wut platzen, aber stattdessen überkam ihn ein trauriger Blick, und dann fing er an, sein Herz vor mir auszuschütten und mir seine Gefühle für mich zu gestehen. Das war so süß von ihm. Ich war wirklich gerührt. Die khajiitische Magierin machte sich diskret davon, und wir blieben auf ihren Kissen liegen und unterhielten uns, stundenlang, so schien es mir.