Daggerfall:Bankierswette: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. April 2016, 20:29 Uhr

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Diese Seite enthält den Text von Bankierswette aus The Elder Scrolls II: Daggerfall (Originaltitel: Banker's Bet).

Inhalt

Bankierswette[1]
von Porbert Lyttumly

Es war ein ganz gewöhnlicher Tag im Hauptbüro der Bank von Daggerfall. Normale Transaktionen wurden getätigt: Einzahlungen wurden eingezahlt, Abhebungen abgehoben, Haushypotheken abgeschlossen und Kreditbriefe zu Gold gemacht. Als ein Kassierer namens Klayten J. Wifflingten sah, wie sich ihm die kleine, alte Dame näherte und zwei große Säcke, ein jeder beinahe so groß wie sie selbst, mit sich schleppte, änderte er seine Meinung. Es sollte am Ende doch kein ganz gewöhnlicher Tag in der Bank von Daggerfall werden.


„Ich würde gerne mit den dreißig Millionen Goldstücken in diesen Säcken ein Konto für mich eröffnen“, krächzte die kleine alte Glucke.


„Natürlich, meine Dame“, sagte Wifflingten eifrig. Er zählte das Gold in den Säcken und stellte fest, dass es haargenau dreißig Millionen waren.


„Einen Moment, Söhnchen“, schnalzte die kleine, alte Dame. „Bevor ich das Konto eröffne, würde ich gerne den Mann treffen, dem ich es anvertraue. Ich möchte mit dem Bankpräsidenten sprechen.“


Wifflingten wollte den Präsidenten wissen lassen, dass er der Kassierer war, der die größte einzelne Geldanlage dieses Jahres angenommen hatte, und so informierte er eifrig die Sekretärin des Präsidenten. Der Präsident war, wie sich herausstellte, gleichermaßen begierig darauf, eine derart wohlhabende Frau zu treffen, und so wurde die Dame noch am selben Tag in sein Büro gebracht.


„Erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen, meine Dame. Ich bin Gerander P. Säckelten“, sagte der Präsident, Gerander P. Säckelten.


„Ich heiße Petuva Zotwerth“, sagte die kleine, alte Dame. Das war tatsächlich ihr echter Name. „Danke, dass Ihr mich empfangt. Ich möchte mein Geschäft in einer etwas persönlicheren Weise abwickeln.“


„Selbstverständlich weiß ich das zu schätzen“, sagte Säckelten in sich hineinlachend. „Das ist eine beträchtliche Goldsumme. Wäre es unhöflich von mir nachzufragen, wie Ihr dazu gekommen seid?“


„Keineswegs“, sagte Frau Zotwerth.


„Wie seid Ihr dazu gekommen?“, fragte Säckelten.


„Ich werde Euch raten lassen“, antwortete Frau Zotwerth mit einer Spur unattraktiv mädchenhafter Tändelei.


Säckelten war, für einen Bankier, ein Mann von beträchtlichem Vorstellungsvermögen. Er vermutete Erbschaft und langjährige Sparsamkeit, aber Frau Zotwerth schüttelte geziert den Kopf. Vielleicht hatte sie ein großes, altes Anwesen verkauft? Nein. In einem Anflug von Kumpanei fragte Säckelten, ob das Gold das Ergebnis eines Raubes oder Diebstahls sei. Frau Zotwerth nahm es ihm nicht übel, aber verneinte. Schließlich gab er sich geschlagen.


„Ich verdiene mein Gold mit Wetten“, sagte sie.


„Auf Arenakämpfe?“, fragte er interessiert.


„Nein, nein, Schätzchen. Ganz verschiedene Dinge. Zum Beispiel wäre ich bereit, fünfundzwanzigtausend Goldstücke darauf zu wetten, dass Euer Sack bis spätestens morgen früh um diese Zeit voller Federn sein wird.“


Herr Säckelten war von den Worten der alten Frau einigermaßen verblüfft. Könnte sie wahnsinnig sein? Oder eine Hexe? Er schloss letztere Möglichkeit aus, weil er ein Gespür für solche Dinge hatte. Sollte sie wahnsinnig sein, war sie immer noch eine reiche Wahnsinnige. Und er konnte die fünfundzwanzigtausend Goldstücke gut gebrauchen. Darum nahm er ihre Wette an.


Die nächsten vierundzwanzig Stunden passte Herr Säckelten wie ein Besessener auf seine Kronjuwelen auf. Er überprüfte seine Hosen so oft am Nachmittag, dass seine Untergebenen das Schlimmste befürchteten und ihm vorschlugen, nichts anzufassen und für den Rest des Tages nach Hause zu gehen. Er verbrachte die Nacht im Sitzen mit heruntergelassener Hose, seine wachsamen Bankiersaugen auf sein Skrotum konzentriert. Jedes Mal, wenn er einzudösen begann, bekam er Visionen von Frau Zotwerth, wie sie hämisch lachend Federn aus seinen Bällen zupfte.


Herr Säckelten kam am nächsten Tag spät zur Bank - nur Augenblicke vor Frau Zotwerths Ankunft. Sie wurde von einem hageren, sommersprossigen Burschen begleitet, den sie als Rechtsanwalt vom Gerichtshof vorstellte. Ihr Sohn, wie sich herausstellte. Der junge Herr Zotwerth begleitete seine Mutter immer, wenn es um Geldangelegenheiten ging, erklärte sie.


„Genug Geplänkel“, krähte sie. „Unsere Wette, Schätzchen?“


„Meine allerwerteste Dame, ich kann Euch versichern, dass Euer Gold in den Händen der Bank von Daggerfall wirklich sicher sein wird. Ich hoffe, es bestürzt Euch nicht herauszufinden, dass Euer Gold hier sicherer sein wird als in Euren eigenen Händen. Meine Kronjuwelen sind recht, wie soll ich sagen, federlos. Und Ihr schuldet mir eine Summe im Wert von fünfundzwanzigtausend Goldstücken.“


Die arme Frau Zotwerth machte ein langes Gesicht, als sie das hörte. „Seid Ihr sicher?“


„Absolut, meine Dame.“


„Nicht eine einzige Feder?“ Ihre Stimme klang nach Zweifel. Herr Säckelten hätte sagen können, dass sie glaubte, er würde lügen.


„Nicht eine einzige, wie ich fürchte, meine Dame.“


„Nicht, dass ich Euch nicht vertrauen würde, Herr Säckelten, aber es ist eine ganze Menge Gold. Dürfte ich - könntet Ihr - könnte ich vielleicht selbst sehen?“


Da er wusste, bald um fünfundzwanzigtausend Goldstücke reicher zu sein, und noch immer etwas unter Schlafmangel litt, lächelte Herr Säckelten nur noch und ließ seine Kniehose auf den Boden fallen. Frau Zotwerth untersuchte seine Kronjuwelen genauestens - von unten herum, von der rechten und linken Seite. Schließlich war sie zufriedengestellt, dass sich nicht einmal eine Daunenfeder irgendwo in der Gegend finden ließ. Während sie zum letzten Mal unter ihnen nachsah, hörte Herr Säckelten ein klopfendes Geräusch auf der anderen Büroseite. Der junge Herr Zotwerth schlug seinen Kopf gegen die Steinwand.


„Was in der Fürstin Namen stimmt nicht mit Eurem Sohn, Frau Zotwerth?“, fragte er.


„Nichts, mein Lieber“, sagte sie. „Ich habe mit ihm lediglich um einhunderttausend Goldstücke gewettet, dass ich um diese Zeit den Präsidenten der Bank von Daggerfall an den Eiern haben würde.“

It was a perfectly ordinary day at the main office of the Bank of Daggerfall. Normal transactions took place: deposits were deposited, withdrawals were withdrawn, house mortgages were collected, letters of credit were golded. When a teller named Clyton J. Wifflington saw the little old lady approaching him, dragging two large sacks, each nearly as large as her, he changed his mind. It was not to be a perfectly ordinary day at the Bank of Daggerfall after all.


„I would like you to take the thirty million gold pieces I have in these sacks and open me an account,“ croaked the little old biddy.


„Certainly, madam,“ Wifflington said, eagerly. He counted the gold in the sacks and found that it was thirty million gold exactly.


„One moment, sonny,“ the little old lady chirruped. „Before I open the account, I would like to meet the man I'm trusting it to. I'd like to talk to the president of the bank.“


Wifflington wanted the president to know that he was the teller who had taken the largest single deposit that year, so eagerly sent word to the president's secretary. As it turned out, the president was equally eager to meet such a wealthy woman, so the old lady was brought to his office that very day.


„Pleased to make your acquaintance, milady. I am Gerander P. Baggledon,“ said the president, Gerander P. Baggledon.


„My name,“ said the little old lady. „Is Petuva Smethworthy.“ That was, in fact, her real name. „Thank you for seeing me. I like to conduct my business in a more personal way.“


„I can certainly appreciate that,“ said Baggledon chucklingly. „It is an appreciable sum of gold. Would it be rude of me to ask how you came by it?“


„Not at all,“ said Mrs. Smethworthy.


„How came you by it?“ asked Baggledon.


„I'll let you guess,“ replied Mrs. Smethworthy, with a trace of unattractive girlish flirtation. Baggledon was a man of enormous imagination, for a banker. He guessed inheritance and longtime thrift, but Mrs. Smethworthy coyly shook her head. Perhaps she had sold a large, old mansion? No. In a moment of chumminess, Baggledon asked if the gold came as a result of plunder or thievery. Mrs. Smethworthy took no offense, but said no. Finally, he admitted defeat.


„I'm a gambler,“ she said.


„In arena fights?“ he asked, interested.


„No, no, dearie. Different things. For example, I'd be willing to wager twenty five thousand gold pieces that at this time tomorrow morning, your testicles will be covered with feathers.“


Mr. Baggledon was somewhat taken aback by the old woman's words. Could she be mad? Could she be a witch? He eliminated the latter possibility, for he had a sense for such things. If she were mad, she was still a rich madwoman. And he could use twenty five thousand gold pieces. So he took her wager.


For the next twenty-four hours, Mr. Baggledon obsessed over his testicles. He checked his pants so often that afternoon, his subordinates feared the worse and suggested that he not touch anything and go home for the rest of the afternoon. He spent the night seated, his pants around his ankles, his beady banker's eyes focused on his scrotum. Every time he started to doze off, his vision was filled with images of Mrs. Smethworthy plucking feathers from his balls, cackling.


Mr. Baggledon arrived at the bank late the next day -- only moments before Mrs. Smethworthy's arrival. Accompanying her was a lean, bespeckled fellow she introduced as a barrister from the court. Her son, it turned out. Young Mr. Smethworthy always accompanied his mother when there was money involved, she explained.


„Enough banter,“ she crowed. „Our bet, dearie?“


„My dear, dear madam, I can tell you that your gold will be quite safe at the Bank of Daggerfall. I hope it will not cause you distress to discover that your gold will be safer here than in your own hands. My family jewels are quite, shall we say, featherless. And you owe me a sum equally twenty five thousand gold.“


Poor Mrs. Smethworthy's face fell when she heard this. „Are you sure?“


„Quite, madam.“


„Not even one feather?“ Her voice suggested doubt. Mr. Baggledon could tell she thought he might be lying.


„Not one, I fear, madam.“


„It's not that I don't trust you, Mr. Baggledon, but it is quite a lot of gold. Might I -- would you -- could I possibly see for myself?“


As he knew he was soon to be a twenty five thousand gold pieces richer, and he was still a bit punchy from lack of sleep, Mr. Baggledon merely smiled and dropped his breeches to the floor. Mrs. Smethworthy examined his testicles very carefully, under, to the left, to the right. At last, she was satisfied that there was not so much as a down feather anywhere in the region. While she was looking under them one last time, Mr. Baggledon heard a thwacking noise across the office. Young Mr. Smethworthy was banging his head against the stone wall.


„What in the Lady's name is wrong with your son, Mrs. Smethworthy?“ he asked.


„Nothing, dear,“ she said. „I merely bet him one hundred thousand gold pieces that by this time I would have the president of the Bank of Daggerfall by the balls.“

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Cato d. Ä. erstellt, sowie durch Numenorean und Deepfighter für das Projekt Daggerfall Deutsch komplett überarbeitet und unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht.