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Aktuelle Version vom 28. August 2016, 19:15 Uhr
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Diese Seite enthält den Text von Feyfolken aus The Elder Scrolls V: Skyrim.
Inhalt
Band III
Waughin Jarth
haurbad hatte schließlich die Macht der Feder erkannt“, sagte der Große Weise und fuhr mit der Geschichte fort.
Verzaubert mit dem Daedra Feyfolken, einem Diener von Clavicus Vile, hatte sie ihm großen Reichtum und Ruhm als Verfasser der wöchentlichen Bekanntmachung des Tempels von Auri-El gebracht. Doch er erkannte, dass sie der Künstler war und er nur Zeuge ihrer Magie. Er war wütend und eifersüchtig. Mit einem Schrei brach er die Feder entzwei.
Er wendete sich ab, um sein Glas Met zu leeren. Als er sich zurückdrehte, war die Feder wieder intakt.
Er besaß keine anderen Federn als die verzauberte, und so tauchte er seinen Finger ins Tintenfass und schrieb in großen schludrigen Lettern eine Nachricht für Gorgos. Als Gorgos mit einem neuen Stapel von Glückwunschnachrichten vom Tempel zurückkehrte, die seine letzte Bekanntmachung priesen, gab er dem Botenjungen die Notiz und die Feder. Die Notiz lautete: „Bringe die Feder zurück zur Magiergilde und verkaufe sie. Kaufe mir eine andere Feder ohne Zauber.“
Gorgos wusste nicht, was er von der Notiz halten sollte, doch er tat, was ihm aufgetragen worden war. Einige Stunden später kehrte er zurück.
„Sie wollen uns kein Gold dafür zurückgeben“, sagte Gorgos. “'Sie haben gesagt, sie sei nicht verzaubert. Ich hab ihnen gesagt, ich meinte: 'Was soll das heißen, Ihr habt sie genau hier mit diesem Feyfolken-Seelenstein verzaubert', und sie sagten: „Nun, jetzt ist jedenfalls keine Seele darin. Vielleicht habt Ihr etwas getan, und sie wurde freigesetzt.““
Gorgos hielt inne, um seinen Meister anzusehen. Thaurbad konnte natürlich nicht sprechen, doch nun erschien er noch sprachloser als sonst.
„Wie auch immer, ich habe die Feder fortgeworfen und Euch diese neue gekauft, wie Ihr gesagt habt.“
Thaurbad untersuchte die neue Feder. Sie war weiß, während seine alte taubengrau gewesen war. Sie fühlte sich gut in seiner Hand an. Er stieß einen erleichterten Seufzer aus und bedeutete dem Botenjungen zu gehen. Er musste eine Bekanntmachung schreiben, und diesmal ohne Magie bis auf sein eigenes Talent.
Innerhalb von zwei Tagen hatte er beinahe alles aufgearbeitet. Es sah schlicht aus, doch es war vollständig sein eigenes Produkt. Thaurbad verspürte eine merkwürdige Beruhigung, als er seine Augen über die Seite gleiten ließ und einige kleine Fehler bemerkte. Es war lange her, seit die Bekanntmachung irgendeinen Fehler enthalten hatte. Bestimmt, dachte Thaurbad fröhlich, gab es auch noch andere Fehler im Dokument, die ihm nicht auffielen.
Er beendete gerade einen abschließenden Wirbel einfacher Kalligraphie an den Rändern, als Gorgos mit Botschaften aus dem Tempel eintraf. Er blätterte rasch durch den Stapel, bis eine seine Aufmerksamkeit erregte. Das Wachssiegel des Briefs besagte: „Feyfolken“. Völlig verwirrt brach er das Siegel.
„Ich meine, Ihr solltet Euch umbringen“, stand da in perfekter, wunderschöner Schrift.
Er ließ den Brief zu Boden fallen, als er eine plötzliche Bewegung auf der Bekanntmachung bemerkte. Feyfolken-Schrift sprang vom Brief auf, strömte in einer Flut über die Schriftrolle und verwandelte sein schäbiges Dokument in ein Werk erhabener Schönheit. Thaurbad war es jetzt egal, wie seltsam seine Stimme krächzte. Er schrie sehr lange. Und dann trank er. Ausgiebig.
Am frühen Fredasmorgen überbrachte Gorgos Thaurbad eine Nachricht von Vanderthil, der Tempelsekretärin, doch erst am späten Vormittag fand der Schreiber den Mut, sie zu lesen. „Guten Morgen. Ich wollte nur nach der Bekanntmachung fragen. Gewöhnlich habt Ihr sie bis Turdasabend eingereicht. Ich bin neugierig. Habt Ihr etwas Besonderes geplant? Vanderthil.“
Thaurbad antwortete: „Vanderthil, es tut mir leid. Ich bin krank gewesen. Diesen Sonntag wird es keine Bekanntmachung geben“ und reichte Gorgos die Botschaft, bevor er sich in seine Badewanne zurückzog. Als er eine Stunde später zurückkehrte, kam Gorgos gerade aus dem Tempel zurück, lächelnd.
„Vanderthil und der Erzpriester waren völlig aus dem Häuschen“, sagte er. „Sie haben gesagt, es sei Eure bisher beste Arbeit.“
Thaurbad schaute Gorgos verständnislos an. Dann bemerkte er, dass die Bekanntmachung verschwunden war. Zitternd tauchte er seinen Finger in das Tintenfass und kritzelte die Worte: „Was stand in der Botschaft, mit der ich Euch losgeschickt habe?“
„Erinnert Ihr Euch nicht?“ fragte Gorgos und unterdrückte ein Lächeln. Er wusste, dass sein Herr in letzter Zeit viel getrunken hatte. „Ich weiß den genauen Wortlaut nicht mehr, aber es war so etwas wie "Vanderthil, hier ist es. Die Verspätung tut mir Leid. Ich habe in letzter Zeit schwere psychologische Probleme. Thaurbad.' Da Ihr sagtet "Hier ist es", dachte ich, Ihr wolltet, dass ich gleichzeitig die Bekanntmachung mitnehme, und das habe ich getan. Und wie ich schon sagte, sie waren absolut begeistert. Ich wette, diesen Sundas bekommt Ihr dreimal so viele Briefe.“
Thaurbad nickte, lächelte und bedeutete dem Botenjungen zu gehen. Gorgos kehrte zum Tempel zurück, während sein Herr sich seinem Schreibbrett zuwandte und ein frisches Pergament herausholte.
Mit der Feder schrieb er: „Was wollt Ihr, Feyfolken?“
Aus den Wörtern wurde: „Lebt wohl. Ich hasse mein Leben. Ich schlitze mir die Pulsadern auf.“
Thaurbad versuchte es anders: „Habe ich meinen Verstand verloren?“
Aus den Wörtern wurde: „Lebt wohl. Ich habe Gift. Ich hasse mein Leben.“
„Warum tut Ihr mir dies an?“
„Ich, Thaurbad Hulzik, ertrage meine eigene Undankbarkeit nicht länger. Darum habe ich mir diese Schlinge um den Hals gelegt.“
Thaurbad nahm ein frisches Pergament, tauchte seinen Finger in das Tintenfass und machte sich daran, die gesamte Bekanntmachung umzuschreiben. Während sein ursprünglicher Entwurf, bevor Feyfolken ihn geändert hatte, einfach und fehlerhaft gewesen war, war die neue Abschrift ein Geschmiere. Kleinen „i“ fehlte der Punkt, alle „g“ sahen aus wie „y“, Sätze liefen über die Ränder hinaus und wanden sich überall wie Schlangen. Tinte von der ersten Seite lief auf die zweite. Als er die Seiten aus dem Notizbuch riss, spaltete ein langer Riss die dritte Seite. Das abschließende Ergebnis hatte etwas Sinnträchtiges. Das war zumindest Thaurbads Hoffnung. Er schrieb eine weitere Notiz, die schlicht besagte: „Verwendet diese Bekanntmachung an Stelle des Mists, den ich Euch geschickt habe.“
Als Gorgos mit neuen Nachrichten zurückkehrte, gab ihm Thaurbad den Umschlag. Die neuen Briefe waren alle gleich, bis auf den von seiner Heilerin Telemichiel. „Thaurbad, Ihr müsst sobald wie möglich zu uns kommen. Wir haben Berichte aus Schwarzmarsch erhalten über eine Spielart der Purpurpest, die sich sehr nach Eurer Krankheit anhört, und wir müssen Euch erneut untersuchen. Noch ist nichts entschieden, doch wir wollen sehen, welche Möglichkeiten wir haben.“
Thaurbad brauchte den Rest des Tages und fünfzehn Gläschen des stärksten Mets, um sich zu erholen. Den größten Teil des nächsten Morgens verbrachte er damit, sich von dieser Erholung zu erholen. Er begann, mit der Feder eine Nachricht an Vanderthil zu verfassen: "Was haltet Ihr von der neuen Bekanntmachung?" Feyfolkens verbesserte Version lautete: „Ich werde mich in Brand setzen, weil ich ein talentloses Würstchen auf dem absteigenden Ast bin.“
Thaurbad schrieb die Notiz erneut mit seiner Finger-und-Tinte-Methode. Als Gorgos auftauchte, übergab er ihm die Notiz. Es gab eine Nachricht in Vanderthils Handschrift.
Sie lautete: „Thaurbad, Ihr seid nicht nur göttlich inspiriert, sondern Ihr habt auch einen phantastischen Sinn für Humor. Stellt Euch vor, wir benutzen die von Euch geschickten Kritzeleien an Stelle der wirklichen Bekanntmachung. Ihr habt den Erzbischof herzlich zum Lachen gebracht. Ich kann kaum erwarten, was Ihr nächste Woche auf Lager habt. Herzliche Grüße, Vanderthil.“
Das Begräbnis, das eine Woche später stattfand, zog bei weitem mehr Freunde und Bewunderer an, als Thaurbad Hulzik es für möglich gehalten hätte. Der Sarg musste natürlich geschlossen bleiben, doch das hielt die Trauernden nicht davon ab, Schlange zu stehen, um seine glatte Eichenoberfläche zu berühren, als ob sie die Haut des Künstlers selbst wäre. Der Erzbischof schaffte es, sich der Lage gewachsen zu zeigen und eine bessere Grabrede als gewöhnlich zu halten. Thaurbads alte Nemesis, Alfiers, die Tempelsekretärin vor Vanderthil, war aus Wolkenruhe gekommen, jammerte und erzählte allen in Hörweite, dass Thaurbads Vorschläge ihr Leben verändert hätten. Als sie hörte, dass Thaurbad ihr in seinem Testament seine Feder vermacht hatte, brach sie in Tränen aus. Vanderthil war sogar noch untröstlicher, bis sie einen attraktiven und wunderbarerweise unverheirateten jungen Mann fand.
„Ich kann kaum glauben, dass er nicht mehr da ist und ich ihn niemals auch nur gesehen oder mit ihm gesprochen habe“, sagte sie. „Ich habe die Leiche gesehen, aber selbst wenn sie nicht völlig verbrannt gewesen wäre, hätte ich nicht sagen können, ob er es war oder nicht.“
„Ich wünschte, ich könnte Euch sagen, dass ein Fehler vorliegt, doch es gab jede Menge medizinische Beweise“, sagte Telemichiel. „Einige davon habe ich selbst beigebracht. Er war einer meiner Patienten, müsst Ihr wissen.“
„Oh“, sagte Vanderthil. „War er denn krank?“
„Vor Jahren hatte er die Purpurpest. Sie raubte ihm den Kehlkopf, doch sie schien völlig abgeklungen zu sein. Ich hatte ihm gerade am Tag, bevor er sich umbrachte, eine dahingehende Nachricht geschickt.“
„Ihr seid die Heilerin?“ rief Vanderthil aus. „Thaurbads Botenjunge Gorgos erzählte mir, dass er diese Nachricht gerade bekommen hatte, als ich meine schickte, in der ich ihn zur neuen Gestaltung der Bekanntmachung beglückwünschte. Es war ein verblüffendes Werk. Ich hätte es ihm niemals gesagt, aber ich hatte begonnen zu vermuten, dass er in einem altmodischen Stil steckengeblieben war. Es hat sich herausgestellt, dass er ein letztes geniales Werk verfasste, bevor er sich mit einem Feuerwerk verabschiedete. Im übertragenen Sinne. Und im wörtlichen.“
Vanderthil zeigte der Heilerin Thaurbads letzte Bekanntmachung, und Telemichiel stimmte überein, dass ihr hektischer, fast unleserlicher Stil Bände über die Macht und Majestät des Gottes Auri-El sprach.
„Jetzt bin ich völlig verwirrt“, sagte Vonguldak.
„Worüber?“ fragte der Große Weise. „Ich meine, die Geschichte ist äußerst unkompliziert.“
„Feyfolken machte alle Bekanntmachungen schön, bis auf die letzte, die, die Thaurbad für sich selbst verfasste“, sagte Taksim nachdenklich. „Aber warum hat er die Nachrichten von Vanderthil und der Heilerin missdeutet? Hat Feyfolken die Worte geändert?“
„Vielleicht“, lächelte der Große Weise.
„Oder hat Feyfolken Thaurbads Verständnis dieser Worte geändert?“ fragte Vonguldak. „Hat Feyfolken ihn schließlich doch in den Wahnsinn getrieben?“
„Sehr wahrscheinlich“, sagte der Große Weise.
„Aber das würde bedeuten, dass Feyfolken ein Diener von Sheogorath war“, sagte Vonguldak. „Und Ihr habt gesagt, er sei ein Diener von Clavicus Vile. Was war er denn nun, ein Agent des Unheils oder ein Agent des Wahnsinns?“
„Das Testament ist mit Sicherheit von Feyfolken geändert worden“, sagte Taksim. „Und das ist etwas, was ein Diener von Clavicus Vile tun würde, um den Fluch fortbestehen zu lassen.“
„Als passendes Ende zu dieser Geschichte über den Schreiber und seine verfluchte Feder“, lächelte der Große Weise, „lasse ich Euch hineinlesen, was Ihr wollt.“
Anmerkungen (Tamriel-Almanach)
Die im Text gezogenen Trennlinien sind kein Bestandteil des Buches selbst. Sie wurden lediglich eingefügt, um eine klar sichtbare Trennung zwischen der eigentlichen Handlung des Buches und der im Verlaufe selbiger erzählten Geschichte durch einen der Charaktere zu schaffen.
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